[English]Microsoft hat diese Woche wieder in seine Marketing-Trickkiste gegriffen und einige fragwürdige Sachen auf den Tisch gelegt, um Windows 11 zu promoten. So heißt es, dass "Windows 11 für kurze Zeit kostenlos sei". Und es wird noch ein Kalauer ausgepackt: Microsoft schreibt, dass der Support für die Microsoft 365-Apps unter Windows 10 endet, wenn dieses zum 14. Oktober 2025 aus der Versorgung mit regulären Updates fällt.
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Worum geht es?
Zum 14. Oktober 2025 erreicht Microsoft Windows 10 22H2 sein geplantes Support-Ende. Ab November 2025 gibt es dann regulär keine Sicherheitsupdates mehr und Microsoft stellt auch den Support ein. Allerdings hatte ich im Blog-Beitrag Windows 10: Supportende im Oktober 2025 – 32 Millionen Systeme vor Ablösung? skizziert, welche Möglichkeiten es für Nutzer gibt, Windows 10 für weitere Jahre mit allen Updates zu versorgen. Also keine Panik, Windows 10 lässt sich auch nach dem Oktober 2025 sicher betreiben (jedenfalls so sicher, wie Microsoft das mit Sicherheitsupdates hin bekommt).
Andererseits läuft es in meinen Augen nicht wirklich rund für Microsoft, was den massenhaften Umstieg der Nutzer auf Windows 11 betrifft. Für mich verständlich, wenn ich mir so anschaue, was der Hersteller mit Windows 11 24H2 an Bugs und Problemen, den Copilot-Klimmzügen und weiteren Schlenkern bisher abgeliefert hat.
Ente: Windows 11 ist für kurze Zeit kostenlos
Microsoft hat 2025 als das Jahr für den Wechsel auf Windows 11 ausgerufen (siehe meinen Beitrag Microsoft: 2025 wird das Jahr der Windows 11 PC-Aktualisierungen). Aber es macht keinen Sinn, einen Copilot+PC zu kaufen, um endlich auf Windows 11 zu kommen. Selbst wer AI-affin ist, würde sich lediglich ein Stück teure Hardware hinlegen, die AI-Chips lassen sich mangels Software unter Windows 11 nicht wirklich nutzen. Und Spieler stellen fest, dass die neue Hardware der Copilot+PC-Produkte in der Leistung sogar "zu wünschen lässt".
Sieht so aus, als ob Microsoft irgendwo am Markt vorbei projektiert hat. Was macht man, um einen schleppenden Umstieg eventuell zu befeuern? Die Woche hat Microsoft einen (inzwischen wieder gelöschten) Blog-Beitrag veröffentlicht, in dem es hieß, dass "Windows 11 für kurze Zeit gratis" sei.
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Ich hatte es nicht thematisiert, aber Martin Geuß hat auf Dr. Windows zum 15.1.2025 den Beitrag Umstieg von Windows 10 auf Windows 11: Microsoft packt einen alten Verkäufer-Trick aus dazu veröffentlicht. Die Botschaft: Microsofts Marketing hat tief in die Mottenkiste der schmutzigen Tricks gegriffen und einen extrem "wurstigen" Beitrag veröffentlicht, der irgendwie die Vorteile von Windows 11 preist.
Und irgendwo findet sich dann der Satz, dass "Windows 11 für begrenzte Zeit kostenlos für Windows 10-Umsteiger sei". Ich hatte den, in meinen Augen etwas sehr wirren Text überflogen und beschlossen "schaue dir das Ganze nach dem Patchday an, damit Du auch verstehst, was die wollen". Martin schrieb dazu auch, dass weder Preise (nach der Gratisaktion) noch Fristen zum Ende der Gratis-Aktion genannt worden seien.
Vermittelt mir den Eindruck, dass die gefühlte Verzweiflung im Marketing bei Microsoft schon arg hoch sein muss, wenn man zu solchen Mitteln greift. Das Ganze war wohl so schräg, dass Microsoft inzwischen den Blog-Beitrag wieder gelöscht hat, wie z.B. Windows Latest hier feststellt. Der Beitrag Microsofts ist noch im Internet-Archiv abrufbar.
Windows 10: Kein Office-Apps Support ab Oktober 2025
Und es gab noch einen zweiten Marketing "FUD"-Beitrag (FUD: Fear, Uncertainty and Doubt), aus dem Hause Microsoft, was die Windows 10-Nutzer zum baldigen Umstieg auf Windows 11 bewegen soll. Microsoft hat sich im Support-Beitrag What Windows end of support means for Office and Microsoft 365 darüber ausgelassen, was das Windows 10 Support-Ende für Nutzer von Microsoft 365-Abos bzw. für die Verwendung von Office 365-Apps bedeutet.
Dort heißt es von Microsoft, dass Microsoft 365-Apps unter Windows 10 nicht mehr unterstützt werden, nachdem das Support-Ende am 14. Oktober 2025 erreicht ist. Musst Du dir auf der Zunge zergehen lassen: Microsoft bietet drei Jahre ESU-Support für Firmenkunden mit Windows 10 an, damit diese Betriebssysteme weiter Sicherheitsupdates erhalten. Und bei IoT-Versionen von Windows 10 gibt es sogar bis 2031 Support. Aber Microsoft will ab Oktober 2025 die Unterstützung für Office 365 einstellen.
Dann wird im Beitrag noch alter Käse von vor-vorgestern aufgewärmt, indem Redmond schreibt, dass Microsoft 365-Apps unter Windows 7, Windows 8 oder Windows 8.1 nicht mehr unterstützt werden, da diese Betriebssysteme das Ende ihres Supports erreicht haben. Das Supportende ist aber schon einige Zeit her – nur mal angemerkt.
Natürlich darf in einem solchen Microsoft-Artikel der Hinweis nicht fehlen, dass, um Leistungs- und Zuverlässigkeitsprobleme zu vermeiden, der Umstieg auf Windows 11 empfohlen wird.
Man kann es auch übersetzen: Es wird am 14. Oktober 2025 genau nichts passieren, die Office 365-Apps werden genau so gut oder genau so schlecht wie bisher unter Windows 10 funktionieren. Wenn es einen der beliebten Office 365-Böcke unter Windows 10 gibt, wird das mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Windows 11-Nutzer treffen. Und Leute, die auf Kauflizenzen für Office 2021, 2024 etc. gesetzt haben, können ihr Word, Excel, PowerPoint etc. weiter nutzen.
Im Text gesteht Microsoft dann auch: "Wenn Sie Microsoft 365 nach diesem Datum auf einem Windows 10-Gerät ausführen, werden die Anwendungen weiterhin wie bisher funktionieren. Wir empfehlen jedoch dringend ein Upgrade auf Windows 11, um Leistungs- und Zuverlässigkeitsprobleme mit der Zeit zu vermeiden."
Also auch hier ein Beitrag, der eigentlich unnötig ist und in meiner Lesart nur vorbeugend agieren und Zweifel sähen soll. Ich habe mal kurz nachgeschaut – Martin Geuß kommt in diesem Artikel zum gleichen Schluss.
Zeit für den Microsoft Exit?
Bringt mich zur Frage: Wie weit kann und soll ich einem Anbieter eigentlich noch vertrauen, der mit solch zweifelhaften Methoden agiert? Wäre es nicht an der Zeit, nachzudenken, die Abhängigkeiten von Microsoft in Bezug auf die Microsoft 365-Apps (Office-Anwendungen) zu reduzieren?
Hier in meiner Umgebung läuft weder ein Office 365 noch eine der modernen Office 2019, 2021, 2024-Versionen, obwohl ich sogar Lizenzen für Office 2019/2021 habe. Ein altes Office 2000 reicht mir, um meine alten Manuskripte mit Word 2000 zu bearbeiten. Zudem habe ich Libre Office auf dem Windows 10-System laufen und kann auch auf Softmaker-Office zurückgreifen.
Microsoft Outlook habe ich übrigens noch nie produktiv genutzt. Ich habe Outlook eigentlich immer deinstalliert, sobald ich die betreffenden Bücher zur jeweils neuen Microsoft Office-Versionen für Microsoft Press oder Markt+Technik geschrieben hatte, und es lief höchstens noch eine Kopie in einer virtuellen Maschine. Ich wollte mich nie von Outlook abhängig machen, da diese Version installiert werden musste.
Nach einem Test im Jahr 2009, in dem ich Microsoft Live Mail für 3 Monate unter Windows 7 am Start hatte und zwei Mal in kaputte Mail-Stores gerauscht bin, habe ich mich für den Thunderbird Portable entschieden. Die Portable-Version läuft auch ohne Installation und ich kann ggf. sogar über Netzwerk von diversen Rechnern zugreifen. Der Thunderbird läuft hier bei mir seit dieser Zeit für Mails und Termine und konnte bisher immer alle Inhalte des Mail-Store anzeigen.
Es geht also auch ohne dieses Microsoft, und die genannten Office-Anwendungen sowie den Thunderbird kann ich auch unter Linux verwenden.
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Naja was fürchtet MS eben am meisten? Das Win10 ein zweites Windows XP wird, das konnte sich auch lange nach EOL behaupten (sehr lange) und war ein Sargnagel für ein mittelmässiges bis schlechtes Vista! So ein Debakel kann sich MS nicht mehr leisten…schließlich stehen sie mächtig unter Druck ihr DRM…sorry TPM durchzudrücken… ohne lassen sich schließlich die Daumenschrauben nicht anziehen.
Der Befehl "gläserner digital abhängiger Bürger mit der Möglichkeit, Einzelne oder bestimmte Gruppen, ggf. Länder jederzeit vom Alltag ausschliessen zu können" aus Davos ist klar und wird an allen nur denkbaren Fronten von mitlaufenden Firmen über Ministerien bis hin zur EU und UN umgesetzt.
Bei Microsoft hat man oft den Eindruck, dass man sich durch die Diskrepanz der eigentlichen Agenda zum öffentlich dargestellten Puppenspiel manchmal selbst im Weg steht bzw. sich auch mal versehentlich aktiv behindert, nun denn, auch gut.
Siehe auch aktuell auf EU-Ebene, da werden mittelfristig alle einzelnen EU-Länder folgen: https://www.heise.de/news/Zu-kritisch-EU-Abgeordnete-waehlen-Datenschutzbeauftragten-Wiewiorowski-ab-10246049.html
Ich habe noch nie verstanden warum Microsoft Office der Standard ist. Leider muss ich beruflich damit arbeiten. Ich habe oft das Gefühl nach dem Abschluss der eigentlichen Arbeit, dem Festhalten meines Inhalts, stundenlang im Kreis rumformatieren zu müssen. Automatismen von Microsoft machen nie das was ich erwarten würde und erzeugen daher eigentlich immer nur Mehraufwand und Ärger. Besonders genial find ich die Formeln in Excel die sprachabhängig sind. Schade wenn man dann doch mal intenational arbeiten möchte und festsetlt das sein Excelsheet halt nicht im englischen Excel läuft :(
Völlig anders wenn ich privat mit Libre Office arbeite, das ist gerade nach dem Arbeiten mit MS-Office echt erholsam :) Das tut was ich erwarten würde und nervt nicht ständig dumm rum.
Mit einer Bratwurst dazu, überlege ich es mir eventuell :-) Geschäftlich kommt der Spaß gezwungen drauf. Privat würde ich mir das nie antun wollen.
Das ist wieder mal typisches Marketing Gelaber seitens MS. Wie war es denn, als Windows 10 2015 veröffentlicht wurde und groß angekündigt wurde, das ein Umstieg, von Win7 / Win8.1, ohne eine neue Lizenz kaufen zu müssen, nur für 1 Jahr gültig sei. Alles Pustekuchen.
Hallo Günter,
was die Mail-Dramen angeht, so bin ich auch mit Thunderbird, Outlook etc. nicht glücklich…
Ich habe einige Mail-Konten und musste z.B. beobachten, das div Mails nach falscher Spam-Klassifizierung und dem Click auf 'in Posteingang verschieben' zwar in den PE verschoben wurden, jedoch in die eines anderen Accounts … extrem nervend, weil man erst sich und später den Thunderbird fur bekloppt hält …!
Dann Outlook 2016 … nicht (mehr) in der Lage, die Mails von div. Outlook-/Live-/Hotmail-Konten abzurufen, trotz definitiv korrekter Einstellungen was SMTP, SSL, TLS, Authentifizierung usw. angeht, mittlerweile kamen dazu auch div. Account-Sperren, weil das PW vorgeblich zu oft falsch eingegeben wurde, wobei Tumderbird bei o.g. Konten Mails zwar empfangen, aber nicht senden kann …! Schlimm ist dabei, dass 'Windows Mail' auf einem Win Server 2008 damit keinerlei Probleme hat … nach einem Test zur Fehlerursache rufe ich damit heute noch meine Mails ab, ich bins einfach leid …
Insbesondere was MS angeht, bin ich der Meinung, dass sie nur noch ein Schatten ihrer selbst sind … Ganz nett ausgedrückt …!
Ich 'arbeite' (ja, ich weiß 😉) mit Windows und Office seit ca 1994, habe div. MSDN, Technet und was-weiß-ich-noch-Abo's gehabt, von Win 7 definitiv JEDE Beta installiert gehabt aber was ich die letzten Jahre gesehen habe, ist gelinde gesagt traurig.
Insbesondere Windows 10 Mobile (mit / auf 950) ist m.M.n aufgrund der 'Einfachheit' / Nichtzumüllung mit unnötigen Apps immer noch das Tel meiner Wahl…
Ich konnte vermutlich noch stundenlang auflisten …
>"FUD"
Endlich mal klare Ansagen, Herr Born! Freut mich, wenn Sie Menschen die Angst nehmen und Klarheit schaffen.
Windows 10 wird MS noch seeehr lange am Knochengebälk nagen: Ich kenne in meinem Umfeld (privat!) exakt niemanden, der auch nur ansatzweise dazu bereit wäre, sich auf ein Abenteuer mit Win 11 einzulassen, dafür aber jede Menge Personen, die den agressiv übergriffigen Duktus vergangener Win 11 -Promoting Vollbild-Kampagnen leid sind und Registry-Gegenmaßnahmen einleiteten, um von den Remonder Volten künftig verschont zu bleiben.
Wiederum andere sind mit Linux Mint dann doch ganz glücklich geworden und nach relativ kurzer Einarbeitungsphase auf ein Betriebssystem gewechselt, dass ausnhmslos alle Anforderungen für eine "gewöhnliche" Online-Existenz out of the box mitbringt.
Gruß, Frank
Es gibt auch so einige Menschen die sich auf das Abenteuer Windows 10 nicht eingelassen haben und bei Windows 7 geblieben sind. Es gibt sogar noch einen aktuellen Browser dafür vom Projekt Supermium, also ein Chromium-Browser der sich noch bis hinunter zu Windows XP installieren lässt.
Jaaaa…im Privatbereich weiß ich gar nicht, was Update-Probleme sind. 😉
No, Microsoft 365 Office will not stop working on Windows 10
https://www.windowslatest.com/2025/01/16/no-microsoft-365-office-will-not-stop-working-on-windows-10/
Darin wird auch auf die Originalquelle bei MS verlinkt, der Link ist nur so lan/unleserlich dass ich den hier nicht rein kopiere.
Free Upgrade to Win11 (for a limited time only)
…also is zum Support-Ende für Win11. Oder verstehe ich das falsch? ;-)