Südwestfalen IT: Verträge mit Ex-Geschäftsführern beendet

ParagraphEs ist eine Meldung, die ich persönlich mit etwas Verwunderung vernommen habe. Die Südwestfalen IT, ein kommunaler IT-Dienstleister, soll seine Ex-Geschäftsführer "entlassen" haben. Nach dem Desaster mit dem Sicherheitsvorfall hatte ich angenommen, dass die aktuelle Geschäftsführung die alten Managementstrukturen, auch im kommunal besetzten Verwaltungsrat, längst bereinigt hätten. Hier einige Informationen und eine Einordnung. Und wo wir gerade dabei sind: Mit einem Ransomware-Angriff auf das Amt Bergen auf Rügen steht der nächste Fall eines Cyberangriffs auf kommunale IT ins Haus.


Anzeige

Ein kurze Meldung zum Sachverhalt

Die Information über die "Kündigung" der Südwestfalen IT Ex-Geschäftsführer ist mir die Tage über nachfolgenden Post untergekommen.

Südwestfalen IT: Kündigung der Ex-Geschäftsführer

Basis für den Artikel ist wohl ein Beitrag der Westfalen Post (hinter einer Paywall), die über Informationen aus einer Betriebsversammlung bei der Südwestfalen IT berichtete. Die Informationen im Artikel besagen, dass zwei ehemalige Geschäftsführer des IT-Dienstleisters von "Entlassungen" betroffen seien. Weiterhin habe es disziplinarische Maßnahmen gegen weiteres Führungspersonal des Unternehmens gegeben.

Die Webseite it-daily.net hat die Details im Artikel Nach Cyberattacke Security-Chaos: Südwestfalen-IT wirft Ex-Geschäftsführer raus zusammen gefasst. Dort findet sich allerdings auch die Information, dass einer der ehemaligen Geschäftsführer bereits seit März 2022 nicht mehr aktiv in dieser Funktion tätig war, aber weiterhin sein volles Gehalt für Gremienarbeit bezogen habe. Der zweite Geschäftsführer habe den kommunalen IT-Dienstleister einen Monat vor dem Hackerangriff verlassen. Diese Details zu den ausgeschiedenen Geschäftsführern hatte ich voriges Jahr im Blog-Beitrag Neues zum Cyberangriff auf Südwestfalen IT erwähnt.


Anzeige

Die Südwestfalen IT ist rechtlich als kommunaler Zweckverband in Form einer GmbH angelegt. Als aktueller Geschäftsführer fungiert Mirco Pinske, dem die Aufarbeitung der Folgen des Cybervorfalls vom November 2023 obliegt.

Für mich ist es doch arg erstaunlich, dass ein bereits im März 2022 – also weit vor dem Cybervorfall – aus dem aktiven Geschäft ausgeschiedener Geschäftsführer auch 2024 noch sein volles Gehalt bezog.

Was dem Artikel von it-daily.net zu entnehmen ist, ist die Aussage, dass den ehemaligen Geschäftsführern im von der Anwaltskanzlei CMS nach dem Cybervorfall erstellten Compliance-Bericht vorgeworfen wird, elementare Sicherheitsvorkehrungen vernachlässigt zu haben. Zu Fragen nach "Versäumnissen bei Sicherheitsvorkehrungen" verweise ich auf meine beiden Artikel Ransomware bei Kommunal IT-Dienstleister Südwestfalen-IT: Nachlese IT-Forensik-Bericht Teil 1 und Teil 2. Dort hatte ich einiges aufgeführt, was zum nachfolgend beschriebenen erfolgreichen Ransomware-Befall der Gruppe Akira führte. Da beiden Geschäftsführern aber keine grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen wurde, seien Schadensersatzforderungen nicht geplant, heißt es.

Managementumbau hat begonnen

Der Beitrag von it-daily.net erwähnt, dass nun die Managementstruktur, samt der 119-köpfigen Verbandsversammlung und dem von Politikern dominierten Vorstand, bei der Südwestfalen IT (SIT) drastisch umgebaut und neu organisiert werde. Dem Artikel entnehme ich, dass künftig klare Verantwortlichkeiten und gestraffte Entscheidungswege sowie professionellere Führungsstrukturen samt IT-Expertise eingeführt werden, um möglichst weitere Sicherheitspannen zu verhindern.

Millionenschäden in Sicht

Interessent ist eine weitere Information im it-daily.net-Bericht: Die durch das "Managementversagen" aufgelaufenen Mehrkosten werden mit bisher 2,8 Millionen Euro beziffert. Es ist nicht ganz klar – aber diese Angabe scheint sich auf Aufwendungen der Südwestfalen IT zu beziehen. Das schließe ich aus der Formulierung, das "weitere sechsstellige Investitionen in die IT-Sicherheit folgen werden". Das ist dann durch höhere Umlagen der im Kommunalverband organisierten Kommunen zu stemmen.

Die in den vom Cyberangriff betroffenen Kommunen anfallenden Mehrkosten dürften sich auf ein Vielfaches belaufen. Im Blog-Beitrag Cyberangriff auf Südwestfalen-IT: Schäden für Kommunen und finanzielles Desaster hatte ich ausgeführt, dass der Kreis Siegen-Wittgenstein mit 1,4 Mio. € Kosten plant. Darin enthalten sei eine 40%ige Erhöhung der Verbandsumlage an die SIT für 2025.

Und der Hochsauerlandkreis schätzte im April 2024 in einem Bericht des Landrats den Gesamtschaden des IT-Ausfalls für die Zeit vom 30.10.2023 bis zum 29.02.2024 auf etwa 1,5 Mio. Euro. Es waren aber über Hundert Kommunen vom Cyberangriff samt Ausfall der SIT-Dienste betroffen

Der Cyberangriff auf die Südwestfalen-IT

Von Sonntag auf Montag, den 30. Oktober 2023, gab es einen Ransomware-Angriff auf den in Hemer und Siegen sitzenden kommunalen IT-Dienstleister Südwestfalen IT (SIT). In dessen Folge waren mehr als hundert Kommunen, die ihre IT-Dienste über diesen Dienstleister abwickelten, betroffen und verwaltungsmäßig offline.

Ich hatte hier im Blog den Vorfall zeitnah begleitet (siehe auch Cyberangriff auf Südwestfalen IT trifft mindestens 103 Kommunen sowie den nachfolgenden Links). Der Angriff wurde von der Ransomwaregruppe Akira durchgeführt.  Es war einer der gravierenden Cybervorfälle bei kommunalen IT-Dienstleistern in Deutschland. Jetzt, ein Jahr nach dem Vorfall, sind die Dienste der Südwestfalen IT wieder weitgehend für die Kommunen verfügbar.

Ransomware-Angriff auf Amt Bergen (Rügen)

Der Nordkurier berichtet in diesem Artikel von einem Ransomware-Angriff auf das Amt Bergen auf Rügen. Dieses besteht seit 1. Januar 2005 und wurde aus den ehemaligen Ämtern Bergen/Land und Garz sowie der damals amtsfreien Stadt Bergen auf Rügen gebildet. Es heißt beim Nordkurier, dass Unbekannte die Server des Amtes verschlüsselt hätten. Dies sorge für einen zeitweiligen Ausfall der Verwaltung, insbesondere bei der Erreichbarkeit per E-Mail. Auf den Webseiten des Amts ist nichts zu finden. Die Kriminalpolizei Anklam hat die Ermittlungen aufgenommen.

Ähnliche Artikel:
Stillstand nach Cyberangriffen auf Kommunen in Südwestfalen und Parkhäuser in Osnabrück
Cyberangriff auf Südwestfalen IT trifft mindestens 103 Kommunen
Neues zum Cyberangriff auf Südwestfalen IT
Cyberangriff auf Südwestfalen IT (SIT): Chaos bei betroffenen Kommunen
Südwestfalen IT (SIT) will bald erste Fachverfahren nach Angriff wieder freischalten
Südwestfalen IT: Wiederanlauf nach Cyberangriff dauert länger; Betreiber werden Versäumnisse vorgeworfen
Ransomware bei Kommunal IT-Dienstleister Südwestfalen-IT; Stand Januar 2024
Südwestfalen IT: Cybervorfall nachbearbeitet – andere machen es besser
Ransomware bei Kommunal IT-Dienstleister Südwestfalen-IT: Nachlese IT-Forensik-Bericht Teil 1
Ransomware bei Kommunal IT-Dienstleister Südwestfalen-IT: Nachlese IT-Forensik-Bericht Teil 2
Golem-Artikel: Erkenntnisse zum Cybervorfall bei Südwestfalen-IT
Kommunal IT-Dienstleister Südwestfalen-IT nach Cybervorfall und CrowdStrike Bremsspuren endlich wieder arbeitsfähig
Cyberangriff auf Südwestfalen-IT: Schäden für Kommunen und finanzielles Desaster
Vor einem Jahr: Cyberangriff auf die Südwestfalen SIT (30. Okt. 2023)


Anzeige

Dieser Beitrag wurde unter Sicherheit abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

17 Antworten zu Südwestfalen IT: Verträge mit Ex-Geschäftsführern beendet

  1. Selina sagt:

    "Der Beitrag von it-daily.net erwähnt, dass nun die Managementstruktur, samt der 119-köpfigen Verbandsversammlung und dem von Politikern dominierten Vorstand, bei der Südwestfalen IT (SIT) drastisch umgebaut und neu organisiert werde. Dem Artikel entnehme ich, dass künftig klare Verantwortlichkeiten und gestraffte Entscheidungswege sowie professionellere Führungsstrukturen samt IT-Expertise eingeführt werden, um möglichst weitere Sicherheitspannen zu verhindern."

    Alleine dieser Absatz reicht quasi schon aus, um zu wissen was in dem Laden vor sich ging/geht.

    Was haben denn den 119 "Wasserköpfe" vorher gemacht, wenn sie jetzt anfangen professionellere Führungsstrukturen samt IT-Expertise einzuführen?

    Ist das Satire oder deren Ernst?

    Gibt es eine Auflistung nach Parteizugehörigkeit der Vorstandsmitglieder – wäre doch mal interessant für den Normalbürger..

    • Frank sagt:

      Grundsätzlich interessant schon, nur würde die Antwort den Bürger beunruhigen und es bestünde Gefahr für die öffentliche Ordnung. Nährere Informationen sind daher als geheim, möglicherweise im Zuge des GeschGehG, eingestuft.

    • Heiko A. sagt:

      Die Beschreibung der SIT sagt schon einiges aus:

      "Formal gesehen sind wir ein Zweckverband. Das heißt, ein von und für die südwestfälischen Gemeinden, Städten und Kreisen zusammengeschlossener IT-Dienstleister (ehemals citkomm und KDZ Westfalen-Süd) mit Standorten in Siegen und Hemer. Den Markt von Kommunen, kommunaler Unternehmen sowie sonstiger Non-Profit-Unternehmen bedient die SIT GmbH. Sie ist eine 100%ige Tochter des Zweckverbandes Südwestfalen-IT und wickelt die Geschäfte außerhalb des Verbandes ab."

      Quelle: https://www.karriere-suedwestfalen.de/suedwestfalen-it

      Jetzt kann man sich ein Bild darüber machen, wer, hier oder dort, welche Veranwortung in welchem Umfang trug.

    • SIT-Kunde sagt:

      Praktisch läuft das so:
      Verbandsvorstand kommt aus der Politik. Verwaltungsrat und Fachbeirat ist Politik (Landrat, Hauptverwaltungsbeamte).

      Diese machen letztendlich Entscheidungen.

      Darunter gibt es Facharbeitskreise und Arbeitsgruppen in denen die ITler aus den Verwaltungen ggf. auch mit externer Unterstützung Themen fachlich vorbereiten.

      Daran ist auch das mittlere Management der S-IT beteiligt und tut gerne so als wären die Kunden alle doof und sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen.

      Um die Zeit als der Sicherheitsvorfall passierte, war mal wieder Arbeitskreissitzung. Und es kam die Frage nach MFA für das VPN auf.

      Antwort war etwas im Sinne von „ist in Arbeit, kommt nächstes Jahr".

      Nur war das Kind zu dem Zeitpunkt bereits in den Brunnen gefallen, nach dem Bericht von rTec.

      • Tomas Jakobs sagt:

        > Diese machen letztendlich Entscheidungen.

        So sieht es aus! Und weißt Du was? Sowohl Heise, als auch die anderen berichtenden Medien, als leider auch dieser Artikel erwähnen die Satzung nicht einmal, dann könnte man direkt sehen, wo Die Verantwortung jahrzehnte lag. Dazu habe ich im September was zu geschireben:

        https://blog.jakobs.systems/blog/20240926-sit-desaster-nrw/

        Hat überhaupt einer der Journalisten einen Blick ins Handelsregister gemacht? Der letzte Geschäftsführer Jörg Kowalke war knapp nur ein Jahr lang in dieser Funktion. Was kann man in einem Jahr bewegen? Gerade in einem strukturell dysfunktionalen Laden wie der SIT selbst wenn er ein Super-Hero sein sollte? Nichts! Tiefe strukturelle Veränderungen und Behebung von falschen, jahrzehntelangen technologischen Entscheidungen brauchen Ihre Zeit 3-5 Jahre mindestens, das sehe ich in mittelständischen Unternehmen.

        Wer wissen will, wo übrigens der vorletzte Geschäftsführer, ein geiwsser Thomas Coenen sein Unwesen treibt, der wurde ins Rheinland abgeschoben:

        https://www.lvr.de/de/nav_main/metanavigation_5/nav_meta/kontakt/ansprechpersonen_3/cp_ansprechpersonen_detailseite_397953.jsp

        • Günter Born sagt:

          Deinen Hinweis auf die Satzung hatte ich vor einigen Tagen durchaus gelesen. Nur ging es im obigen Beitrag um den Sachverhalt, dass die Verträge mit den Ex-Geschäftsführern gelöst werden und nicht um die Verantwortlichkeiten gemäß Satzung – kleiner Unterschied.

          Die Sache ist dort doch ziemlich einfach. Ich weiß jetzt nicht, warum der 2022 ausgeschiedene Geschäftsführer (imho aus einem Vorläuferkonstrukt zur SIT übernommen worden) noch sein volles Gehalt für Gremienarbeit bezog. Möglicherweise eine Vertragsgeschichte und der Mann ist 2022 nicht so ganz freiwillig ausgeschieden. Ähnlich könnte es beim 2. GF gewesen sein oder der hat das Handtuch geworfen. Alleine, ich weiß es nicht – ergo schreibe ich auch nichts drüber.

          Die Information, dass es keinen Schadensersatzanspruch gegen die beiden nicht mehr aktiven GF gibt, findet sich in der Berichterstattung. Nun haben die beiden GF zwei Möglichkeiten bzw. für diese ergeben sich zwei Fragen:

          a) Sie machen drei Kreuze und denken "Gottseidank ist alles vorbei", und mir grätscht niemand juristisch wegen Schadensersatz nach.

          b) Sie denken "nach Satzung hat der Verwaltungsrat und der Aufsichtsrat die Verantwortung gehabt, mich trifft keine Schuld, aber es gibt eine vertragliche Regelung mit der SIT". Dann dürften beide Klage vor einem Arbeitsgericht einreichen.

          Also ganz einfach. Und für die Mitleserschaft: Der springende Punkt ist doch jetzt, ob die Verantwortlichkeiten nun so geändert wurden, dass die operative Verantwortung für den Betrieb und die betreffenden Umsetzungen beim neuen Geschäftsführer liegen und ob die Satzung des Zweckverbands ggf. entsprechend geändert wird. Da mir da keine Informationen vorliegen, kann ich dort auch nichts zu schreiben.

          Deine Ausführungen im verlinkten Artikel zu Open Source, zum Hintergrund des derzeitigen Geschäftsführers etc. tun in obigem Kontext wenig zu dem obigen gegenständlichen Inhalt – imho. Dass Herr Coenen nun bei einem Landschaftsverband als Ansprechpartner arbeitet, tut in obigem Kontext, dass sein Vertrag mit der SIT aufgelöst wurde, was genau zur Sache?

          Was zu hinterfragen wäre: Wieso hatte Herr Coenen noch einen GF-Vertrag, so dass er ein Jahr nach seinem Ausscheiden laut dem Quellenartikel "entlassen" wurde? Da mir aber keine Verträge und Details bekannt sind, habe ich nicht zu verlauten lassen.

          So what?

          • Tom sagt:

            Niemand kennt die Vertragsinhalte. Um jemand zu entlassen müssen immer Gründe vorliegen. Dass die dort Mist gebaut haben, steht außer Frage. Aber gibt es da auch irgendwas, wofür man den Geschäftsführer in der Art juristisch verantwortlichen Machen kann, dass es für eine Entlassung reicht?

            Im Normalfall läuft es so ab, dass solche Führungskräfte eben bis zum Ende der Vertragslaufzeit freigestellt werden, sonst müsste man denen eine Abfindung bezahlen. Vielleicht konnte man sich nicht auf einen Auflösungsvertrag/Abfindung einigen? Vielleicht ging es auch noch um Haftungsfragen?

            Deshalb ja… So what? Am Ende hätte für den Artikel auch ein Einzeiler gereicht. Mehr gibt die Faktenlage nicht her ;-)

          • Tomas Jakobs sagt:

            Du hast schon erfreulicherweise eine weniger scharfe Überschrift wie die Hannoveraner Pressemeldungenabtipper, die aus meinen Augen eine Präjudiz gegenüber den ehm. GF ist, die ich so nicht sehe. Die Kritik ging also weniger an Dich!

            Insgesamt wird mir übel, wenn ich das Firmengeflecht der SIT und die personellen Über-Kreuz-Verbindungen der Geschäftsführer und Verantwortlichkeiten sehe. Denn wir haben es hier nicht allein mit der SIT GmbH aka Citikomm Services GmbH, mit einer Citikomm assets und einer govNext GmbH von denen es noch ein e.V. gibt zu tun.

            Da liegt viel Klüngel zwischen Aachen und Hemer würde der Kölner sagen. Das alles auseinander zu klamüsern, das nehme ich mir am Wochenende vor wenn mehr Zeit ist.

            Was auf jeden Fall befremdlich ist. Die Kommunikation über Pressemitteilungen und Medien von Dingen, die sich bei einem Realitätsabgleich anders darlegen, als die üblichen Pressemeldungenabtipper schreiben.

            Der ehm. GF war nur ein Jahr in diesem Amt, eingesetzt kurz vor dem Incident. Sollte da irgendwas von Ansprüchen formuliert werden, betrachte ich das als gefühlt nicht richtig. Grundsätzlich dürften die Geschäftsführer kaum für etwas zu belangen sein, denn die Aufsicht und Verantwortung liegt satzungsgemäß beim 28köpfigen Verwaltungsrat:

            https://gremien.sit.nrw/gremien/?__=UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZSDeAMa05e_F2fFmxmXpQ2c

            Ich schmunzele gerade ganz unten unter beratende Mitglieder:
            Da stehen Kowalke und Piske nebeneinander als Geschäftsführer mit Ihren jeweiligen Assistentinnen.

            Was für ein Luxus, da hat jeder eine eigene Sekretärin? Also alle meine Kunden aus dem Mittelstand haben für zwei oder drei GF nur eine Assistenz bzw. Sekretärin. Und da sind einige deutlich größer als die SIT.

            Und ich bin immer noch fassungslos, dass Coenen ein Rechnzentrum führt:

            https://infokom.lvr.de/de/unser_unternehmen/ueber_uns/ueber_uns.html

        • MaxM sagt:

          @Tomas Jakobs:
          Nach dieser Quelle:
          https://www.siegener-zeitung.de/lokales/siegerland/siegen/siegen-sit-geschaeftsfuehrung-aeussert-sich-zum-cyberabgriff-auf-kommunen-BCD3IEXU75HRDMGXZ7GMIRBJ6Y.html

          stand Kowalke am 23.04.2024 als "stellv. Geschäftsführer" Rede und Antwort zum Vorfall. Dann muss das der jetzt entlassene GF sein?

          • Tomas Jakobs sagt:

            passt, schau ins Handelsregister:

            02.11.2023
            Geschäftsführer: Jörg Kowalke
            Nicht mehr Geschäftsführer: Thomas Cönen

            21.06.2024
            Geschäftsführer: Mirco Pinske
            Prokura: Jörg Kowalke
            Nicht mehr Geschäftsführer: Jörg Kowalke

            Er hat bis heute Prokura (wobei die Gerichte meist 1-2 Monate Verzögerung haben).

      • Tomas Jakobs sagt:

        > Daran ist auch das mittlere Management der S-IT beteiligt und tut gerne so als wären die Kunden alle doof und sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen.

        Oh wie mir das bekannt vorkommt, damals(tm) ging es noch um Coldfusion Server und Windows (!) Webserver, auf welchen die Websites vieler Kommunen liefen. Alles aus der Hand einer kleinen Werbeagentur im Siegener ihw-Park. Rate mal, wer da im Hintergrund für die Werbeagentur die Brocken aufgeräumt und zusammen gehalten hat ;-)

  2. janil sagt:

    Man bekommt immer nur am Rande mit und wenn man das klein Gedruckte liest, das es wieder an den verschiedenen Orten IT-Vorfällen gegeben hat. Zusammengefasst meist auf dieser Seite und in einer Menge an Vorfällen, den ich persönlich für atemberaubend halte. Ansonsten habe ich den Eindruck immer nur dort melden, wo es erforderlich ist und ansonsten den Ball flach halten, das "Volk könnte beunruhigt sein". Handybanking, bargeldlos zahlen würde wahrscheinlich total einbrechen, wenn die Leute kapieren würden, was bei gehackten Servern auf sie zukommen könnte. Sicherheit und deutsch IT scheinen sich wirklich nicht zu vertragen.

  3. michael sagt:

    Normalerweise werden IT-Damager stets befördert und die Wissenden systematisch degradiert. Wenn es dann ZU teuer wird und auch noch die Presse anspringt, dann auch nicht mehr.

    • Tomas Jakobs sagt:

      Der ehm. GF hat aber IMHO faktisch eine Beförderung erhalten:

      Er sitzt im RZ des LVRs (Landschaftsverband Rheinland), mit 22.000 Beschäftigten für etwa 9,8 Millionen Menschen im Rheinland.

      Ich würde sagen eine Verbesserung als im Loch von Hemer und Siegen zu sitzen, der Provinz voller Leben.

  4. Kalr Klammer sagt:

    "Für mich ist es doch arg erstaunlich, dass ein bereits im März 2022 – also weit vor dem Cybervorfall – aus dem aktiven Geschäft ausgeschiedener Geschäftsführer auch 2024 noch sein volles Gehalt bezog."

    Warum soll das erstaunlich sein?

    Geschäftsführer sind keine Arbeitnehmer, bekommen kein Arbeitslosengeld nach dem Ausscheiden … das sind Selbstständig arbeitende Freiberufler und die machen eben Verträge die sie absichern. Zwar kann man sie nach Hause schicken, aber muss dann halt weiter zahlen. Das ist auf der Ebene der "politischen Beamte" noch viel schlimmer, solche "Staatssekretäre" oder Behördenleiter bekommen ihr volles Gehalt im Zweifel nämlich lebenslang (für nichts tun), wenn man sie "einstweilen" in Ruhestand schickt. Und was machen sie dann? Zum Beispiel eigene Parteien Gründen … wie dieser saubere Herr Maaßen … und derer gibt es viele, sehr viele. Und die sind es auch, die das Bild "der" Beamten in der Öffentlichkeit prägen. Die dadurch glaubt, das wäre bei Beamten grundsätzlich alles so toll und rosarot … den Job als bspw. Polizist würde aber sicher kaum jemand aus der Industrie machen wollen !

    Geschäftsführer/Manager schon eher. Da das so eine elitäre Ebene von Leuten ist, die eigentlich kein sehr hohes Risiko haben tatsächlich "Arbeitslos" zu werden, trotzdem lassen die sich bei vorzeitigem Ausscheiden weiter bezahlen und bei regulärem Ausscheiden den Abschied oft nochmal so richtig vergolden … das ist eine Ebene auf der gänzlich andere Gesetzmäßigkeiten gelten, als für "normale" Leute. Die das doch offensichtlich gut finden, oder jedenfalls nicht falsch. Sonst würde man vielleicht mal echte (ehrliche / wählbare) Parteien Gründen und Wählen, um diese eklige Elite aus den etablierten Lobbyismus-Vereine los zu werden.

    Wer etwas für seine politische Bildung tun will, dem ist der erste Teil der Dokureihe "Kampf um Rohstoffe" sehr zu empfehlen. Darin wird insbesondere der Korruptions-Skandal ab 2013 aufbereitet, als Aserbaidschan sich den Europarat kaufte … und darüber hinaus. Wie Politik durch Lobbyismus legal manipuliert und verbogen wird, ist noch mal ein Thema für sich.

    Allgemein gesagt ersetzt GLAUBEN und Hoffen nicht WISSEN ! Die allermeisten Wähler glauben jedoch lieber gerne jedes Märchen das irgendwelche "Spitzen"-Politiker (und erst Recht die von den pol. Rändern) "erzählen". Na dann lasst euch mal schön Einlullen von dem Unsinn, den ALLE Parteien so verbreiten. Ist halt einfacher als selber zu denken und eine wirkliche eigene Meinung zu haben. "Läuft" super für die politische Klasse … und man wundert sich nicht, das schon lange kaum etwas über "Wahlbeteiligung" hört. Und vom früher oft geforderten "mündigen Bürger" hört man gar nichts mehr. Den scheint "die Politik" nicht mehr zu wollen oder nicht mehr zu brauchen … weshalb man ja auch seit Jahrzehnten das Bildungssystem derart sabotiert hat, das man nun zwar über 50% Abiturienten raus bekommt, aber nicht unbedingt selbstständig denkende und klügere Schulabgänger, die will man ja auch gar nicht haben, weder in der Wirtschaft und schon gar nicht in der Politik oder gar als Wähler.

    • User007 sagt:

      👏🏻
      Insbesondere der letzte Absatz, wenn auch die generalpolitische Kritik dem Artikel ein bißchen weit abseits angesiedelt ist, spiegelt die allgemeingesellschaftlichen Etablierungen nur zu deutlich wider – dürfte mit ein Grund für den "Fachkräftemangel" sein, dem bewußt und sehenden Auges in Kauf nehmend entgegen gesteuert wurde und heutzutage so ein erbärmliches Bild vom einstigen Qualitätslabel "Made in Germany" bietet. 🤷‍♂️

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis: Bitte beachtet die Regeln zum Kommentieren im Blog (Erstkommentare und Verlinktes landet in der Moderation, gebe ich alle paar Stunden frei, SEO-Posts/SPAM lösche ich rigoros). Kommentare abseits des Themas bitte unter Diskussion.

Du findest den Blog gut, hast aber Werbung geblockt? Du kannst diesen Blog auch durch eine Spende unterstützen.