[English]Benutzer von Windows 11 laufen ggf. seit Ende Juni 2023 in das Problem, dass die monatlichen Updates oder Preview-Updates bei der Installation scheitern. Daran kann eine zu kleine WinRE-Partition auf dem Systemlaufwerk schuld sein. Microsoft hat in einem Supportbeitrag nun einige Details offen gelegt und erläutert, wie diese WinRE-Partition vergrößert werden könnte.
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Funktion der WinRE-Partition
Das Kürzel WinRE steht für Windows Recovery Environment, deutsch Windows-Wiederherstellungsumgebung. Dieses Windows Recovery Environment ist ein auf einer separaten Partition installiertes minimales Windows, welches Windows PE basiert. Windows PE steht für Windows Preinstallation Environment, die Umgebung, die beim Setup zur Installation des Betriebssystems verwendet wird.
In WinRE wird die Windows-Vorinstallationsumgebung (Windows PE) ggf. mit zusätzlichen Treibern verwendet, um die Windows-Installation reparieren oder aus einem Backup wiederherstellen oder aus gesicherten Dateien der Systemwiederherstellung zurückrollen zu können. Zudem ist eine Eingabeaufforderung verfügbar, in der sich verschiedene Funktionen wie Systemdateiüberprüfung, Dism etc. ausführen lassen.
WinRE-Partition und geänderte Updates
Microsoft hat zum 27. Juni 2023 eine Änderung eingeführt. Seit diesem Datum wird der Inhalt der WinRE-Partition unter Windows 11 Version 22H2 monatlich mit jedem kumulativen Update mit aktualisiert. Diese Änderung gilt nur für Systeme, deren Updates über Windows Update (WU) und Windows Server Update Services (WSUS) ausgerollt werden.
Das Problem dabei: Auf einigen Systemen ist die Wiederherstellungspartition, auf der WinPE abgelegt ist, nicht groß genug, um diese monatlichen kumulativen Updates erfolgreich abzuschließen. Benötigt werden Partitionen, die 400 bis 500 Megabyte groß sind. Bei kleineren Partitionsgrößen scheitert die Installation und das System zeigt Fehlermeldungen wie "Windows Recovery Environment servicing failed" oder eine deutsche Entsprechung an.
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WinRE-Partition vergrößern
Die Lösung für obiges Update-Installationsproblem besteht dann darin, die Partition für WinPE zu vergrößern. Allerdings liegt die WinRE-Partition meistens vor der Systempartition, auf der Windows installiert ist. Andererseits besitzt Windows keine Bordfunktion, um Partitionen zu verschieben, um eine "am Anfang liegende" WinRE-Partition vergrößern zu können.
Wer Drittanbieter-Tools zur Festplattenpartitionierung einsetzt, kann das System mit deren Wiederherstellungsumgebung booten, und dann die WinRE-Partition vergrößern lassen. Die Tools bieten auch die Option, die Windows-Systempartition und weitere Partitionen zu verkleinern und zu verschieben, um Platz für die Erweiterung der WinRE-Partition zu schaffen.
Um das Problem mit Bordmitteln zu lösen, greift Microsoft zu einem Trick: Die WinRE-Partition wird einfach an das Ende der belegten Partitionen, in einen freien Bereich des Datenträgers verlagert und dort in der erforderlichen Größe angelegt. Im Supportbeitrag KB5028997: Instructions to manually resize your partition to install the WinRE update greift Microsoft diesen Ansatz auf und erklärt, wie man manuell mit Bordmitteln dieses Problem für Windows 11 22H2 löst.
- Dazu muss in einer administrativen Eingabeaufforderung mit dem Befehl reagentc /disable die WinRE-Partition deaktiviert werden.
- Dann ist die letzte Partition auf dem Speichermedium so zu verkleinern, dass genügend freier Speicherplatz für eine neue WinRE-Partition vorhanden ist (1 GByte sollte ausreichend sein). Dies kann mit dem Befehl diskpart in der Eingabeaufforderung erfolgen.
- Im nächsten Schritt wird die neue WinRE-Partition mit diskpart angelegt und mit reagentc /enable wieder aktiviert.
Die Details zu den auszuführenden Befehlen lassen sich im Supportbeitrag KB5028997 nachlesen. Allerdings sieht es so aus, als ob die Anleitung von Microsoft nicht funktioniert. Die Kollegen von deskmodder.de haben in diesem Beitrag weitere Zwischenschritte aufgelistet, die erforderlich sind, um die WinRE-Partition erfolgreich zu ändern.
Persönlich würde ich auf die von Microsoft vorgesehene Frickelei verzichten und mit einem der am Markt verfügbaren grafischen Partitions-Manager arbeiten. Ich selbst habe vor Jahren Gparted verwendet und diesen von CD gebootet.
Was mich an dieser Stelle aber ärgert: Das Problem der zu kleinen WinRE-Partition als mögliche Fehlerursache bei der Update-Installation ist seit mindestens Windows 7 (erinnerungsmäßig sogar schon vorher), also mindestens seit 15 – 20 Jahren, bekannt. In dieser Zeit hat Microsoft mehrere Windows-Versionen mit vielen Balkönchen und Gimmicks herausgebracht und tönt, wie toll man doch sei. Bis heute hat man aber weder eine funktionierende Backup-Lösung noch ein Partitionstool, welches Partitionen zum Vergrößern auch verschieben kann, implementiert bekommen. Stattdessen müssen Administratoren mit Drittanbieter-Tools oder mit den oben skizzierten Befehlen mit Tricks ohne Netz und doppelten Boden herumstoppeln, um das Problem zu beheben. Das ist ein Armutszeugnis für Redmond. (via)
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Hallo,
seit wann befindet sich die Recovery-Partition denn am Anfang des Systemlaufwerkes, also die zweite "von links", wenn man sich die Platte in der Datenträgerverwaltung ansieht?
Bislang kannte ich das immer als letzte Partition, so wie es von Microsoft auch vorgeschlagen wird, wenn man die Formatierung und Partitionierung händisch mit diskpart durchführt: https://learn.microsoft.com/de-de/windows-hardware/manufacture/desktop/configure-uefigpt-based-hard-drive-partitions?view=windows-11#partition-layout
Der Artikel ist vom 09.05.2023 und bezieht sich auf Windows 11.
Macht die Sache natürlich nicht einfacher, da immer eine Partition "nach links" vergrößert bzw. verkleinert werden muss, um die Rcovery mit Speicherplatz zu versorgen, und das geht nicht mit den Windows-Bordmitteln.
Ich habe auch schon verschiedene Varianten der Positionen dieser Partitionen gesehen. Obgleich die Systeme baugleich waren.
Sind Upgrades anscheinend unterschiedlich erfolgreich verlaufen.
Moin,
bei einem Inplace-Upgrade, also von Windows 7/8/8.1/10 aufwärts zu einem höheren Build von Windows 10/11, werden die vorhandenen Partitionsgrößen/-Positionen nicht geändert.
Das passiert nur bei einer Neuinstallation, weil da das Setup von einem separaten Laufwerk gestartet wird, Inplace-Upgrades/Reparaturinstallationen werden aus einem laufenden Windows ausgeführt, deswegen können keine Partitionsänderungen vorgenommen werden.
Das schlimme ist doch aber Windows selbst legt die WinRE-Partition selbst an. Warum bekommt Microsoft es dann nicht auf die Kette gleich die Grundpartitionierung entsprechend anzupassen.
Aber mal andersrum gefragt was muss eigentlich bei einem Update da so alles rein geschrieben werden? Kann es nicht sein dass die Updatefunktion da so verschwenderisch mit den Ressourcen umgeht und wirklich alles da reinpackt was geht und nicht nur genau das was für diesen PC nötig ist? Die immer größer werdenden kummulativen Updatepakete sind eh eine Sackgasse. Statt vielleicht 10 Updates herunter zu laden wird immer alles heruntergeladen. Es gibt immer noch Internetanschlüsse mit geringer Bandbreite wo das ewig dauert.
Das WinRE ist schon recht minimalistisch, aber je nach PC werden eben diverse zusätzliche Treiber (z.B. für Laufwerke und Controller) benötigt und das kann so eine kleine Partition schon ausfüllen.
Ich stand beim Update von Win 10 auf 11 genau vor dem Problem. Wie es zu beheben war, war klar, aber man finde erstmal ein passendes Tool dafür, welches auch tatsächlich funktioniert und für einmalige Verwendung auch nichts kosten sollte.
Mal an ein Live-Linux mit GParted probiert? Kostet nix und funktioniert super.
Geht theoretisch auch, nur langsamer und halt offline.
Mit "MiniTool Partition Wizard Bootable" lässt sich sowas machen. Meistens reicht die Free Version aus.
Hier mal der Funktionsvergleich, zwischen den verschiedene Varianten:
https://www.partitionwizard.com/comparison.html
Es ist schon echt armselig, das MS sowas nicht selbst anbietet, oder will.
Wie ich oben schrieb geht das damit auch im laufendem Betrieb. Installieren muss man es auch nur einmalig, dann einfach auf einen Stick ziehen.
Kenne ich, das habe ich auch schon gemacht. Aber bei solchen grundlegenden Sachen, ziehe ich da eine "offline" Variante per Windows PE immer vor. Meine Meinung.
In diesem Fall braucht man sich keine Sorgen machen. Die RE-Daten sind ja nicht im Zugriff und die Systemparitition wird ja nur nach hinten vergrößtert (was Windows ja auch selbst im laufenden Betrieb macht). Verschiebt man zb die Systempartition startet MT ohnehin in eine RE-Umgebung und macht das dann dort.
Microsoft hat mit Server 2022 die RE-Partition per Default ans Ende gelegt.
Toll, das man jetzt bei virtuellen Maschinen die OS-Partition nicht mehr einfach so vergrößern kann, da die RE-Partition dann im Weg ist und man diese auch erst "bewegen" muss. Ein trivialer Vorgang der bis 2019 keine 5 Sekunden dauert, ist jetzt mit viel mehr Aufwand verbunden. Ganz Toll gemacht, MS….
Jep, habe den Spaß auch bei virtuellen Win10-Installationen. Ich nutze hierzu Minitool Partition Wizard. Verschiebt den Ranz auch im laufendem Betrieb. Die Free-Version kann aber keine Serverbetriebssysteme anfassen.
Exakt. Wir sind da auch drüver gestolpert und durften dann bei mehreren Servern.und im Image die Partition löschen. Die macht ja bei VMs überhaupt keinen Sinn und MS könnte das einfach bei der Installation (und per WMI) abfragen.
Und dieses Problem sowie den Umgang damit soll jemand, der sich nicht beruflich mit IT beschäftigt, verstehen? Oder wie sieht die Lösung für diesen Personenkreis, der geschätzt 95% der PC-Nutzer umfasst, aus?
Ich könnte ja spasseshalber mal meine Frau (Übersetzerin) oder meinen Bruder (Musiker) fragen, was eine „Partition", ein „Recovery-Environment" oder eine „administrative Eingabeaufforderung" wohl sein könnte, aber ich glaube, die Antworten kenne ich…
Nach dem verschieben der Recovery-Partition nach der Anweisung im Supportbeitrag KB5028997 bleibt die leere, ehemalige Partition übrig.
Der Speicherplatz kann mit den Bordwerkzeugen nicht der Windows-Partition zugewiesen werden und von einer vergrößerten Start- oder MSR-Partition hat der Anwender so garkeinen Nutzen……
Es ist natürlich gut und richtig darüber zu berichten aber diese Fehler nach Windows Update Berichte fange ich langsam an gedanklich auszublenden, es sind einfach zuviele.
Was für ein Murkssystem…
Beileid an alle, die damit herumwurscheln müssen…
Otto Normal, der Partitionen bearbeiten "muß" und nur Klicki-Bunti gewohnt ist, kann ich das Werkzeug "NIUBI Partition Editor in der Free Home Edition" empfehlen.
Das setzen der jeweiligen Größen, Berechtigungen und Partitions-Formaten läßt sich durch Internetrecherche herausfinden.
Auf Deskmoder gibt es eine ausführliche und getestet Anleitung die auch richtig funktionieren soll :
https://www.deskmodder.de/blog/2023/09/10/windows-11-winre-update-mit-fehlermeldung-wegen-zu-kleiner-partition-anleitung-von-microsoft/
Welch ein wunder, das man dazu nicht noch ein PowerShell Script schreiben muss …
Genau dieser Link findet sich oben im Text im Satz "Die Kollegen von deskmodder.de haben in diesem Beitrag weitere Zwischenschritte aufgelistet, die erforderlich sind, um die WinRE-Partition erfolgreich zu ändern." – mein ja nur.
Ich hatte das Problem bisher nicht, aber ich würde es mit parted machen um die Partition zu vergrößern https://gparted.org/ live version mit nem USB Stick starten…, für andere Zwecke hab ich das schon oft verwendet