EU-Parlament verabschiedet "Recht auf Reparatur"

ParagraphDas Europa-Parlament hat am Dienstag, den 23. April 2024, die Richtlinie über das sogenannte "Recht auf Reparatur" für Verbraucher angenommen. Die neuen Regeln stärken das Recht der Konsumenten auf Reparatur defekter Geräte und sollen auch die Verschwendung von Ressourcen durch Neukauf reduzieren. Weiterhin hofft Europa den Reparatursektor zu stärken, indem die Richtlinie die Reparatur von Waren einfacher und kostengünstiger macht.


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Anna Cavazzini, Vorsitzende des Ausschusses "Single Market" der EU, weist in nachfolgendem Tweet auf die Bedeutung dieser Richtlinie zum "Recht auf Reparatur" für Verbraucher hin. Es sei ein Meilenstein für die Kreislaufwirtschaft und schont auch den Geldbeutel, wenn Verbraucher Geräte reparieren und der Handel dazu Ersatzteile von den Geräteherstellern bekommt.

"Recht auf Reparatur"

Das EU-Parlament hat am Dienstag, den 23. April 2024, in seiner Sitzung die Richtlinie über das sogenannte "Recht auf Reparatur" für Verbraucher mit 584 Ja-Stimmen, 3 Nein-Stimmen und 14 Enthaltungen angenommen. Die Vorschriften legen die Verpflichtungen der Hersteller zur Reparatur von Waren fest und ermutigen die Verbraucher, den Lebenszyklus eines Produkts durch Reparatur zu verlängern.

  • Hersteller müssen Produkte nach der gesetzlichen Gewährleistungszeit zu angemessenen Preisen und innerhalb angemessener Zeiträume reparieren
  • Verbraucher müssen Zugang zu Ersatzteilen, Werkzeugen und Reparaturinformationen haben
  • Reparaturanreize wie Gutscheine und Fördergelder für Reparaturen
  • Online-Plattformen unterstützen bei Suche nach Reparaturbetrieben vor Ort und Verkäufern generalüberholter Geräte

Ziel des neuen Rechts auf Reparatur ist es, Abfälle zu reduzieren und die Reparaturbranche stärken – indem das Reparieren von Geräten einfacher und kostengünstiger gemacht wird.

Reparaturpflicht


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Die neuen Vorschriften sorgen dafür, dass die Hersteller rechtzeitig und kostengünstig Reparaturen durchführen und die Verbraucher über ihr Recht auf Reparatur informieren. Bei Geräten, die in der Gewährleistungszeit repariert werden, wird der Haftungszeitraum um ein Jahr verlängert, sodass es sich noch mehr lohnt, sich für die Reparatur statt für den Kauf eines neuen Geräts zu entscheiden, schreibt das EU-Parlament.

Auch nach Ablauf der gesetzlichen Gewährleistung müssen die Hersteller gängige Haushaltsprodukte wie Waschmaschinen, Staubsauger und sogar Smartphones reparieren, die nach EU-Recht technisch reparierbar sind. Im Laufe der Zeit kann die Liste der Produktkategorien erweitert werden. Wer möchte, kann auch während der Reparaturzeit ein Ersatzgerät ausleihen oder, falls eine Reparatur nicht möglich ist, sich für ein generalüberholtes Gerät entscheiden.

Informationen über Reparaturbedingungen und -dienstleistungen

Der Verbraucherschaft kann ein europäisches Formular für Reparaturinformationen zur Verfügung gestellt werden, das ihr hilft, Reparaturleistungen zu bewerten und zu vergleichen (genaue Angaben zu der Art des Defekts, zum Preis und zur Dauer der Reparatur). Um das Reparieren zu erleichtern, wird eine europäische Online-Plattform mit nationalen Ablegern eingerichtet. Sie hilft, Reparaturbetriebe vor Ort, Verkäufer generalüberholter Geräte, Käufer defekter Geräte oder Reparaturinitiativen in der Nachbarschaft, z. B. Reparaturcafés, ausfindig zu machen.

Wiederankurbelung des Reparaturmarkts

Die Vorschriften sollen den EU-Reparaturmarkt stärken und die Reparaturkosten für die Kundschaft senken. Die Hersteller müssen Ersatzteile und Werkzeuge zu angemessenen Preisen zur Verfügung stellen, und sie dürfen keine Vertragsklauseln, Hardware oder Software einsetzen, um die Reparatur zu erschweren. Vor allem dürfen sie weder die Verwendung gebrauchter oder mit 3D-Druckern hergestellter Ersatzteile durch unabhängige Reparaturbetriebe behindern noch die Reparatur eines Produkts nur aus wirtschaftlichen Gründen oder deswegen verweigern, weil es vorher von jemand anderem repariert wurde.

Erschwinglichere Reparaturen

Damit Reparaturen erschwinglicher werden, muss jeder Mitgliedstaat Reparaturen mit mindestens einer Maßnahme fördern, z. B. Gutscheine und Fördergelder für Reparaturen bereitstellen, Informationskampagnen durchführen, Reparaturkurse anbieten oder von der Bevölkerung vor Ort betriebene Reparaturräume unterstützen.

Nach Angaben der Kommission entstehen in der Union pro Jahr bei der vorzeitigen Entsorgung noch brauchbarer Konsumgüter 261 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent, und dabei werden 30 Mio. Tonnen Ressourcen unnötig verbraucht und 35 Mio. Tonnen Abfall verursacht. Den Verbrauchern, die anstelle von Reparaturen Neuanschaffungen vornehmen, entstehen dadurch zudem jährlich Verluste in Höhe von etwa 12 Mrd. EUR. Darüber hinaus wird erwartet, dass die neuen Vorschriften 4,8 Milliarden Euro an Wachstum und Investitionen in der EU auslösen werden.

Damit schließt sich der Kreis. Im Jahr 1969 habe ich noch als angehender Elektrolehrling Bügeleisen, Waschmaschinen, Elektroherde reparieren dürfen. Auch die Kohlen der Stromabnehmerbürsten von Motoren in Küchenmaschinen etc. wurden noch getauscht. Das alles war ein paar Jahre später Geschichte – alles wurde weg geworfen und war teilweise auch nicht mehr reparierbar konstruiert.


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25 Antworten zu EU-Parlament verabschiedet "Recht auf Reparatur"

  1. Sebastian sagt:

    Sehr gute Entscheidung.
    Nur Apple wird wie immer Krokodilstränen heulen und seine Konsumzombis (a.k.a. Fanboys) die EU als Totengräber von Innovation und Produktqualität beschimpfen.

  2. Phadda sagt:

    Wie dämpft Äbble die Erwartung? Mit schweren Koffern > https://www.youtube.com/watch?v=hhdcbyIoFDU :-D

  3. Herr IngoW sagt:

    Recht auf Reparatur ist erstmal eine Gute Idee.
    Leider bringt das nicht so viel, wenn ich zwar ein funktionierendes Smartphone habe aber die Updates schon seit fünf Jahren nicht mehr existent sind.
    Reparatur bezahlt aber trotzdem Elektroschrott denn Sicherheit gleich Null 😒.

    • Hobbyperte sagt:

      Das liegt bei Android allerdings mehr an Google als an den Geräteherstellern. Da die Updates seitens Google eben nur für relativ kurze Frist gewährleistet werden.

      Es gibt jedoch Prozessoren die von Google bis zu zehn Jahre unterstützt werden. Die sind eigentlich aber nicht für Endanwender sondern für industrielle Zwecke. Nur der Niederländische Hersteller Fairphone bietet derzeit das Fairphone 5 mit Software-Unterstützung bis 2031 an . . . In dem Gerät werkelt der QCM6490 -Prozessor.

      https://shop.fairphone.com/de/fairphone-5

  4. Alzheimer sagt:

    Cool, gleich mal ein Image von meinem Windows ziehen und zur Reparatur an Microsoft schicken…

  5. Thierry sagt:

    Schön und gut ist dieses Recht auf Reparatur. Nur, was tut man, wenn die Reparaturkosten mehr als den Anschaffungspreis des Geräts übersteigen? In meinem Fall handelt es sich um ein Induktionskochfeld, das nach drei Jahren vollständig den Geist aufgegeben hat.

    • Luzifer sagt:

      na da hast du 2 Möglichkeiteb:
      A.) du bist Umweltbewusst und läßt teurer Reparieren oder
      B.) du kaufst günstig neu

      Also ne Frage bist ne Umweltsau oder nicht?

      Recht auf Reparatur bedeutet ja nicht das es günstig ein muss!

    • KlausB sagt:

      Such Dir ein Reparatur Cafe, die können zumindest nachschauen, was denn defekt ist. Bin selber in so einer Initiative aktiv, wir bekommen 80% der Geräte wieder hin. Versuch macht kluch.

      • Thierry sagt:

        @luzifer: Ihre Stellungnahme finde ich sehr unangepasst. Ich bin keiner Umweltverschmutzer, sondern ich sehe die Hersteller in der Pflicht Gerätschaft zu bauen und zu verkaufen, die mindestens fünf Jahre halten. Insbesondere bei einem Induktionskochfeld soll diese Zeitspanne sogar mindestens auf sieben Jahre angehoben werden.
        @KlausB: Also, die neuen Spulen kosten links und rechts insgesamt 134 Euro, zzgl. einer neuen Steuerplatine, falls erhältlich, um die 150 Euro. Gesamt 284,00 Euro. Und das Risiko, dass es am Ende doch nicht funktioniert. Noch Fragen?

        • noway sagt:

          Mein Beileid. Bei Einbauküchengeräten würde ich sogar alles unter 15 Jahren als Frechheit seitens des Herstellers empfinden. Aber die bauen sowas heute leider auch wie billige Laptops…

    • User007 sagt:

      Es heißt "Recht auf Reparatur" und nicht "Recht auf günstigere Reparatur! 🤷‍♂️

    • Fritz sagt:

      In der "guten alten Zeit" wurden Fernsehgeräte oder Waschmaschinen in einem Werk "um die Ecke" in Deutschland zusammengeschraubt. Eine ab Werk eingesetzte Röhre kostete nur unwesentlich weniger als die, welche der Fernsehmonteur als Ersatzteil mitbrachte und Anfahrt und Arbeitszeit waren auch noch bezahlbar.

      Heutzutage wird viel Elektronik zu Spottpreisen in Fernost zusammengeklöppelt, und um die halbe Welt geschippert. Da ist es natürlich nicht bezahlbar, Deine Kochplatte nach China ins Werk zu schicken und das defekte Teil tauschen zu lassen.

      Selbst im teuer bezahlten Industriebereich (Server) ist es inzwischen so, daß der "autorisierte Servicepartner" aus einem von nur 3 Servicecentern über hundert Kilometer anreist, während parallel das benötigte Ersatzteil mit Wahnsinnslogistik über den Atlantik direkt zum Kunden geflogen wird – wenn man einen entsprechenden Wartungsvertrag hat. Für Privatkunden unbezahlbar.

      Das Recht auf Reparatur wird daran gar nichts ändern, Elektronik wird weiterhin billig und verschleißanfällig produziert. Lediglich in Fällen, in denen der Hersteller nachweislich Maßnahmen ergreift, um die Reparatur zu erschweren (wie etwa verkleben statt schrauben oder die bekannten Verdongelungen zwischen Smartphone, Display, Akku usw.) werden bestraft.

  6. Micha sagt:

    Hoffentlich gilt das auch bald für Multimedia Kopfhörer.

    Seitdem die Sennheiser Consumer Audio Sparte an das Schweizer Unternehmen Sonova verkauft hat, gibt es verschiedene Ersatzteile für alte Kopfhörer Modelle nicht mehr.

    Ich selber nutze gelegentlich zum Radio Hören einen RS60. Seitdem Sonova die Kopfhörersparte von Sennheizer übernommen hat, gibt es keine Originalen BA151 Akkus mehr. (80mAh, Betriebszeit von 5 Stunden, 2 Varta V80H in Reihe geschaltet) Auch Haltebügel für die Muscheln und Ohrpolster werden nicht mehr Hergestellt. (Beides habe ich schon getauscht.) Die verfügbaren BA151 nachbauten sind nach 3 Stunden entladen.

    Die damaligen NiCD Akkus haben damals schon 4 Stunden gehalten. Sie hatten 60mAh.
    Das war im Jahr 2000.

  7. JG sagt:

    "Auch die Kohlen der Stromabnehmerbürsten von Motoren in Küchenmaschinen etc. wurden noch getauscht. Das alles war ein paar Jahre später Geschichte – alles wurde weg geworfen und war teilweise auch nicht mehr reparierbar konstruiert."

    Ich nutze meine elektrischen Geräte so lange es geht. Selbst wenn diese Teildefekt sind. Ich kenne aber Leute die ständig immer die neuesten Sachen haben wollen.

    Ich habe noch einen TCL-Fernseher aus dem Jahr 2014 und bei dem ist wohl auf der Platine ein Bauteil defekt. Jedenfalls habe ich bei diesem TV nur Mono und kein Stereo aus den Lautsprechern. Selbst in den TV-Einstellungen ist Stereo nicht mehr auswählbar. Da ist wohl ein Chip defekt.

    Einen alten Grundig Röhren-TV habe ich auch noch. Dieser funktioniert nur einwandfrei, wenn es warm ist. Bei Kälte schaltet er sich immer wieder aus nach dem Einschalten. Das lasse ich aber im Ausland reparieren wegen den Kosten.

    Ein neues Smartphone habe ich mir vor zwei Wochen gekauft. Vorher hatte ich noch ein Sony Xperia M2 und somit von der Software her alt. Trotzdem gefällt mir das alte von der Menüführung besser.

    • noway sagt:

      Ist bei mir genauso. Die Kohlen an meiner inzwischen 32 Jahre alten Waschmaschine habe ich vorletztes Jahr auch gewechselt, für unter 10 Euro lief sie wieder.

      Ich kaufe ohnehin das Meiste Secondhand, wenn man nicht immer das Neuste und Tollste braucht, bekommt man so Qualität für wenig Geld.

      • Schnicke sagt:

        Bei einer 32 Jahre alten Waschmaschine könnte es sich lohnen, vielleicht doch mal über eine Neuanschaffung nachzudenken? Je nachdem, wie oft man wäscht. Die Stromkosten dürften immens sein verglichen mit einer aktuellen Maschine.
        Hast du das mal gemessen/verglichen? (frage aus Interesse, weil die Lage bei meiner Mutter ähnlich ist)

    • Micha sagt:

      Teildefekte Geräte würde ich nicht ohne Reparatur weiterbetreiben. Viele Elektrische Unfälle gehen auf so ein Verhalten zurück.

      Mein damaliger 17 Zoll Röhrenmonitor hat auch nach mehreren Wochen mit Bild zuckern ohne weitere Vorwarnungen Rauchzeichen im Betrieb gegeben. Saß glücklicherweise davor und konnte den dann abschalten.

      An meinem zweit PC ist der Fujitsu Siemens P19 1A Monitor mittlerweile auch schon 20 Jahre alt. Angeschlossen ist der Bildschirm über DVI.

      Zum Telefonieren nutze ich ein Nokia 6030. Das ist mittlerweile 18 Jahre alt.
      Die damaligen Nokia Akkus haben mindestens 7 Jahre gehalten.

      Was mir da auffällt ist die mangelhafte Qualität bei Ersatzakkus vom Type BL-5C. Einen gut funktionierenden zu bekommen ist Glückssache.

      Seit 2021 habe ich mittlerweile den dritten Akku eingebaut.
      Bei einem im Jahr 2021 gekauften stellte sich heraus das er im Winter 2022 bei Minusgraden leer war. Der Innenwiederstand war einfach zu hoch.

      Der im Winter 2022 neu gekaufte hat sich im Frühjahr 2024 einfach deaktiviert. Zwischen Frühstückspause und Mittag war er plötzlich komplett leer. Laden war nicht mehr möglich.

      Der 2024 gekaufte funktioniert erst mal. Habe allerdings den verdacht das es sich dabei um Altware handelt. Es steht nur Nokia auf dem Etikett. Der Hinweis auf HMD fehlt.
      Mal schauen, ob der so lange hält, wie das 2G Netz in Deutschland noch existiert.

  8. Luzifer sagt:

    **************************************************
    Im Jahr 1969 habe ich noch als angehender Elektrolehrling Bügeleisen, Waschmaschinen, Elektroherde reparieren dürfen. Auch die Kohlen der Stromabnehmerbürsten von Motoren in Küchenmaschinen etc. wurden noch getauscht. Das alles war ein paar Jahre später Geschichte – alles wurde weg geworfen und war teilweise auch nicht mehr reparierbar konstruiert.
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    Kannst du heute immer noch! Lohnt halt nur wenn du es selber machen kannst, nen Techniker-Stundensatz willst du nicht löhnen für nen Kohlenwechsel! Der Wechsel ist meist kein Problem, 5 min, aber erstmal die Maschine soweit zerlegen das du die Wechseln kannst kann ein paar Stunden dauern! Bei Techniker Stundensatz hast dann den Totalschaden (>50% Neupreis) schnell erreicht.

  9. Hobbyperte sagt:

    Ist doch immer so, das die Lobbyisten im Vorfeld der Gesetzgebung, diese so manipulieren, das das Ergebnis letztlich ein zahnloser Papiertiger ist . . .

    Würde man die Sache mit Umweltschutz, Ressourcen schonen usw. wirklich ernst meinen, wäre es sehr einfach das per Gesetz durchzusetzten. Statt irgendwelcher Reparaturrechte, würde eine verpflichtende, bindende, voll und ganz zu Lasten der Hersteller gehende Garantie von zehn Jahren und eine Ersatzteil-Vorhaltedauer von 30 Jahren in Verbindung mit kurzen Lieferfristen von max. 3 Tagen genügen um endlich wieder haltbare Produkte zu planen und zu produzieren. Die dann JAAA! natürlich wieder wesentlich teurer wäre, als die Wegwerfware von heute … wäre es schlimm einen Fernseher 20 Jahre oder länger zu nutzen? Diese Geräte sind inzw. doch sowieso quasi "zu ende entwickelt". Oder ein PC, warum sollten wir, nur weil Microdoof und Intel das so wollen, schon wieder neue Hardware kaufen um dieses dämliche Windoof 11 drauf laufen zu lassen? Die Rechenleistung von den ab 2010 verkauften Prozessoren und Hauptplatinen reicht immer noch für die meisten Zwecke völlig aus. Ganz anders als in der wilden Ära von Mitte der 80er bis weit in die 2000er Jahre hinein, wo es extreme Leistungssteigerungen alle paar Jahre gab. So das man für aktuelle Betriebssysteme tatsächlich auch aktuelle Hardware haben musste. Doch sind diese Zeiten nun vorbei.

    Über dieses glorreiche Reparatur-Recht reden wir nochmal, wenn wir erkennen können, was Industrie und Rechtsprechung daraus gemacht haben … ich rechne da mit keinen so großen Fortschritten. Siehe Autoindustrie … dann gibt es statt Einzelteilen eben nur noch teure Baugruppen … und selbst diese neuerdings sehr häufig mit absurden Lieferzeiten im Bereich von Monaten.

  10. Hobbyperte sagt:

    "Auch nach Ablauf der gesetzlichen Gewährleistung müssen die Hersteller gängige Haushaltsprodukte wie Waschmaschinen, Staubsauger und sogar Smartphones reparieren …"

    Und wie lange müssen Ersatzteile verfügbar sein, mit welchen Lieferfristen? Seit einiger Zeit schon ein sehr akutes Problem bei Auto-Reparaturen, wo teils nicht mal Bremsscheiben/-Beläge kurzfristig lieferbar sind! Und bei Fahrzeugen älter als zehn Jahre sieht es wohl ganz duster aus . . .

    Und dann sind da noch … "Produkte" wie zb. Heizanlagen, in denen heutzutage auch Steuerungs-Elektronik verbaut ist. Gewisse (deutsche) Hersteller planen die Obsolesenz in immer kürzeren Abständen. Wurde die erwartete Lebensdauer einer Gas-Therme früher mal mit 12 Jahren bemessen, geht man inzw. von nur noch 6 Jahren aus.
    Der Schornsteinfeger meinte kürzlich bei seinem "Besuch", das man bei "so alten" (meine wird jetzt 25) Anlagen verloren sei, wenn man sich nicht selber zu helfen wisse… Und wie Recht er hat!
    Das Problem bei dieser Viessmann-Anlage ist nämlich das auf die Platine Aufgelötete, für seinen Zweck viel zu kleine Relais, das den Zündtrafo ansteuert um die Flamme zu entzünden. Das Relais kostete 2012 (als ich es das erste Mal Austauschen musste) 56 Cent bei Völkner … die ganze Steuerungseinheit gab es für um die 500 Euro, mit Einbau durch den "Fachmann" war man dann schnell bei 700 bis 800 …

    Und "die Politik" mit ihren immer neuen Plänen … es ist nämlich nicht nur "die Wirtschaft" die mal langfristige Verhältnisse als Planungs-Perspektive braucht! Privatleute müssen auch mal wissen wo sie nun dran sind. Erinnert Euch mal an das Geschwätz vom quasi für umsonst Tanken bei den E-Fahrzeugen. Wer so eine Batterie-Karre und kein eigenes Solardach hat, weiß ja was er nun für jede Kilowattstunde an der meist nicht vorhanden oder defekten oder gerade belegten öffentliche Ladeinfrastruktur bezahlen muss … da werden Preise bis über 1 Euro je kWh Aufgerufen, je nach dem.

    Die Freude wird besonders groß sein, wenn der Hersteller für ein Austausch-Akku-Paket 10 bis 20 tausend Euro oder mehr Aufruft und die Werkstatt dazu nochmal ein bis zwei tausend für Aus- und Einbau verlangt … Und dieser Akkuwechsel könnte schon nach rund acht Jahren fällig werden, trifft dann vermutlich meist die ahnungslosen Gebrauchtwagen-Käufer …
    Bin mal gespannt wann man in Deutschland begreift, das die Akku-Technik in der E-Mobilität ein Irrweg ist?? Nachdem die Fahrzeug-Industrie selbst beschlossen hatte, die Brennstoffzellen-Technologie nicht weiter entwickeln zu wollen. Diese wird aber die Zukunft sein. In Japan hat man das schon verstanden.

    Bei den Hohlköpfen unserer Führungselite ist es wie immer … zu spät, zu langsam, zu wenig … eigentlich hätte man die Produktion von grünem Wasserstoff schon vor 20 Jahren anschieben müssen … als die Autohersteller noch ihre Brennstoffzellen-Fahrzeuge als "die Zukunft" angepriesen haben. Warum zum Teufel haben BMW, Merzedes und Co dieses Konzept einfach Eingestampft, nur um mit Diesel-Dreckschleudern mehr Profit machen zu können? Tja, das war halt zu kurz gedacht. Und das Geschäft machen in Zukunft dann eben die Asiaten …

  11. Anonymous sagt:

    "Warum zum Teufel haben BMW, Merzedes und Co dieses Konzept einfach Eingestampft, nur um mit Diesel-Dreckschleudern mehr Profit machen zu können?"
    Was hast Du an Deinem Satz nicht verstanden?
    Ex ante war das doch ein geniales Konzept, alle Verantwortlichen und Anteilseigner sind dadurch "reich" geworden.
    Ex post wird es halt blöd für die Nachfolger, "ist halt Dein Pech, wenn Du zu spät geboren wurdest".

  12. Dat Bundesferkel sagt:

    "Ich habe das RECHT dazu! Jawoll, ja!"

    Ui, die haben jetzt so lange daran herumgedoktert, um solch einen Murks zu fabrizieren? Wirklich?

    Reparaturen waren nicht das SO große Problem. Das Hauptproblem ist der Kostenfaktor, der aufgerufen wird. Auch Waschmaschinen, Kühlschränke etc. konnte man reparieren lassen – aber es war schlichtweg günstiger NEUGERÄTE zu kaufen!
    Und genau DAS ist das Problem für den Endverbraucher (nicht für das Finanzamt, nicht für das Unternehmen -> der Rubel muß rollen!).

    An meinem Herd sind 2 Kunststoffhalter für die innere Glaswand geborsten. Materialwert ~20 Cent. Der Hersteller hat die Ersatzteile an einen zentralisierten Kundenservice ausgegliedert. Die haben sich die mickrigen Plastikteile mit 50 Euro inkl. Versand vergolden lassen.
    Beim nächsten Defekt kaufe ich einen neuen Herd mit Pyrolyse. Auch die anderen Geräte werde ich lieber neu kaufen, als sie überteuert reparieren zu lassen… :-/ Schade um die Ressourcen, schade um die Umwelt. Nobel geht die Welt zugrunde.

    Die EU hätte ein SINNVOLLES Gesetz verabschieden können, aber wie bisher: Nur halbgarer Mist, der bei genauerer Prüfung einfach in jeder Hinsicht versagt.

    Vielleicht sollte man als Ratgeber/Experten NORMALE LEUTE befragen, anstatt überbezahlte Personen, die keinerlei Kontakt zu sowas haben.

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