Unschöne Geschichte, die da gerade ans Tageslicht kommt. Die Sprachlern-Plattform Duolingo ist zwar recht populär, und der Anbieter stellt eine App zum Lernen von Sprachen für Smartphones an. Die Schattenseite: Duolingo ist mit seiner App der größte Datensammler unter den Sprachen-Apps. Und gerade erst hatte Duolingo ein massives Datenleck zu verzeichnen, welches Daten von 2,68 Millionen Nutzern betrifft.
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Mit Beginn des neuen Schuljahrs oder in der Winterzeit wollen viele Menschen unbedingt eine neue Sprache lernen. Da sind Anbieter von Sprachlern-Apps durchaus von Interesse. Der Anbieter Duolingo ist einer der populären Anbieter und stellt auch eine entsprechende App zur Verfügung. Allerdings ist mir dieser Anbieter Ende August 2023 negative aufgefallen, weil es ein riesiges Datenleck gab, bei dem die Daten von 2,6 Millionen Nutzern abgegriffen wurden (siehe Duolingo: Leck mit 2,6 Millionen Nutzerdatensätze, Prüfung auf 'Have I been Pwned' möglich).
Jetzt gibt es die zweite Negativmeldung, denn die Duolingo-App gehört auch zu den fleißigsten Datensammlern im Bereich der Sprachen-Apps. Die Information von Surfshark.com ist mir bereits vor einigen Tagen zugegangen. Die Redaktion hat sich populäre Apps zum Lernen von Sprachen angesehen. "Bei dem Versuch, Sprachkenntnisse per App zu erwerben, wird jedoch leicht ein entscheidender Aspekt übersehen: der Datenhunger beliebter Sprachlern-Apps. Wer weiß, welche Art von Daten die angebotenen Sprachlern-App sammeln, kann fundiertere Entscheidungen über ihre Nutzung treffen", sagt Agneska Sablovskaja, Lead Researcher bei Surfshark. Die Erkenntnisse im Hinblick auf Datenschutz aus einer Analyse diverser Sprachen-Lern-Apps sind:
- Duolingo führt laut Report die Liste der 10 beliebtesten Sprach-Apps an und sammelt 19 von 32 Datenpunkten, also fast 60 % der verfügbaren Daten, gefolgt von Busuu mit 17 und iHuman mit 12.
- EWA (5 Datenpunkte), HelloTalk (7) und Mondly (8) zeichnen sich als datenschutzfreundlicher aus, wobei HelloTalk als einziges den genauen Standort der Nutzer verfolgt.
Das Problem der Datensammlung geht über das Problem, dass dazu Datenvolumen verbraten wird, hinaus. Denn die meisten Apps teilen die gesammelten Daten mit Werbetreibenden und Brokern für das Tracking. Neun von 10 analysierten Apps verwenden gesammelte Daten für Tracking-Zwecke, wobei durchschnittlich 3 Datenpunkte auf diese Weise verarbeitet werden. Der Anbieter Duolingo ist mit seiner App führend beim Tracking und nutzt 13 von 19 gesammelten Datenpunkten, viermal mehr als der Durchschnitt. Zu den Tracking-Daten gehören Kaufhistorie, grober Standort und Telefonnummer. Der gesamte Report von Surfshark ist hier nachzulesen.
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Anders gefragt: Welche App sammelt nicht Daten ohne Einverständnis des Users? Niemand juckts, Hauptsache alles ist umsonst. Das viele mit kostenlos gleich setzen. ;)
Bei Duolingo darf man auch bezahlen… ich bezweilfe aber, dass das Abo dann die Datensammelwut begrenzt. Das ist eigentlich das Problem. Das man selbst die Ware ist, wenn man nichts bezahlt, ist eigentlich nichts neues.
Die Software ist aber auch wirklich gut – in diesem Falle mit dem Prädikat leider. Einige der Berechtigungen kann man zumindest abknipsen, aber das dürfte 99% der Benutzer weder interessieren, noch von diesen technisch begriffen werden.
Man selbst ist auch dann die Ware, wenn man etwas bezahlt.
Noch'n ganz anderer Punkt: jemand in der Familie lernt per Duolingo und es wird ja augenscheinlich auch die Aussprache korrigiert, indem man Sätze spricht. Wenn ich als hinter Duolingo (oder ähnlicher App) Stehender echte kriminelle Energie hätte, würde ich diese Sprachmuster (spezifische Klangfarbe der/des Sprechenden!) speichern, per KI andere, für meine "Zwecke" passende Sätze generieren und, voila, bei Gelegenheit zum Identitätsdiebstahl nutzen (Enkeltrick 2.0 anybody?)… Aber was fasel' ich da paranoides Zeug, hinter Apps diesen Typs stehen immer nur ganz brave Leute, oder?