Microsoft Chef Nadella sieht Aufgabe von Windows Phone im Nachhinein als Fehler an

Späte Erkenntnis von Microsoft Chef Satya Nadella, der Microsoft im Jahr 2014 als CEO vertritt. Ein Jahr nach Antritt des Chef-Postens ließ Nadella den Kauf von Nokia und dessen Smartphone-Sparte abschreiben und Windows Phone als Plattform einstampfen. In einem Interview mit Business Insider bezeichnet er das Ganze als Fehler.


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Microsoft-CEO Satya Nadella ist der dritte Chef des Unternehmens, der einräumt, dass das Unternehmen einige schwerwiegende Fehler im Bereich der Mobilgeräte gemacht hat. Ich bin über nachfolgenden Post auf das Thema gestoßen, welches The Verge hier aufgegriffen hat.

Satya Nadella zu Windows Phone

Die Nokia-Übernahme hatte Microsoft ja 7,6 Milliarden US-Dollar gekostet – das war damals alles verpufft. In diesem Business Insider-Interview wurde er gefragt, ob es einen echten strategischen Fehler oder eine falsche Entscheidung  gebe, die er im Nachhinein bedauert. Die Erwiderung von Satya Nadella war, dass der Ausstieg aus dem Mobilgerätebereich eine der schwierigsten Entscheidungen war, die er getroffen habe, als er CEO wurde. Im Nachhinein denkt Nadella, dass es Möglichkeiten gegeben hätte, die Kategorie der Computer zwischen PCs, Tablets und Telefonen neu zu erfinden. Martin Geuß von Dr. Windows hat sich hier noch einige Gedanken zu diesem Thema gemacht.


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11 Antworten zu Microsoft Chef Nadella sieht Aufgabe von Windows Phone im Nachhinein als Fehler an

  1. Heiko A. sagt:

    Das Windows Phone hätte heute das sein können, was das iPhone im Kosmos von Apple ist, ein Baustein eines Ökosystems. Als mehr habe ich das Windows Phone selbst nie gesehen. Bei mir liegen noch drei orginalverpackte Nokia-Geräte im Schrank, darunter das Lumia 520, Lumia 735 und mein persönliches Highlight, dass Lumia 930.

    Bis zum Schluss war mein erstes Lumia 930 noch in Verwendung, in Privatnutzung außerdem das Nokia Lumia 2520 als Tablet.

    Die ersten Berührungspunkte mit Windows Phone bzw. Windows Mobile hatte ich damals mit dem HTC S710. Danach war das Sony Ericsson Xperia X1 lange Zeit mein Begleiter, gefolgt vom Sony Ericsson Xperia X2. Zwischenzeitlich hatte ich noch Geräte wie das HTC Windows Phone 8X und 8S im Einsatz.

    Selbst, als damals Android erschien, war mir der spärliche Umfang im App Store von Microsoft selten ein Dorn im Auge. Drittanbieter-Apps waren oft funktional orientiert und nicht überladen. Der Umfang der Live-Tiles war optimal.

    Schade, dass man damals strategische Fehlentscheidungen traf und damit ein funktionierendes Betriebssystem an die Wand gefahren hat.

  2. Luzifer sagt:

    Windows Phone das bisher beste Phone OS auf dem Markt, das wegen Fehlentscheidungen und Marketing Schwächen ruiniert wurde… aber das beherrscht Microsoft ja ganz gut ;-P

    der spärliche App Store war nie ein Problem da man da Qualität statt Masse bekam! Wer braucht schon drölfdutzend Malprogramme* die nix taugen.

    *hie beliebige Kategorie einsetzen.

    Die perfekte Windows/Office Integration sucht man noch heute vergebens bei den verbliebenen Handy OS.

    • Olli sagt:

      >>> Windows Phone das bisher beste Phone OS auf dem Markt

      Sorry – Nein – das beste "Phone OS" bislang war mit weitem Abstand Meego mit Nokia N9. Und ich behaupte auch in 10-20 Jahren werden wir kein vergleichbar gutes Phone OS mehr sehen. Microsoft hätte das anhand der Absatzzahlen des N9 spielend erkennen und forcieren können. Es gab ja nicht mal Werbung in den wesentlichen Märkten und die Geräte in Deutschland waren Importe. Aber dazu hätte Microsoft über seinen eigenen Schatten springen müssen – was diese Firma nun mal nicht kann.

      Mit der geballten Finanzmacht von Microsoft im Rücken hätte man auch den Meego Store "hochfahren" können – ob dann Apple oder Android die erste "Leiche" gewesen wäre ist fast schon egal – Nokia hätte damit wieder Marktführer werden können, wenn Microsoft es zugelassen bzw. gewollt hätte.

    • 1ST1 sagt:

      "Die perfekte Windows/Office Integration sucht man noch heute vergebens bei den verbliebenen Handy OS."

      Das kann ich so nicht stehen lassen, wenn man die privat mit der "Ihr Smartphone" App verknüpft, OneDrive, O365, Authenticator und den Microsoft-Launcher installiert und das alles mit dem für Windows genutzten Konto verknüpft, geht das schon ganz gut. Privat sollte man dazu einen Family-Account haben, dann kann man auch die Smartphones der Kids damit verwalten. Im Firmenumfeld geht das dann per Intune und der Intune-Unternehmensportal App, siehe https://learn.microsoft.com/de-de/mem/intune/fundamentals/deployment-guide-platform-android und https://learn.microsoft.com/de-de/mem/intune/user-help/enroll-device-android-company-portal . Ja, ich weiß, Cloud, Teufel, Belzebub, bäh, aber wie willst du es bei einem Gerät, das Online sein muss und laufend unterwegs ist, anders machen?

      Man kann daran sehen, was mit Windows Phone noch möglich gewesen wäre, wenn man das fortgesetzt hätte und richtig nutzt, eigentlich muss man sogar sagen, dass Microsoft mit diesen Apps das Android-Ökosystem ziemlich gut gekapert hat. Und iOS nebenbei inzwischen auch ein bischen…

  3. Marco sagt:

    Ich habe Windows Phone 8/8.1 zwei Jahre lang genutzt und es auch anderen empfohlen. Es lief flüssig, war nicht überladen und wenn man sich ein bisschen eingearbeitet hatte, recht logisch zu bedienen.
    Dass es weniger App-Auswahl gab, empfand ich nicht als Problem, aber um 2013 herum fehlten einfach wichtige Apps oder hinkten im Funktionsumfang den Pendants bei iOS/Android hinterher, z.B. Whatsapp. Microsofts Bemühen, das OS ständig zu verbessern sowie wichtige App-Anbieter ins Boot zu holen, war spürbar.

    Allerdings habe ich nie verstanden, warum Windows Phone überhaupt nicht mit den Desktop-Versionen Windows 7 / 8 integriert war. Oder kam da noch etwas ab 2015?
    Ich bin damals zum neuen Android 5 gewechselt und habe es nicht bereut. Das empfand ich seinerzeit als komplett überlegen.

  4. michael sagt:

    Das war sicherlich KEIN Fehler. Man stelle sich die MS-Updatequalität dann auch noch auf Mobilfunk-Telefonen vor – ROFL. Danke M$

    • R.S. sagt:

      Ach, dann schau mal die Updatequalität von Android an.
      Auch bei Android gibt es den monatlichen Patchday, aber wie viele Handyanbieter verteilen denn die Updates auch tatsächlich monatlich?
      Und wie viele Handyanbieter versorgen ihre Handys denn auch tatsächlich bis zum Supportende der jeweils installierten Android-Version?
      Oft gibts die doch nur alle paar Monate oder noch seltener, so das Sicherheitslücken sehr lange Zeit ungepatcht bleiben.
      Mein damaliges Android Tablet wurde mit Android 6 ausgeliefert.
      Für Android 6 gabs dann genau 2 Updates und dann gabs noch ein Update auf Android 7 und für Android 7 dann noch genau 1 Update. Also insgesamt nur 4 Updates! In der Zeit hätten es über 20 sein müssen!
      Warum werden bei Android die Updates von den Geräteherstellern verteilt und nicht Geräte- und herstellerunabhängig wie z.B. bei Windows?

      Und hinzu kommt, das es bei Android viel mehr Sicherheitslücken gibt als bei Windows. Wird in der Presse nur nicht so breit getreten.
      Beispielsweise 2017 gefundene Sicherheitslücken:
      Android: 841
      Windows 10: 268

  5. Matthias Hoppe sagt:

    Ich mochte mein Lumia sehr, allerdings hätte da eine Menge Arbeit reinfließen müssen, denn rund lief das nicht! Im Privatkundenbereich fehlten die Apps und alles was nicht nativ für W10 Mobile gemacht war, war einfach nur eine Zumutung…

    Ich fand es im Vergleich zu iOS und Android aber teilweise sehr erfrischend und vermisse einige Dinge noch Heute

  6. Jens sagt:

    Ich habe letzte Woche mein Nokia 640 Dual-Sim nach ca. 2 Jahren eingeschaltet, da ich wegen Anbieterwechsel eine weitere Sim-Karte unterbringen musste: Hatte noch mehr als 60% Ladestatus – Nokia-Handy eben :-)

  7. Bolko sagt:

    Die Fehler beim Desktop-Windows hat Nadella also immer noch nicht kapiert (nicht im Sinne von "Bugs" gemeint), wenn er sich nur auf Mobile-Windows bezieht.

    Dass er selber das Problem ist hat er auch noch nicht verstanden.

    – Er soll Windows 7 für aktuelle Hardware klar machen und sämtlichen Bloatware-Schnickschnack weg lassen.

    – Qualitätskontrolle wieder einführen, bevor das Produkt auf die Kunden losgelassen wird, denn die riesige Zahl an Bugs ist nicht mehr tolerierbar, weil die Reparatur beim Endkunden zu viel Arbeitszeit verplempert.

    – Konto-Zwang, Online-Zwang, Cloud, Telemetrie, KI, Candy Crush Schwachsinn etc alles abschalten und nur als freiwilliges opt-in anbieten.

    – ungerechtfertigte Kontosperren mit Totalverlust aller Daten und Lizenzen sind zu unterlassen.

    – Datenklau via KI ist zu unterlassen

    – Die NET-Framework-Versions-Kacke mal endlich auf die Reihe kriegen oder einstampfen. Gleiches gilt auch für die VisualC++-Runtime-Versions-Kacke.

    – Zufälliger Entzug der Aktivierung durch manche Updates ist zu unterlassen.

    – Den Defender-Antivirus auf von Microsoft unerwünschte, aber legale und saubere Tools anzusetzen ist schon fast ein Verbrechen (Computersabotage)

    – Browser-Zwang hintenrum durchsetzen wollen ist auch ein No-Go.

    – Ein Betriebssystem sollte nicht out-of-the-box über 200 Dienste starten müssen, um zu funktionieren. Das verballert nur unnötig Rechenleistung.

    – Quellcode des OS veröffentlichen, damit die NSA keine Wanzen reinbaut (haha)

    – habe ich was vergessen in der Horror-Liste? Na klar, aber man sollte nicht noch mehr Zeit mit diesem vollidiotischstem aller "Betriebssysteme" (Anführungszeichen sind hier besonders wichtig, denn Windows ist im Prinzip der Hochstapler der Betriebssysteme) verplempern.

    Solange diese strategischen Fehler nicht behoben sind, stehe ich als Kunde schlicht nicht mehr zur Verfügung, denn das Vertrauen ist zerstört.

    Nadella: Go home

  8. JG sagt:

    Die werden wieder im Mobilmarkt (Smartphone,Tablet) mitmischen. Schließlich gibt es in diesem Bereich noch massenhaft Daten die man gebrauchen kann. Diese ganzen Nutzer fehlen Microsoft.

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