Google Chrome: Blockade für Drittanbieter-Cookies auf 2025 verschoben

[English]Google hat sein Vorhaben, Drittanbieter-Cookies in seinem Chrome-Browser ab dem 3. Quartal 2024 zu blockieren, nach hinten verschoben. Eigentlich sollte dieser Schritt bereits 2022 vollzogen werden, wurde dann auf 2023, später auf 3. Q. 2024 verschoben und kommt nun erst frühestens 2025 – wenn überhaupt. Google begründet dies mit weiteren Tests der Sandbox, die erforderlich seien.


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Worum geht es?

Bereits 2019 wurden Pläne Googles bekannt, den Trackingschutz der Benutzer des Chrome-Browsers zu verbessern. Ich hatte seinerzeit im Blog-Beitrag Google Chrome will Tracking-Schutz verbessern darüber berichtet. Dann gab es den FLOC-Ansatz (siehe Googles FLoC und der Alptraum Europa mit seiner DSGVO), wo Google die Verwendung von Werbecookies mit einer eigenen Technologie datenschutzkonform gestalten wollte. Der FLoC-Ansatz erhielt aber mächtig Gegenwind der Datenschützer und wurde beerdigt.

Seit dieser Zeit versucht Google einen Weg zu finden, um Drittanbieter-Cookies in seinem Chrome Browser zu blockieren, ohne sich selbst vom Werbegeschäft abzuschneiden. Allerdings ist das Ganze zur "Ankündigungsmaschinerie" verkommen. Erst hieß es, ab 2022 werden Drittanbieter-Cokies geblockt, dann wurde der Schritt auf 2023 verschoben und im Beitrag Google Chrome: Drittanbieter Cookie-Blockade kommt erst im 3. Quartal 2024 wurde das dritte Quartal diesen Jahres als Termin zur Umsetzung anvisiert.

Das Projekt verzögert sich erneut

Die Woche hat Google erneut eine Verschiebung des Zeitpunkts, wann die Blockade von Drittanbieter Cookies erfolgt, angekündigt. Ich bin über nachfolgenden Tweet auf den Sachverhalt gestoßen. Google hat die Details zum 23. April 2024 im Beitrag Update on the plan for phase-out of third-party cookies on Chrome veröffentlicht.

Google schreibt, dass man sich bewusst ist, dass es immer noch Herausforderungen gibt, die mit der Abstimmung der unterschiedlichen Rückmeldungen aus der Branche, von Regulierungsbehörden und Entwicklern zusammenhängen. Man will aber weiterhin eng mit dem gesamten Ökosystem zusammenarbeiten. Es ist auch wichtig, dass die britische Competition and Markets Authority (CMA) genügend Zeit hat, um alle Beweise zu prüfen, einschließlich der Ergebnisse von Industrietests, um die die CMA die Marktteilnehmer bis Ende Juni gebeten hat.


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In Anbetracht dieser beiden wichtigen Gesichtspunkte wird Google die Abschaffung der Cookies von Drittanbietern nicht in der zweiten Hälfte des vierten Quartals 2024 abschließen können. Die finale Umsetzung der Blockade von Drittanbieter-Cookies verschiebt sich damit auf das Jahr 2025.


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3 Antworten zu Google Chrome: Blockade für Drittanbieter-Cookies auf 2025 verschoben

  1. Daniel sagt:

    Kann es evtl. sein dass es da Probleme mit den "Werbepartnern" gibt? In anderen Browsern funktioniert es doch auch.

    • Günter Born sagt:

      Ich kaufe denen die Argumentation schon ab, wenn ich sehe, welcher Aufriss von regulatorischer Seite da gemacht wird. Google ist halt arg unter Beobachtung der Wettbewerbsbehörden. Von meiner Seite wäre ich lieber früher als später auf kontextbasierender Werbung – Google führt das bei Adsense sogar ein, will aber die Anzeigen automatisch positionieren, was ich nicht will.

  2. Steter Tropfen sagt:

    Es gibt offenbar weltweit zu viele schlecht zusammengestoppelte Webseiten, die in ihrer bisherigen Form ohne Drittanbieter-Cookies nicht funktionieren.

    Jetzt kann ich mir erklären, aus welcher akuten Not heraus die DB ihre Seiten umgebaut hat: Bis vor Kurzem zeigte z.B. die Störungsseite für die S-Bahn München in einem iFrame die Angaben aus dem HAFAS an – aber nur, solange man Drittanbieter-Cookies nicht deaktiviert hatte. Andernfalls hieß es dort nur „Aktuelle Meldungen werden geladen" und aus. Erst Anfang April wurde auf ein autarkes (merklich plumperes) System umgeschaltet, das (als einziger Vorteil) ohne Drittanbieter-Cookies auskommt. Mit dem Kollateralschaden, dass weitere Seiten, die daraus die HAFAS-Daten übernahmen, jetzt keinen Zugriff mehr haben.

    Google hat es sich offenbar zu leicht vorgestellt, dem www eine Funktion wegzunehmen, die so mancher Programmierer als Krücke genutzt hat.

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