[Endlich]In den ersten Monaten des Jahres 2024 gab es für Kunden von Citrix und VMware ein unangenehmes Erwachen. Diese Anbieter, von Private Equity-Firmen übernommen, drehten plötzlich kräftig an der Preisschraube und stellten Lizenzen auf Abonnements um. Aber wie kann man sich vor der Gier der Legacy-Hersteller schützten und bestehende Abhängigkeiten auflösen? Hier kann Third Party Software-Support die Lösung darstellen. Ich habe mit Thorsten Schmiady über diese Fragen gesprochen.
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Drastische Preissteigerungen bei Citrix und VMware
In den ersten Monaten des Jahres 2024 gab es für einige Kunden der Anbieter Citrix und VMware eine unangenehme Überraschung. Wer deren IT-Lösungen einsetzt, sah sich bei Lizenzverlängerungen exorbitanten Preissteigerungen ausgesetzt. Bei Citrix sind die Preise für die jährliche Wartung laut Kundenaussagen um bis zu Faktor 10 gestiegen. Ich hatte dies im Blog-Beitrag Massive Lizenzkostensteigerung: Kopiert Citrix jetzt auch den "Broadcom-Business-Ansatz"? aufgegriffen. Beim Virtualisierungsspezialisten VMware gab es sogar Preissteigerungen um bis zum Faktor 12, wie ich im Beitrag Der Fluch der neuen Broadcom/VMware VCF-Lizenzierung in der Praxis an einem Beispiel ausgeführt habe.
Und nicht nur das: die Anbieter versuchen im gleichen Atemzug, dem Kunden ihre Kauflizenzen abzunehmen und durch Mietlizenzen zu ersetzen, so dass eine völlige Abhängigkeit vom Anbieter entsteht. Das Thema habe ich in obigem Citrix-Beitrag sowie im Blog-Beitrag Broadcom beerdigt VMware-Produkte mit Perpetual-Lizenzen – Ende des kostenlosen ESXi-Servers? angesprochen. On Top kamen noch gravierende Probleme mit den Lizenzportalen der Anbieter, so dass Kunden nicht mal Lizenzen verlängern konnten. Die Links auf die Blog-Beiträge am Ende dieses Artikels zeichnen die Dramen, die sich abspielten, nach.
Die Gier der Private Equity-Firmen
Die Frage, die sich stellt, lautete: Wie konnte es dazu kommen? Es ist eine Kombination aus fatalen Abhängigkeiten von diesen Anbietern, in die sich der IT-Kunden auf Grund fehlendem Know How und (vermeintlich) fehlender Alternativen begeben haben, und der Übernahme der Firmen durch Private Equity-Gesellschaften.
Im September 2022 wurde Citrix von zwei amerikanischen Private Equity-Gesellschaften übernommen, zusammengelegt mit dem bereits übernommenen Anbieter Tibco und firmiert nun als Cloud Software Group (CSG). Der Kaufpreis von rund 16,5 Milliarden US-Dollar muss nun natürlich um ein Vielfaches wieder eingetrieben werden – und das bei rd. 3,2 Milliarden Dollar Jahresumsatz und nur 307 Mio. Dollar Jahresüberschuss.
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Im November 2023 übernahm Broadcom dann VMware für rd. 69 Milliarden Dollar (siehe auch meinen Blog-Beitrag Broadcom kauft den Anbieter VMware für 61 Milliarden US-Dollar). Thorsten Schmiady sagte mir, dass der Architekt dieses Deals Tom Krause war. Krause war als "Software-Chef" quasi die rechte Hand des Broadcom-CEOs Hock Tan. Im Juli 2022 wurde kurzfristig bekannt, das Tom Krause Broadcom verlässt und CEO der aus den Unternehmens Citrix Systems Inc. und Tibco Software kombinierten Cloud Software Group (CSG) werde.
Vielen Private Equity Gesellschaften eilt der Ruf voraus, die Profitibilität von Unternehmen auf Kosten der Kunden und Mitarbeiter massiv nach oben zu treiben. So auch hier. Sowohl bei Citrix als auch VMware hagelte es Entlassungswellen. Auf einschlägigen Portalen wie TheLayoff.com lässt die Belegschaft ihren Unmut aus. Die Unternehmenskultur ist im Keller. Währenddessen zeigte sich Hock Tan im Juni 2024 entspannt auf der Konferenz der VMware User Group in Frankfurt und sprach von Value, Faith und Trust, ohne dabei rot zu werden.
Das Konzept basiert – zumindest für Außenstehende – ausschließlich auf grenzenloser Gier. Beobachter unken, so Schmiady, dass Tom Krause und Broadcom-CEOs Hock Tan unter sich eine Wette laufen haben, wer die höchsten Preissteigerungen umsetzen kann. Aber die Kunden ächzen. Sogar die Bundesregierung setzt sich im Rahmen einer kleinen Anfrage mit den Risiken durch die Broadcom-Übernahme auseinander (siehe auch mein Blog-Beitrag Bundesregierung setzt auf VMware; das ist untransparent und teuer).
Was können Kunden nun tun?
Aber wie können Kunden sich vor den immer mehr ausufernden Preissteigerungen der Anbieter schützen? Deren IT hat sich über Jahre in (aus heutiger Sicht) fatale Abhängigkeiten begeben. Ich hatte hier im Blog beispielsweise den Beitrag Alternativen zur VMware-Virtualisierung publiziert, um Exit-Möglichkeiten aufzuzeigen. Und im Beitrag Bye, bye VMware ESXi: Erfahrungsbericht zum Wechsel zu Proxmox habe ich einen Leser zu Wort kommen lassen, der seine Erfahrungen in Projekten umreißt.
In Diskussionen mit der Leserschaft des Blogs heißt es uniso "wir haben nur das Know How für Anbieter xyz und xxx Lizenzen dafür". Es wird dann ausgeführt, dass man "vorerst in den sauren Apfel der Lizenzzierung beißen müsse". Oder es heißt "in x Monaten steht eine Neulizenzierung an, bis dahin wollen wir Alternativen haben und ggf. wechseln".
In vielen Rückmeldungen und Kommentaren schwingt die fatale Abhängigkeit von Citrix und VMware durch fehlendes Know How und fehlende Ressourcen mit. Vor einigen Monaten kam ich mit Thorsten Schmiady in Kontakt, der seit über 30 Jahren in der IT aktiv ist und für Anwenderunternehmen, Dienstleister und die Hersteller Citrix und VMware sowie den CIO-Verband VOICE arbeitet. Schmiady ist seit mehr als einem Jahrzehnt Unternehmer und auch als Beirat für verschiedene IT-Unternehmen tätig.
Spannend wurde es, als er mir erzählt, dass er im Jahr 2022 LemoniaX gegründete habe. Es handelt sich um das bisher einzige Third Party Software Support-Unternehmen (TPSS, siehe nachfolgende Erklärungen) für Citrix, und 2024 wurde LemoniaX der erste Anbieter von TPSS für VMware.
Ich hatte dann mit Thorsten Schmiady, der auch Gastgeber des CIOspirit, einem Netzwerk von IT-Entscheidern von Anwenderunternehmen, ist, verabredet, dass er mir einige Informationen, wie TPSS in Bezug auf die oben skizzierten Abhängigkeiten helfen kann, zusammen schreibt. Diese Informationen liegen wir nun vor. Laut Schmiady gibt es generell verschiedene Strategien, um sich nicht durch IT-Anbieter erpressbar zu machen:
- Eine schlanke und flexible IT-Architektur mit wenigen Herstellern
- Ein sehr guter Überblick über die gekaufte und eingesetzte Software sowie exzellente Verhandlungskompetenz
- Der Einsatz von Third Party Software Support
Third Party Software Support ist v.a. im europäischen Ausland und den USA geläufig, ist in Deutschland noch wenig im Einsatz. Nach über fünf Jahren Fokus auf diesem Thema geht Schmiady davon aus, dass German Angst der Hauptgrund dafür ist, wie er mir im Gespräch sagte.
Was ist Third Party Software Support?
Der Begriff TPSS ist in Deutschland noch recht unbekannt und ich habe mal nachgeschaut. Third-Party Software Support (TPSS) ist ein Software-Support von Drittanbietern für Anwendungen und Datenbanken diverser Hersteller. Ziel ist es, den Support des eigentlichen Herstellers, der oft mit dem Kauf der Software mitgeliefert wird, zu ersetzen. Kunden, die Drittanbieter-Support in Anspruch nehmen, entscheiden sich in der Regel für diese Option, um einen umfassenderen und reaktionsschnelleren Support zu erhalten, als ihn ihr Anbieter bietet.
Bereits seit Jahrzehnten kommt TPSS vor allem bei den Herstellern IBM, Oracle und SAP als Alternative zum Softwarewartungsvertrag des Original-Herstellers zum Einsatz. Hierbei werden zum Ende der aktuellen Vertragslaufzeit die Wartungsverträge gekündigt oder nicht verlängert. Der Anwender lädt vor Ablauf alle verfügbaren Lizenz-Keys, Binaries, Patches, Hotfixes und Updates herunter und bewahrt diese gut auf.
Bereits im Vorfeld wird die Übernahme des Supports mit dem TPSS-Anbieter vorbereitet und spätestens mit dem Tag des Ablaufs übernimmt dieser. Durch die Vermeidung der Mietlizenzen können die bereits erworbenen Kauflizenzen weiter genutzt werden. Das ist dann üblicherweise zu deutlich geringeren Kosten als die Verlängerung durch den Hersteller möglich. Auch Analysten wie Gartner und Forrester haben sich intensiv mit TPSS auseinandergesetzt und empfehlen das Konzept grundsätzlich.
Was ändert sich mit TPSS?
Die spannende Frage ist, was es für die IT von Firmen ändert, wenn diese auf Third Party Software Support setzen. Im Betrieb ergeben sich einige Änderungen, so Schmiady, die dem Anwender meist das Leben stark vereinfachen und die er so beschreibt:
- Es besteht keine Abhängigkeit mehr von den Support-Zeiträumen der Hersteller. Die bestehende Software kann also meist ohne Migration oder zwingende Versionsupdates weiterbetrieben werden. Dadurch werden Kapazitäten im Betrieb frei, die für weitere, dringende Projekte genutzt werden können.
- Probleme, die primär nach Changes an bestehenden Systemen auftreten, sind damit passé.
- Unternehmen sind mit Hilfe des TPSS in der Lage, die Systeme zu härten und unnötige Komponenten abzuschalten. Die autarke Wartung von Open-Source-Komponenten und die umfassende Betrachtung von Sicherheitsaspekten ermöglichen den sicheren Betrieb.
- Je nach Kritikalität des Systems und Abhängigkeit mit anderen Systemen ist eine Nutzung über drei bis fünf Jahre üblich. Mittelfristig sollte eine Ablösung durch modernere Systeme angedacht werden.
Klingt für mich nach der Lösung der oben angerissenen Probleme mit den Abhängigkeiten von den Herstellern.
Für wen ist TPSS geeignet?
TPSS eignet sich generell für jedes Anwenderunternehmen sagt Schmiady. Es sollte allerdings je nach Kritikalität und Einsatzzweck eines Systems damit gerechnet werden, dass das System in den nächsten Jahren zu ersetzen sein wird. Üblicherweise sollten sich die Anbieter von TPSS auch gut mit möglichen Migrationsszenarien auskennen und eigene Services bieten oder können Kontakt zu sehr erfahrenen Anbietern herstellen.
Wenn Sie die Preiserhöhung der Anbieter und der Lock-In in ein Mietmodell nicht stören, Sie die Software weiterhin langfristig einsetzen und einen sehr engen Draht zum Hersteller wahren möchten, dann ist TPSS das falsche Modell für Sie.
Was Anwender jetzt tun sollten
Wenn Unternehmen Systeme der Hersteller Citrix, IBM, Oracle, SAP oder VMware einsetzen, empfiehlt Schmiady unbedingt die Laufzeit der aktuellen Wartungsverträge zu prüfen. Dies gilt insbesondere für Citrix und VMware, wo Kostensteigerungen um ein Vielfaches erwartbar sind (siehe die obigen Ausführungen).
Schmiady sagt: "Beachten Sie dabei, dass die technischen Betriebsteams mit Fokus auf einen Hersteller oft sehr eng mit dem Hersteller verbunden sind und daher Gründe vorbringen, den Status Quo zu erhalten, statt eine kostensparende TPSS-Lösung ggf. in Kombination mit der Migration auf eine modernere Lösung zu favorisieren. Setzen Sie sich daher so früh wie möglich mit einem Anbieter von TPSS für den oder die betroffenen Anbieter auseinander."
An dieser Stelle mein Dank an Thorsten Schmiady für die Hinweise. Ich habe aktuell noch keinen Überblick über den Markt der Third Party Software Support-Anbieter. Aber Schmiady sagt, dass er den TPSS-Markt sehr gut kennt und allgemein zu diesem Thema zur Verfügung stehe. Ich stehe weiter mit ihm in Kontakt und versuche, ob ich in späteren Beiträgen Hinweise zu solchen Anbietern zusammen tragen kann.
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Widerspricht sich das System nicht selber?
"Laut Schmiady gibt es generell verschiedene Strategien, um sich nicht durch IT-Anbieter erpressbar zu machen:"
– Eine schlanke und flexible IT-Architektur mit wenigen Herstellern
Die Konzentation auf wenige "Hersteller" ist doch genau das was ein Erpressbar macht!
– Ein sehr guter Überblick über die gekaufte und eingesetzte Software sowie exzellente Verhandlungskompetenz
Sinnfreier Tipp, da dies nichts an einer Abhängigkeit ändert
– Der Einsatz von Third Party Software Support
Womit man nur Abhängigkeit A durch Abhängigkeit B austauscht?
Und wenn ich mein Supportvertrag mit dem Hersteller kündige, endet in der Regel auch mein Recht die neusten Updates oder Versionen zu installieren. Was macht den dann der "Third Party Software Support" um diese kritische Lücke zu schließen wenn die Lizenzzierung des Kunden auf einem alten Stand verhaart?
Sehe ich auch so.
Es wird immer gesagt man hätte sich in eine Abhängigkeit gebracht.
Frage mich, wie das gehen soll? Wir haben eine produktive vmware Farm, soll ich mir die gleiche Hardware noch 3x daneben stellen mit Proxmox, HyperV und Nutanix?
Oder Citrix, ich kann wohl kaum verschiedene VDI Infrastrukturen betreiben.
Die Frage nach den Patches ist interessant.
Herstellersupport haben wir nie benötigt, da hat immer der Dienstleister mit seinem Wissen ausgereicht, von daher würde ich darauf für eine Übergangszeit verzichten.
Aber was macht man, wenn es ein kritisches Sicherheitsupdate gibt?
Frisch auf youtube 45 gears bittet Proxmox Systeme mit komplettem Support an..
Es kommt was in Bewegung.
Gruß
Problematisch wir der TPSS-Ansatz natürlich dort, wo ich nur durch "Software Subscription" ("Abo") des Herstellers auch die evtl. nötigen Sicherheitsupdates bekomme.
Funktioniert möglicherweise solange gut, bis LemoniaX an den Höchstbietenden verkauft wird oder das Geschäftsmodell nicht ändert. Der einzige Schutz vor "predatory" Unternehmen, die plötzlich "Enshitification" (Cory Doctorow) gegen Ihre bestehenden Kunden betreiben, war und ist seit 40 Jahren freie Software, vornehmlich GNU-GPL und deren Varianten.
Die Antwort auf die EIngangsfrage, was tun mit Citrix und vmware (und MS HyperV nicht vergessen!) wäre somit die Kombination Debian/Proxmox. Alles andere betrachte ich als Kategorie "Zeit gewinnen" oder "Problem verschieben".
… und noch was: Es stimmt schlicht nicht, dass das Konzept mit dem Namen TPSS in Deutschland unbekannt sei. Auch das mit "german angst" klingt für mich deplatziert.
TPSS ist doch vom Prinzip her nichts anderes als ein Lizenz-Zweitmarkt für einen Anbieter, der aus einer Hand Lizenzen + Service an Unternehmen weiterverkauft. Ein zusätzlicher Abstraktions-Layer, der vollmundig (Planungs-)Sicherheit verspricht. Nun ist das mit Sicherheit aber so eine Sache. Dass dieser selbst irgendwann die Preise anziehen wird ist jetzt schon gesetzt. Wer was anders behauptet, der möge mir bitte das Abo- oder Servicemodell zeigen, wo die Preise sinken.
In Deutschland besteht seit Jahrzehnten die Trennung von (OEM) Lizenzen und Hardware und war nebenbei schon immer Ziel von FUD von Bigtech, namentlich der einst in der BSA (Business Software Alliance) versammelten Platzhirsche Microsoft, Adobe, Oracle etc. Seit Jahrzehnten kaufen Unternehmen, bevorzugt im Mittelstand "gebrauchte" Lizenzen aus dem "zweiten" Markt mit teilweise saftigen Preisersparnissen im Vergleich zum sogenannten Fachhandel.
TPSS erscheint mir wie ein neues Buzzword für viel Luft und wenig dahinter. Aber vielleicht kann mich jemand ja vom Gegenteil überzeugen.
Wie von anderen schon genannt, scheitert die Idee in der Praxis in der Regel nicht an „German Angst", sondern an ausbleibenden Patches und Updates. Kann daher allenfalls, wie im Artikel erwähnt, ein Modell für eine befristete Übergangszeit sein. Wobei man sich dann fragen muss, ob man für diese Zeit nicht besser gleich ganz auf Support verzichtet.
Die einzige Möglichkeit, weitgehende Unabhängigkeit zu erreichen, besteht m. E. darin, konsequent auf OpenSource zu setzen und, ganz wichtig, das für Lizenzen und Wartung gesparte Geld in eine aktive Beteiligung an den relevanten Projekten bzw. deren Weiterentwicklung zu investieren.
Für wahr
Aber sag das einem BWLer.
Wir hatten mal ein Opensource tool Bei fast jedem Kollegen im Einsatz.Der Versuch dem Hersteller eine Betrag zukommen zu lassen, wurde mit Anti-Korruptions-Massnahnen geblockt.
"Ohne Angebot und Rechnung kann ich das nicht buchen, und ohne Buchung fließt kein Geld, da könnte ja jeder" (Auch das Finanzamt wurde als Entschuldigung angeführt. Zwar war Bestechung erlaubt, aber bei OSS fürchtete man Probleme bei einer Buchprüfung)
(Manche Software gibt es inzwischen auch in 2 Versionen,aber ist das nicht das gleiche Problem der Erpressbarkeit?)
Muss der Gesetzgeber nicht ein "Right to repair" für Software einführen um solche Monopole zu vermeiden?
Vielleicht erinnert man sich, dass die Autohersteller irgendwann auch Software in die Autos bauten, den Zugriff aber nur teureren Vertragswerkstätten gewährten?
Auch bekannt ist, das Hersteller sich weigerten Ersatzteile an freie Werkstätten zu liefern, oder ihre OEM verboten dieses zu tun. Freie Werkstätten und Wettbewerb starben.
Der Gesetzgeber hat dann geregelt:
Zugriff auf Wartungssoftware und Wartungshandbücher auch für Dritte.
Ersatzteilverkauf durch Dritt-Hersteller so fern das Teil nicht Teil des äußeren ist würde auch möglich.
Denn eine "freie Werkstatt" für Software kommt nicht weit, wenn der Hersteller im den Zugriff verwährt.
Achso, auch Apple gab Ersatzteile nicht an freie Werkstätten und verbot diesen den Namen Apple in der Werbung…
Schau was man in den letzten Tagen so von VM liest.
Angeblich Neuwagen nur Leasen etc. und alle Daten im Zugriff haben.
Würde ja in die Richtung gehen.
Gruß
Für wahr.
Aber sag das einem BWLer.
Wir hatten mal ein Opensource tool bei fast jedem Kollegen im Einsatz.Der Versuch dem Hersteller eine Betrag zukommen zu lassen, wurde mit Anti-Korruptions-Massnahnen geblockt.
"Ohne Angebot, Bestellung, Lieferung und Rechnung kann ich das nicht buchen, und ohne Buchung fließt kein Geld, da könnte ja jeder" (Auch das Finanzamt wurde als Entschuldigung angeführt. Zwar war Bestechung erlaubt, aber bei OSS fürchtete man Probleme bei einer Buchprüfung)
(Manche Software gibt es inzwischen auch in 2 Versionen,aber ist das nicht das gleiche Problem der Erpressbarkeit?)
Der TPSS Anbieter kann immerhin Rechnungen schreiben.
Vielleicht sollten TPSS Anbieter eine Rechtsform haben, die sich prinzipiell nicht verkaufen lässt?
Ich denke an so Konstrukte wie das sog. "Mietersyndikat".
Denn das Problem kam erst, als das Unternehmen verkauft wurde.
Tatsächlich kenne ich Fälle in denen Kunden gemeinsam einen Hersteller aufgekauft habe um die weitere Versorgung mit Updates zu sichern,
Ist aber schon länger her