Mozillas Thundermail und Pro als Alternative zu Gmail und Office365

[English]Spannende Information, die Anfang April 2025 bekannt wurde. Mozilla will Thundermail und Pro-Dienste einführen. Ziel ist es, eine Open-Source-Alternative zu Gmail und Office365 zu bieten, die sich auf Datenschutz, Verringerung der Abhängigkeiten und bessere Benutzerkontrolle konzentriert.

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Ich bin über nachfolgenden Tweet auf den betreffenden Sachverhalt aufmerksam geworden. Linuxiac hat das Ganze im Beitrag Thunderbird Launches Open Source Services to Rival Gmail and Office365 aufgegriffen.

Thunderbird

Die Ankündigung findet sich im Beitrag Thundermail and Thunderbird Pro. Die Initiative sei ein unerwarteter aber definitiv interessanter Schritt, den die Mozilla Thunderbird-Verantwortlichen beschreiten, heißt es. Es gibt eine neue neue Initiative namens Thunderbird Pro und Thundermail.

Thunderbird Pro und Thundermail seien Webdienste, die die Nutzung von Thunderbird verbessern. Es sind alle Dienste Open Source oder sollen es werden, wenn die Repos noch nicht öffentlich sind. Die Dienste solle auf die Bedürfnisse der Nutzer zugeschnitten sein.

Das Ziel ist es, den E-Mail-Client Thunderbird in die Bereiche zu verbreiten, die derzeit von Googles Gmail und Microsofts Office 365 beherrscht werden. Der Hintergrund für das Angebot dieser Dienste ist, dass der Thunderbird jeden Tag Nutzer an Ökosysteme wie Gmail und Office365 verliert, die sowohl Clients als auch Dienste sind. Diese Ökosysteme haben sowohl Hard Vendor Lock-Ins (durch Interoperabilitätsprobleme mit Drittanbieter-Clients) als auch Soft Lock-Ins (durch Komfort und Integration zwischen ihren Clients und Diensten).

Ziel von Mozilla ist es, ein ähnliches Angebot zu schaffen, so dass ein 100 % quelloffenes, die Freiheit respektierendes alternatives Ökosystem für diejenigen verfügbar ist, die es wünschen.

Welche Dienste sind geplant?

Von Mozilla sind diverse Dienste im Rahmen dieser Initiative geplant.

Thunderbird Appointment

Appointment ist ein Terminplanungs-Tool, mit dem Sie einen Link an jemanden senden können, damit dieser einen Termin in Ihrem Kalender auswählen kann. Das Repository für Appointment ist bereits seit einiger Zeit öffentlich zugänglich und hat bis heute eine beachtliche Entwicklung erfahren.

Appointment wurde entwickelt, um Mozilla-Nutzern das Treffen mit anderen zu erleichtern, und die Thunderbird-Entwickler waren mit den vorhandenen Tools nicht zufrieden, da sie entweder proprietär oder sehr aufgebläht waren. Wer an der Beta-Phase teilnehmen möchte, kann sich bei ryan@thunderbird.net melden.

Thunderbird Send

Mit Thunderbird Send kommt Firefox Send sozusagen wieder. Zur Zeit ist ein Großteil des Projekts umgebaut, um direktere Methoden zum Teilen von Dateien zu ermöglichen. Das Projektarchiv wurde bereits der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Auch hier kann man sich für die Beta bewerben.

Thunderbird Assist

Assist ist ein Experiment, das es Nutzern durch eine Partnerschaft mit Flower AI  ermöglicht, die Vorteile von KI-Funktionen zu nutzen. Die Hoffnung ist, dass die Verarbeitung auf Geräten erfolgen kann, die die Modelle unterstützen. Für Geräte, die nicht leistungsfähig genug sind, um die Sprachmodelle lokal auszuführen, nutzt Flower die Rechenleistung von Nvidia confidential compute, um eine private Remote-Verarbeitung zu gewährleisten (ganz ähnlich wie bei Apples Private Cloud Compute). Da aber einige Nutzer darauf empfindlich reagieren, werden diese Funktionen immer optional sein und von denjenigen genutzt werden können, die sie wünschen. Das Repo für Assist ist noch nicht öffentlich, wird es aber bald sein.

Thundermail

Thundermail ist ein E-Mail-Dienst. Die Entwickler schreiben, dass sie denjenigen, die Thunderbird verwenden, E-Mail-Konten zur Verfügung stellen wollen. Sie glauben, dass sie in der Lage sind, einen besseren Service als die anderen Anbieter am Markt zu bieten. Das Angebot soll mit den Werten der Mozilla-Foundation übereinstimmt. Die Entwickler experimentieren nun schon eine Weile damit und verwenden Stalwart als Software-Stack, auf dem wir aufbauen. Man hat mit dem Stalwart-Maintainer zusammengearbeitet, um die Funktionen zu verbessern (zum Beispiel haben die Entwickler sich dafür eingesetzt, dass Kalender und Kontakte ein Kernstück des Stacks sind).

Next Generation E-Mail

Ziel der Initiative ist es, mit Thundermail ein E-Mail-Erlebnis der nächsten Generation zu schaffen, das zu 100 % quelloffen ist. Die E-Mail-Domäne für Thundermail wird thundermail.com oder tb.pro sein. Auf thundermail.com findet sich eine Seite, auf der sich Nutzer für die Beta-Warteliste anmelden können.

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8 Antworten zu Mozillas Thundermail und Pro als Alternative zu Gmail und Office365

  1. Bithive sagt:

    Nett, aber dann tauschen wir einen US Dienst mit einem anderen US Dienst? Aus Compliance Sicht, macht es keinen Unterschied

  2. red++ sagt:

    Ich schätze schon, dass es einen großen Unterschied macht, ob ich Microsoft oder Mozilla bezahle, wenn ich Thundermail Pro haben möchte.

    Im Übrigen bin ich mir nicht sicher, ob ich Thunderbird Appointment, Assist, Send oder den ganzen Krempel haben möchte. Thunderbird Unterstützt mittlerweile meine Kalender-App und das Adressbuch und das reicht mir eigentlich schon und dadurch war für mich Thunderbird immer die bessere Alternative zu Outlook.

    Das Problem ist halt nach wie vor, wie wird Software Entwicklung Finanziert, wie werden Mitarbeiter Bezahlt, wenn die Benutzer nicht mehr spenden müssen eben andere Finanzierungsmethoden durch zusätzliche kostenpflichtige Dienste getestet werden.

  3. Martin B sagt:

    so ist es. Die Daten in einem anderen US Clouddienst zu lagern, bringt ja nix. Zum einen benötigt man einen vollwertigen Desktop Client, der all diese Dienste vereint und zus. Offline Funktionen bereitstellt. Die Anbindung muss ohne Gefrickel und möglichst automatisch erfolgen können. Zum anderen muss man in der Lage sein, das Backend selbst betreiben zu können.

    Alles andere macht keinen Sinn.

    • Peter sagt:

      Wenn ich den Text richtig verstehe, sollen alle genannten Sache als OpenSource veröffentlicht werden.

      Dann bau dir daraus doch dein eigenes Backend und lass das auf deinen Servern laufen. Kannst ja sogar vorher die Sourcen prüfen.

      Ich weiß gerade wirklich nicht, was man daran schlecht finden muss.

  4. noway sagt:

    1. USA
    2. wacklige Finanzierung
    3. ist mir die Mozilla Foundation in letzter Zeit zu sehr mit ihrer politischen Agenda beschäftigt, wie leider auch zahlreiche andere Open Source-Projekte. Die sollen sich um die Software kümmern. Leute, die sich berufen fühlen, die Menschheit zu erziehen, gibt es schon viel zu viele. Ich vertraue Aktivisten nicht, egal welcher politischen Richtung.

    (Und ja, ich habe dies mit Firefox gepostet und ich nutze Thunderbird, daher durchaus schmerzlich für mich.)

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