[English]Ein Blog-Leser hat mich bereits im Oktober auf ein Problem im Zusammenhang mit der Zuordnung der Grafikeinheit für leistungsfähige Grafikoperationen kontaktiert. Problem ist, dass die Zuordnung von Anwendungen (Spielen) zur Grafikeinheit unter Windows 10 / 11 nicht wirklich funktioniert. Die Erkenntnis nach vielen Tests ist, dass die "Hardware-beschleunigte GPU-Planung", die man eigentlich einer Hochleistungs-GPU zuweisen können soll, schlicht nicht funktioniert, weil Microsoft bei der Implementierung unter Windows 10/Windows 11 gepatzt hat. Es gibt von NVIDIA aber CUDA, womit man wohl ein wenig korrigieren kann.
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Eine Leser-Rückmeldung
Tom hatte mich bereits Anfang Oktober 2023 per Mail kontaktiert, weil er in ein Problem mit der "Hardware-beschleunigten GPU-Planung" unter Windows 10 / Windows 11 lief. Er schrieb mir, dass ihn das Problem der GPU-Zuordnung seit Monaten ziemlich nervt – er bekommt schlicht die Zuordnung der Hochleistungs-GPU zu bestimmten Anwendungen nicht hin.
- In einem Test hat er dann die Zuordnung der GPU analog zu den von NVIDIA in deren Systemsteuerung auch unter Windows gemacht.
- Dann hat er alles deinstalliert, was an Software von NVIDIA auf das Windows-System kam, und im nächsten Schritt die Hardware-beschleunigte GPU-Planung unter Windows deaktiviert.
- Dann wurde die NVIDIA-Software wieder installiert und dann dort einige Anwendungen zur GPU-Steuerung hinzugefügt, die in der Liste nicht aufgelistet waren.
Den Anwendungen hat er dann in der NVIDIA-GPU-Steuerung die gewünschte Grafikeinheit (GPU) zugewiesen. Nach diesen Schritte hätten die Anwendungen dann gezielt die zugewiesene Grafikeinheit (GPU) verwenden müssen.
Die GPU-Zuweisung klappt nicht mehr
Das Fazit von Thomas nach seinen Tests: Das Ganze funktioniert sowohl unter Windows als auch bei NVIDIA nicht mehr. Es werden Anwendungen in der Hochleistungs-GPU ausgeführt, die unter Windows und auch in der NVIDIA Systemsteuerung der integrierten Intel GPU zugewiesen sind. Thomas schreibt "Das ist für mich ein klares Zeichen, dass weder Microsoft noch NVIDIA die Implementierung der GPU-Zuordnung zu Anwendungen professionell gelöst haben. Thomas schrieb mir, dass in der NVIDIA-Systemsteuerung auch nach wie vor der Hinweis steht, dass das Windows-Betriebssystem nun die Auswahl der GPU verwaltet. Und dies trotz der Registrierungseinträge:
[HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\GraphicsDrivers]
"HwSchMode"=dword:00000001
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Wenn Windows die Auswahl der GPU verwaltet, steht der Wert dieser Registry-Schlüssel auf 2. Thomas beendete seine Mail mit den Worten "Alles nur Marketing ohne professionelle Lösungen" und fragte sich, ob das Problem in Windows 11 23H2 wohl gelöst sei.
Dafür gibt es andere nette Schweinereien. So wies mich Tom darauf hin, dass unter Windows 11 bei ihm der Bildschirm aktualisiert wird, wenn sich jemand Remote auf das System dazu schaltet. O-Ton: Das Display ist nicht verändert, aber Du hast das Gefühl, wie wenn da jemand den Bildschirm aktualisiert. Im Task Manager ist natürlich nichts in den Prozessen oder schon gar nicht unter den Benutzern zu finden. Das sei so seit der Umstellung auf Windows 11 zu beobachten. Ist der Leser hier lediglich paranoid, oder hat jemand aus der Leserschaft das auch beobachtet?
Und weil es an der Stelle passt, noch ein Verweis auf ein Thema, was im September 2023 durch die Medien ging. Sicherheitsforscher haben herausgefunden, dass GPUs großer Hersteller anfällig für Datenklau im Chrome-Browser sind. Golem hatte beispielsweise in diesem Artikel etwas zu dieser Thematik geschrieben.
NVIDIA CUDA – Systmem Fallback Policy
Thomas hat sich die Woche nochmals per Mail gemeldet, weil er in der Angelegenheit etwas weiter gekommen ist. Er hat in obigem Zusammenhang nochmals weiter recherchiert, da es in den Spielen auf seinen Windows-Systemen nach wie vor noch nicht so läuft wie früher. Dabei sei er fündig geworden, schrieb er. Es gibt seit geraumer Zeit bei NVIDIA eine neue Funktion namens: CUDA – Sysmem Fallback Policy. Der Beitrag hier beschreibt diese Richtlinie folgendermaßen:
Nvidia hat in einem aktuellen Treiber-Update eine neue Funktion hinzugefügt, die darauf abzielt, speicherbezogene Probleme von Anwendungen zu beheben. Die Funktion mit dem Namen "CUDA – Sysmem Fallback Policy" ist unter "Manage 3D settings" zu finden. Obwohl die Funktion in erster Linie für speicherintensive Anwendungen gedacht ist, richtet sie sich speziell an ein Programm namens Stable Diffusion.
Das Hauptziel dieser Funktion ist es, mögliche Abstürze durch GPU-Speichermangel zu verhindern, die durch Überschreitung der Speicherkapazität der GPU verursacht werden. Zusätzlich bietet der Treiber die Möglichkeit, die Funktion zu deaktivieren, was bei Grafikprozessoren mit ausreichender Speicherkapazität wünschenswert sein könne. Die Deaktivierung der Funktion führt in der Regel zu einer stabileren Leistung, da die GPU nicht unerwartet auf langsameren Speicher zurückgreift.
Tom schreibt, dass CUDA standardmäßig auf 'Drivers Default' gestellt sei. Nun hat er bei der Recherche herausgefunden, dass es gibt einige Geeks gibt, die sich näher mit der Thematik befassten. Die Leute haben herausgefunden, dass die Standard-Vorgabe eine miserable Einstellung ist und man 'Prefer no system fallback' einstellen sollte.
Thomas schloss seine Mail mit den Worten: Ich denke, das Rumfingern von Microsoft und NVIDIA und das anscheinend auch noch unkoordiniert bringt den Gamern nichts, im Gegenteil. Üble Sache.
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Bekommt Microsoft eigentlich noch irgendwas gebacken? Egal wo man hinsieht bunt gestaltete Oberfläche und darunter wartet das Grauen. Windows ist einfach zu komplex geworden und selbst Microsoft übersieht es nicht mehr. In Redmond scheint das Marketing mehr Leute zu beschäftigen als Programmierer.
im Jahr 2018 hat die Zuständigkeit für das MVP Programm aus der Technik ins Marketing gewechselt.
ich denke das sagt einiges über den Wunsch nach Verbesserung auf der Technik Seite aus.
Da bin ich ganz bei Dir, Mark. Ähnliche Kommentare habe ich auch von unseren 'alten' Kameraden im Ausland gehört. Mancher neigt gar dazu, die Auszeichnung künftig abzulehen. Auch das MVP Reconnect Programm wurde eingestellt und alle Web-Ressourcen dazu gelöscht, das zeigt auch, wie das Marketing aktuell in Richtung professionelle Technik ausgerichtet ist. Früher haben die Microsoft Program-Groups die technologischen Synergien der MVPs für ihre Produkte gerne genutzt.
Künftig werden wohl MVPs nur noch ausgezeichnet, gemessen am Marketing Potential und Erfolg für das entsprechende Produkt. Kennt man im Microsoft Partner Programm bereits seit geraumer Zeit.
sehr interessant
in einigen Lenovo P Notebooks der 3. Gen (P/T14s P16s Gen 3) gibt es das Problem, das diese nur ( wirklich nur) bei directx Spielen einen BSOD bekommen ( Mit Nvidia MX/T 550.)
Auch ein Mainboardwechsel hilft nicht.
diese Einstellung teste ich mal
danke
Unabhängig von der Belastung und Temparatur. Mit anderen Benchmarks oder Tools bekommt man das nicht hin.
https://forums.lenovo.com/t5/ThinkPad-T400-T500-and-newer-T-series-Laptops/T14-Gen-3-Nvidia-MX550-crashing/m-p/5203449?page=10#6172864
Welche GPU aktiv ist kann nur durch die Grafikleistungseinstellungen beeinflusst werden. Die Hardwarebeschleunigte GPU-Planung verlagert nur die Planung der Ressourcen vom Treiber in die Hardware.
Ich habe das heute beim Update des Grafiktreibers mal getestet (Windows 11 / 23H2).
Drei Games sowohl in der NVIDIA Steuerung als auch in der Windows Grafiksteuerung (System=>Bildschirm>Grafik) der NVIDIA-GPU zugeordnet, getestet, den Treiber mit kompletter Neuinstallation aktualisiert, erneut getestet.
Alle drei Games laufen wie vor dem Update festgelegt mit der NVIDIA-GPU. Auch nach dem Update. Keinerlei Probleme.
Ob das heute mit den aktuellen Intel DCH-Treiber der Version 31.0.101.2125 funktioniert und unterstützt wird, konnte ich bisher nicht recherchieren.
Diesen alten Hinweis habe ich gerade zufällig gefunden. Keine Ahnung, ob sich das zwischenzeitlich mit den neuesten Versionen dieses Intel-Grafik-Treibers geändert hat und inzwischen unterstützt wird.
Kann es sein, dass Leser Thomas eine Grafikeinheit mit fester Port Zuordnung hat?
Bei meinem Notebook laufen bestimmte Grafikanschlüsse immer über die Nvidia Karte, z.B. die USB-C DP Alt Ports oder der HDMI Anschluss. Die Ports sind fest mit der dedizierten GPU verdrahtet.
Ich könnt mir vorstellen, dass es somit kein Windows Problem, sonder eine Vorgabe durch die Hardware ist.
Okay, im Treiber 546.17 jetzt mal unter 3D-Einstellungen gewechselt auf "Prefer No System Fallback". Mal sehen, ob und was beschleunigt wird.
Die Diskussion über die Standard-Einstellungen hat somit einen weiteren Kandidaten. Denn es gibt inzwischen eine ganze Reihe von Standard-Einstellungen, die von mir sofort nach jeder Treiber-Aktualisierung in solche geändert werden, die bei bestimmten Tests Vorteile zeigten. Das betrifft z.B.: Modus für geringe Latenz, Dreifach-Puffer, Energieverwaltung. Etwas umständlicher, weil mit einmaliger Bios-Voreinstellung und dann jedesmal mit nvidiaProfileInspector, ist Resize BAR. Speziell zu Letzterem hat Nvidia selbst erklärt, dass diese Funktion ggf. das System bremsen kann. Unter bestimmten Anwendungen sind allerdings erhebliche Beschleunigungen möglich.