Die Mozilla-Entwickler haben Ende Oktober 2024 den E-Mail-Client Thunderbird als Android-App freigegeben. Der Client ermöglicht die Verwaltung von E-Mails und kann die Einstellungen der Desktop-Version des Thunderbird übernehmen. Ich habe mal ein paar Eindrücke niedergeschrieben.
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Thunderbird 8.0 als Android-App
Das Mozilla-Projekt hat Ende Oktober 2024 den Thunderbird 8.0 als App für Android veröffentlicht.
Nun steht der Mozilla Thunderbird als Android-App "Thunderbird: Free your Inbox" im Google Play Store zum Download bereit. Die App wird als 100% Open-Source-E-Mai-App mit Fokus auf den Datenschutz angepriesen. Der Thunderbird für Android Version 8.0, basiert auf der bereits erwähnten K-9 Mail-App.
Der Thunderbird für Android sieht jetzt aus wie ein Thunderbird auf dem Desktop. Die App hat ein neues Design "der Ordnerschublade" erhalten und ermöglicht die Migration von Einstellungen aus K-9 Mail und Thunderbird Desktop mit Import der Einstellungen innerhalb der App. Die Ordnerverwaltung wurde durch Überarbeitung der Anzeige- und Push-Klassen vereinfacht.
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Genial: Import der Thunderbird-Einstellungen
Die Entwickler hatten versprochen, dass die Einstellungen der Desktop-Version des Thunderbird verwendet werden können (siehe auch diese Anleitung der Entwickler). Da ich diese Version nutze, habe ich diese Migration direkt probiert. Ich musste die Desktop-Version des Thunderbird auf die Version 128.4.0esr aktualisieren, um im Menü Extras den Befehl Auf Mobilgeräte exportieren zu erhalten.
Nach Anwahl dieses Befehls erscheint eine Seite im Thunderbird, in der man die zu exportierenden E-Mail-Konten über Kontrollkästchen auswählen kann. Es lässt sich auch angeben, ob man die Kennwörter einbeziehen möchte. Über die am Seitenende angezeigte Schaltfläche Exportieren, erzeugt die Desktop-Variante des Thunderbird zwei QR-Codes (siehe folgendes Bild).
In der Thunderbird Android-App lässt sich dann über das Burger-Menü in der linken oberen Ecke ein Menü öffnen und dann das Zahnradsymbol für die Einstellungen am linken unteren Bildrand anwählen. Im Einstellungen-Menü findet sich ein Befehl Einstellungen importieren, der eine Seite öffnet, in der sich die Befehle Datei auswählen oder QR-Code scannen auswählen lässt.
Über QR-Code scannen wird die Kamera geöffnet und der Benutzer kann die zwei angezeigten QR-Codes der Thunderbird Desktop-App scannen. Das Weiterschalten vom 1. auf den 2. QR-Code erfolgt in der Desktop-App über die oben sichtbare Weiter-Schaltfläche. Die Migration funktionierte bei mir für alle Konten ohne Probleme.
Anmerkung: Auf heise gibt es diese Diskussion, dass die Funktion in Firmenumgebungen die Migration von Konten in Privat-Handys ermöglichen würde.
Erste Eindrücke – was gut und schlecht ist
Ich habe die Thunderbird Android-App seit gestern installiert. Was auf jeden Fall gut ist: Die App ist Open Source und enthält keine Tracker – also ein Stück mehr Privatsphäre. Daher habe ich die GMail-App von Google deaktiviert.
In den Einstellungen der App lässt sich auch eine geteilte Ansicht mit Nachrichtenliste links und Inhalt der angewählten Mail rechts beim Querformat auswählen (standardmäßig wird eine ungeteilte Ansicht verwendet). Was auch besser als in der GMail-App funktioniert, ist die Suche in POP3-Konten – zumindest, wenn die Mails in der Ansicht noch angezeigt werden.
Wo ich persönlich etwas hadere, sind einige Design-Entscheidungen der Mozilla-Entwickler. In GMail kann ich Nachrichten aus der Nachrichtenliste durch Wischen der Einträge nach rechts löschen – und ggf. über "Rückgängig" aus dem Papierkorb wieder zurück holen. Bei der Thunderbird-Android-App markiert wischen eines Eintrags nach rechts diesen – und ich muss das Löschen-Symbol am oberen App-Rand antippen, um markierte Nachrichten zu löschen.
In der GMail-App gibt es in der oberen Ecke ein Icon, bei dessen Anwahl sich ein Popup zur Auswahl des Mailkontos, das verwendet werden soll, öffnet. Bei der Thunderbird Android-App geht man auf das Burger-Menü in der linken oberen Ecke, um die Liste der konfigurierten E-Mail-Konten als Icons einzublenden. Dummerweise wird jedes Konto mit den ersten zwei Buchstaben des Domain-Namens des Mail-Kontos dargestellt. Bei mehreren Outlook-Konten wird die Unterscheidung dann schwierig. Aktuell habe ich eine farbliche Kennzeichnung zur Unterscheidung eingestellt.
Support für Exchange ActiveSync gibt es (noch?) nicht. Unter der Haube ist der Thunderbird wohl K9 Mail.
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Import aus K9 hat super einfach geklappt, nachdem ich K9 über den Playstore aktualisiert hatte. Vorher gehts nicht. Beim Importieren der Konten aus dem Desktop-Thunderbird muss man vor dem Erzeugen des/der QR-Codes den Darkmode Desktop-Thunderbird abschaten, sonst klappts nicht. Wer viele Konten mit TB verwaltet, muss mehrere QR-Codes erzeugen.
Klang wie ein guter Tipp, aber auch im hellen Design reagiert der Export-Button nicht. Naja, hätte mich bei Thunderbird auch gewundert, wenn da mal alles auf Anhieb funktioniert. Vielleicht schaffen sie es ja irgendwann mal, dann probiere ich den Export gern nochmal. Bis dahin verzichte ich auf die manuelle Einrichtung und bleibe sehr gern bei FairEmail.
Merkwürdig: Welches Betriebssytem? Welche Thunderbird Desktop-Version?
Könnte mir bei den modernen Programmierhelden vorstellen, dass die QR-Code Erzeugung irgendwie extern eingebunden wird (mit nebenbei vollem Datenleak), vielleicht geht das bei Dir nicht. Ist völlig aus der Luft gegriffen und eine haltlose Vermutung, aber die Erfahrung zeigt, dass es haarsträubende Dinge gibt in dieser IT-Welt…
Bei mir hat der QR-Code aus der Desktop-App funktioniert. Aber nur wenn tatsächlich der Darkmode dafür abgeschaltet wird.
"Was auch besser als in der GMail-App funktioniert, ist die Suche in POP3-Konten – zumindest, wenn die Mails in der"
irgendetwas fehlt in dem Satz
hab es ergänzt
Endlich! Direkt meine Konten importiert.
Frage mich aber gerade wieso die kein PUSH macht … sync "nur" alle 15 min oder manuell? Kein Push? Ich übersehe hier doch bestimmt etwas, oder?
In der Übersicht über die Liste nach oben wischen, dann werden sofort Mails abgerufen.
15 Jahre zu spät. braucht keiner und bringt mich nicht in Versuchung … der Markt ist gesättigt. oder?
Wieso zu spät, ist die Weiterentwicklung bwz. Ablösung von K-9 Mail.