Kurzer Informationssplitter: Beim Landesbetrieb IT.Niedersachsen hat es am heutigen Mittwoch, den 23. Oktober 2024, wohl eine größere Störung gegeben. Die Webseiten und wohl auch die Dienste bzw. Fachanwendungen waren über Stunden nicht erreichbar. Inzwischen funktionieren die Webseiten aber wieder, wie ich bei einem Test festgestellt habe. Weiß jemand aus der Leserschaft, was das los war?
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Ein Blog-Leser hatte im Diskussionsbereich mit der Info: "Beim Landesbetrieb IT.Niedersachsen hat es geknallt und sämtliche Websites vom Land Niedersachsen sind derzeit offline. Noch ist die Ursache völlig offen und die Dienste noch nicht wiederhergestellt. Kann vielleicht interessant werden." auf Probleme hingewiesen.
Aktuell ist unklar, was vorgefallen ist – die Webseiten haben wohl obige Information angezeigt – wie die HNZ hier berichtet (Paywall). Alle Websites des Landes Niedersachsen – darunter die der Ministerien und des Landeskriminalamtes (LKA) – müssen am Mittwoch, den 22. Oktober 2024, längere Zeit offline gewesen sein.
Inzwischen scheinen die Seiten wieder zu funktionieren. Auch die HAZ bestätigt, dass sich die Seiten seit dem Mittag des heutigen Tages wieder wieder aufrufen lassen. Was hinter der IT-Störung steckt, ist noch unklar. Hat jemand aus der Leserschaft eventuell weitere Informationen? Hat eine Reinigungskraft den Stecker von der Rechenmaschine gezogen, um ihren Staubsauger einzustöpseln und den Staub im Serverraum zu entfernen?
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Ich kenne jemanden, der kommt aus dem Dunstkreis IT-Dienstleister für öffentliche Verwaltungen in Niedersachsen.
Es wurde kommuniziert, dass es eine Störung an diversen Webservices, sowie des Mailsystems gibt.
Schade, ich habe mich innerlich schon gefreut und das Popcorn vorbereitet. Eine zweite SIT…
Dagegen wäre SIT der reinste Kindergartengeburtstag.
Wie kann man sich über sowas freuen?
Weil es IT Verantwortliche gibt, die Ihren Job gewissenhaft und redlich machen und nicht wie ein gefühlter Großteil der mittlerweile kaputten Branche mit Ihrer Abwärtsspirale herumpfuschen und mit einem komplett falschen Mindset daherkommt.
Ich betrachte Ransomware als Realitätsabgleich und freue mich über jede geplatze IT Infrastruktur, die zu 99% immer gleich aussieht: Die Apokalyptischen Reiter aus Microsoft Windows, Office und AD.
Einer weniger, der von der zerstörerischen Kraft des Marktes hinweggefegt wird… leider erst nach dem 2. und 3. Mal, da der Trend zum Zweit- und Dritbefall geht, da die tyischen BCM Konzepte immer zuerst eine Wiederherstellung des Status Quo zum Ziel haben. Wo kämen wir auch hin, wenn man aus Fehlern lernen würde oder IT nur als Kostenstelle betrachten würde.
Solche Meldungen gerne mehr:
https://www.golem.de/news/nach-194-jahren-cyberangriff-draengt-deutsches-unternehmen-in-die-insolvenz-2410-189770.html
Nimm es mir nicht übel, daß ich, als jemand, der ein solches mittelständisches Unternehmen zumindest in Teilen mit aufgebaut hat und jetzt in dessen IT arbeitet, den obigen Punkt ein wenig anders sehe.
Zumal es im Moment drei ganz andere apokalyptische Reiter (die in Berlin) sind, die die Branche zielgerichtet in eine Abwärtsspirale leiten und ihre Zukunft zumindest gefährden. Wobei deren Mindset ("Ein Betrieb geht nicht pleite, er hört nur auf zu produzieren") noch viel kranker ist.
Im obigen Fall wird ein "hinwegfegen" nicht passieren. Einerseits weil es offensichtlich ein Betrieb in kommunaler Hand ist, andererseits weil der Markt mit Firmen, die z. B. Geburtsurkunden oder Hundesteuerbescheide ausstellen können nicht gerade gesättigt ist. Das ist wie bei der Bahn, die sind alternativlos und können noch so schlecht arbeiten – sie werden irgendwie überleben.
Den Punkt, an dem selbst das nicht mehr gegeben ist mag ich mir kaum vorstellen, als gebürtiger "Ossi" habe ich das ab Ende '89 schon mal erleben dürfen.
Ich sehe Du bist wirklich ein gebürtiger "Ossi" – wie Du es selbst schreibst. "Die da oben", die angeblich die IT Branche kaputt machen würden… was für ein Bullshit! Die Branche ist schon seit Jahren kaputt und hat es ganz von selbst hinbekommen.
Habe unlängst dazu was selbst verfasst:
https://blog.jakobs.systems/blog/20241022-windowswechselwillig/
Lieber Tomas,
und warum hat es die Branche selbst hinbekommen?
Da du sonst ja immer alle sezierst, würde ich mich hier über eine objektive Analyse von dir sehr freuen.
Bin auf dein Ergebnis gespannt :)
Nur, um ein mögliches Mißverständnis klarzustellen: ich rede hier nicht als jemand "aus der IT-Branche", sondern von einem mittelständigen Maschinenbauberieb, in dem ich nur die Aufgabe habe "die IT zu machen". Dabei bilde ich mir ein, es die letzten Jahrzehnte (erst seit 2016 Vollzeit) halbwegs sicher und unfallfrei hinbekommen zu haben.
Dafür, daß uns im Moment auf breiter Front (Medizintechnik, Halbleiterindustrie, Automobilbau usw.) die Kunden wegbrechen ist ganz sicher nicht die IT verantwortlich.
Wohl aber für den ganzen "Reportismus", den der Staat da in letzter Zeit steuerlich, außenwirtschalftlich (Zoll, Terrorlistenprüfung), buchhalterisch (E-Rechnung), beim Einkauf (z.B. Lieferkettengesetz) und noch an vielen anderen Stellen 'draufgesattelt hat.
Wie Du selbst in einem anderen Thread (Datev) schreibst, ist die Wintel-Standardlösung möglicherweise nicht ganz alternativlos, aber eben doch sehr alternativarm.
Und ja – als gebürtiger Ossi habe ich mich nicht ganz freiwillig auch mit den Schriften von Karl Marx auseinandergesetzt, ein paar Punkte davon (etwa die allgemeine und zyklische Krise des Kapitalismus, aber auch das Umschlagen von der Evolution zur Revolution und das Erkennen einer revolutionären Situation) sind aktueller denn jeh.
Und ich frage nochmal: Wie kann man sich über sowas freuen?
Es gibt ebenso eine aktuelle Störung der EGVP Postfächer die dauert noch an.
vgl.
https://bea.expert/bea-stoerung/
Ganz schlimmer Verein, Riesiger Wasserkopf mit Beamten die Null Ahnung von IT haben aber alle Entscheidungen treffen. Es wurden zum Beispiel vor einigen Jahren viele Bleche (PCs) mit Intel CPUs 4/5 Generation gekauft obwohl die 10. schon verfügbar war. Natürlich jeder mit einer Einzel- Windows Lizenz obwohl die eine riesige "Volumen" Lizenz haben. Vorher viele mit Generation 3 die dann wegen einer neuen Vorschrift entsorgt werden mussten. Anspruchsvolle Aufgaben werden an externe IT- Dienstleister vergeben, was für eine Verschwendung von Steuergeld!!!
Moin BerndB,
zum Thema Lizenzen solltest du dich evtl. zunächst einlesen bevor du hier Fake News verbreitest! Im Businessumfeld wird meist Windows Enterprise (als Volumenlizenz) eingesetzt. Die Grundlage für den Einsatz ist eine Pro Lizenz auf dem Gerät, da Enterprise lediglich ein Upgrade ist. Quelle: (https://www.microsoft.com/de-de/microsoft-365/windows/windows-11-enterprise#plans) Daher ist es vollkommen richtig PCs mit einer Pro Lizenz zu kaufen und Enterprise Volumenlizenzen als Upgrade zu verwenden. Ist halt anders als zuhause…
Da läuft aber kein Enterprise sondern Pro. Aber du kennst den Laden ja scheinbar sehr gut
Auch eine Pro Volumenlizenz braucht eine Pro Basislizenz auf dem Blech.
Klingt komisch, ist aber so.
Microsoft hat diverse Lizenz Modelle. Ich war in einer Firma da gab es keine vorinstallierten Systeme mit aktiviertem Windows, also ohne Basislizenz. Alle Systeme wurden neu installiert und mit der Volumen Lizenz aktiviert. Genauso wie bei IT.N.
Schwer zu verstehen ist aber so!
Ich kenne zufällig jemanden der bei dem „Verein" arbeitet. Die allerwenigsten sind dort verbeamtet, sondern ganz normale Angestellte im Öffentlichen Dienst, so viel dazu.
Das anspruchsvolle Aufgaben, gerade im Öffentlichen Dienst, oft an externe Dienstleister vergeben werden sehe ich ebenfalls kritisch. Mein Eindruck ist, dass man eine verantwortliche Stelle haben möchten, auf die man mit dem Finger zeigen kann, wenn es schief geht. Selber die Kompetenzen und Verantwortung vorhalten ist nicht gewünscht. Das ist aber kein IT.N Problem, sondern ein grundsätzliches im Öffentlichen Dienst. Ich würde mir wünschen, dass es hier ein anderes Mindset geben würde.
Das mit den Lizenzen wurde unten schon angesprochen. Und warum nicht auf ältere Hardware setzen für die man noch Support bekommt, spart auch Steuergeld. Auf dem Client selbst wird wahrscheinlich ohnehin nichts gemacht, da alles über ein virtuellen Arbeitsplatz mit Citirx läuft. In dieser Größenordnung geht das auch gar nicht anders.
ich würde es gerne sehen, wenn für Client PCs gar keine Lizenzen bei irgendwem zu zahlen wären.
"as ist aber kein IT.N Problem, sondern ein grundsätzliches im Öffentlichen Dienst. Ich würde mir wünschen, dass es hier ein anderes Mindset geben würde."
Das wird aber nie passieren, eher fließen Flüsse aufwärts…
Jeder halbsweg gescheite ITler meidet den ÖD wie der Teufel das Weihwasser.
Es wurde kaputtgespart, da es unfähige Entscheider gibt/gab und kein Geld vorhanden ist – nun versuchen die Kommunen/Ämter usw. händeringend um Fachkräfte, da externe Dienstleister mittlerweile, wenn nicht schon eher, erkannt haben, dass dort gut Kasse zu machen ist ;)
Wenn man sich die Stellenanzeigen aber anschaut, kann man nur lachen – wenn es nicht so traurig wäre!
Anforderungen wie sonst was, aber die Bezahlung….
Es ist einfach nur noch peinlich
Alle die in der Verwaltung arbeiten oder Standort Leiter oder Stellvertreter sind sowie diverse "ITler" sind Beamte!
Mit Citrix läuft da auch nichts. Es spart auch kein Geld wenn man hohe Preise für alten Müll bezahlt.
Moin,
heute nichts von IT.N aufgerufen, aber hat auch keiner gemeldet, dass etwas nicht geht.
MfG,
Blackii
Herrlich der Text- geknallt…
Vielleicht gab es einfach nur einen kleinen defekt, ein verkorkstes Update… Und dann führt man hier Diskussionen ad absurdum. Wie kommt man von einem solchen Fehlerbild auf Lizenzen?
Diskutieren wir so auch über SolarWinds, Heartbleed und sonstige „Plattformunabhängige" Dinge? Bleiben wir doch beim Thema. Wo gearbeitet wird, fallen nun mal Späne. Und wie kritisch sind die öffentlichen Webpräsenzen? Solange die wichtigen Services laufen ist doch alles gut.