VMWare by Broadcom: Konfusion wegen der 72 Cores für Lizenzierung – Forderung zurückgenommen

VMware[English]Es gibt aus meiner Sicht aktuell einiges an Konfusion bezüglich der Ankündigung von VMWare by Broadcom, dass Produkte wie VMware vSphere Enterprise Plus, VMware vSphere Standard (VVS), VMware vSphere Foundation (VVF) und VMware Cloud Foundation (VCF) künftig mindestens "72 Cores für eine Lizensierung" bei einer Bestellung erfordern. Dieses Ansinnen ist wohl zurückgenommen worden.


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Worum geht es beim 72-Core-Problem

Im Beitrag Nächster VMWare by Broadcom Lizenz-Hammer: Mindestens 72 Cores für Lizenzierung erforderlich hatte ich die Information gegeben, dass VMWare by Broadcom bei Vertragserneuerungen diverse Restriktionen anlegt.

So sollen Prepaid- und Multiyear-Payment-Angebote zukünftig erst ab einem Mindestwert von zur Zeit 25.000 € erstellt werden.

Weiterhin will Broadcom Strafen für Endkunden einführen, die ihre (bereits bestehenden) Abonnementlizenzen nicht zum Jahrestag erneuern. Wer die Frist versäumt, für den erhöht sich der Preis eines erneuerten Abonnements im ersten Jahr um 20 Prozent.

Neue Anfragen können dann gegebenenfalls seitens des Herstellers abgelehnt werden. Vor allem soll künftig eine Mindestlizenzierungsmenge von 72 Cores "per Command-Line" gelten – was ich als Mindestwert von 72 Cores pro Produktlinie oder für Bestellungen interpretiert habe.


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Arrow E-Mail an VMware-Kunden

Basis des Ganzen ist ein Schreiben von VMWare by Broadcom, welches ich oben vom Distributor Arrow wiedergegeben habe. Das Ganze hat ziemlich Staub aufgewirbelt, da diese Änderungen die Lizenzierung arg verteuern und VMware-Produkte für kleine Kunden kaum mehr einsetzbar wären.

VMware rudert zurück

Zum Beitrag Nächster VMWare by Broadcom Lizenz-Hammer: Mindestens 72 Cores für Lizenzierung erforderlich hatten sich zwei Nutzer mit Kommentaren gemeldet, dass diese Information nicht mehr stimme. Es würde kein 72 Cores Minimum in EMEA eingeführt, es gelte, wie bisher 16 Cores pro CPU.

Daniel A schrieb, dass die Informationen nicht ganz richtig seien und sich wohl speziell auf den Anbieter "Arrow" bezögen. Im Veeam R&D Forum werde das Thema Broadcom diskutiert und da hätten sich mehrere Leute gemeldet, die wohl explizit von ihrem VMWare Sales Rep eine Info bekommen haben, dass es weiterhin bei dem Mindestlimit von 16 Cores pro CPU bleibe. Es gäbe keine Änderungen in Bezug auf die Core Lizenzierung. 

VMware Core-Limit
Ich habe von Software Express gerade die obige Information aus deren Blog bekommen (Details hier). Klare Aussage von Arrow: Die Mindestbestellmenge wird nicht geändert, und es bleibt weiterhin bei der Lizenzierung von mindestens 16 Kernen pro CPU. Damit ist VMware wohl "zurückgerudert, denn ich hatte die Info über die 72 Kerne von gleich drei Distributoren.

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11 Antworten zu VMWare by Broadcom: Konfusion wegen der 72 Cores für Lizenzierung – Forderung zurückgenommen

  1. Olli sagt:

    Zu Broadcom passend:

    https://knowledge.broadcom.com/external/article/326316/build-numbers-and-versions-of-vmware-vce.html

    Es gibt ein vCenter Server 7.0 Update 3u – laut Webseite seit 01.04.2025. Verfügbar seit 31.03.2025.

    Laut vCenter Updater aber bereits verfügbar seit 17.03.2025!

    Während die Release Notes von:

    "VMware vCenter Server 7.0 Update 3u serves as a vehicle for VMware vSphere with Tanzu and does not deliver vCenter Server fixes. "

    sprechen, ist das Ding im vCenter Updater aber mit "Kritisch" dekaliert. Also es does not deliver vCenter Server fixes ist aber Kritisch – achso?

    • Singlethreaded sagt:

      Kritisch kann auch deuten, dass ein als kritisch bewertet Fehler behoben wurde:

      "Beim Upgrade von Supervisor nach einem Upgrade von vCenter 7.x auf vCenter 8.x wird ein vom System initiiertes Rolling Update durchgeführt, um TKG-Cluster auf die interne Verwendung der Cluster-API mit einer ClusterClass zu migrieren. Gelegentlich führte dieses Update dazu, dass TKG-Cluster mit Ubuntu-Knoten fälschlicherweise durch Photon-Knoten ersetzt wurden. Das Release bietet eine präventive Lösung, um dieses Problem zu verhindern."

      Kritischer Bug, aber keine kritische Sicherheitslücke.

      • Olli sagt:

        Ja gut, aber:

        "does not deliver vCenter Server fixes"

        Es ist ja nun doch ein Fix – also irgendwie passen da ein paar Texte nicht zusammen.

    • Henry sagt:

      Ist doch schon immer so.
      VMware stellt die Updates immer mit 2 Wochen Verzug erst der "automatisierten" Masse zur Verfügung.

      Wer vorher Versuchskaninchen spielen möchte, kann dies immer manuell 2 Wochen vorher tun.

  2. Singlethreaded sagt:

    Wir haben noch über ein Jahr Support aus altem Vertrag, welcher noch vor Broadcom abgeschlossen wurde. Ich habe trotzdem mal angefragt und die Angebote laufen wohl komplett über die Dienstleiter zu Listenpreisen. Rabatte ohne ähnliches werden individuell nicht mehr vorgesehen.

    Bei unserer kleinen Umgebung aus drei Servern, 96 Cores und 3TB RAM liegen die Kosten bei 55 € pro Jahr und Core für vSphere Standard. Damit kommen wir auf 5.280 € pro Jahr. Natürlich ist das auch Geld, aber sicherlich nicht der größte Posten in der IT. Ein Migrationsprojekt rechtfertigt dies auf jeden Fall nicht und vielleicht hilft der Preis die Sachlage besser einzuschätzen.

  3. Gast sagt:

    Eine nicht ganz ernste Vermutung:
    Die haben bei Born gelesen, dass die Leute Alternativen suchen und sind zurückgerudert, um die Kunden bei Laune zu halten.

  4. Anonym sagt:

    Das ganz normale vmware bei broadcom Chaos …

    Hat hier zufällig schon jemand Erfahrung gesammelt bzgl. ELA Verlängerung um ein Jahr ?
    Wie hier zu lesen ist, war dies für Siemens möglich:
    https://www.heise.de/news/1400-Instanzen-ohne-Lizenz-VMware-reicht-Klage-gegen-Siemens-ein-10329478.html
    Mein Distributor ist der Meinung es ist nicht möglich.

  5. AlexW sagt:

    Ich brauch eh neue Server und Storage und finde Ceph sinnvoller wie klassische SAN mit FC. Das Vertrauen ist weg, die Leistung ist auch nicht mehr so überragend wie früher. Wir wechseln auf Proxmox!

  6. Dominik sagt:

    Ist Donald Trump zufällig auch der neue CEO von Broadcom? Scheint mir der gleiche Management-Stil zu sein. Erstmal alles kaputt kloppen und dann im Nachgang versuchen alles wieder zu kitten…was für Amateure…

  7. Fritz sagt:

    Noch ein "Schmankerl" aus den aktuellen Release Notes (https://techdocs.broadcom.com/us/en/vmware-cis/vsphere/vsphere/8-0/release-notes/esxi-update-and-patch-release-notes/vsphere-esxi-80u3e-release-notes.html) zur 8U, auf das ich gerade in einem anderen Forum hingewiesen wurde:

    What's new: […] Broadcom makes available the VMware vSphere Hypervisor version 8, an entry-level hypervisor. You can download it free of charge from the Broadcom Support portal.

    Das wäre nicht der erste Umfaller von Broadcom auf Kundendruck hin.

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