Bundesregierung setzt auf VMware; das ist untransparent und teuer

Seit der Übernahme von VMware durch Broadcom herrscht Aufruhr bei vielen Kunden, denn On-Premises Produkte wurden abgekündigt, es gibt nur noch VCF-Abos, und die Verwendung von VMware-Produkten wird teuer. Anke Domscheit-Berg kritisiert in diesem Zusammenhang, dass die Bundesregierung weiter auf VMware setzt, keine Exit- und Riskiostrategie habe und das Ganze untransparent und teuer sei.


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Über das Drama VMware-Übernahme durch Broadcom hatte ich ja hier im Blog lang und breit berichtet (siehe Links am Artikelende). Im Beitrag VMware-Übernahme durch Broadcom, geht die Wette auf? hatte ich mich zuletzt damit beschäftigt, ob das Geschäftsmodell von Broadcom, die Kunden wie eine Zitrone auszupressen, mittelfristig aufgehen kann. Viele Firmen suchen momentan Alternativen, um aus den Fängen von VMware by Broadcom zu entkommen. Beim deutschen Staat in Form der Bundesregierung und deren Ministerien ticken die Uhren anders, da setzt man auf VMware, komme was wolle. "Ist ja nicht unser Geld".

Anke Domscheit-Berg, Bundestagsabgeordnete der "Die Linke" ist u.a. der Frage nachgegangen, welche Abhängigkeiten und Kosten es im Zusammenhang mit dem Einsatz von VMware-Produkten in der Bundesregierung gibt. Zum Hintergrund: Ein Blog-Leser hatte mich in einer privaten Meldung auf Facebook (danke dafür) auf den Artikel Intransparent und teuer: Macht sich die Bundesregierung von einer Software-Firma abhängig? der Frankfurter Rundschau vom 22. Juni 2024 hingewiesen. Die FR bereitet im Artikel die nachfolgenden Sachverhalte auf und zitiert Aussagen von Domscheit-Berg.

Kleine Anfrage zum VMware-Einsatz

Anke Domscheit-Berg hat als Bundestagsabgeordnete über "Die Linke" im Februar/März 2024 eine kleine Anfrage zum Thema Mögliche Risiken für die digitale Souveränität, IT-Sicherheit und Grundversorgung durch die Übernahme von VMware durch Broadcom (Kleine Anfrage) vorbereitet und Mitte Mai 2024 an die Bundesregierung gestellt. In der Anfrage, die Domscheit-Berg hier dokumentiert, schrieb sie:

"Bekannt ist, dass eine Umstellung des angebotenen Lizenzmodells zum Bezug von VMWare-Produkten geplant ist. So hat etwa für die Bedarfsträger des Rahmenvertrags der Zentralstelle IT-Beschaffungen (ZIB) des Beschaffungsamtes des BMI hierzu Ende Februar 2024 eine Informationsveranstaltung für die aus diesem Vertrag abrufberechtigten Bedarfsträger der Bundesverwaltung stattgefunden. Die konkreten Auswirkungen der neuen Lizenzmodelle sind Gegenstand weiterer Erörterungen bei den jeweiligen Einheiten, die VMWare tatsächlich einsetzen. Zu einer Kündigung der bestehenden Lizenzverträge liegen keine Informationen vor."

Sie wollte also wissen, ob die Bundesregierung und die Ministerien aus den Änderungen bei VMware irgend einen Schluss gezogen, Verträge gekündigt und Migrationen auf Alternativen vorbereitet haben.


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Antworten der Bundesregierung

Anfang Juni 2024 gab es die Antwort der Bundesregierung, die hier in geschwärzter Form abrufbar ist (der Vorgang wird von Domscheit-Berg bereits seit März 2024 dokumentiert, wie ich bei Recherchen gesehen habe). Die Kurzfassung der Antwort eines Staatsekretärs lautet:

  • Es ist bekannt, dass es Änderungen gibt, es gab die oben erwähnte Informationsveranstaltung der Zentralstelle IT-Beschaffungen (ZIB) des Beschaffungsamtes des BMI.
  • Die konkreten Auswirkungen der neuen Lizenzmodelle sind Gegenstand weiterer Erörterungen bei den jeweiligen Einheiten, die VMWare tatsächlich einsetzen.
  • Eine Kündigung der Verträge ist nicht bekannt.

Mit anderen Worten: Es läuft alles wie bisher und wir erwägen, darüber nachzudenken, was wir ggf. tun können. Gegenüber der FR äußerte die Bundestagsabgeordnete Anke Domscheit-Berg, dass dies für die Bundesregierung zum Problem werden kann. Es wurde bisher versäumt, sich nach Alternativen umzusehen und entsprechende Schritte einzuleiten. Regierung und Behörden hätten "wichtige Risikoanalysen nicht durchgeführt und keine Exit-Strategie geplant".

Nun drohten Abhängigkeiten von VMware samt drastischen Kostensteigerungen, sobald die Verträge mit VMware by Broadcom zu verlängern seien. Die Digitalpolitik-Expertin Domscheit-Berg sieht Handlungsbedarf bei der Bundesregierung, den Verwaltungen und Unternehmen der öffentlichen Hand.

Laut Domscheit-Berg habe "keine systematische Überprüfung und Bewertung der Abhängigkeiten und Risiken für den Bund durch die Folgen der Übernahme von VMware durch Broadcom stattgefunden". Der FR sagte die Abgeordnete, dass der Bund nach Bekanntwerden der Übernahmepläne und der damit verbundenen Unsicherheit weitere Verträge mit Broadcom/VMware abgeschlossen habe. Das zementiere die Abhängigkeit von US-Konzernen, statt damit eigene Kapazitäten aufzubauen. Laut Domscheit-Berg existieren für den Zeitraum von Ende 2019 bis Ende 2025 Verträge des Beschaffungsamts im BMI mit VMware über mehr als 550 Millionen Euro Volumen.

Was im FR-Artikel überhaupt nicht thematisiert wurde, ist der Umstand, dass VMware by Broadcom alle On-Premises-Produkte mit Einmal-Kauf-Option eingestampft hat. Es sind künftig nur noch Abo-Lizenzen (z.B. für die VMware Cloud Foundation (VCF) abschließbar, d.h. die virtuellen Maschinen laufen irgendwo in der Cloud, was auch technische Abhängigkeiten (z.B. von der Funktionsfähigkeit der Cloud-Infrastruktur) zementiert.

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38 Antworten zu Bundesregierung setzt auf VMware; das ist untransparent und teuer

  1. Pau1 sagt:

    Em, wenn die VMs in der Cloud laufen, sind doch die Daten auch in der Cloud bei Cloud betreiber, oder wie? Also bei einer US-Firma die jederzeit amerikanischen Behörden geheimen Zugriff auf alle Daten geben muss. Natürlich egal wo die physikalisch lagern.

    DSGV ist kein Thema?
    uuups…

    • Anonymous sagt:

      War auch mein allererster Gedanke, man gibt praktisch damit irgendwelchen Dritten direkten Zugriff auf die "Hardware" und die Daten darin. Wahnsinn.

    • NSc sagt:

      Ich hatte einige Webinare zum Thema VMWare und Lizensierung, da kam ganz klar heraus, dass der Begriff Cloud hier nicht ausschlaggeben ist für eine Anbindung nach außen. Das Modell kann auch komplett Offline betrieben werden. hier ein Auszug aus dem Datenblatt:

      VMware Cloud Foundation ist eine integrierte Softwareplattform zur
      Automatisierung der Bereitstellung und des Lebenzyklusmanagements eines
      vollständigen Software-Defined Datacenter unter einer standardisierten HyperConverged-Architektur. Die Plattform kann intern auf einer breiten Palette
      unterstützter Hardwarekomponenten bereitgestellt oder als Service in der Public
      Cloud (VMware Cloud™ on AWS oder VMware Cloud Provider™) genutzt werden. Quelle:

      • Maximilian Blum sagt:

        Das ist aber nicht mehr aktuell. Soweit mir bekannt, laufen gerade alle on premise-Lösungen aus. Spätestens ab April 2025 wird es wartung & support nur noch für Bündellizenzen von Mietmodellen geben. Ursprünglich wollte Broadcom im Januar 24 den Support für bisherige on-premise-Verträge sogar quasi über Nacht kappen, nach massivem Protest und sogar Einschaltung der EU ruderte Boradcom dann etwas zurück sodass die Übergangsfristen etwas verlängert wurden. An der eintretenden Abo-Pflicht und für viele Anwender unnötig teuren Bündellizenz ohne flexible Bedarfsanpassung hält broadcom stand jetzt aber weiterhin fest. Da wird hart die cash-cow gefahren, um den starken lock-in-Effekt beim Kunden, den VMware angesichts marktdominierender Stellung nun mal hat, auszunutzen. Zumindest Staaten/hoheitliche Dinge dürfen von solchen Späßen auf keinen Fall abhängig sein. Und ja, von Fragen der extraterritorialen Ausübung von US-Recht, das bekanntlich Menschenrechte nur für US-Staatsbürger gewährt (deshalb ja auch die Klagen Schrems I und Schrems II, Schrems III kommt garantiert…), ganz zu schweigen.

  2. michael sagt:

    Seit wann interessiert Die Linke das Geld der Steuerzahler*innen – ROFL.

    • Joerg sagt:

      Seit wann interessiert das überhaupt eine Partei?

      Die Linke stellt zumindest mal Fragen zu fragwürdigen Praktiken und Kosten der anderen Parteien, das macht keine andere.

      • Matschmeer sagt:

        So kann man sich wichtig darstellen und kann und muss nichts zur Lösung beitragen.

        • Jack68 sagt:

          Die "Lösung" muss wohl kaum von den Parteien kommen, die nicht einmal in der Regierungsverantwortung sind, sondern von den Verantwortlichen, die die Verantwortung für die Verwendung der Steuergelder innehaben.

        • mvo sagt:

          Es ist die Aufgabe der Oppositionsparteien die Arbeit der Regierung zu kontrollieren. Das als Wichtigtuerrei abzutun zeugt nicht von besonderem Verständis wie Demokratie funktioniert.

  3. Held der Arbeit sagt:

    Für das Geld, was ein Weggang von VM kostet, kann man sicher jahrelang die gestiegenen Lizenzgebühren begleichen.
    Ein Umschwenken weg von VM hin zu einem anderen Anbieter würde ein Riesenprojekt mit nebulös kalkulierbaren Kosten und haufenweise Pleiten-Pech&Pannen bedeuten.
    Dann lieber so weitermachen, never stop a running System…

    • TBR sagt:

      Dem stimme ich uneingeschränkt zu.

    • Fritz sagt:

      Solange die bestehenden Vertragslaufzeiten (über die keine Antwort gegeben wurde) noch hinreichend lang sind besteht kein akuter Handlungsbedarf und man kann tun, was viele Kunden derzeit tun: Abwarten und die weitere Entwicklung beobachten.

      An anderer Stelle hier wurde das Verhalten von Broadcom als "Wette" bezeichnet – ich würde sagen die Bundesregierung wettet dagegen.

      Inwieweit Überlegungen zu Migrations- und Exitstrategien derzeit laufen wird ein geschickter Pokerspieler ganz gewiß nicht verraten, aber der Bund hat direkt und indirekt Durchgriff auf Institutionen der Wissenschaft und Forschung, die sicherlich eine fundierte Bewertung der Möglichkeiten vornehmen können und wohl auch werden.

    • Hobbyperte sagt:

      komische Argumentation

      Wenn sich viele und sogar kleine Firmen von VMware lösen wollen (und können), warum sollte das für eine staatliche Verwaltung als Großkunde nicht auch wirtschaftlicher sein?

      Im übrigen, was genau soll denn "jahrelang" heißen? Und was danach? Einfach immer weiter so? Genau diese unsinnige "Taktik" wird eben zu Recht kritisiert.

    • Ralph D. Kärner sagt:

      Solche Argumentationen sind der Grund, warum Microsoft, Adobe, Broadcom und alle anderen weiterhin machen können, was sie wollen. Sie haben nichts zu befürchten.

      • TBR sagt:

        Proxmox und Co. werden, wenn nur genug gewechselt haben, über kurz oder lang möglicherweise auch Ihr Lizenz/Support-Modell anpassen. Wir leben immer noch in einer Marktwirtschaft. Schauen wir uns das Ganze doch nochmal in 2-3 Jahren an.

        • rpr sagt:

          Nicht zwinged. Es gibt genügend Beispiele in denen Hersteller es nicht überziehen.
          Es wird schwierig wenn für Proxmox so viel Geld geboten wird das die Inhaber nicht nein sagen können.
          Ich habe Vmware seit Version 1.0 im Einsatz gehabt. Ist schon bitter das Produkt so abschmieren zu sehen.
          Gruß

  4. JoergG sagt:

    Es gibt durchaus verschiedene Mietlizenzmodelle. Ob eine VM dann in der Cloud lauffähig wäre, ist vom Lizenzmodel abhängig. Ein Zwang durch Broadcom / Vmware zur Cloud-Nutzung besteht nicht! – Man kann auch weiterhin die Plattform on Premise ohne Cloud Anbindung betreiben…

    • riedenthied sagt:

      Eben, es gibt auch die VVF, VMware vSphere Foundation. Das ist faktisch eine vSphere Enterprise Plus inklusive vCenter, zu 100% ohne Cloud nutzbar. Und die Standard gibt es auch noch, ebenfalls ohne Cloud nutzbar.

      Ich weiß nicht, wieso Günter immer wieder Märchen über VMware erzählt. Da vernebelt wieder einmal irgendein persönlicher Brass die Sinne.

  5. TBR sagt:

    Für mich passt das. Ich würde auch nicht wechseln. Wir werden sehen, wie sich Broadcom der Situation anpasst.

  6. AlCiD sagt:

    Wenn man bedenkt, dass die naheliegende Alternative Microsoft wäre (hat die letzten Jahrzehnte ja auch geklappt und man kennt ja kaum etwas anderes ^^), dann lieber erst einmal bei VMware bleiben.

    Schöne Arbeitswoche

    • Fritz sagt:

      Ich würde sagen, Microsoft "hat es geschafft".
      Wenn man bedenkt, daß am Anfang der Corona-Jahre Teams als alternativlos (nicht nur in Formen, und Behörden, sondern insbesondere auch in Schulen zum Distanzunterricht) dargestellt wurde und man immer betonte, daß das nur eine Übergangsphase ist, bis man die Situation neu bewertet, hört man heute nichts mehr davon. Immerhin hat Microsoft sich an einigen Stellen bewegt (Datenhaltung in Rechenzentren in der EU bzw. Deutschland, bestimmte Einstell- und Auditierungsmöglichkeiten) und dafür Mitbewerber wie etwa WebEx oder auch die ganzen speziellen Unterrichtsplattformen weit ab vom Feld gedrängt.

  7. Tobi sagt:

    Eben. Ich halte das auch für das typische Rasseln der Opposition (also die Anfrage an die Bundesregierung). Es geht ja nicht darum, ob man künftig Notebooks von Dell, Lenovo, HP oder jemand anderem kauft.
    Weiterhin halte ich es für abwegig, dass "alle" schon Pläne in der Tasche haben (was in der Meldung suggeriert wird). Eine Umgebung, auf der hunderte oder tausende virtuelle Server laufen, migriert man nicht einmal binnen weniger Monate.
    Da im Moment vor allem klar ist, dass noch recht wenig klar ist, könnte das Forcieren einer Migration zu … (Zu wem eigentlich? Es gibt ja im Enterprisesegment nicht viele Anbieter) auch als Aktionismus verstanden werden.
    Das Konzept, was die Linke fordert, lässt sich vollumfänglich ja noch gar nicht erstellen, weil die Rahmenbedingungen noch gar nicht alle klar sind. Mein Lieferant kann mir noch keine neuen Preise nennen. Wie soll ich dann meinem Chef ein Konzept vorlegen? "Das wird teurer" alleine reicht dafür nicht.

  8. Sebastian S. sagt:

    Meiner Meinung nach müsste endlich die EU mal mit dem großen Hammer drauf hauen…und das nicht nur auf Broadcom. Sämtliche Software-Firmen schwenken auf teure Abo Modelle um…
    Ein ad-hoc Wechsel weg von VMware ist für viele Unternehmen / Einrichtungen einfach nicht möglich…z.B. weil
    – die ESX Hardware noch länger läuft (laufen muss) als die VMware Lizenzen
    – es Abhängigkeiten zu Software Anbietern gibt (z.B. im Krankenhausumfeld, wo Software teilweise als Medizinprodukt zugelassen ist und das dann ggf. NUR unter Vmware virtualisiert sein darf…)
    – Das Vmware Know-How weit verbreitet ist und in vielen Unternehmen gar nicht die Zeit (oder teils auch Bereitschaft) der IT Mitarbeiter vorhanden ist, um z.B. auf einen Linux-basierten Hypervisor umzusteigen.
    – Die Migration einzelner Systeme sehr aufwändig sein kann…z.B. MS-Cluster mit RDM, Lizenzserver die hinstehen wenn sich die virtuelle Hardware ändert etc.
    – Es einfach auch nicht genügend Dienstleister mit ausreichend Ressourcen und Know-How gibt, damit auf einmal alle umsteigen können.
    –> von öffentlichen Einrichtungen einen schnellen Umstieg auf andere Hypervisor zu fordern ist schlicht unrealistisch.

    Und nochmal: meines Erachtens müsste die EU da entsprechend eingreifen und
    1. Unternehmen verpflichten, weiterhin Kauf-Lizenzen anzubieten und
    2. es nicht zulassen, dass Standard-Software / Editionen abgekündigt werden und Endkunden gezwungen werden, teurere Software mit Features zu kaufen, die nicht benötigt werden.

    • Hobbyperte sagt:

      "müsste endlich die EU mal mit dem großen Hammer drauf hauen…und das nicht nur auf Broadcom. Sämtliche Software-Firmen schwenken auf teure Abo Modelle um…"

      1.) "mit dem Hammer drauf hauen"
      Da hatte die Korruption, ähh, der Lobbyismus in der EU bereits Zugeschlagen, als es um das Thema Microsoft oder Linux-Alternativen ging …

      2.) "Abo Modelle"
      Tja, die westlichen "Demokratien" inkl. dem Konstrukt "EU" basieren eben nunmal auf dem extremistischen Ansatz des Kapitalismus. Die können doch schlecht ihr eigenes System bekämpfen. Welche Preismodelle ein Unternehmen wählt, ist allein dessen Entscheidung. Der Kunde "muss ja nicht" kaufen … ups!

      Wo isser denn, ja wo isser denn nur, der Wettbewerb?? Selbst wenn es mehrere oder gar viele Wettbewerber gibt, entstehen oft (Preis)-Kartelle, um die sich die Politik auch nur widerwillig kümmert. Sonst könnte vieles viel billiger sein …

      Die eigentliche Frage ist, warum haben große Staaten oder Staaten-Verbünde wie die EU keine eigene IT-Infrastruktur entwickelt? Weil man seit 1990 ja auch sonst alles "privatisiert" … Post, Bahn, Flugsicherung, Gefängnisse, "Public-Privat-Partnerships", Gesundheit, Pflege … überall werden Staatsaufgaben und damit die Bürger/Menschen der "freien" Wirtschaft zum Fraß vorgeworfen … wir alle sind Zitronen, schon recht lange.

  9. T Sommer sagt:

    "Laut Domscheit-Berg existieren für den Zeitraum von Ende 2019 bis Ende 2025 Verträge des Beschaffungsamts im BMI mit VMware über mehr als 550 Millionen Euro Volumen."
    "Regierung und Behörden hätten "wichtige Risikoanalysen nicht durchgeführt und keine Exit-Strategie geplant"."

    Bei einem Vertrag über 6 Jahre ist doch erst einmal alles fest. Die System laufen und sind unter Wartung! Bei dem Volumen reden wir auch über SEHR VIELE Systeme die umgestellt werden müssten.

    Wie sind den in dem Vertrag die Konditionen für eine vorzeitige Beendigung des Vertrages? Und warum muss immer gleich mit einer EXIT Strategie gewunken werden?
    Würde man jetzt einen Exit machen und müsste bis Ende 2025 die Kosten TROTZDEM VOLL tragen – das wäre dann ein Aufschrei des Bund der Steuerzahler und reif für die B*I*L*D !

    Man hat genügend Zeit den Markt zu sondieren und eine Migration zur Rechten Zeit zu Planen und durchzuführen. Bei dem Volumen hat man auch gegenüber Broadcom durchaus Verhandlungsspielraum.

    Ich habe meinen ESXi auch nicht sofort rausgeworfen, nur weil es den ESXi 8 Hypervisor free nicht mehr gibt. Aber ich habe ein Proxmox Testsystem und bin davon angetan.

    "untransparent und teuer" ist relativ.

    • T Sommer sagt:

      Übrigens setzt auch die Bundeswehr das ein!

    • Günter Born sagt:

      ich glaube, Du verstehst es nicht richtig, 2025 ist schon bald, und wenn da noch nichts abgestimmt wurde, kommt die Vertragsverlängerung schneller als den Leuten lieb ist.

      • T Sommer sagt:

        Das sind noch 18 Monate bis Ende 2025 – immer noch viel Luft um den Markt zu prüfen und sich zu orientieren. Sofern die System nicht gemietet sind (kann man mal von ausgehen), bleiben die am 01.01.2026 nicht stehen – die laufen dann auch ohne Vertrag und Support erst einmal weiter.
        Servermigrationen im VM Bereich (darüber hast hier auch schon berichtet) laufen teilweise geschmeidig schnell.
        Die IT Abteilung in Berlin ist auch nicht von gestern – im vergleich zum gewählten Salat – Paprika RGG!

        • rpr sagt:

          18 Monate ist nichts.
          Welches Systemhaus das strukturiert arbeitet hat noch nicht seine Planung für Großprojekte in 2025 / 2026 in Arbeit bzw.das Personal schon verplant?

    • Lukas sagt:

      Alleine die Ausschreibung wird mehrere Jahre dauern. Bin im öffentlichen Dienst tätig, selbst bei kleineren Projekten ziehen sich die Ausschreibungen teils über Jahre. Bei dem Volumen muss man sicher mit 3 Jahren und mehr rechnen.

  10. rpr sagt:

    Keine Chance für irgendwas.
    Schaut mal wie es in Konzernen läuft selbst wenn alle Beteiligten gutwillig und kompetent sind.
    Da gehen Jahre ins Land sofern man keine Führung a la Steve Jobs der einfach „mach wir so und falls jemand fragt warum kann er gehen".
    Nicht nett aber so ist unter anderem die ganze Flash-Rotze nie in iOS gelangt.
    Vom ersten Iphone ganz zu schweigen.
    Und ja er hat auch häufig genug daneben gelegen aber hatte nur mal den Hut auf.

  11. Pau1 sagt:

    Ein Problem ist dabei, dass man das Geld anderer Leute für sich ausgeben darf, also die wohl angenehmste Art, Geld auszugeben, Warum sollte nur ein Beamter sich den Wechsel von VMware zu xy ans Knie binden?
    Erstmal kostet es Resourcen, die User werden jammern.
    irgendwie irgendwas wird anders sein, die User und Cheffe werden jammern.
    man wird 2 Systeme parallel laufen lassen müssen.
    man muss viel Gehirnschnalz investieren.
    Warum soll auch ein Beamter das tun. Alle werden schreien: Wir brauchen mehr Geld, und es fließt Geld. Geld kann man drucken, fähige Admins nicht.

    • Fritz sagt:

      Das Problem ist, daß man von Broadcom einen Lizenzwechsel "ans Knie gebunden" bekommt. Aus Dauerlizenzen werden plötzlich welche mit Ablaufdatum.

      Das torpediert den allseits beliebten "Streckbetrieb" (den man auch bei XP und 7 schon gefahren hat), VMware wird zur tickenden Zeitbombe, die einem irgendwann um die Ohren fliegt.

      • rpr sagt:

        Jein
        nach meinem Stand stellt die Software bisher nicht den Betrieb ein aber das ist auch nicht nötig.
        Keine Lizenz = keine Updates = kein Service
        Das Risiko reicht schon um Entscheider auf Linie zu halten.

  12. Anonymous sagt:

    Ich kann mir gut vorstellen, das man sich dort schon mit dem Thema beschäftigt. Nicht auf Regierungsebene oder Behördenleiterebene, aber weiter unten wo wie Leute sitzen und Ahnung davon haben. Dort wird man mit Sicherheit schon überlegen, was man in welchen Fall machen soll.

  13. Maximilian Blum sagt:

    Bei Frau Domscheit-Berg ist jetzt auch eine PM dazu online + verlinkte Antwort der Bundesregierung (öffentlicher Teil). https://mdb.anke.domscheit-berg.de/2024/06/pressemitteilung-nix-mit-open-source-bundes-it-von-vmware-stark-abhaengig-unklare-mehrkosten-und-intransparenz/

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