[English]Zum 12. November 2024 hat Microsoft ja zu Patchday einen Schwung an Sicherheitsupdates veröffentlicht. Eine Bugs und Sicherheitslücken wurden korrigiert, aber es gibt auch neue Ungereimtheiten. In einer Nachlese stelle ich einige Informationen zusammen, die von Lesern in Kommentaren und Meldungen an mich herangetragen wurden.
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Windows Server 2025: BlueScreen-Bug gefixt
Microsoft hatte bereits beim Release von Windows Server 2025 eingestanden, dass es Probleme auf Systemen mit vielen logischen Prozessoren geben kann. Es kann sein, das Installations- oder Upgrade-Prozesse von Windows Server 2025 scheitern oder dass die Prozesse nicht mehr reagieren. Das Starten oder Neustarten einer Maschine mit Windows Server 2025 kann übermäßig lange (3 Stunden oder mehr) dauern. Beim Starten, Neustarten oder Ausführen einer Anwendung wird ein BlueScreen ausgelöst.
Ich hatte im Blog-Beitrag Windows Server 2025 LTSC zum 1. November 2024 freigegeben auf den betreffenden Eintrag Windows Server 2025 might not run as expected on devices with high core count in den Known Issues der Windows Server 2025 Health Release Status-Seite hingewiesen.
Zum 12. November 2024 hat Microsoft dann den Support-Beitrag dahingehend erweitert, dass die beschriebenen Probleme mit dem November 2024-Update KB5046617 gelöst seien.
Windows Server 2022: Langsame Update-Installation
Es gibt vereinzelte Berichte, dass die Installation des Sicherheitsupdates von November 2024 unter Windows Server 2022 sehr zäh abläuft und extrem lange dauert. Die ersten Kommentare dazu sind von Christian Krause hier und hier eingetroffen. Auf reddit.com finden sich im Patch Tuesday Megathread (2024-11-12) ebenfalls einige Einträge, wo Administratoren diese langsame Update-Installation sowie weitere Installationsfehler beklagen.
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Windows 11 24H2: VPN RDP kaputt?
Ein Blog-Leser von Grams IT hat mich auf X in nachfolgendem Tweet gefragt, ob etwas bekannt sei, dass nach dem Update KB5046617 vom November 2024 für Windows 11 24H2 zwar lokale RDP-Verbindungen funktionieren. Aber ein RDP via VPN-Verbindung ist nicht mehr aufbaubar – der Leser hat das Problem auf 2 PCs.
Immerhin meldet dieser Leser, dass Direct Access mit dem November 2024-Update unter Windows 11 24H2 wieder funktioniert. Dafür ist der im Blog-Beitrag Windows 11 24H2: Explorer-Bug öffnet Menü "nach oben" – Workaround beschriebene Bug laut diesem Kommentar weiter vorhanden. Weiterhin weist MOM20xx im Kommentar und hier auf Event-Einträge in der Ereignisanzeige hin, die seit dem Update erstellt werden.
Windows 11 23H2 meldet EOL
Mit dem kumulativen Update KB5046633 gibt es unter Windows 11 23H2 das "kosmetische" Problem, dass die Maschine im Anschluss ggf. meldet, dass das Supportende erreicht sei. Der Benutzer wird zum Upgrade auf eine neuere Windows 11-Version aufgefordert. Das ist ein Bug, wie ich im Blog-Beitrag Bug im Update KB5046633 meldet EOL von Windows 11 23H2 erläutert habe.
In diesem Kommentar erwähnt ein Leser Probleme bei der Anmeldung am Server nach der Update-Installation.
Sicherheitsupdate für Microsoft Exchange zurückgezogen
Für Microsoft Exchange 2016 und 2019 gab es zum 12. November 2024 verschiedene Sicherheitsupdates (siehe Microsoft Exchange Server Updates 12. November 2024). Hier im Blog meldeten sich Administratoren in Kommentaren unter obigem Beitrag, dass die Transportregeln nach Installation dieser Sicherheitsupdates nicht mehr funktionieren. Microsoft hat dann zum 14. November 2024 das Rollout dier Sicherheitsupdates gestoppt (siehe Exchange Server: November 2024-Sicherheitsupdates wegen Problemen gestoppt).
Excel 2016 lädt keine Add-Ins mehr
Nutzer von Microsoft Excel 2016 stellen nach Installation des November 2024-Update KB5002653 fest, dass sich keine Add-Ins mehr laden lassen. Die Ursache ist ein Bug, der Zeichen im Datenpfad zum Add-In abschneidet. Details zum Bug sowie Workarounds sind im Blog-Beitrag Excel 2016 kann nach Nov. 2024 Update KB5002653 keine Add-Ins mehr laden beschrieben.
Browser in Windows 7/Server 2008 R2 kaputt
Für Windows Server 2008 R2 hat es im November 2024 noch Sicherheitsupdates im Rahmen eines erweiterten Supports gegeben. Diese Updates lassen sich auch auf 64-Bit-Versionen von Windows 7 SP1 installieren. Wer aber die November 2024-Updates installierte, stellte im Anschluss fest, dass Browser wie der Firefox, der Chrome 109 oder der Edge 109 nicht mehr funktionieren. Details sowie einen Workaround sind im Blog-Beitrag Browser-Ärger II: Nov. 2024-Updates für Server 2008 R2 legen ältere Browser lahm.
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Excel 2016 kann nach Nov. 2024 Update KB5002653 keine Add-Ins mehr laden
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Gerade RDP über VPN mit 24H2 getestet. Läuft -wie bisher- einwandfrei!
nicht zu vergessen die Sache mit dem Server 2025 Upgradeangebot auf älteren Serverversionen
War aber vor dem Patchday, daher in der Nachlese nicht thematisiert.
Und Office 365 installiert gerade mal wieder Preview (2411) Versionen obwohl der Kanal auf "Current" steht. Läuft bei MS….
Zum Thema „Windows Server 2022, langsame Update-Installation":
Der von Christian Krause und weiteren Administratoren beschriebene, sehr lange Updatevorgang liess sich mit unseren Bare Metal Servern nicht nachvollziehen. Da wir das Update heute noch auf zwei identischen Server (Cluster-Nodes) installieren mussten, haben wir versucht den Einfluss von aktiven Virenscanner zu messen.
Installation KB5046616:
Fortschritt AV aktiv AV inaktiv
0-20% 1 Min. 1 Min.
-44% 7 Min. 4 Min.
-73% 3 Min. 2 Min
-82% 6 Min. 5 Min.
-100% 1 Min. 1 Min.
Die Phase 1 vor dem Bootvorgang beim Neustart (-30%) und die Phase 2 (-100%) nach dem Bootvorgang benötigte dann jeweils auf beiden Servern noch je 2+2 Min.
Die Installationszeit des CU KB5046616 (ohne Neustartphase) benötigte mit aktiven Defender 18 Min., mit ausgeschaltetem Defender 13 Min. In der Phase 20-44% verbessert sich die Laufzeit am meisten. Da mit dem KB5046616 auch ein Servicing Stack Update (SSU) installiert wurde, wäre es interessant zu erfahren ob dieses am Anfang oder am Ende installiert wird um die gemessenen Zeiten besser interpretieren zu können. Das Abschalten des Microsoft Windows Defender während dem Updatevorgang hat somit sicher einen positiven Effekt und macht sich bei langsameren Systemen eventuell noch stärker bemerkbar.
Kann unterschiedliche Prozessorarchitektur (Intel oder AMD) eventuell eine Rolle spielen und die extremen Werte bei einigen Systemen erklären? Vielleicht liest jemand mit, der das beantworten kann.
Gemessene Hardware: 2 Sockel mit Intel® Xeon® Gold 5415+ Prozessoren, Total 2×8(2×16) Cores(Hyperthreaded) und 256 GB Memory pro System. Alle Updatepakete bis 10/2024 waren installiert.
Windows Server 2022 Failover-Cluster mit Hyper-V und Remotedesktop-Virtualisierungshost-Rolle:
Das Problem welches im Oktober im Beitrag „Windows Server 2022: Update KB5044281 zerschießt Remotedesktop-Dienste" von Günter Born thematisiert wurde (Danke!)
https://www.borncity.com/blog/2024/10/28/windows-server-2022-update-kb5044281-zerschiesst-remotedesktop-dienste/
ist mit dem kumulativen November-Update KB5046616 nicht erneut aufgetreten, nachdem im September und Oktober jeweils nach dem Update die RDS-Rollen repariert werden mussten. Da wir in der Zwischenzeit auf den Cluster-Nodes eine Reparatur mit sfc /scannow und dism gemacht haben, könnte auch diese Aktion das Problem gelöst haben. Danke auch dem Leser welcher den Tipp für die Reparatur gegeben hat.
Windows Server 2022 Failover-Cluster – neues Problem(chen):
Es ist nach dem Oktober-Update schon passiert und jetzt nach dem November Update KB5046616 wieder: im Failover-Clustermanager, auf der Ansicht der Rollen, werden die gespeicherten Suchabfragen beim Update einfach weggelöscht! Es gibt diese Suchabfragen in allen Ansichten im Failover-Clustermanager. Ich gehe davon aus, dass auch diese gelöscht würden (nicht getestet).
Da wir 15 gespeicherte Abfragen haben und dies auf 2 Server müssen danach 30 Abfragen neu erstellt werden. Nicht tragisch aber mühsam. Die Zeit dafür muss dann auf den Zähler addiert werden, welcher die unnötige Vernichtung von Wirtschaftsleistung bewertet. Wäre weltweit erhoben und bezogen auf Microsoft sicher eine sehr interessante Zahl was da Monat für Monat zusammen kommt.
Versuche jetzt herauszufinden wo die Abfragen gespeichert sind (XML-Datei, Registry?) damit diese monatlich wieder ins System geladen werden können.