[English]Noch ein kleiner Nachtrag zum unendlichen Thema VMWare by Broadcom, die ja mit ständigen Änderungen bei ihren Produkt-Lizenzen die Nutzer verunsichern. Vor einigen Tagen gab es eine Ankündigung, dass VMware ESXi 8 ist wieder kostenlos downloadbar sei.
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VMware hatte den kostenlosen ESXi beerdigt
Das Problem wurde ja mehrfach hier im Blog in Beiträgen aufgegriffen (siehe Artikellinks am Beitragsende). Seit Broadcom den Virtualisierungsanbieter VMware gekauft und Ende 2023 übernommen hat, ist dort kein Stein auf dem anderen geblieben. Alle On-Premises-Produkte wurden eingestellt, Kunden werden auf Abo-Lösungen und Cloud-Verträge bei VMware Virtualisierungsprodukten umgestellt.
Ich hatte im Blog-Beitrag Broadcom beerdigt VMware-Produkte mit Perpetual-Lizenzen – Ende des kostenlosen ESXi-Servers? erwähnt, dass die Free-Version des VMware ESXi-Servers quasi beerdigt wurde. Für mich war damit VMware ESXi-Server als Produkt tot – Bestandskunden erhalten lediglich noch Sicherheitsupdates.
Andererseits ist VMWare by Broadcom ja immer wieder für Überraschungen gut. So wurden VMware Workstation und VMware Fusion erst für private Nutzer und dann auch für Business-Nutzer gratis freigegeben. Ich hatte im Beitrag VMware Workstation bald auch für Business-User gratis? berichtet.
Kommt Gratis ESXi 8 Server zurück?
Das Thema ist etwas bei mir liegen geblieben, da ich einige Tage unterwegs war. Bereits zum 11. April 2024 hatte mich Blog-Leser Manuel B. per Mail kontaktiert und auf die neuesten Release-Notes von ESXi 8.0 Update 3e hingewiesen.
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Manuel war der Passus "Broadcom makes available the VMware vSphere Hypervisor version 8, an entry-level hypervisor. […] You can download it free of charge from the
Broadcom Support portal." im "What's new"-Abschnitt ins Auge gesprungen.
Das lässt sich so interpretieren, dass VMware by Broadcom den Hypervisor VMware ESXi 8.0 Update 3e wieder gratis im Broadcom Support-Portal bereitstellt. Manuel fragte sich, ob der Hinweis sich auf den reinen Download bezieht (den ESXi kann man kostenlos herunterladen), oder ist Broadcom auch beim kostenlosen Hypervisor wieder still und heimlich zurückgerudert? Manuel hatte in den alten Release Notes keinen Hinweis auf das "free of charge" gefunden.
Zum 15. April 2025 hatte sich auch Blog-Leser Hartmut F. mit dem gleichen Hinweis und einer Verlinkung auf diesen Artikel gemeldet und stellte die Frage, ob der Schritt nach dem Broadcom-Desaster allerdings noch etwas bringt? Die meisten seiner Kunden (alles KMU) wollen weg von VMWare und Hartmut migriert seine Kunden zu Proxmox.
Auch Wolfgang Sommergut merkt in seinem Artikel an, dass die Nutzungsbedingungen für den ESXi 8.0 weiterhin ziemlich unklar sind. Aktuell gehe ich davon aus, dass Broadcom die Kleinstkunden irgendwie noch bei der Stange halten will und möglicherweise vom "Kundenschwund überrascht wurde". Dann wäre auch der Schwenk bei den Mindestlizenzen von 72 Cores (siehe VMWare by Broadcom: Konfusion wegen der 72 Cores für Lizenzierung – Forderung zurückgenommen) verständlich. Blog-Leser Hartmut F. schrieb mir gestern, dass er bei Broadcom nachgeschaut habe. Nach dem Login kann man bei der Free-Software den aktuellen vSphere Hypervisor 8.0U3e vom 10.042025 herunterladen.
heise zeigte sich in diesem Artikel ebenfalls überrascht, meint aber, dass dieser Strategiewechsel primär bei Einzelanwendern sowie kleinen und mittleren Unternehmen auf positive Resonanz stoßen dürfte. Ich sehe es aber ähnlich wie Blog-Leser Hartmut F., der oben bereits zitiert wurde. Nach dem gesamten Broadcom-Desaster kann es doch nur heißen: "So zügig wie irgendwie möglich von diesem Anbieter weg, und hin zu Proxmox oder einem alternativen Virtualisierer zu migrieren". Oder wie seht ihr die Sache?
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VMWare by Broadcom: Konfusion wegen der 72 Cores für Lizenzierung – Forderung zurückgenommen
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Kostenloser Download heißt nicht kostenlos nutzbar.
Gibt ein paar Optionen, wie: nur diese Version kostenlos, bis Zeitpunkt x kostenlos, Testweise 6 Monate kostenlos, etc.
habe (hatte) 3 Kundenkontake für die gelten sollte: Weg von VMware … selbst Blech onPrem bis zu Proxmox wären "way far sustainable" oder bodenständig und Zukunftssicher. [Grüße @ Hartmut]
So ziemlich alle youtuber sagen „schön aber ich bin und bleibe. weg".
Eine ganze Generation sehr zugeandter IT-ler in wenigen Wochen zu vergrätzen muss man erst einmal schaffen.
Gruß
Ganz klar weg migrieren, mit der kostenlosen Version kann ich wenig anfangen
Größere Installationen im öffentlichen Dienst verfahren leider immer noch nach dem Prinzip: Unsere Leute sind auf Produkt x geschult und zertifiziert, da bleiben wir.
Andere Stellen schreibt man nicht aus weil man die Software ja nicht einsetzt und über andere Software denken wir nicht nach "weil wir eh keine Leute finden"…
Also da ist für MS und VMware weiterhin fruchtbares Land, selbst wenn die Kosten weiter explodieren. Lieber spart man bei Sozialausgaben oder so.
Wie stellen die sich das jetzt vor mit den Updates? Hier braucht man ab nächsten Monat ja den Download-Token. Und diesen gibt es jetzt nur, wenn genügend grüne Scheine eingeworfen werden.
Krieg ich hier jetzt für den Kostenlos-ESXi jetzt auch einen Kostenlos-Token?
Bin gespannt, was das wieder für ein Eiertanz wird von Broadcom.
Den Downloadtoken braucht es ab diesem Sonntag. Um einen Downloadtoken zu erhalten braucht es eine anerkannte SiteID im Support Center. Diese SiteID benötigt nicht zwingend eine aktive Wartung. Wichtig ist das es einen Product Admin für die SiteID gibt, weil nur ein Product Admin den Token erstellen kann.
Abgesehen davon hat Broadcom angekündigt Sicherheitskritische Updates frei zum Download zur Verfügung zu stellen.
Nach einem netten Telefonat mit dem deutschen Broadcom Support haben sich innerhalb von Minuten sämtliche meiner Probleme in Luft aufgelöst. Wer also immer noch Probleme mit seinen Lizenzen hat, greift daher am besten zum Telefon:
Broadcom Support Germany
+49 61 51 2743 986
Und zu den hohen Preisen von VMWare. Wenn man Proxmox mit aktivem Support mit VMWare mit aktiven Support vergleicht, sieht VMWare längst nicht mehr so teuer aus, als es den Anscheint hat. Ja der Preisunterschied ist je nach vorhandener Hardware vorhanden, aber dafür ist VMWare von dem was es bietet auch ein ganzes Stück voraus…
Für "kleine" Installationen wird es also so oder so teurer…
Mal für unsere Installation gerechnet:
Promox:
3 x HP DL380 Gen11 Server = 6 CPU Sockel (sind auch alle belegt)
Standard Support Proxmox = 530 € je Sockel und Jahr
Summe = 3.180 € pro Jahr
VMware:
3 x HP DL380 Gen11 Server = 96 Cores (in unserem Fall)
VMware Standard = 55 € pro Core und Jahr
Summe = 5.280 € pro Jahr
Ein Wechsel würde somit 2.100 € Ersparnis pro Jahr bringen. Man muss aber auch berücksichtigen:
– Wir arbeiten seit Jahren mit VMware, Promox erfordert Schulung
– Die Migration erfordert Ressourcen und ggf. externes Know-how (Kosten)
– Die Thematik "Broadcom" ist nervig, aber technisch hatten wir mit VMware nie Probleme
– Wir haben noch über ein Jahr Support
– Es gibt genug andere Dinge in der IT, welche viel wichtiger sind
Mal ganz ehrlich würdet Ihr unter diesen Bedingungen wechseln? Es scheint so, als würde ihr der ganze Blog in Migrationen stecken. Kommentare pro VMware finde ich nur sehr selten. Sind wir irgendwie ein komischer Einzelfall, dass wir diesen Wechseldruck derzeit nicht wirklich spüren?
Wir werden nach aktuellem Stand auch nicht wechseln (512 Cores vSphere Foundation). Ja, dafür bezahlt man keinen Pappenstiel, aber es ist auch nicht so viel teurer geworden, wie immer wieder behauptet wird. Man liest ja oftmals von einer Verzehnfachung der Kosten und ähnliche Horrornachrichten. Bei uns hat es sich "nur" etwa verdoppelt.
Trotzdem muss man da die Kirche im Dorf lassen, wir haben VMware seit 13 Jahren im Einsatz und hatten tatsächlich NOCH NIE einen Supportfall. Das Ding läuft. Immer. Performant und problemlos.
Davon abgesehen darf man die Kosten gern auch mal mit anderer Software vergleichen. Insbesondere die immer wieder von Ahnungslosen geforderten deutschen Hersteller (digitale Unabhängigkeit, bla, bla) greifen richtig tief in unsere Geldbörse und was die gegen ein ausgefeiltes Produkt wie vSphere anzubieten haben, erscheint oft als schlechter Witz.
Also nein, ihr seid kein Einzelfall. Manch einer beteiligt sich einfach nur nicht an diesem immer wiederholten Rant.
Um bei diesem Beispiel von Singlethreaded zu bleiben:
>>> VMware:
>>> 3 x HP DL380 Gen11 Server = 96 Cores (in unserem Fall)
>>> VMware Standard = 55 € pro Core und Jahr
>>> Summe = 5.280 € pro Jahr
Dafür hat früher – mit technischen Abstrichen – die vSphere Essentials Kit Lizenz ausgereicht. Die hat 2022 auf ein Jahr gerechnet ca. 170- Euro netto gekostet!. Die reine Subscription only als Verlängerung lag grob bei 70,- Euro netto/Jahr.
Den Faktor der Preissteigerung zu 5.280,- kann ja jeder selbst ausrechnen. Und ja natürlich ist die Essentials nur bedingt mit der Standard zu vergleichen. Aber jetzt ist die Standard für 3 Server halt das Minimum wo früher die Essentials das Minimum war.
VMWare war vor Broadcom einfach wahnsinnig günstig!
Wir waren schon immer auf Standard. Ohne vMotion und Storage vMotion geht es nicht. Insofern wäre der Vergleich in unserem Fall nicht zutreffend. Ich denke auch man muss dass in Relation zur Firmengröße sehen. Wir sind 250 Mitarbeiter am Standort. Es handelt sich ehr um einen kleinen Posten im Budget.
naja und wer garantiert keine weiteren Schlänker von Seiten VMWare? Sorry verbrannte Erde lässt man links liegen! Ich halte es ja meistens mit der Three Strikes Regel, aber einmal verbrannt heißt für immer raus. Gibt da ja genug Alternativen… klar bedeutet Mehraufwand umstellen, anpassen… verbrannt bleibt aber verbrannt, wer sich verbrannt hat und nochmals in Feuer fasst ist einfach nur dumm.
Es steht doch ebenfalls in dem Absatz, dass die kostenlose Version nicht für Produktivumgebungen genutzt werden darf. Damit bleibt es für kleine und mittelgroße Unternehmen weiterhin absolut uninteressant. Für das Homelab gibt es auch bessere Alternativen.
Jetzt wo man sich 2 Jahre intensiv mit einem anderen HyperVisor (Proxmox) beschäftigt und erfolgreich eingesetzt hat würde es bei uns auch kein zurück mehr geben!
Zusätzlich ist Proxmox für uns sympatisch da ebenfalls aus Österreich, die Zusammenarbeit mit unserem Server Hardware Lieferanten (Extra Computer/Thomas Krenn) scheinbar gut funktioniert und das alles irgendwie stimmig ist.
Auch wenn die Web Oberfläche vom ESXi schon bequem zu benutzen war!
Klar, erst wieder die User anfixen und dann irgendwann später die Pistole auf die Brust setzten. Nee, das können die gerne behalten.
Gut das ich schon vor Jahren zu Proxmox gewechselt bin und das wird auch so bleiben. Da bezahle ich gerne meine jährliche Subskription und bin save.
Ich bin den Link bei Wolfgang Sommergut mal gefolgt und konnte die Datei "VMware vSphere Hypervisor 8.0U3e" tatsächlich mit meinem Konto für "Workstation und Fusion" herunterladen.
Mal abwarten was sich da tut und ob es *noch* Zukunft hat wird man sehen. Aber immer her mit den Oster Geschenken. Man kann zumindest mal eine bestehen ESXi-Free Lizenz aktualisieren.
Die Anwendung im Homelab find ich nicht schlecht …
So kann man (wenn noch nicht geschehen) die Migration zu zBsp. Proxmox mal durchspielen und sich da weiterbilden.
Also eigendlich eine nette Geste seitens Broadcom … die unternehem wirklich alles damit Ihr wechselt.
Für Kleinstunternehmen deren Umgebung aus einer einstelligen Anzahl an ESXi-Hosts besteht, mag Proxmox oder ein beliebiger anderes KVM-basierendes Produkt durchaus als Alternative etwas taugen.
Ist der Softwarestack der VMs jedoch größer, dann stellt sich schnell die Frage: Unterstützt mein Anbieter jeden x-beliebigen Hypervisor ohne das meine Supportansprüche verfallen?
Im Falle eines Betriebes, der SAP HANA on Prem betreiben muss, ist die Antwort relativ einfach: Proxmox ist ein nicht unterstützter Hypervisor.
Allerdings sehe ich die VMware by Broadcom Strategie wie viele andere kritisch. Die KMUs hat man verprellt, die kommen so schnell nicht wieder oder schauen sich aktuell nach Alternativen um. Den Verlust wird man jedoch erst 2026/2027 realisieren und beziffern können. Dann wird sich zeigen, ob die Marktanteile neu gemischt werden. Wird VMware by Broadcom nennenswerte Anteile verlieren, dann ist das mittelfristig gut für den Kunden: Konkurrenz (und keine Mitbewerber) belebt das Geschäft.
Evtl. ist das ja auch ein Versuch die Bildungseinrichtungen wieder anzulocken, schließlich war es Hok Tan persönlich, der das Aus der Educational Licences bekräftigte.
Zum Thema Nutzung, Lizenz & Update:
Ab ESXi 8.0 U3e ist es wohl so, dass der ESXi ab Installation standardmäßig im Free-Mode läuft, den bislang existenten Eval-Mode gibt es nicht mehr. Entsprechend wird für den Free-Mode auch kein Lizenz-Key mehr benötigt – also prinzipiell genauso wie das auch bei VMware Workstation & Co. gelaufen ist.
Updates lassen sich m.E.n. weiterhin "klassisch" per ISO-Update durchführen, auch ohne Update-Token. Dass das aufgrund der Nachteile (aufwändiger, längere Downtime, geringerer Update-Zyklus) nicht unbedingt für eine professionelle Nutzung geeignet ist liegt auf der Hand – für's Lab oder den privaten Einsatz dürfte das aber allemal ausreichend sein.
Ob man weiterhin auf Broadcom-Produkte setzen möchte muss jeder für sich entscheiden…
"free of charge" hin oder her. Ohne vCenter Server (nicht in der freien Lizenz enthalten) kann man nach derzeitgem Stand keine vTPMs nutzen, was für eine Installation von Windows 11 Voraussetzung ist. Ja, man kann sich (noch) einiger Hacks bedienen, um das per Registy zu "umgehen", für einen Betrieb im KMU Umfeld aber nicht zu gebrauchen.
Auch der im Netz beschriebene Weg, vTPMs per vSphere API direkt auf dem ESXi zu nutzen scheitert an der Read-Only API bei der freien Version (Support for Virtual Trusted Platform Module (vTPM) on ESXi without vCenter Server?).
Wenn man also den freien Hypervisor testen will, dann als nur mit Linux VMs und was liegt dann näher, als gleich auf Proxmox zu setzen?