Verwirrung um Firefox Nutzungsbedingungen

MozillaEs herrscht ziemliche Verwirrung unter Firefox-Nutzern, nachdem Mozilla die Nutzungsbedingungen des Firefox-Browsers verändert hat (sollen ab März 2025 gelten). Der Nutzer gesteht Mozilla ziemlich viele Rechte (einschließlich der Datenverwendung für KI-Training) zu. Nach einem Sturm der Entrüstung haben sich die Mozilla-Leute erklärt "alles halb so wild, es hat sich nichts geändert".


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Neue Nutzungsbedingungen, worum geht es?

Es gibt eine Veröffentlichung von Mozilla vom 26. Februar 2025 mit dem Titel Introducing a terms of use and updated privacy notice for Firefox, mit dem die Entwickler auf Veränderungen in der Technologielandschaft reagieren wollen. Diese Anpassung der Firefox Nutzungsbedingungen hat für Diskussionen gesorgt.

Brendan Eich on Firefox Terms of use

Brendan Eich, CEO des Brave-Browsers hat obigen Tweet mit seiner "Interpretation" der Nutzungsänderungen dazu abgesetzt.  Diese Formulierung habe ich so aber in den Texte von Mozilla beim Überfliegen nicht gefunden. Möglicherweise wurde was geändert – in der Mozilla-Ankündigung findet sich folgender Text:

Mozilla Nutzungsrecht


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Dort wird klargestellt, dass die Nutzer Mozilla keine Eigentumsrechte am Content zugesteht. Auf BetaNews gibt es ebenfalls einen Artikel, der Kritik äußert und suggeriert, dass die Änderungen die Nutzer zu Google Chrome treiben. Golem hat das Ganze im Beitrag Firefox führt Nutzungsbedingungen ein aufbereitet und schreibt, dass das "Kleingedruckte" Fragen aufwerfen könnte.

Mozilla reagiert und stellt klar

In der Mozilla-Ankündigung gibt es inzwischen ein Update in Form einer Klarstellung (siehe folgenden Screenshot).

Update zur Mozilla-Ankündigung

Wegen der Verwirrung über die Sprache bezüglich der Lizenzbedingungen nehmen die Mozilla-Verantwortlichen Stellung. Mozilla brauche eine Lizenz, um einige der grundlegenden Funktionen von Firefox ermöglichen können. Ohne diese Lizenz könnten die Mozilla-Entwickler zum Beispiel die in Firefox eingegebenen Informationen nicht verwenden. Die Lizenz geben Mozilla nicht das Eigentum an den Daten der Nutzer oder das Recht, sie für etwas anderes zu verwenden als das, was in den Datenschutzhinweisen beschrieben ist.

Auch The Verge hat das Thema in diesem Artikel aufgegriffen. Die hatten bei Mozilla nachgefragt, weil die Möglichkeit bestand, dass die Daten zum Training von KI-Lösungen verwendet werden. Mozilla habe auf die Kritik an den neuen Bedingungen reagiert, heißt es bei The Verge. Mozilla habe klargestellt, dass es die Daten der Nutzer nicht für KI verwendet würden. Die neuen Nutzungsbedingungen sollen ab März gelten und dann bei der Neuinstallation des Browsers angezeigt und die Zustimmung erfragt werden.


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12 Antworten zu Verwirrung um Firefox Nutzungsbedingungen

  1. Callahan sagt:

    "Mozilla habe klargestellt, dass es die Daten der Nutzer nicht für KI verwendet würden."
    Mozilla möchte bitte klarstellen, dass es die Daten gar nicht verwenden wird!
    Aber solange dem widersprochen werden kann, also opt-out oder opt-in ist, ist mir das egal.

    • Mira Bellenbaum sagt:

      Also bitte, wie soll das "Mozilla möchte bitte klarstellen, dass es die Daten gar nicht verwenden wird!" denn bitte funktionieren?
      Wenn du in deren KI eine Frage stellst (Daten!!), muss diese verarbeitet werden!
      Ganz anderes Beispiel, wie sollte Google ohne Datenverarbeitung bitte eine Nutzeranfrage beantworten können?

      • Anonym sagt:

        Google ist eine Suchmaschine. Firefox ist ein Browser.

        Google muss Daten verarbeiten, um Suchanfragen zu beantworten.

        Firefox muss Webseiten anzeigen, es gibt keinerlei Notwendigkeit hierfür Daten an den Firefox Hersteller zu senden.

  2. Anonym sagt:

    Man hat klargestellt, dass man sich rausreden will und wird…

    • Mira Bellenbaum sagt:

      Wenn Du wirklich dieser Meinung bist, schalte Deinen PC niemals mehr an!
      Es ist auch egal welches BS Du nutzt!
      Ach, und versenke Dein Smartphone im Klo!

  3. Norddeutsch sagt:

    Firefox zitierend: "It does NOT give us ownership of your data". Die Frage des "Eigentums an Daten" aus rechtlicher Sicht ist seit Jahren zu präzisieren. Es geht jedoch nicht nur um Eigentum im Sinne von Besitz, Eigentum oder BGB. Es geht praktikabler ebenso um Nutzung oder wiederholte Instanziierung.
    Die sonst resultierende "fehlende Nutzbarkeit" (…we couldn't use information typed into firefox) lässt sich dabei auf eine für Firefox saubere Rechtssituation beziehen. Diese sollte für beide – Nutzer und Firefox – sauberer ausgearbeitet werden. Das es real die zitierte fehlende Nutzbarkeit nicht gibt wiederlegen bisherige Firefox-Versionen. Ebenso zu präzisieren wäre auch unsere Nutzererwartung: @Callahan – natürlich muss eine Verwendung der Daten ermöglicht werden – die Übertragung von Suche, URL oder Webcontent ist wohl unstrittig Ziel beider Parteien.

    Etwas Hintergründe der Änderungen ergeben sich aus dem Github per diff hier.
    oder dem Diskussionstread bei mozilla.org. Wenn sich folgendes Zitat aus Diskussion zukünftig bewahrheitet wird es unerheblicher, ob es "unsere" Daten (, Boote, Autos, Frauen,…) sind. Die Nutzungshoheit wird limitiert oder abgetreten.

    "When you upload or input information through Firefox, you hereby grant us a nonexclusive, royalty-free, worldwide license to use that information"

    • Mira Bellenbaum sagt:

      Danke, diese Erklärung und Richtigstellung ist einfach und gut.
      Leider viel zu viel Text.
      Es wird so manchen überfordern und verstehen tut dieser dann auch nichts mehr!

      Für all jene, hier die Kurzform:
      "Du musst Text eingeben, ich (Mozilla) muss diesen verarbeiten dürfen,
      damit ich Dir helfen kann."
      Das ist eigentlich alles.

      • Anonym sagt:

        Mozilla soll niemandem helfen. Der Browser soll einfach Webseiten aufrufen. Punkt.

      • Bernd B. sagt:

        "you hereby grant us a nonexclusive, royalty-free, worldwide license to use that information" ist eben weit mehr als Sie sagen:
        Es gestattet Mozilla jedwede Verwendung, inkl. Speicherung und Weiterverarbeitung zu anderen Zwecken, als die tatsächliche Anfrage des FF-Nutzers zu erfüllen. Ob bzw. inwieweit Mozilla dieses Recht ge- oder missbraucht ist allein ihnen überlassen.

  4. Anonym sagt:

    Wenn ich einen Suchbegriff in eine Websuche wie Google oder Bing eingebe, akzeptiere ich, dass der Begriff verwendet wird, um mir die Suchergebnisse bereitzustellen.
    Was ich aber nicht einsehe, ist dass der Browser diese Daten an seinen eigenen Server sendet, um diese auch zu haben.
    Früher war Firefox einer der Browser, die dies nicht getan haben.
    Inzwischen ist es egal, welchen Browser ich nutze, alle erheben Daten, die nicht nötig wären.

    Dies trifft auch auf jede Menge Webseiten zu, die Tracker und Werbenetzwerke mit Daten beliefern, was nicht nötig wäre.

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