Juli 2024-Sicherheitsupdate KB5040427 lässt Windows 10/Server LPD-Druckdienst abstürzen

Windows[English]Mit den Sicherheitsupdates vom 9. Juli 2024 hat Microsoft einige Fehler und auch Schwachstellen in den betreffenden Windows-Versionen gepatcht. Mir liegen aber Lesermeldungen vor, nach denen die Juli 2024 Updates zu Problemen mit dem Druckdienst führen. Nutzer berichten, dass der LPD-Dienst nach dem ersten Ausdruck abstürzt. Dann lässt sich nicht mehr drucken – also ein weiteres Problem mit dem Juli 2024-Patchday.


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Windows 10 Update KB5040427

Das kumulative Update KB5040427 steht für Windows 10 21H2 und 22H2 zur Verfügung. Bei Windows 10 21H2 bekommt nur noch die Enterprise LTSC- und IoT-Variante (letztmalig) das Update. Das Update enthält nur Sicherheitsfixes, aber keine neuen Betriebssystemfunktionen. Ich hatte einige Hinweise zum kumulativen Update im Blog-Beitrag Patchday: Windows 10/Server-Updates (9. Juli 2024) gegeben.

Absturz des LPD-Diensts

Blog-Leser Jan hat sich zum 11. Juli 2024 mit diesem Kommentar zum Blog-Beitrag Microsoft Security Update Summary (9. Juli 2024) gemeldet und beschreibt, dass in seiner Umgebung der LPD-Dienst nach Installation des Update KB5040427 unter Windows 10 nach nur einem Druck  "unerwartet" abstützt. Nach der Deinstallation des Updates funktioniert der Dienst wieder.

Zum 11. Juli 2024 hat sich auch Leser C.M in diesem Kommentar zum Blog-Beitrag Windows Juli 2024-Updates machen Remote Verbindungen kaputt gemeldet und gibt an, dass in seiner Umgebung der LPD-Deamon nachdem Einspielen des Updates auf den Printservern nach einer Minute abstützt. Blog-Leser squat0001 bestätigt in der Antwort hier dieses Problem ebenfalls.

Auch Windows Server betroffen

Jan wies in seinem obigen Kommentar auf den Beitrag LPD Service stops after CVE-2024-38027 vom 11. Juli 2024 im Microsoft Answers-Forum hin. Während hier im Blog nur Nutzer von Windows 10 sich als betroffen gemeldet haben, gibt der Thread-Starter im Microsoft Answers-Forum an, dass er diese Abstürze unter Windows 11 sowie Windows Server 2016 bis Windows Server 2022 beobachtet hat. Im Thread bestätigen eine Reihe Nutzer diese Abstürze und ein Anwender hat folgenden Fehlerauszug gepostet:


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Faulting application name: svchost.exe_LPDSVC, version: 10.0.17763.3346, time stamp: 0xb6a0daab
Faulting module name: ntdll.dll, version: 10.0.17763.5933, time stamp: 0x28f68183
Exception code: 0xc0000374
Fault offset: 0x00000000000fb199
Faulting process id: 0x8dc
Faulting application start time: 0x01dad340b508fe35
Faulting application path: C:\Windows\System32\svchost.exe
Faulting module path: C:\Windows\SYSTEM32\ntdll.dll

Gehe ich die diversen Fundstellen durch, scheinen die Juli 2024-Updates KB5040427 (Windows 10), KB5040430 (Windows Server 2019) und ggf. die Updates für Windows 11 sowie Windows Server 2016 sowie Windows Server 2022 diesen Effekt zu verursachen.

Workarounds für das Problem

Bei diesem Absturz des LPD-Diensts kristallisieren sich zwei Workarounds zur Lösung des Problem heraus. Im Microsoft Answers-Forum schreibt ein Nutzer, dass er die Datei LPDsvc.dll in C:/Windows/System32 mit einer älteren Version ersetzt habe. Danach stürzt der LPD-Dienst nicht mehr ab.

Den zweiten Workaround hat ein Blog-Leser hier gepostet: Man hat als Workaround den LPD-Dienst überarbeitet und unter Wiederherstellen alle 3 Parameter Dienstfehler auf "Dienst neu starten" und Dienst nach "1" Minute neu starten gesetzt. Das hilft vorerst bei nicht all zu großem Druckaufkommen.

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22 Antworten zu Juli 2024-Sicherheitsupdate KB5040427 lässt Windows 10/Server LPD-Druckdienst abstürzen

  1. Tino sagt:

    Bei uns hat dieses Update die Treiber (RD Sessionhosts Server 2022) von Konica Minolta Druckern unbrauchbar gemacht, es waren keine Drucke mehr möglich. Habe dann vom Universal Treiber zum PCL Treiber gewechselt und dann ging es wieder.

  2. Daniel sagt:

    Bekommt der Laden aus Redmond überhaupt noch irgend ein Update fehlerfrei hin? Heute früh stand ein Artikel in der Zeitung über die IT-Landschaft Deutschland und dass man "patchmüde" sei. Bei den Auswirkungen von Updates insbesondere von Microsoft wundert man sich da auch nicht mehr. Wenn der Patch mehr kaputt macht als er bringt und die Administratoren oder Nutzer sich mit irgendwelchen Workarounds den vorherigen Zustand wieder zurecht basteln müssen lässt man dann doch gern mal das ein oder andere Update aus, wenn man es denn noch kann. Privatnutzer hat Microsoft die Updates zwangsweise aufs Auge gedrückt.

    • Pau1 sagt:

      ich erinnere mich an alte Zeiten.
      Da war es mit dem Patches ein so hoch riskantes Glücksspiel, dass die Hauptaufgabe der Admins darin bestand die Patches zu testen ob wirklich notwendig.
      Das hat ein gewisser Bill Gates mitbekommen, mit der Faust auf den Tisch geschlagen, dem Saustall "Qualitätsmanagement" und unabhängige Tester vorhesetzt und es klappte so 2 Jahre später.
      Bei Windows 7 konnte man Updates praktisch automatisch einspielen. Etwas was junge Admins heute für Wahnsinn halten müssen.
      Andererseits gibt's eine Regel, dass ein Unternehmen nicht unbegrenzt wachsen kann, weil es unsteuerbar wird.
      Vermutlich ist MS inzwischen nahe diesem Punkt

      • Anonym sagt:

        >>> Das hat ein gewisser Bill Gates mitbekommen, mit der Faust auf den Tisch geschlagen, dem Saustall "Qualitätsmanagement" und unabhängige Tester vorhesetzt und es klappte so 2 Jahre später. <<<

        Das halte ich für ein Gerücht, lasse mich per Quelle aber gerne vom Gegenteil überzeugen. Bis dahin gehe ich davon aus, dass (1) gemeint ist. Damals ging es aber nur um Usability (u. a. von Windows Update) aber nicht um Korrektheit/Lauffähigkeit.

        (1)
        From: Bill Gates
        Sent: Wednesday, January 15, 2003 10:05 AM
        To: Jim Allchin
        Cc: Chris Jones (WINDOWS); Bharat Shah (NT); Joe Peterson; Will Poole; Brian Valentine; Anoop Gupta (RESEARCH)
        Subject: Windows Usability Systematic degradation flame

    • Anonym sagt:

      >>> ein Artikel in der Zeitung … dass man "patchmüde" sei.<<<

      Interessant, dass das schon in Tageszeitungen thematisiert wird. Dann aber bitte saubere Quellenangabe!

  3. Luzifer sagt:

    Win10 Professional 22H2 Build 19045.4713 wieder mal keinerlei Probleme… Drucker funktionieren einwandfrei: Canon MG6350; Samsung C430W; Dymo Labelprinter 450;
    Xerox Versalink C7120; Brother SDX900; Brother SDXCE ScanNCut
    Anschluß sowohl WiFi/Lan/USB
    ToiToiToi

  4. Hobbyperte sagt:

    "Das Update enthält nur Sicherheitsfixes, aber keine neuen Betriebssystemfunktionen."

    Genau das ist doch gerade das SCHÖNE, mal eine Weile nicht mit diesen "tollen" neuen, unausgereiften, nervigen, überflüssigen, Spionage- Funktions-"Upgrades" belästigt zu werden. Sondern ein Windows zu haben, das einfach mal so bleibt und ist, wie es ist, wie man sich dran gewöhnt hat und wie es ZUVERLÄSSIG funktioniert … was man hinsichtlich solcher Fehler durch Sicherheitsupdates nun nicht gerade sagen kann.

    Vor zwei Wochen erledigte ich einige wichtige Druckjobs. Und stelle nun fest, das die Druckfunktion im Win10 22H2 -System gar nicht mehr vorhanden ist. Die Datei "LPDsrv.dll" im C:/Windows/System32 -Verzeichnis existierte gar nicht mehr. Obwohl ich in letzter Zeit, außer den Win-Updates, nichts am System verändert hatte …

    Unter "Programme und Features" …. "Windows Features aktivieren/deaktivieren" war das Kästchen bei "LPD-Druckdienst) leer. Beim Aufruf der Druckfunktion fehlt oben rechts die Auswahl der installierten Druck-Geräte. Nach der "Aktivierung" dieses Features war ein Neustart erforderlich. Nun wird oben rechts wieder das Auswahlkästchen für Druckgeräte dargestellt, mit dem vorausgewählten Microsoft PDF-Drucker, jedoch ausgegraut, also nicht benutzbar.

    Tja, wenn da nicht zügig ein Reparatur-Update kommt, dann folgt der Wechsel zu Linux wohl schneller als geplant war . . . muss ja sowieso sein!

    • Hobbyperte sagt:

      Ups – am Nachmittag (13.07.2024) kam tatsächlich nochmal das gleiche kumulative Update-Paket (KB5040427) und wurde ohne Neustart Installiert. Drucken funktioniert nun wieder … und zwar ohne dem LPD -Druck-Dienst. Habe USB-Anschluss, kein WLAN/Netzwerk-Drucker.

    • Christian Krause sagt:

      herrlich, diese Drohungen zu linux zu wechseln.
      ich nutze seit 20 Jahren Linux.
      das ist schön.
      das ändert aber nichts daran, dass mein vom Arbeitgeber gestellte laptop sowie fast alle Kunden und familien Geräte Windows nutzen.
      da kommt man dann auf N-1 betroffene Geräte.
      macht keinen unterschied.

      • Anonymous sagt:

        >>macht keinen unterschied.
        Doch, persönlich natürlich schon!
        Ich bin auch im Hybriden gefangen, Arbeit mit Windows und Office 365, zu Hause unter Linux mit SoftmakerOffice oder LibreOffice.
        Und wenn unter Linux mal ein größeres Update kommt, kann ich sogar parallel weitermachen…. Meinem Arbeitgeber brumme ich natürlich schon zwangsweise die Updatedauer von Windows oder Office auf – wobei in dieser Zeit keine Arbeit erledigt wird.

    • Wolf789 sagt:

      Bei mit gibt's die "LPDsrv.dll" (Stand-Alone-)Rechner auch vor dem KB5040427 nicht – Stand: Win10 Pro 22H2 KB5039211 = Patch v. 11.06.24.
      Patch habe ich +10Tge per GPO eingestellt.
      Für mich nicht recht erklärlich, aber ok – mal sehen was passiert;
      s.a.unt. @sqiat0001 v. 14.07. 12:00.

  5. Anonymous sagt:

    Vielleicht sollten die Manager bei Microsoft mal in die Gelben Seiten schauen und jemanden beauftragen, der sich mit Softwareentwicklung und Qualitätsmanagement auskennt. >:)

    • R.S. sagt:

      Die ganzen Leute sind doch damit beschäftigt, wieder irgendeinen Blödsinn zu entwickeln, der dann den Windows 11 Benutzern beim nächten Update auf den Rechner gekippt wird.
      Für Patches etc. bleibt da dann nicht mehr viel Zeit übrig und das müssen dann studentische Hilfskräfte im 1. Semester machen.

  6. Pau1 sagt:

    mit Windows 11 wird das alles besser,
    und erst recht in der Cloud.

    Ist doch wohl klar, das niemand so dumm sein kann, wie Microsoft jetzt tut, oder?
    Andererseits habe ich gelernt, dass wenn Dummheit ausreicht ein Verhalten zu erklären, unterstelle keine böse Absicht.

  7. Pau1 sagt:

    mit Windows 11 wird das alles besser,
    und erst recht in der Cloud.

    Ist doch wohl klar, das niemand so dumm sein kann, wie Microsoft jetzt tut, oder?
    Andererseits habe ich gelernt, dass wenn Dummheit ausreicht ein Verhalten zu erklären, unterstelle keine böse Absicht.

  8. sqiat0001 sagt:

    Es ist lustig dass sich hier Leute aufregen die weder wissen was der Unix Printing Dienst für Windows macht, noch ihn überhaupt brauchen.

    Der Dienst wird für das normale Drucken nicht gebraucht weder Netzwerk noch USB oder was auch immer. Der Dienst stellt den LPD Dienst am Port 515 für eine Drucker Freigabe zur Verfügung damit kann Windows als Ziel eingebunden werden, z.b. für IBM ISeries oder VPN Kassen Systeme, oder …

  9. Daniel S. sagt:

    Wir haben seit 1-2 Wochen das Problem (vor dem Windows Update) das sämtliche Dialoge innerhalb des Drucks unsäglich langsam wurden. Nach jedem Klick (Seiteneinstellung, Duplex oder so), hängt es für 10 Sekunden, dann geht es weiter. Ist ein Server 2019 mit Juni Update 17763.5936 – werde heute mal KB5040430 versuchen.

  10. CW sagt:

    Anmerkungen:

    1. Die betreffende Datei in C:\Windows\System32 heisst lpdsvc.dll und _NICHT_ ldpsrv.dll.
    2. Diese DLL ist nur auf Systemen zu finden, welche den LPD-Service installiert haben.

    HTH CW

  11. Fritz sagt:

    Herzlichen Dank für den generellen Beitrag und auch den Hinweis von CW. Wir haben ebenfalls lpdsvc.dll ausgetauscht und gut is…

    Liebe Grüße, Fritz

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