Gebrauchte VMware-Lizenzen im Fokus: Interview mit Software ReUse über Einsatzbereiche und Vorteile von Perpetual-Lizenzen

Software ReUseWerbung – Über die Wirrungen bei VMware durch die Broadcom Übernahme und die steigenden Preise für Abos hatte ich ja mehrfach geschrieben. Für Kunden, denen Kauflizenzen fehlen oder ablaufen, bietet sich eine Erweiterung bzw. Verlängerung über den Kauf von Gebrauchtlizenzen an.


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Stefan Tauchhammer, Geschäftsführer von SRUIn diesem Kontext kam Stefan Tauchhammer, Geschäftsführer von Software ReUs (SRU) auf mich zu. In einem Interview habe ich Herr nTauchhammer verschiedene Fragen im Zusammenhang mit Lizenzen von VMware by Broadcom gestellt und dabei einige für mich interessante Erkenntnisse gewonnen. Dabei stehen gebrauchte VMware-Lizenzen im Fokus. Stefan Tauchhammer von Software ReUse spricht  in diesem Kontext über Einsatzbereiche und Vorteile von Perpetual-Lizenzen. Dabei steht Software ReUse (SRU) für den EU-rechtskonformen Lizenztransfer. Das ist ein Thema, welches von der Blog-Leserschaft die letzten Jahre immer wieder an mich herangetragen wurde. Dabei taucht auch die Frage auf: "welcher Anbieter gewährleistet so etwas".

Wie ist die Stimmung derzeit bei VMware by Broadcom-Kunden Ihrer Erfahrung nach?

Den Kunden ist in letzter Zeit ziemlich viel zugemutet worden: Erst die Abschaffung von Kauflizenzen mit dementsprechenden Preiserhöhungen, Chaos bei der Migration der Lizenzen zum neuen Portal und nun die Mindestbestellmenge von 72 Cores statt 16 Cores – gefolgt von einem Zurückrudern des Herstellers nach nur wenigen Tagen.

Es ist offensichtlich kein Wunder, dass die Anwender verunsichert sind und sich zunehmend nach Alternativen umsehen.

Andererseits haben viele Unternehmen VMware-Lizenzen seit Jahren im Einsatz, sie haben sich bewährt und funktionieren zuverlässig. Die Kauflizenzen werden nachgefragt, aber nicht mehr offiziell von Broadcom angeboten.


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Diese Marktlücke haben wir erkannt und deswegen bieten wir neben Microsoft und Adobe auch VMware-Lizenzen an.

Seit wann bietet Software ReUse gebrauchte VMware-Lizenzen an?

Seit Sommer 2024 bieten wir im größeren Stil VMware-Lizenzen – hauptsächlich vSphere Enterprise Plus, vSphere Standard und vCenter Server Standard an. Alle werden nach CPUs, nicht Cores, lizenziert und es fallen neben dem Kaufpreis keine weiteren Kosten an.

Wie hoch ist die Nachfrage nach gebrauchten VMware-Lizenzen und welche Produkte werden gesucht?

Die Nachfrage ist erstaunlich hoch, wir erhalten im Schnitt ca. 3-4 Anfragen pro Tag. Am meisten nachgefragt sind vSphere 8 Enterprise Plus Plus dazugehörigen vCenter Server-Lizenzen. Manchmal wird auch VSAN nachgefragt. Die kleinste Anfrage war wegen einer CPU, die größte war bis jetzt über 1.200 CPUs. Im Durchschnitt werden aber meistens 2 bis 12 CPUs nachgefragt.

VMware-Lizenzen sind ähnlich wie Microsoft-Lizenzen in nahezu jeder Firma anzutreffen. Wäre es mehr Kunden bekannt, dass diese Lizenzen gebraucht gekauft werden können, wäre der Andrang wohl noch deutlich größer.

Welche Kunden kaufen jetzt noch gebrauchte VMware Lizenzen? Welche Use Cases gibt es?

Es gibt mehrere unterschiedliche Kundengruppen mit unterschiedlichen Use Cases.

Einerseits sind es kleinere Kunden, die bei dem bewährten VMware-System bleiben wollen und kleine Cluster mit mehreren Hosts (meist bis zu ca. 20 CPUs) lizenzieren wollen.

Ein weiterer Use Case ist bei Kunden die einen bestehenden Cluster haben, aber nicht die gesamte Infrastruktur ändern wollen und nur einen oder mehrere Hosts dazu lizenzieren möchten.

Andererseits gibt es aber auch sogar DAX-Unternehmen, die sich von Broadcom in die Enge getrieben fühlen. Oft steht eine (sehr teure) Vertragsverlängerung an. Hier gibt es Bedarf nach hohen Stückzahlen gebrauchter VMware-Lizenzen, die dann in Kombination mit Third-Party-Support gekauft werden können.

Was viele Unternehmen gemeinsam haben, ist, dass sie eigentlich vom VMware-Mikrokosmos weg möchten, aber die Migration nicht in kürzester Zeit abschließen können. Gerade in diesem Fall kann der Erwerb von gebrauchten Lizenzen besonders sinnvoll sein, um hohe Lizenzkosten zu sparen.

Häufig wird auch in Kauf genommen, dass es bei den meisten gebrauchten Lizenzverträgen keinen aktiven Support mehr gibt. Broadcom hat immerhin zugesichert, „Zero Day" Security Patches für vSphere 7 und 8 auch für ausgelaufene Verträge zur Verfügung zu stellen. Wir bieten aber auch noch aktive, abbezahlte Lizenzverträge an, wo noch für einen gewissen Zeitraum Updates zur Verfügung gestellt werden.

Zur Erinnerung an unsere Leser – wie werden die perpetual-Lizenzen lizenziert?

Im Gegensatz zum aktuellen Lizenzmodell, wo nach Cores lizenziert wird, müssen beim "alten" Lizenzmodell die CPUs lizenziert werden. Eine CPU deckt bis zu 32 Cores ab, sonst wird eine weitere Lizenz fällig.

In vielen Fällen ist der Kauf von gebrauchten Lizenzen deutlich günstiger als wenn sämtliche Cores lizenziert werden müssen.

Wie ist die Rechtslage beim Kauf von gebrauchten VMware-Lizenzen? Ist es sicher für Unternehmen, diese Lizenzen einzusetzen?

Gemäß dem EUGH-Urteil C-128/11 von 2012 ist es legal, gebrauchte Softwarelizenzen frei zu veräußern und auch zu kaufen. Der Hersteller kann sich dem Weiterverkauf nicht mehr widersetzen. Unsere mehr als 10-jährige Erfahrung beim Verkauf von gebrauchten Softwarelizenzen im Microsoft- und Adobe-Umfeld hat in der Praxis gezeigt, dass es keine Beanstandungen der Hersteller gibt, wenn die folgenden Voraussetzungen eingehalten werden:

  • Die Löschung der Lizenzen muss bestätigt werden. Dies erfolgt mittels der vom Erst-Lizenzinhaber unterzeichneten Löschungserklärung.
  • Der Hersteller muss ein angemessenes Entgelt erhalten haben. Dies ist bei Firmenkunden so gut wie immer der Fall und wird von uns überprüft.
  • Die Lizenzen müssen erstmalig in der EU oder EWR in Verkehr gebracht worden sein.
    Diese Voraussetzung ist normalerweise immer gegeben, wenn sie in Deutschland gekauft worden ist. Bei internationalen Verträgen überprüfen wir, ob das Verwendungsland in der EU liegt.

Wie ist der Ablauf, wenn ein Kunde VMware-Lizenzen bei Software ReUse kaufen möchte?

Am besten ist es, wenn Kunden uns eine Aufstellung ihres benötigten Mengengerüsts schicken. Daraufhin schicken wir ihnen ein Angebot. Details zum Lizenztransfer finden Interessenten hier.

Sollte der Kunde sich zum Kauf entscheiden, bekommt er sämtliche Belege. um den Erwerb der Lizenz nachweisen zu können (Löschungserklärung des Ersterwerbers, Vertragsdokumente, Screenshots aus dem Broadcom-Portal) um auch gegebenenfalls bei einem Software-Audit auf der sicheren Seite zu sein. Natürlich erhält der Kunde auch eine passende Installationsdatei und Aktivierungsschlüssel um die Software in Betrieb nehmen zu können.

Generell sind die meisten Kunden über die verhältnismäßig einfache Abwicklung froh – der Aktivierungsschlüssel wird einfach wie gewohnt im vCenter hinterlegt und kann sofort eingesetzt werden.

Wie glauben Sie, wird sich die Nachfrage in Zukunft entwickeln?

Das ist natürlich schwer zu sagen. Wir rechnen aber damit, dass jetzt viele Kunden übergangsweise bei VMware by Broadcom bleiben und dazu gebrauchte Lizenzen kaufen werden, wenn sie die Möglichkeit dazu haben. Langfristig werden die meisten Kunden aber alternative Softwarelösungen suchen. Bis dahin unterstützen wir sie gerne.

Software ReUse – Ihr Partner für gebrauchte Software Microsoft, Oracle, VMware und Adobe-Lizenzen

Software ReUse ist seit 2011 im Handel gebrauchter Software tätig und somit Vorreiter am europäischen Markt. Tausende Kunden von Software ReUse haben Sie die Vorteile gebrauchter Software bereits kennengelernt und wissen wichtige Punkte wie Kostenersparnis und volle Legalität sicher zu schätzen.

Garantiert legal und verifiziert

Software ReUse garantiert Kunden einen EU-rechtskonformen Lizenztransfer mit:

  • Offenlegung der Rechtekette (Ersterwerber, Vertragsdaten)
  • Löschungserklärung des Ersterwerbers
  • Lizenzen stammen aus der EU oder EWR

So ist ein sicherer Einsatz in Ihrem Unternehmen garantiert.

Für VMware-Anfragen wenden Sie sich bitte direkt an Hr. Nicholas Jainschig vom Vertrieb:
Tel. +43 1 997 27 87 20
E-Mail: jainschig@software-reuse.eu

Software ReUse

Software ReUse Tauchhammer GmbH
Laudongasse 54/2
1080 Wien /Österreich

Tel. +43 1 997 27 87 10
Web: www.software-reuse.eu
E-Mail: jainschig@software-reuse.eu

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16 Antworten zu Gebrauchte VMware-Lizenzen im Fokus: Interview mit Software ReUse über Einsatzbereiche und Vorteile von Perpetual-Lizenzen

  1. Tomas Jakobs sagt:

    > im Microsoft- und Adobe-Umfeld…

    ….und auch im Autodesk Umfeld… da war ReUse beim Kauf von Suiten einfach nur vorbildlich und haben auch nach Kauf noch Support bei einem Kunden aus der Industrie von mir geleistet, wo Autodesk (vermutlich aus einer Mischung von Schikane und Inkompetenz) Installationsmedien zum Download nicht in Ihrem wirklich beschissenen Kundenbereich rausrücken wollten.

    • Stefan Tauchhammer sagt:

      Vielen Dank für das Lob. Autodesk-Lizenzen verkaufen wir auch, das ist allerdings nur ein kleinerer Geschäftszweig. Leider sind die Hersteller üblicherweise nicht sehr interessiert daran, dass ihre Lizenzen gebraucht gehandelt werden. Das nützt ihnen aber nichts, da die Rechtssprechung eindeutig ist.

  2. McAlex777 sagt:

    Mittelfristig dürfte es für kleine Firmen ohne komplexe vNetze sicherer und günstiger sein ganz nach KVM oder darauf aubauend nach Proxmox zu wechseln.

    Klar, der einmalige initiale Aufwand muss dafür samt dem Knowlege Aufbau vorab geleistet werden.

    Der Vorteil bei KVM ist dann, das die gesamte Technologie in den eigenen Händen liegt.

    Der Vorteil von Proxmox ist das es auf KVM basiert: Ein zukünftig möglicher Switch nach KVM wäre vergleichsweise einfach machbar, wenn Proxmox eines Tages ebenfalls übernommen werden sollte.

    • Peter sagt:

      Wir überlegen uns auch auf Proxmox zu wechseln. Man muss aber klar sagen, dass es gerade für kleine Firmen schwierig ist. Während man bei Vmware aufgrund des VMFS-Locking-Mechanismen einen 2-Node-Cluster bauen kann, ist hier die Anforderung bzgl. Quorum bei Proxmox höher und entsprechend nervig.
      Dazu der fehlende offizielle Support von Shared-Block-Storage, und auch mit OCFS2 wieder das Quorum-Thema.
      Ein Punkt der mir auffällt ist, dass es regelmäßig Probleme nach Updates zu geben scheint. Das sagen andere allerdings auch bei Vmware.

    • Günter Born sagt:

      Im sponsored Post geht es aber vorwiegend um die Frage "wie kann ich als Kunde von VMware by Broadcom" für eine Übergangszeit das Setup am Laufen halten, ohne einen neuen, und teuren Vertrag mit Abo abschließen zu müssen. Zudem können nicht alle Kunden auf Proxmox oder KVM wechseln.

  3. User sagt:

    Wenn ich Broadcom richtig verstehe, dann kann man ohne gültige Subscription keine VMware Updates mehr laden. Was hilft mir da eine gebrauchte Lizenz?

  4. G. sagt:

    Genau, am 25.04. wird der Riegel für Updates vorgeschoben.

    • Stefan Tauchhammer sagt:

      Man wird sehen, wie genau das gehandhabt wird. Für ausgelaufene Verträge wird es ohnehin kein Thema sein, für Verträge mit Restsupport werden wir uns das im Detail anschauen. Fakt ist, dass Broadcom nicht verhindern kann und darf, dass ein Kunde die gebrauchte Lizenz vollumfänglich einsetzt.

      • Luzifer sagt:

        vollumfänglich bedeutet ja nicht das man mit Updates versorgt werden muss, sperren/verhindern das man die Software weiternutzt dürfen sie halt nach dem Gesetz nicht.

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