Microsoft Office 2024 LTSC für Windows und macOS freigegeben

[English]Microsoft hat zum 16. September 2024 das bereits vor einiger Zeit angekündigte Microsoft Office 2024 LTSC veröffentlicht. Diese Office-Version steht damit für Windows und Apple Macs unter macOS bereit. Es ist eine Office-Version, die eine Teilmenge der Funktionen der Microsoft 365-Apps bietet, aber eine stabile Plattform, die nicht durch ständige Funktionsänderungen wie bei Microsoft 365 nervt. Ich bereite mal die Informationen zu diesem Produkt in nachfolgendem Text auf – denn das Microsoft Marketing hat es geschafft, einen absoluten Schwurbelbeitrag zu veröffentlichen, der mit Microsoft 365 zur Schau läuft und irgendwo am Rande Office 2024 LTSC erwähnt.


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Preview seit April 2024

Im März 2024 wurden von Microsoft Pläne für ein Microsoft Office 2024 bekannt gegeben – und eine Preview stand interessierten Kunden seit April 2024 für Tests zur Verfügung. Ich hatte im Blog-Beitrag Microsoft Office 2024 und Microsoft Office LTSC 2024: Preview im April 2024 über diesen Sachverhalt berichtet. Schon damals schrieb ich: Das Lieblings-Pferd Microsofts ist natürlich Office 365 oder Microsoft 365, wo Office-Anwendungen als Aboversion angeboten werden und monatlich bezahlt werden müssen. Aber viele Nutzer und Firmen fordern weiterhin eine Kauflizenz, bei der die Software einmal bezahlt und dann für den Supportzeitraum benutzt werden kann. Da Microsoft Office 2021 die bisher letzte Version mit einer Perpetual Lizenz war, die aber 2026 im Support ausläuft, musste Microsoft mit Office 2024 LTSC was nachschieben.

Microsoft Office 2024 LTSC verfügbar

Zum 16. September 2024 hat Microsoft dann im Techcommunity-Beitrag Office LTSC 2024 is now available offiziell die Freigabe seiner LTSC-Version von Microsoft Office 2024 verkündet. Danke an die Leser, die mir die Info bereits gestern Abend geschickt haben. Ich bereite die Auslassungen Microsofts nachfolgend mal etwas kritischer auf.

Die Schwurbler aus Redmond

Ist ein Beitrag "absolut neben dem Thema" aus Redmond geworden. Der staunende Leser, der sich über Microsoft Office 2024 LTSC informieren möchte, liest im Techcommunity-Beitrag, dass Microsoft 365 "Cloud-gestützte Anwendungen bietet, und die Sicherheit und den Speicherplatz bereitstellt, auf die sich Kunden angeblich weltweit verlassen, um in einer vernetzten Welt mehr zu erreichen". Und man schaffe eine sichere Grundlage für die Nutzung generativer KI, um noch weiter zu gehen.  Der größte Teil des Texts preist die Abo- und Cloud-Varianten Microsoft 365 und deren Vorzüge an.

Geht's noch? Die haben bei Microsoft ein Rad ab! Wenn ich mich über Microsoft 365 informieren will, schaue ich mir deren Produktbeschreibungen an. Ich will doch eigentlich wissen, was mir Microsoft Office 2024 LTSC als "Kaufversion" zu bieten hat.


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Die einzige greif- und verwertbare Information in diesem "Konvolut Microsofts" ist die Aussage: "Investitionen in die Cloud-Produktivitätslösungen und die KI-gestützten Innovationen, die sie unterstützen, haben für Microsoft weiterhin Priorität." Übersetzt heißt das doch: "Eigentlich haben wir keinen Bock auf Office 2024 LTSC, wir halluzinieren lieber mit MS365 in der Cloud, aber ihr Kunden habt uns gezwungen, da noch ein Office 2024 LTSC Kaufversion zu veröffentlichen".

Office 2024 LTSC: Was ist in der Box?

Von Microsoft erfährt man, dass Office LTSC 2024 eine zeitlich begrenzte Version der vertrauten Produktivitätstools aus Microsoft 365 Apps biete. Ich fasse daher mal die Kernpunkte für Leute, die sich für Microsoft Office LTSC 2024 interessieren, zusammen.

  • In Microsoft Office LTSC 2024 sind die Anwendungen Word, Excel, PowerPoint, Outlook, OneDrive, OneNote, und in der Windows-Version auch Microsoft Access enthalten.
  • Es ist eine Kaufversion, die zu einem festen Preis erworben werden kann und dann für die Dauer von fünf Jahren unterstützt wird und beliebig lange genutzt werden darf.
  • Die Lizenz bezieht sich auf die jeweilige Maschine – ein Microsoft Office LTSC 2024 kann also nur auf einem Rechner installiert werden (wird für Einzelkäufer relevant). Die Lizenz bzw. Installation kann aber auf eine andere Maschine übertragen werden. Firmen mit Volumenlizenzen sind zudem aus dem Thema raus, das dort unternehmensweit lizenziert werden kann.

Man kann es auf den Punkt bringen: Der Käufer bekommt ein Office LTSC 2024, das er einmal bezahlt, installiert und dann damit arbeiten kann, ohne durch ständige Feature-Updates belästigt zu werden. Eigentlich das Szenario, welches in vielen Firmen erwünscht ist und angestrebt wird. Als missverständlich empfinde ich daher auch Microsofts Tabelle mit der Gegenüberstellung der Features von Microsoft 365 und Office LTSC 2024 in Bezug auf Updates. Dort wird damit geprahlt, dass Microsoft 365 neue Funktionen und Sicherheitsupdates über aktuelle, monatliche oder halbjährliche Kanäle bereitgestellt bekomme. Aber bei Office LTSC 2024 steht unter diesem Punkt ein dickes X (mit der Anmerkung "Security updates only"). Hatte ich im ersten Augenblick so interpretiert, dass nicht mal Sicherheitsupdates kommen – gemeint ist aber, dass diese LTSC-Variante ausschließlich Sicherheitsupdates erhält.

Für Microsoft 365 wird der Microsoft Publisher als mit an Bord gelistet, der aber in Office LTSC 2024 fehlt. Der Microsoft Publisher fällt im Oktober 2026 aus dem Support (siehe sowie die Erklärung hier im Artikel zu den Generic Volume License Keys). Und Microsoft Teams wird ja wegen der EU-Wettbewerbsbedingungen mit keiner Office-Version mehr gebündelt.

Was bleibt? Der Leser erfährt noch, dass man für Microsoft Office 2024 LTSC keine "Internetverbindung" benötigt. Es ist ungeheuerlich, Du installierst die Software und kannst die einfach so nutzen – ohne ständigen Internet-, Cloud- und Update-Zwang.

Office LTSC 2024 wird fünf Jahre lang im Rahmen der Fixed Lifecycle Policy unterstützt – fällt also erst im September 2029 aus dem Support und bekommt in dieser Zeit Sicherheitsupdates sowie Bug-Fixes, aber keine neuen Funktionen. Die früher üblichen 10 Jahre Support hat Microsoft ja bereits vor Jahren abgeschafft.

Für Administratoren noch interessant:  Microsoft Office 2024 LTSC lässt sich zusammen mit den Microsoft 365 Apps bereitstellen.  Es soll ein gemeinsamer Satz von Tools verwendet werden, um hybride Umgebungen einfacher verwalten zu können.

Wer bekommt Office LTSC 2024?

Microsoft gibt sein Office LTSC 2024 ab sofort an Behörden und Unternehmenskunden mit Volumenlizenz ab, die das Produkt als On-Premises-Lösung installieren können. Allerdings habe ich im Techcommunity-Beitrag den Kommentar gelesen, dass das Produkt noch nicht im Volumenlizenz-Center angeboten werde. Ein Preis für das Produkt wird im Techcommunity-Beitrag nicht genannt.

Die Produkte sollen laut dem Microsoft-Beitrag ab dem 1. Oktober 2024 für "alle Kunden" verfügbar sein. Nach meiner Lesart müssten dann auch kleine Firmen ohne Volumenlizenz und Privatanwender diese Office LTSC 2024 kaufen können – sicher bin ich aber nicht, denn möglicherweise bezieht sich die Verfügbarkeit für diese Kreise auf das nachfolgend erwähnte Office 2024.

Für Privatanwender will Microsoft ein "Office 2024" bereitstellen. Zu diesem Produkt plant Redmond in den kommenden Wochen Informationen zu veröffentlichen. Hier würde ich aber so aus dem Bauch heraus konstatieren, dass diese Privatanwender zum freien LibreOffice wechseln sollten, um aus der Microsoft-Mühle rauszukommen.

Preise für Unternehmen

Ergänzung: Gerade bei der Suche bei Software Express auf den Artikel von Stefan Barth zur Preview gestoßen. Ich hatte in der Vergangenheit (im Rahmen von ESU-Lizenzen) bereits häufiger mit Software Express Kontakt. Der Beitrag von Barth listet die bestätigten Varianten von Microsoft Office 2024 sowie die Vorteile dieser On-Premises-Variante auf – über die Verlinkungen lassen sich auch die Preise für die betreffenden Versionen für Unternehmenslizenzen abrufen.


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18 Antworten zu Microsoft Office 2024 LTSC für Windows und macOS freigegeben

  1. sam31 sagt:

    Ich benutze aktuell die kostenlose Preview version von office 2024.

    Die wird dann sicher zeitnah abgeschaltet oder?
    Bzw. lässt sich dann nicht mehr nutzen?

    Vielen Dank.

    • Günter Born sagt:

      Kann ich dir nicht beantworten – hab mich persönlich vor Jahren aus dem MS-Office-Zirkus verabschiedet (hab wegen meiner Buchprojekte alle MS Office-Versionen bis MS Office 2021 als offizielle Pakete, aber für das Wenige, was ich noch erledigen muss, kommen Libre Office oder MS Office 2000 zum Einsatz – sprich: MS schafft es seit einem viertel Jahrhundert nicht mehr, mit seinen Produkten meine Anforderungen zu treffen).

      Aber Du wirst uns sicherlich hier per Kommentar informieren, wenn die Preview nicht mehr tut ;-).

      • sam31 sagt:

        vielen Dank für die Antwort!

        Habe davor auch Libre office benutzt. Aber wenn man Dokumente oder Vorlagen im Word format .docx hat, hat öfters im Libre office die formatierung oder Absätze nicht gepasst. Deswegen nutze ich Word und Excel vom office paket.

        LG :-)

    • Bernd B. sagt:

      Nein.
      "The client activation keys used in the Office LTSC 2024 Preview program expire on January 13th, 2025. After that time, Office LTSC 2024 Preview will be in reduced functionality mode"
      Quelle: learn. microsoft. com/en-us/office/ltsc/preview/update-from-ltsc-preview

      edit: Sie könnten aber noch Softmaker Office (free/paid) probieren, das waren lange Zeit die MS-kompatibelsten Officepakete auf dem Markt (zu WinMo-Zeiten weit sogar MS-kompatibler als MS Office for WinMo).
      Das UI ist ein wenig (um)gewöhnungsbedürftig (wenigstens bezogen auf O2016), aber fehlende Funktionen oder falsche Darstellung fand ich nicht.

  2. R.S. sagt:

    Der Zusatz LTSC bei Office 2024 ist eine Frechheit.
    Bei einer LTSC-Version erwarte ich längeren Support als bei der Standardversion!
    Zur Erinnerung, wofür LTSC die Abkürzung ist: "Long-Term Servicing Channel"
    5 Jahre sind NICHT Long-Term!
    Wie lange hat dann das normale Office 2024 ohne "LTSC"-Zusatz Support?
    2 Jahre?

    • Flip sagt:

      Ne sind meines Wissens nach auch 5 Jahre :) Nur hast hier quasi den Current Branch bezüglich den Features, analog zu M365 Apps.

      Übrigens: Ändert man im config.xml die Zahlen auf 2024 und geht in den Current Updatechannel, scheint auch Office 2024 ohne LTSC sich bereits installieren zu lassen.

  3. M sagt:

    "konstatieren, dass diese Privatanwender zum freien LibreOffice wechseln sollten, um aus der Microsoft-Mühle rauszukommen."

    bin ich schon, allerdings vor mehr als 10 Jahren ;)))

  4. Anonym sagt:

    Bei 2021 war da auch schon kein Unterschied in der Laufzeit.
    siehe https://learn.microsoft.com/en-us/lifecycle/products/?terms=office%202021

    Allerdings muss man dabei beachten das 2021 non-LTSC sich auch ständig der Featurelevel ändert wie bei 365. Bei LTSC bleibt der gleich.
    siehe https://learn.microsoft.com/en-us/officeupdates/update-history-office-2021

  5. Support sagt:

    @sam31: Office 2024 Preview speichert keine Dateien mehr nach dem 15. Januar 2025. Ist wie bei Office Preview 2021 und 2019: Es wird nur das Datum des PCs abgefragt, für Notfälle kann man sich also selbst helfen…

  6. Boris Adler sagt:

    Hallo Zusammen,
    vielen Dank für die tolle Zusammenfassung, man kann nur hoffen dass Microsoft sich irgendwann mit den ganzen tollen Online Features wieder besinnt und das liefert was man im wesentlichen braucht.
    Solange Datenschutzrechtliche Themen nicht eindeutig geklärt sind kann ich nur jedem raten sich wirklich gut zu überlegen ob er sich in die Abhängikeit mit 365 begibt.

    2024 LTSC scheint hier zumindest ein Schritt in die richtige Richtung werden zu können, aber was mir jetzt noch nicht klar ist, wie sieht das mit Terminalserver/RDS Unterstützung für die neue Version aus.
    Installieren lässt sich die 2024 LTSC auf einem Terminalserver, das habe ich eben mal getestet.
    Bleibt also die Terminalserver Unterstützung erhalten, oder nicht, hierzu habe ich folgende Aussagen gefunden.

    https://techcommunity.microsoft.com/t5/microsoft-365-blog/office-ltsc-2024-is-now-available/ba-p/4244953
    In der Techcommunity, sehe ich keine Einschränkung diesbezüglich.

    Einer der Kollegen jedoch gibt hier klare Einschränkungen an, und liest dies aus dem Techcomunity Eintrag offensichtlich so heraus.

    https://tech-nachrichten.de/office-2024-ltsc-veroeffentlicht/

    Er schreibt das Office 2024 LTSC nicht mehr auf Terminalservern eingesetzt werden darf.
    Hat jemand dazu mehr/verbindliche Informationen ?

    Grüße

    • Günter Born sagt:

      Tipp: Frage das als Kommentar unter dem Techcommunity-Artikel. Es kann nur durch Microsoft beantwortet werden – vielleicht geben die eine Antwort. Ansonsten hatte ich ja Software Expert im Beitrag verlinkt – ggf. bei denen nachfragen. Die werden als Verkäufer da eher detaillierter informiert.

  7. Anonym sagt:

    Office LTSC 2024 is supported on the following operating systems:

    Windows 11*
    Windows 10
    Windows 10 LTSC 2021
    Windows 10 LTSC 2019
    Windows Server 2022

  8. Felix sagt:

    Uff. Naja, was machen wir jetzt als Firma in den sauren Apfel beißen? Weiter bei Office 2013 bleiben und ein veralten E-Mail Client verwenden, bis wir eventuell bald gekapert werden von Spam, Slack & andere Groupware eventuell im Team integrieren können.

    Ich persönlich empfinde, die Vorteile die durch eine neue Software gegeben werden hart zu argumentieren vor meinem Arbeitgeber, wenn es reineweg nur um Defakto Sicherheitsupdates mehr geht.

    Vor allem, wenn das Argument ist bitte einmal für 3650€ über den Tisch bitte gezogen. Bei einem Unternehmen unter 5 Mitarbeitern.

    Tatsächlich bin ich schon am überlegen, vorzuschlagen einfach wieder zusammen hier eine Nextcloud-Instanz aufzusetzen. Die hatten wir kurzeitig, nur war dort das Problem mit der Erklärung der Benutzeroberfläche Umgewöhnung. Dort Cloud Office laufen zu lassen, dadurch fehlt, im ersten Moment auch nix. Nur wir sind komplett auf eine neue Weboberfläche angewiesen. Bedeutet es um einiges Mehraufwand, Sicherung & Umgang mit den Daten innerhalb einer Cloud-Gestützten Lösung, auch wenn sie On-Premise ist.

    Klar Microsoft 365 existiert, doch wir als KMU wollen weder, der Datenkrake Microsoft noch mehr Daten zur Verfügung stellen, noch mit sensiblen Kundendaten weiter noch mehr Microsoft an die Hand geben, wir sind fernab davon eigentlich eine Cloud-/SASS Lösung einsetzen zu wollen. Da die meisten nicht unserem Anwendungsprofil entsprechen.

    Die meisten angeboten Lösungen erfordern, erzwingen einen förmlich in ein anderes Ökosystem wo bereits entsprechende CRM & ERP-Systeme angebunden sind zu wechseln.
    Nicht ideal für uns, selber sind wir im Großteil zufrieden mit MS Office 2013. Benötigen nur weitere Schnittstellen zu Dingen wie Microsoft Teams, Zoom, IM, co.

    Vor allen indem Fall, wenn man in KMU unterwegs ist, nicht die Möglichkeit zur Volumenlizensierung sieht, selbst mit Anwendungsfall der Verwendung mehrerer MsSQL-Datenbanken. Einhergehende Verwaltungsaufwand, Abhängigkeit von Microsoft Produkten.

    Das ist wirklich der Hauptnutzungszweck, dass und Excel, Publisher welcher wir im Firmenalltag täglich nutzen.

    Problem ist vor allem die Lokalisierung & Schulung bei deren vieler Programme der Fakt das ich in einem Familienunternehmen leider mit älterem Personal zusammenarbeite, was zwar bemüht ist, nicht willens ist etwas neues im Umgang mit PCs noch zu erlernen.

    Beim besten willen, weiß ich nicht ob ein Wechsel im Groupware System so einfach sich gestalten lässt.

  9. Bernd sagt:

    Setzt das jemand erfolgreich auf RDP Servern ein?
    Bei uns läuft noch Office 2016 auf den RDP Servern. Die 365 Apps wollten nicht so recht auf einem Test RDP Server laufen, deswegen sind wir bei 2016 geblieben. Leider ist damit aber bekanntlich im Oktober 2025 Schluss und somit suchen wir nach einer Alternative.

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