[English]Microsoft plant im Januar 2024 den Test der neuen Outlook-App im Unternehmensumfeld auszuweiten. Die Option zum Wechsel soll im "Semi-Annual-Channel" von Microsoft Office 365 angeboten werden. Administratoren, die den Umstieg nicht wünschen, sollten reagieren – auch im Hinblick auf den Umstand, dass die neue Outlook-App Anmeldedaten an Microsoft-Server überträgt und auch funktional Probleme aufwerfen wird.
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Der neue Outlook-Client
Microsoft ist seit geraumer Zeit dran, einen neuen Outlook-Client zu entwickeln, der seit September 2023 als "neue Outlook-App" für Windows verfügbar ist. Im ersten Schritt stand diese App im Microsoft Store (für Consumer über deren persönliches Microsoft-Konto) bereit, und soll die bisherigen Windows-Apps Mail und Kalender abzulösen. Ich hatte im Juli im Beitrag Microsoft 365: Ende August 2023 werden erste Nutzer von Windows Mail und Calendar auf das neue Outlook umgestellt über diese Umstellung berichtet.
Es handelt sich um eine kostenlose App für Windows-Benutzer, die es ermöglicht, verschiedenen E-Mail-Konten und Kalender einzubinden, so dass sich diese unter der neuen Oberfläche verwalten lassen. Die App mit dem neuen Outlook ist auf Geräten, die mit Windows 11, Version 23H2, verkauft werden, sowie auf Maschinen, die auf Windows 11, Version 23H2, aktualisiert wurden, bereits vorinstalliert. Mittelfristig soll die neue Outlook-App dann die klassische Outlook-Desktop-Lösung, die noch Bestandteil von Microsoft Office (365) ist, ablösen.
Tests in Unternehmen werden ausgeweitet
Martin Geuß berichtet auf Dr. Windows im Artikel hier, dass Microsoft den neuen Outlook-Client in Unternehmen testet und diesen Test ausweiten wird. Martin bezieht sich auf einen Eintrag im Microsoft 365 Admincenter und gibt an, dass Microsoft plant, den Schalter zum Wechsel auf den neuen Outlook-Client im Laufe des Januars 2024 breiter in aktuellen Outlook-Versionen einblenden will.
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Benutzer innerhalb eines Tenants, die über Konten verfügen, die in der Mail- und Kalender-App angemeldet sind, bekommen in der rechten oberen Ecke in der Anwendung eine Option Try the new Outlook (oder eine entsprechende deutschsprachige Option) sehen. Über diese Schaltfläche können die Benutzer zum neuen Outlook für Windows wechseln.
Laut Dr. Windows betrifft dies Unternehmensumgebungen, in denen Microsoft Outlook 365 Release-Zweig "Semi-Annual Channel" (deutsch Halbjährlicher Enterprise-Kanal) eingestuft sind verfügbar machen. Für Administratoren bedeutet dies, sich ggf. auf diesen Test vorzubereiten und ggf. zu verhindern, dass die Nutzer diesen Schalter verwenden, um sich auf den neuen Outlook-Client (im Grunde ist es immer noch eine Preview) umzustellen.
Administratoren, die verhindern möchten, dass die Umschaltfläche im klassischen Outlook für Windows angezeigt wird, finden in diesem Support-Beitrag von Microsoft Hinweise auf die Richtlinie Aktivieren oder Deaktivieren des Zugriffs auf das neue Outlook für Windows. Alternativ lässt sich die Option über nachfolgende Reg-Datei ausblenden.
Windows Registry Editor Version 5.00 [HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Office\16.0\Outlook\Options\General] "HideNewOutlookToggle"=dword:00000001
Probleme des neuen Outlook-Clients
Ich begleitet das Thema neuer Outlook-Client ja bereits seit Monaten hier im Blog. Microsoft verfolgt das Fernziel, das klassische Outlook langfristig durch die neue Outlook-App abzulösen. Administratoren und Nutzer sollten sich aber einerseits über die Probleme dieses neuen Clients im Klaren sein und sich andererseits frühzeitig auf diese Probleme einstellen und reagieren.
Problem 1: Das neue Outlook ist noch Preview
Auch wenn Microsoft die Nutzer seit geraumer Zeit auf den neuen Outlook-Client umstellt, sollte sich jeder Anwender im Klaren sein, dass es sich nach wie vor um eine "Preview" handelt, die in der Funktionalität mit dem klassischen Outlook längst nicht mithalten kann. Ich verlinke mal auf den Microsoft Answers-Forenbeitrag vom 3. Januar 2023 The latest version (January 2024) of Outlook in Office 365 does not support a POP server. Will this be updated? When? Does Outlook in Office 2021 support a POP server?, wo eine fehlende POP3-Unterstützung angemahnt wird. Viele im Vergleich zum klassischen Outlook fehlende Funktionen sollen erst im Laufe des Jahres 2024 implementiert werden.
Ist zwar eine leicht andere Baustelle, aber bei Verwendung von Microsoft 365-Konten (privat und geschäftlich) gibt es unter Outlook das Problem, dass vom privaten Konto keine E-Mails mehr versandt werden können. Martin Geuß hat es im Dezember 2023 in diesem Artikel aufbereitet. Zudem verweise ich an dieser Stelle auf meinen Blog-Beitrag Neues Outlook für Windows 11: Einbindung von Business-Konten wegen Lizenzierung verweigert von Ende Dezember 2023, in dem ich auf ein weiteres Problem beim Einbinden von Konten hingewiesen hatte.
Problem 2: Outlook überträgt Anmeldedaten
Der größte Knackpunkt für Administratoren in Unternehmensumgebungen könnte der Umstand sein, dass die neue Outlook-App Anmeldedaten für Konten sowie E-Mails an Microsoft Server überträgt. Ich hatte dies im Beitrag Neue Outlook-App überträgt Zugangsdaten an Microsoft aufgegriffen. Microsoft hatte sich zu diesem Thema zwar geäußert und darauf hingewiesen, dass man die Nutzer darüber informiert (siehe Neue Outlook-App: Microsoft äußert sich zu übertragenen Zugangsdaten). Und wer einen Exchange Online-Server betreibt, wird möglicherweise sagen "Die haben eh schon die Daten, so what".
Aber es ist nicht wirklich geschickt, wenn die Zugangsdaten sowie Mails ggf. über Microsofts Cloud-Infrastruktur laufen. Ich hatte es nicht mehr separat hier im Blog thematisiert, aber das BSI sieht den Cloud-Zwang durch die neue Outlook-App kritisch (heise hat es in diesem Beitrag aufgegriffen). Und Thüringens Landesdatenschutzbeauftragter rät, aufgrund des Cloud-Zwangs mit Übermittlung der Zugangsdaten an Microsoft, zum Verzicht auf den neuen Outlook-Client. heise hat das Ganze in diesen Artikel aufbereitet.
Problem 3: Outlook schneidet COM/VBA-Lösungen ab
In Umgebungen wo Microsoft Outlook aus anderen Anwendungen per Add-In über VBA oder die COM-Schnittstelle aufgerufen wird, oder MAPI verwendet, um Mails zu versenden, droht noch ein weiteres Problem. Stellt der Anwender selbst auf den neuen Outlook-Client um, funktioniert diese Integration nicht mehr. Das ist in vielen Business-Umgebungen aber ein Problem, wenn diese auf MAPI (wird nicht unterstützt), VBA oder COM angewiesen sind – die Integration funktioniert dann nicht mehr. Ich hatte im Blog-Beitrag Neue Outlook-App als Problem: Der Ansatz schneidet alle COM-/VBA-Lösungen und im Beitrag Neues Outlook: Microsoft wird COM-Add-Ins definitiv nicht unterstützen auf dieses Thema hingewiesen. Administratoren müssten sich also um diese Baustellen kümmern, bevor die neue Outlook-App zum Einsatz kommt.
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es fehlt noch der Hinweis, dass sich Microsoft Konten, die die Installation lokaler apps nicht beinhalten nicht mehr einbinden lassen, selbst dann, wenn man die Microsoft outlook Lizenz anderweitig auf legalem Wege gekauft hat, z.b. über ein berufliches oder privates zweikonto.
Und selbst wenn man Konten ohne Apps-Lizenz in Outlook eingetragen hat, taucht der Schalter für den Wechsel auf das neue Outlook auf. Wenn man den Schalter betätigt, will das neue Outlook diese Konten einfach entfernen. Was soll das Microsoft? Warum muss man eine Software mehrfach kaufen?
mehrfach Kasse machen – ist das nicht Grund genug?
Also bei mir geht es noch… wenn ich auf das "neue" umstelle möchte ich allerdings nur schreien. Da ich die Lizenz mit meinem Firmenkonto habe, aber mein privates t-online Konto eingebunden habe – erscheint nun massiv viel Werbung im neuen Outlook. Es ist einfach ekelhaft.
GMX & Co bieten doch auch die Option, dass sie Emails von Fremden IMAP POP3 Servern einsammeln.
Wie machen die das ohne die Passwörter auf ihren Servern zu speichern?
Ist das Problem nun, das die Microsoft Server in der Cloud stehen?
Das Microsoft als amerikanische Firma dem PatrioitsAct unterstehen und alle Informationen geheim den amerikanischen Geheimdiensten übergeben müssen, wenn ein geheimer Gerichtsbeschluss vorliegt?
Oder besteht das Problem darin, dass das Office diese Zugangsdaten (die ja wohl der User eingegeben haben muss) ohne zutragen/informieren in die MS-Cloud gegeben werden?
Wer solche Sammel Dienste nutzt, dem ist klar, dass er seine Zugangsdaten absichtlich und gewollt in fremde Hände gibt.
Wer ein Update einer Software einspielt, erwartet nicht, dass diese danach plötzlich seine Zugangsdaten ungefragt in fremde Hände gibt.
Äpfel, Birnen, ..
Hallo
Ich habe es mir angeschaut, konnte aber nicht zwischen verschiedenen Outlook Profilen auswählen. Also war mein Preview Test auch schon wieder beendet :-)
Wir sind nun voll in der Umstellung auf Zimbra um uns von Exchange zu verabschieden. Bisher läuft alles Super
So long
Yumper
"Die App mit dem neuen Outlook ist auf Geräten, die mit Windows 11, Version 23H2, verkauft werden, sowie auf Maschinen, die auf Windows 11, Version 23H2, aktualisiert wurden, bereits vorinstalliert."
NEIN, das ist (glücklicherweise) FALSCH: dieses üble (Drex)Zeux ist NICHT in den (in \sources\install.wim verpackten) Installationsabbildern enthalten, sondern wird erst EINIGE Minuten NACH Abschluss der OOBE-Phase durch den "Update Orchestrator" installiert, angestossen durch die (in den Installationsabbildern enthaltenen) Einträge unter dem Registry-Schlüssel [HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\WindowsUpdate\Orchestrator\UScheduler_Oobe\OutlookUpdate].
Abhilfe: diesen Registry-Schlüssel samt aller Einträge spätestens in der OOBE-Phase löschen, beispielsweise durch das (auf das Installationsmedium geschriebene) Batch-Skript \sources\$OEM$\$$\Setup\Scripts\SetupComplete.cmd (siehe https://technet.microsoft.com/en-us/library/dd744268.aspx sowie https://skanthak.homepage.t-online.de/ten.html#example)
JFTR: die Schlüssel [HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\WindowsUpdate\Orchestrator\UScheduler_Oobe\DevHomeUpdate] und [HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\WindowsUpdate\Orchestrator\UScheduler_Oobe\EdgeUpdate] können ebenfalls gelöscht werden.
Ich muss zugeben ich habe es immer noch nicht verstanden wen Microsoft hier beglückt.
Nutzer von den nativen Mail/Kalender Apps
Nutzer von MS365 Apps
Nutzer von Office 2016/2019/2022
Microsoft beglückt sich hier wieder selbst. Und wenn die Benutzer das machen was sie bisher immer getan haben, meckern aber am Ende die Kröte schlucken, werden weitere Office Anwendungen folgen.
Das neue Outlook ist noch schrecklicker als das bisherige, frei nach dem Motto schlimmer geht immer. Wenn das im Unternhemen kommt werde ich wohl in rente gehen, denn DAS werde ich mir nicht antun.
In dem Registry-Key steht "Office.0" statt "Office\16.0", das müsste korrigiert werden.
Hier steht Office\16.0 im Artikel – bin jetzt etwas verwirrt.
Da steht Office.0 – auch im HTML-Quelltext: https://postimg.cc/QH0313T2
Hier steht im Artikel "Office.0", evtl. ein Cache Problem?
Ja, sieht nach Cache-Problem aus – ich kann es im Inkognito-Mode nachvollziehen. Hängt wohl mit dem kaputten Cache-Plugin zusammen, was ich gestern raus werfen musste. Muss mal schauen, wie ich das gelöscht bekommen.