Schnell mal eine Doorbell-Videoüberwachungskamera für die Haustüre im Versandhandel bestellt und angebracht. Videokameras am Haus, die das Grundstück aufnehmen – natürlich selbst installiert. Die Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit Nordrhein-Westfalen zeigt sich besorgt über die zunehmende private Videoüberwachung und die Gefahr, dort gegen geltendes Recht zu verstoßen.
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Die Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit in NRW, Bettina Gayk, machte die Tage ihre Besorgnis über die Zunahme privater Videoüberwachung in Nordrhein-Westfalen öffentlich. Hintergrund ist wohl die rapide Zunahme von Eingaben besorgter Bürger und Bürgerinnen, die private Kamera-Anlagen melden oder sich darüber beschweren
Landeten 2023 noch insgesamt 1.671 Eingaben bei der Landesdatenschutzbeauftragten NRW, stieg diese Zahl im Jahr 2024 auf 2.169. Das ist eine Steigerung von rund 30 Prozent. 2021 seien es nur 1.196 Eingaben, 2022 genau 1369 Eingaben gewesen.
Für Gayk deuten die Zahlen auf ein gestiegenes Bedürfnis in der Bevölkerung nach Sicherheit und entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen hin. "Die häufigsten Argumente für das Installieren einer Kamera, die ich höre, sind Sorgen vor Überfällen, Einbrüchen oder Sachbeschädigungen", betont die Landesbeauftragte.
Dabei stelle sich die Frage, ob Videoüberwachung wirklich den erwünschten Schutz bieten könne. "Vielleicht sollte man sich vorher erst einmal an die Polizei wenden, die ja kostenlose Sicherheitsberatung anbietet", so Gayk. Viele Menschen seien außerdem empfindlicher geworden, sie redeten weniger miteinander, sondern reagierten bei Konflikten lieber mit Misstrauen und Kontrolle. Dazu passt, dass über die Hälfte der Eingaben zu privaten Kamera-Systemen von Nachbarn kommen, insgesamt in 1.403 Fällen.
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Eine weitere Rolle spiele, dass Videoüberwachung immer leichter möglich sei, erläutert die Beauftragte. "Die entsprechenden Geräte werden immer billiger und besser." Oft führe ein zerkratztes Auto schon dazu, dass eine Kamera angeschafft werde. Dabei komme es nicht selten vor, dass die Videoüberwachung rechtswidrig erfolge. "Kurz gesagt: Bereiche außerhalb der eigenen Grundstücksgrenzen, insbesondere fremde Grundstücke, Bürgersteige, Straßenflächen, sind tabu. Auch der eigene Pkw, der sich in einer Parkbucht auf der Straße befindet, darf in der Regel nicht gefilmt werden, ebenso wenig wie Nachbarn, Passanten, Kinder, Lieferanten und Besucher."
Außerdem sind Personen, die möglicherweise von Videoaufnahmen betroffen sind, darüber zu informieren. "An markanter Stelle muss ein Schild angebracht werden, das auf die Videoüberwachung hinweist", rät Gayk zur Einhaltung der datenschutzrechtlichen Informationspflichten. Weitere Hinweise mit Informationen zur Videoüberwachung finden sich auf der Webseite der Landesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit in NRW.
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Kurz: Wenn sich Menschen nicht mehr sicher fühlen, dann kümmern sie sich selbst darum?
Nur weil ich eine Kamera an meiner Haustür anbringe, fühle ich mich nicht mehr sicher? Oder bringe ich einfach eine Kamera an, um mit Postboten etc. kommunizieren zu können, wenn ich nicht zu Hause bin?
Haben Sie den Beitrag gelesen?
Glaube ich garnicht mal, dass das zur Abschreckung dienen soll (wird in 90% der Fälle bei Einbrüchen, Sachbeschädigung usw. wahrscheinlich eh nutzlos sein), sondern eher der Bequemlichkeit und Befriedigung des Bedürfnisses nach Benachrichtigungen/Informationen.
Die Gestalten, die ich kenne, haben das z.B. wegen des Ablageortes im Garten für Pakete und zur Konsumierung installiert: Die finden es total geil, wenn sie den Mähroboter, die Katze oder sonstwas beobachten können. Kranke Gesellschaft.
Mmmh also ich hab das Grundstück Videoüberwacht um es abzusichern, nachdem mir 2x so eine Linke Bazille eines meiner Autos in der 1.Mai-Nacht abgefackelt hat. (nen Dodge Charger in der Police Edition ist denen halt nen Dorn im Arsch) Anzeige bei der Polizei gegen Unbekannt, Beide nach nem halben Jahr wegen Nichtermittelbarkeit eingestellt. Im 3, Jahr war ich vorbereitet und die Kannaille bekam nen Schnellkursus in "Respekt vor fremden Eigentum", seitdem wechselt der die Straßenseite wenn er mir auf dem Gehweg entgegenkommt.
Ein weiteres Mal hatte nen Einbruch (war ne Serie im Straßenzug) tja der kam noch rein dann wurden er von Brutus und Rambo gestellt, konnten die Beamten direkt mitnehmen und der Tathergang war fein säuberlich auf Video dokumentiert.
Seitdem hab ich Ruhe, (nicht mal Zeugen Jehovas hausieren mehr, wobei das eher an Brutus und Rambo liegt) spricht sich halt rum in nem kleinen Dorf….
Wenn der Staat dich eben nicht schützt, macht man das selbst! Technik hilft da. 16 Dienstjahre Legio Patra Nostra tun ihr Übriges.
Gab da erst letztes Jahr wieder ne Serie wo sie im Straßenzug alle Reifen aufgeschlitzt haben, meine blieben verschont.
Gibt halt immer wieder mal ein paar "Halbstarke" die meinen sich was beweisen zu müssen… tja wie heisst es so schön "lernen durch Schmerz".
PS: die Kameras zeichnen nur das eigene Grundstück auf und an beiden Zugangspunkten ist ein gut Sichtbares Schild "Achtung Videoüberwacht" daneben nen Schild mit "wir rufen hier nicht die Polizei" ;-P
Kann also keiner behaupten er wurde nicht informiert. Betrittst du mein Grundstück gelten meine Regeln, die passen dir nicht? Dann bleib draussen!
Briefboten müssen im übrigen nicht aufs Grundstück, da ist nen Briefkasten und nen Paketbox direkt am Eingangsbereich. (Hab allerdings auch noch keinen getroffen, der sich an ner Videoüberwachung gestört hat.) Haben also auch keine Ausrede.
Ab hier habe ich einige Kommentare gelöscht, da zu weit abgedriftet. Danke für das Verständnis.
Die Menschen haben, dank diesem Gesellschaftssystem, immer weniger Ziele und Möglichkeiten und bald werden es noch weniger werden. Aber rund 2000 Millionäre und 4 oder 5 Milliardäre im Land sind doch die Elite und wir nur das Fußvolk oder die Diener.
Ach komm in D hat jeder die Chance was aus sich zu machen… aber um Ausreden ist diese Klientel ja nie verlegen.
Es mag tatsächlich Länder geben wo du in der "falschen Kaste" geboren, keine Chance hast… Deutschland gehört definitiv nicht dazu.
Und ich weis wovon ich spreche: Vater hat sich unter Tage zu Tode malocht, Mutter in der Fabrik am Fliessband gearbeitet, damit wir Kinder es mal besser haben.
Und? Siehe da es hat funktioniert, nach Dienst an der Waffe (Mama konnte unmöglich das Studium finanzieren); Studium; als "Lohnsklave " gearbeitet bis der Arbeitsplatz "outgesourcet/wegrationalisiert wurde" danach eben nicht einen auf Vogel Strauß Taktik gemacht und im Sozialnetz ausgeruht, sondern sich selbstständig gemacht… nun Eigentümer einer kleinen feinen Firma mit 30 Angestellten. Ich sage nicht das es einfach war, aber machbar!
Die Pointe: was ich mache/produziere (Prozeßautomation/Robotik) sind Anlagen die andere Jobs wegrationalisieren… was für ne Ironie!
Aber ja ist ja alles Scheiße und die anderen sind Schuld ist halt soviel einfacher. Wer es in D zu nix bringt, muss sich an die eigene Nase fassen.
Der Herr Datenschutzbeauftragte mag ja besorgt sein, aber vielleicht ist das auch der eine oder andere Bürger. Vandalismus, Auto-Aufbrüche und nicht zuletzt Waschbären, besonders letzteres für uns, führen schon dazu, dass man ein berechtigtes Interesse an einer gewissen Überwachung seines eigenen Lebensraums hat.
Der Herr Datenschutzbeauftragte ist sicherlich nicht für Dich oder mich da, wenn Mensch oder Tier für Beschädigungen sorgt. Gerade beim Bereich Waschbären kann man als Bürger sehr gut sehen, wie viel (bzw. wenig) der Staat bzw. die Kommune für Dich da ist und wie idiotisch Regeln sein können.
Natürlich sollte Überwachung immer zielgerichtet sein und auf den eigenen Lebensbereich beschränkt sein, aber man sollte da schon abwägen und nicht zwangläufig übertrieben Datenschutz-Panik generell über Sicherheitsinteressen stellen.
Und was kümmert sich der Waschbär jetzt um deine dumme Kamera? Oder schlägst du dir jetzt jede Nacht um die Ohren und guckst „Expeditionen ins Tierreich" life?
Eine Kamera, die alles aufzeichnet (und nicht nur an den Betreiber, sondern an Werweißwennoch schickt), trägt für sich genommen exakt nullkommanix zur „Sicherheit" bei. Freilich: Wer sich in allgegenwärtiger Überwachung geborgen fühlt, braucht zumindest keine Zukunftssorgen zu haben…
Eine Kamera ist nützlich als Nachweis für die Versicherung, die sind nämlich dafür bekannt sich beim zahlen zu drücken wenn sie nicht unbedingt müssen!
Und es ist erheblich einfacher nen Vandalen Einbrecher zu identifizieren wenn man den auf Bild hat.
Anzeigen gegen Unbekannt verlaufen nämlich sonst im allgemeinen im Sande.
Und nicht jede Kamera sendet in die Cloud…das tun die eigentlich nur bei uninformierten GeizistGeil Primaten. Alle anderen speichern auf Band; Platte; oder den eigenen Servern. Augen auf, Hirn ein bei der Kombonentenwahl.
Wenn du deine Überwachungsanlage natürlich bei Aldi oder Temu kaufst… naja du kennst sicher das Sprichwort von Hopfen und Malz?
Dann gibt es natürlich noch die Kategorie Mensch die nichts besitzt, die müssen natürlich auch nix schützen.
Und will die Polizei mal wieder mehr Personal, mehr Befugnisse kommen die "Datenschützer" wieder mit Polizeistaat um die Ecke. Da bleibt dir ja nix anders Übrig als selbst für Sicherheit zu sorgen.
Und dann ist irgendwie noch ein halber Meter öffentlicher Gehweg im Hintergrund mit auf dem Film und man verknackt den Kameraeigentümer wegen DSGVO.
Das hast du selbst in der Verantwortung, moderne Systeme können Bereiche komplett ausblenden… tja die kriegst du aber halt nicht bei Aldi und Temu ;-P
Bei meinem System ist zu 100% nur mein Grundstück drauf und du wirst korrekt darüber informiert, bevor du das Grundstück betrittst… da hab ich keinerlei bedenken das ist rechtssicher. BfDI Zertifiziert.
Einfach bei Temu ein paar Cams kaufen und installieren sollte man halt vermeiden. Dafür gibt es Sicherheitsfirmen die dich da unterstützen und rechtskonform arbeiten.
"Und nicht jede Kamera sendet in die Cloud…das tun die eigentlich nur bei uninformierten GeizistGeil Primaten. "
Ein Raspberry Pi Zero 2w + Kamera ist sicherlich auch eine "günstige" Lösung. Man muss sich halt nur damit befassen. Genug Anleitungen gibt es zum Glück.
Wo die Kamera ihre Daten speichert ist unerheblich. Relevant ist nur ob sie speichert, und wie lange.
Ich mag ansonsten gerne Ring von Amazon. Ist im Betrieb super günstig. Mit dem Abo zum Speichern ist auch eine ewige Garantie inkludiert für die Hardware und beliebig viel Speicherplatz.
Sind aber alles wilde Theorien – gerade die beliebten "Cloud-Speicherungen" bieten ja leider immer wieder die Option, dass Dritte einsehen können, was so abgeht. Wenn das auffliegt, und ein Betroffener klagt, wird es u.U. unschön.
Generell: Aufgabe der Landesdatenschutzbeauftragten ist es, auf Probleme hinzuweisen. Wenn eine Videoüberwachung durch Profis eingerichtet wird, dürften die gängigen gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. Das Problem sind die vielen Hobby-Bastler, die sich so etwas, ohne Rücksicht auf Verluste, mal eben montieren – und im dümmsten Fall arg auf den Bauch fallen.
Anmerkung: Die Kommentare der Art "Datenschutzbeauftragte sind eh mit ihrer Meinung überflüssig" oder "Deutschland ist das einzige Land, wo die Leute sich über Kameras aufregen" habe ich gelöscht – es ist im Kontext des Beitrags schlicht nicht relevant.
Die dumme " Kamera" kann mir zum Beispiel verraten, wo ein Waschbär eventuell eindringt, oder es probiert. Die "dumme" Kamera kann mir auch verraten, wann ein Waschbär abends herausgeht, sodass man zeitnah reagieren kann, ein Loch zu stopfen.
Wenn man keine praktische Erfahrung mit bestimmten Dingen hat, sollte man vielleicht etwas weniger schnell urteilen.
Die dummen Kameras senden auch Benachrichtigungen, da muss man nicht jede Minute nachsehen, falls auch dies unbekannt ist…
Sofern, was zu vermeiden ist, ein Nachbar betroffen sein sollte, dann redet man mit dem und die wissen dann auch hier genau, um was es geht, da jeder das Problem kennt. Und da brauchen wir dann keinen Datenschutzbeauftragten, das regeln vernünftige Leute unter sich.
Wenn man die Überwachung in Zahlen fasst, also Kameras pro 1000 Einwohner.
Ab welcher Zahl wäre der Datenschutz Beauftragte nicht mehr besorgt? 0?
Wo ist dann die News?
In unserer Welt zählt wenn nur was man auch beweisen kann.Beweise sammeln wird belohnt und ist einfach.
Ich will dem Herren Datenschutzbeauftragten nicht zu nahe treten, wäre es aber nicht sinnvoll, sich um wichtigere Dinge zu kümmern, als was der eine oder andere auf seinem PRIVATEM Grundstück treibt.
Mir würden da viele Sachen einfallen.
Der "Herr Datenschutzbeauftragte" ist übrigens eine Dame mit Namen Bettina Gayk. Steht gut lesbar im Text.
Er darf gerne besorgt sein. Er darf sein was er möchte ;)