Zum 31. Mai endet bei Oracle das Geschäftsjahr, und so mancher Vertriebler versucht noch ein paar Euros einzufahren. Wenn es also häufiger Anrufe von Oracle-Vertriebsleuten gibt, könnten Kunden den Verkaufsdruck bei Lizenzverhandlungen zu ihrem Vorteil nutzen, und ggf. Rabatte herausschlagen.
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Bei The Register beschäftigt sich dieser Artikel mit dem Thema.The Register hat dazu mit vier Lizenzierungsexperten gesprochen, um herauszufinden, was die Kunden von Oracle erwarten können. Eine Taktik von Oracle sei, zu versuchen, die Kunden unter Druck zu setzen, indem es den Hauptansprechpartner umgeht oder die Möglichkeit eines Software-Audits anspricht – schreibt The Register.
Aber das Ende des Finanzjahrs von Oracle könnte auch eine Gelegenheit sein, Rabatte auf die Software zu erhalten wenn Anrufe von Oracle-Verkäufern eintrudeln, die sich wegen Lizenzvereinbarungen melden, und Angebote für Preisnachlässe, die am Ende des Monats definitiv auslaufen, abgeben. Falls wer im Oracle-Lizenzumfeld aktiv ist, kann sich den Beitrag ja mal durchlesen.
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Bei Oracle gibts keine Schnäppchen.
Oracle? Niemals!
Staune das es bei Oracle noch Lizenzen gibt. Um Kunden soviel Geld wie möglich rauszuziehen ist doch nichts besser als ein Abo. (Die Oracle Kunden sollten hoffen das Hock Tan das nicht mitbekommt.)
Wer nicht schon bei Oracle ist, lässt besser die Finger von dem Laden.
Deren Geschäftsmodell erscheinen mir günstige Schnäppchen, die voller LizenzFallen gespickt sind – die dann zu sehr teuren Nachlizensierung beim Audit führen. Ein ehemaliger Auditor hat Oracles Auditumsatz auf 70% des Gesamtumsatz geschätzt. Das geht soweit das Oracle jährlich seine Lizenzbedingungen ändert und das technisch gegen geprüft werden muss.
Bei Oracle gibt es bei Installation, Betrieb keine Keys zur Prüfung: der Admin muss all das wissen.
Konkrete Beispiele:
* Kopie des InstallationsVerzeichnis von Lizensiertem Server auf Backup-Server-FileShare: der Backup-Server ist voll Lizenzpflichtig, weil die Binaries gestartet werden könnten.
* Komprimierung des Datenbank-Backups in bestimmten Optionen erfordert teure Addons – wird nirgends in der Software drauf hingewiesen, aber Vorinstalliert nutzbar.
* Komprimierung des Datenbank Expdp Exports immer Lizenzpflichtiges Addon. Selbstverständlich weist die Software 0 darauf hin, selbstverständlich vorinstalliert.
* Bestimmte SQL Funktionen nutzen: Erfordert teure AddonLizenz, wurde automatisch installiert – und nirgends ein Hinweis in der Software
* In VMware, HyperV sind alle Cores aller verfügbaren Hosts in allen Clustern des Unternehmens lizenzpflichtig: weil vms migriert werden 'könnten', und dann andere cpus nutzen 'könnten'. Einzige Lösung: den Oracle-Host per Netzwerk, VLAN vollständig separieren.
* Application Server: Knapp 10.000 Lizenzseiten. Für die korrekte Anwendung ist der örtliche Admin zuständig. Die Default Forms&Reports installation aktiviert lizenzpflichtige Addons – muss man nach der Installation selbst deaktivieren.
* Forms&Reports nutzt zum starten Weblogic Basic welches mitgeliefert ist. Nutzt Du Weblogic Basic um andere Oracle-Produkte einzubinden, brauchst Du eine eigene Weblogic Lizenz.
Kaufst Du eine günstige Datenbank Standard Lizenz, und löst eins der og AddonLizenzen aus … Leider leider ist für Addons die Enterprise Datenbank Version nötig, die leider leider per Core lizensiert werden muss statt per Socket.
So löst der Azubi nichts ahnend schnell Mio Kosten aus, bei Preisen um 40.000Eur pro CPU Lizenz und 16Cores plus Rückwirkend 20% per Anno Support Kosten für alle Jahre bis zum Lizenzkauf.
Es gibt Prüfscripts die um 70 Lizenzfallen prüfen, und das ist nur ein Teil vom ganzen.
In den Lizenzbedingungen zeichnest du gegen, das du beim Audit deren Scripts bei dir in der Firma laufen lässt: und bei verstössen nachzahlst, oder die Software zurück gibst.
Die DOAG (google) hat einen speziellen Lizenzguide der auf 100 Seiten das Drama in vielen Facetten zusammenfasst.
Man stelle sich vor in Windows wären einzelne Einstellungen in der Systemsteuerung, und Explorer-Funktionen sehr teuer Lizenzpflichtig – und beim Audit suchen sie genau danach.
Noch folgende Anmerkungen:
Bei Oracle gilt eine Gleichheitsregel: Alle Datenbank-Lizenzen müssen vom gleichen Typ sein, alle gleiche Support-Verträge haben – heisst: Hat ein Server eine Nachlizensierung notwendig, gilt das für alle bestehenden Lizenzen.
Übertragen auf das Windows-Beispiel wäre das: Nutzt der Praktikant die Explorer-Funktion und löst damit den Lizenzverstoß aus, so sind alle 10.000 Arbeitsplätze entsprechend zu Lizensieren. Selbstverständlich gibt es bei Oracle keine Richtlinien die Lizenzverstöße unterbinden.
Warum wechselt man dann nicht?
Wie soll ein Datenbank-Produkt inkl. Desktop-Applikation in welches 20Mannjahre+ Entwicklung stecken zu vertretbaren Kosten abgelöst werden, wenn ein Entwickler auf dem Level Brutto 100k im Jahr kostet?
Um Himmels Willen xD
Danke für die Warnung.
Anmerkungen 2:
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Wenn VMware oder Hyper-V Hosts gemeinsame zugrundeliegende Storages nutzen: dann sind ebenfalls alle Cores Lizenzpflichtig die auf den Storage zugreifen können.
Oracle Standard-Edition ist nur auf Mainboards einsetzbar die max 2 Sockets verbaut haben, ganz gleich wieviele Sockets belegt sind: Hast Du mehr Sockets am Mainboard brauchst Du eine Enterprise Lizenz – welche per Core abgerechnet wird.
Oracle Datenbank-Recovery darf man glaub ich 2x im Jahr a 2 oder 3Tage auf andern Servern testen, alles andere ist wieder Lizenzpflichtig.
Auch sind gewisse Datenbank Reparaturen auf Datenbank-Block ebene Enterprise-Lizenzpflichtig.
Wenn mehrere Oracle-Produkte lizensiert sind:
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z.B. 2 CPU Lizenzen Oracle Standard-Editon Datenbank, 2 CPU Lizenzen Forms&Reports
Dann müssen bei VMware oder HyperV selbst die Hosts untereinander via Netzwerk, VLAN separiert sein – sonst gilt das die Oracle-Datenbank VMs zum Forms&Reports Host migriert werden könnten, und andersrum.
Intressanterweise sind die Forms&Reports-Lizenzen nur per Core zu lizensieren, während die Datenbank-Lizenz Standard-Edition vergleichsweise günstig per Socket zu lizensieren ist – das wird zur Kostenfalle wenn ohne Netzwerk,VLAN Separierung Forms&Reports auf den Datenbank-Hosts per Core zu lizensieren muss.
Fazit:
Man sollte sich gut überlegen ob man sich an Oracle binden will …
Heilige Mutter Gottes! Ich habe zwar schon gehört das die Lizensierung grausam ist aber das… ne, das ist einfach nur krank.
Kunde: Und was halten sie von Oracle?
Jeder: ABSTAND!
Anmerkungen 3:
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Bei aller berechtigt harter Lizenz-Kritik muss man jedoch anerkennen das die Oracle-Datenbank IT-Self samt Ökosystem rein technisch sehr ausgereift ist.
Hohe Stabilität, hohe Zuverlässigkeit, niedriger Wartungsaufwand im Betrieb, um Performance-Fragen braucht man sich praktisch nicht gross kümmern: der Datenbank-Server erkennt engpässe, und optimiert sich selbst. Multithreading.
Insbesondere Enterprise-Features wie Datenbank-Recovery auf bestimmte Uhrzeit, Daten-Block-Repair, Hot-Standby (2. Datenbank-Server kann jederzeit einspringen wenn der Main-Server ausfällt), oder im Livebetrieb bestimmte Tabellen auf n Stunden/Tage zurückzusetzen – sind schon wirklich sehr nice. Man kann ohne grosse Aufwände eine laufende Datenbank clonen, und unter neuem Namen weiterlaufen lassen.
Datenbanken lassen sich wie eine art LEGO-Baustein im laufenden Betrieb von Server zu Server migrieren (Pluggable Databases).
Mit APEX hat Oracle für Datenbank-Anwender ein kostenloses Tool geschaffen via WebUI, um ohne große Entwickler-Aufwände einfach Excel-Ähnliche Auswertungen inkl. grafische Charts zu fahren, bei der der Anwender selbst nach Inhalten filtern kann.
Das bindet letztlich den Anwender in das Oracle-Ökosystem aus dem er dann nicht wieder einfach rauskommt.
Dem gegenüber stehen sehr hohe Komplexität bei der Installation/Einrichtung und dem Grundverständnis wie was bei der Datenbank, und auch beim Application-Server (Forms&Reports) funktioniert.
Beim Application-Server z.B. müssen nach der Installation mit 20 Seiten detaillierter Konfigurations-Einstellungen, etwa noch dutzende Script-Files, Konfigurationen etc. manuell angepasst werden bis der Server in gänze Lauffähig ist. Als Anfänger ist man schnell eine Woche mit Recherche und Installation beschäftigt.
So, und nun solls das gewesen sein …