Digitale Souveränität: Die DATEV zementiert mit Windows 11-Zwang Abhängigkeiten

Stop - PixabayMomentan denkt man in Europa ja verstärkt über die digitale Souveränität, also die Reduzierung der Abhängigkeiten von US-IT-Lösungen nach. Problem sind Hersteller von Anwendungssoftware, die bestimmte Betriebssysteme und -Versionen vorschreiben. Ein Beispiel ist die DATEV, die bei zahlreichen Steuerberatern im Einsatz ist. Die DATEV schreibt Windows 11 in ihren Anforderungen zum Betrieb der Software auf den Clients vor, obwohl Windows 10 noch lange im Support ist. Auch Behörden, wie die Bundesagentur für Arbeit arbeiten hart daran, Abhängigkeiten zu zementieren.

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Patrick hatte mich bereits im September 2025 per Mail mit "kannst Du irgendwann man aufgreifen" auf diese Thematik hingewiesen (danke dafür).

Sachstand beim Windows-Support

Sachstand ist, dass Windows 10 22H2 zum 14. Oktober 2025 aus dem allgemeinen Support gefallen ist. Aber es ist einerseits bekannt, dass Unternehmen ihre Windows 10 22H2-Clients mittels ESU-Updates bis 2028 problemlos absichern können. Unternehmen, die Windows 10 2019 Enterprise LTSC verwenden, bekommen sogar noch bis 2029 Support und Sicherheitsupdates. Bei Windows 10 2021 IoT Enterprise LTSC läuft der Support sogar bis 2031.

Auf der anderen Seite ist Windows 11 zwar das aktuelle Betriebssystem für den Client, welches mit Feature-Updates jährlich aktualisiert wird. Aber gut 500 Millionen Systeme mit Windows 10 lassen sich nicht auf Windows 11 umstellen. Und gut 500 Millionen Windows 10-Systeme wurden bisher von ihren Besitzern nicht auf Windows 11 aktualisiert, obwohl dies technisch möglich wäre. Das zeigt, dass der Umstiegswille und die -fähigkeit auf Windows 11 begrenzt ist. Die Zwangsbeglückung mit AI-Funktionen wie Copilot, gestiegene Preise für RAM und SSDs etc. machen diesen Wechsel nicht einfacher.

DATEV schreibt Windows 11 vor

Szenenwechsel: In deutschen Steuerberater-Büros und wohl auch bei Anwendern läuft die Steuersoftware der DATEV auf Windows Client. In einer Mail wies mich Patrick auf die gesetzliche Zwangsdigitalisierung auch für kleinste Unternehmen und Freiberufler hin. Beginnend mit der Annahme von digitalen Rechnungen, die in einem Chaos von unterschiedlichen Formaten mit mehrfachen Aktualisierungen im Jahr verarbeitet und über einen Zeitraum von (immer noch) einem knappen Jahrzehnt gespeichert und zugänglich gehalten werden müssen, kommt noch eine weitere unschöne Geschichte hinzu.

DATEV empfiehlt Windows 11

Öffentliche Stellen und auch die DATEV setzen exklusiv auf die Plattform Windows 11. Dokumentiert ist das online auf der DATEV-Webseite Unterstützte Betriebssysteme, Updates und Systemkomponenten. Es werden nur noch Windows 11 24H2 und 25H2 unterstützt. Die Unterstützung von Windows 10 22H2 oder ähnliche Clients wurde komplett entfernt. So werden Hunderttausende Clients auf Windows 11 gezwungen.

Zwang in Richtung Edge und Chrome

Patrick hatte ein Telefongespräch mit dem Vertrieb der DATEV, weil er sich über die digitale Rechnungsabwicklung informieren wollte. Im Telefonat hat er den Hinweis erhalten, dass bereits alle Online-Prozesse der DATEV auf die Browser Google Chrome und Microsoft Edge optimiert sind. Die Verwendung anderer Browser wird nicht empfohlen.

Dokumentiert ist das online auf den DATEV-Webseiten Browser und DATEV-Programme. Für DATEV Unternehmen online heißt es zu "empfohlene Browser":

DATEV Unternehmen online ist optimiert für die Verwendung der Browser Google Chrome™ und Microsoft Edge. Deshalb wird die Verwendung dieser beiden Browser für DATEV Unternehmen online empfohlen." Quelle

Bundesagentur für Arbeit

Auch die Bundesagentur für Arbeit setzt, laut Patrick, mittlerweile ganz auf die
Systeme von Apple, Google und Microsoft und setzt voraus, dass sich alle
bei den Anbietern in den USA (zwangsweise) anmelden bzw. angemeldet
haben. Ebenso wird die Nutzung eines Smartphones vorausgesetzt.

Zur (eingeschränkten) Browserauswahl gibt die Arbeitsagentur an: "Bei anderen Browsern, die Cascading Style Sheets CSS3 und HTML5 unterstützen, sollten keine Probleme bei der Darstellung auftreten."

Tatsächlich funktioniert die Website auch grundlegend mit Textbrowsern (Lynx, GNU Emacs eww), jedoch kommt man schnell an Grenzen, wenn man sich online anmelden will/muss oder weitergehende Informationen benötigt, die nur als PDF zur Verfügung gestellt werden, schreibt Patrick. Quelle seiner Aussagen sind die Hilfeseiten (Hilfe, Apps) der BA.

Patrick ist aus Sicherheitsgründen sehr rudimentär unterwegs und schrieb: "Immer wieder bestätigt sich, dass auf HTML aufgebaute Websites und mit Plain Text geschriebene E-Mails am besten auf allen Internetsystemen funktionieren. CSS, JavaScript, PDF als Optionen erweitern die Möglichkeiten und optische Lesbarkeit für die heute mögliche Gerätevielfalt am Computer und unterwegs mit dem Smartphone, ändern aber nichts an den Textinhalten, die für Blinde immer zur Verfügung gestellt
werden müssen."

Wie seht ihr den oben skizzierten Sachverhalt? Einerseits wird in der Politik über digitale Souveränität diskutiert. Und dann zementieren DATEV und Behörden die totale Abhängigkeit von Microsoft & Co. Da passt was nicht zusammen.

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74 Antworten zu Digitale Souveränität: Die DATEV zementiert mit Windows 11-Zwang Abhängigkeiten

  1. R.S. sagt:

    Zu Zeiten der Vorherschaft des Internet Explorers gab es diesen Zwang zu einen bestimmten Browser, hier der IE, auch.
    Damals begründet damit, das man propretiäre Sachen des IE nutzte.
    Da gab es eine Gemeinschaft, die da etwas dagegen hatte und deren Ziel "Best viewed with any browser" war.
    Also Webseiten, die auf allen Browsern identisch aussehen, weil die sich stur an die Standards des W3C halten und keinerlei propretiäre Elemente verwenden.
    Das W3C ist das Konsortium, das die Standards für das Web macht.

    Wer irgendwelche Browser "empfiehlt", hat das WWW nicht verstanden!

    Und die Nutzung eines Smartphones vorschreiben ist schlicht eine Frechheit!
    Es gibt durchaus Menschen, die aus verschiedensten Gründen kein Smartphone besitzen und auch keins besitzen wollen.

  2. Visitator sagt:

    Souveränität/Selbstbestimmungsfähigkeit: Unser Staat bestimmt selbst, uns fürderhin verstärkt dem großen Bruder in Trumpistan zu unterwerfen.

  3. Hier Geschrieben sagt:

    als

    https://borncity.com/blog/2025/12/14/digitale-souveraenitaet-die-datev-zementiert-mit-windows-11-zwang-abhaengigkeiten/

    "Auch die Bundesagentur für Arbeit setzt, laut Patrick, mittlerweile ganz auf die
    Systeme von Apple, Google und Microsoft und setzt voraus, dass sich alle
    bei den Anbietern in den USA (zwangsweise) anmelden bzw. angemeldet
    haben. Ebenso wird die Nutzung eines Smartphones vorausgesetzt."

    Überall und nirgend wird in den letzten Jahren (seit mindestens 10 Jahren)
    sogenannte 'Anti-Diskriminierungs-Gesetze/Verordnungen/…" vom Bürokratie und Gesetzgebermonster vorgeschrieben, teils mit empfindlichen Bussgeldern belegt, wenn man nicht zweifelsfrei Nachweisen kann (geht quasi nicht), dass man nicht Personen oder -gruppen wegen irgendeines 'vermeindlichen benachteiligenden' Merkmales nicht z.B.
    eingestellt, angestellt, etwas vermietet, Zugangseinschränkungen, … hat.
    Oder Webseiten nicht 'barrierefrei' und ggf in 'leichter Sprache', alles schwammige Vorgaben umgesetzt hat.

    Andererseit *nötigt* der Gesetzgeber (aus dem eigenen Land oder durch die EU(Kommisson), oder durch Abhängigkeiten von anderen Seiten her – z.B. IMF – International Money Foundation, Weltbank, WEF, UN…) die eigenen Bürger mal subtiel mal sehr direkt zu immer weitreichenden Abängigkeiten der digitalen Zwangsnachvollziehbarkeit und -verknüpfung.
    Oder man wird einfach 'abgeschnitten und verkommt an der langen Leine.
    Von 'Souveränität' des Bürgers oder freiheitlichem Miteinander rücken wir immer weiter weg.

    Bitte gerne mal für die grösseren Abhängigkeiten zu 'internationalen Organisationen', die quasi alle privatrechtlich/wirtschaftlich sind,
    Dokus, Strategiepapiere, Bücher von WEF, IMF, UN, WHO, insbesondere auch Gründungsgeschichten (!) und deren Statuten (!) lesen und verstehen. Z.B. als Startpunkt WEF (und UN) Diagram, kreisrund, in der Mitte Digitale ID, daran wird alles gekoppelt, Stromverbrauch, Reisen, Essenseinkäufe, medizinische Status und (!) vorgeschriebene künftige Medikamentationen, Banking, 15-Minuten City.
    Wer da nicht 'mitmacht' (Person) oder Land, wird 'aktiv' ausgeschlossen, gebrandmarkt.
    Das sind von diesen Organisationen keine 'Vorschläge', das sind beabsichtigte und in Umsetzung befindliche Prozesse und Ziele.
    Lesen, viel lesen, (Wochen und Monate) die Dokus der obigen genannten und verstehen.

    Dann sich näher mit PSD/PSD2, SEPA, in der EU mit den verschiedenen 'Kassensicherheitsverordnungen' z.B. in DE der TSE, oder Östterreich das äquivalent, digitale E-Rechnung, etc beschäftigen, vom Staat den immer ausufernden Anforderungen und Details zu den verschiedenen Steuererklärungen, usw. usf, Gesundheitswesen die ePA, elektronische Anwalts/Notarpostfach.
    Im einzelnen Betrachtet mag da das ja 'toll' ggf. gut gemeint sein,
    was da an Daten vom Staat oder Organisationen die quasi für/mit dem Staat arbeiten erhoben und querverbunden wird, entspricht bisher einem deutlichen Baustein, obig genannten Digitalen ID mit den Querverbindungen zu allen und jedem Lebensbereich.

    Hier in Deutschland bitte auch mal beispielsweise die 'Meilensteine' in Finanz, Wirtschaft, Gesundheit, Agenda 2030, … lesen und verstehen.
    Nicht nur die 'fertigen Gesetze und Verordnungen' sondern auch die Entwürfe und drei, fünf teils 10 jährigen Pläne des Staates zur vorgeehenen Umsetzung

    Es sind sehr sehr viele Parallelen teils 1:1 aus obig Angesprochenen vorhanden.

    In einzelnen Bereichen (privatwirtschaftlich) oder vom Staat, gibt es sicherlich noch für sich betrachtbare Entwicklungen, die gut gemeint und umgesetzt und auch sinnvoll, hilfreich, sobald aber keine (Ausweich-)Varianten von Nutzung möglich oder zugelassen sind, geht das insbesondere wenn vom Staat her kommt, Richtung Diskriminierung, die ja andereseit so böse ist.
    Willkommen in der schizophrenen Welt von heute und morgen.

  4. Frikadell sagt:

    Diese ganze Steuerfuzzi-Mafia ist eh eine komische Gemeinschaft. Wenn ich mir ansehe, wie absurd hohe Ansprüche gestellt werden (Prüfung), kommt mir der Gedanke an eine künstlich klein gehaltene Elite im goldenen Käfig, die unter sich bleiben will.

    Bei DATEV wurde erfolgreich Lobbyismus betrieben, gibt es überhaupt noch eine andere, nennenswerte Steuersoftware im deutschen Raum?

    • Stefan sagt:

      DATEV wird nicht nur von Steuerbüros betrieben. Ich vermute mal der größere Anteil ist Lohnabrechnung. Und klar gibt es da viel Konkurrenz.

      • Ein Unternehmer sagt:

        Ich habe diese Jahr diverse Konkurrenz Produkte ausprobiert für meine GmbH:
        1. LexOffice – eigentlich die vielversprechendste Lösung, Cloud-native, Preis akzeptabel, aber dann fehlen grundlegende Buchungskonten wie Zinseinnahmen und individuell definiert komplett > Da darf ich dann wieder die Stundensätze beim StB bezahlen und Buchungsposten mit mehren Belegen (amazon) sind ne Katastrophe in der Abbildung.

        2. sevdesk – fehlen auch wieder diverse Buchungskonten

        3. MonkeyOffice : eigentlich vielversprechend aber keine datev API und die Erfassung von Belegen und Buchungen wirkte nicht sehr eingängig. Leider gar keine aktuellen Erläuterungen auf YouTube

        Dann hatte ich noch eine reine AI Lösung angetestet, die aber die Kass (1600) garnicht ansprechen lies.

        Am Ende habe ich mich wegen der GoBD jetzt wieder zurück aud DATEV begeben, die einzige Anwendung die alle Prozesse abbilden kann (peinlich für die anderen – und mehr als Fragwürdig, da es kleine Details sind die stark nach Absicht riechen und extrem leicht behoben werden könnten).

        Jetzt wieder mit Windows 11 Rechner im Haus, da die Cloud Lösung von DATEV rund 350€/Monat kostet. Die DATEV versteht Cloud als Cloud-Last Produkt, es wird ein virtueller Windows11 Rechner bereitgestellt (auch in dem Segment übertrieben teuer) also kann man nur hoffen das der Datenaustausch mit der DATEV über DUO dann auch tatsächlich funkioniert.

        Das Problem ist hier wohl, das die DATEV als quasi Staatsunternehmen und der bereitwilligen Unterwerfung aller Nebenspieler ihre Dominanz weiter ausbaut. Man wird als Unternehmer in Deutschland halt gemolken. Der Endkunde zahlts ja! Sollte man vielleicht mal drüber nachdenken, warum es in Deutschland immer teurer wird!

        Faktisch ist nahezu keine ernsthafte Konkurrenz in einem fairen Preissgment vorhanden!

        • Held der Arbeit sagt:

          "Man wird als Unternehmer in Deutschland halt gemolken. Der Endkunde zahlts ja! Sollte man vielleicht mal drüber nachdenken, warum es in Deutschland immer teurer wird!"

          Ja, weil DU es ja an DEINE Endkunden weitergibst!

        • Alwae sagt:

          Simba, Addison, Agenda, …

          Simba kenne ich gut aus einer Stb-Kanzlei. Kommt viel "leichtgewichtiger" daher als Datev, funktioniert gut und ist preislich deutlich attraktiver.

    • EDV-Opa sagt:

      Das nächst größere System dürfte Addison sein (Wolter Kluver). Da geht aber auch alles in Richtung Cloud und Web genau wie bei Datev. Bei Datev arbeitet man ja daran die OnPremise Software durch Web basierende Dienste zu ersetzen. Wer das Datev Softwaremonster kennt kann in diesem Fall vielleicht von einem Fortschritt in diesem Teil reden. Man ist eh schon jetzt völlig von der Datev abhängig und die haben Zugriff auf alles. Wenn was in Nürnberg streikt geht meist auch mit der OnPremise Installation wenig. Erfassen und Archiv mag noch gehen aber verarbeiten ist kaum möglich.

      Die Umstellung erfolgt mit Blick auf die Terminalserver, die MS ja langfristig los werden will. Speziell hierbei die Office 365 Anbindung, die bei Datev auch nicht ganz fehlerfrei ist. Wenn dann irgendwann nur noch Outlook (New) ausgerollt wird geht das gesamte Plugin System von Datev nicht mehr und die DMS Anbindung ist weg. Das ist für die Kanzlei dann ein echtes Problem weil der ganze Workflow nicht mehr funktioniert. Ich konnte bei einem Kunden bereits das neue Websystem ansehen. Da gibt es eine Testphase mit rudimentären Funktionen zum schnuppern.

      Problem dabei: Derzeit reicht Windows 10 auf den Arbeitsplatzrechnern weil Datev komplett auf Terminalservern liegt. Nur der Smartcardtreiber liegt lokal und wird in die Sitzung verbunden. Mit dem neuen System braucht man lokal aktuelle Browser und vielleicht auch zwingend W11, falls der Browser das erfordern sollte. Was dann lokal noch von Datev installiert werden muss wissen wir jetzt auch noch nicht. Das bleibt jedenfalls ein spannendes Thema mit potentiell viel Arbeit für uns und der Kanzlei.

  5. Fritz sagt:

    Wer in einer Steuerkanzlei o.ä. DATEV einsetzt, zahlt dafür richtig viel Geld und verdient i.d.R. auch viel damit. Jede Störung führt unmittelbar zu Verdienstausfällen.

    Deswegen tut man gut daran, nur eine vom Hersteller freigegebene und supportete Umgebung einzusetzen und diese möglichst exklusiv für die Anwendung und nicht Drittanbietersoftware zu verwenden.

    Das ist aber mit manch anderer Software, z.B. leistungsfähige CAD-Systeme im Elektro- oder Mechatronikbereich oder auch Software für Grafikdesign, Videoschnitt und Mediengestaltung nicht anders, in allen diesen Fällen sind die Kosten des Betriebssystems verschwindend gegenüber der Applikation.

    Von da her finde ich das Vorgehen der DATEV, nur ein kleines Fenster von Versionen und Service Packs für Betriebssystem, SQL-Server und Browser vorzuschreiben in diesem Fall legitim.

    Wer wirklich nur E-Rechnung oder z.B. Online-Lohnscheine nutzt kann ja auf eigenes Risiko andere Versionen einsetzen.

    Wir befinden uns außerdem gerade in einer Art Browser War 2.0, solche Sachen wie etwa eine AD-Anmeldung oder modern Auth sind auf Browsern ohne Chromium-Engine erfahrungsgemäß immer etwas hinterher.

    • Giesama sagt:

      Das Argument sehe ich als Ausrede.
      Windows 10 war jetzt größtenteils stabil. Mit dem esu oder den ltcs Versionen kommen nur Sicherheitsupdates, keine neuen Funktionen. Windows 10 war und ist erprobt.

      Die Kunden, die bei uns auf Windows 11 umsteigen mussten, wegen Datev, haben immens mehr Dienstleistungsaufkommen. Und das nur wegen datev. Werde den Kunden mal raten, den Mehraufwand Datev in Rechnung zu stellen.

      Technisch gibt es nicht einen punkt, das Datev nur, und ausschließlich nur, auf windows 11 laufen muss.

      Habe es mittlerweile auf Linux am laufen. Gab erst Probleme, da ein Treiber für ein Kartenlesegerät zwangsweise mit installiert wird, obwohl dieses Kartenlesegerät nicht verwendet wird.

      Ich gehe davon aus, dass Datev mächtig viel Kohle von MS bekommt, wenn die den Zwang durchziehen.

  6. Grams sagt:

    Solange es keine gesetzliche Grundlage gibt, das grundsätzlich Applikationen mindestens für Windows aber auch Linux bereitgestellt werden *müssen*, ist in den meisten Fällen es gar nicht möglich einen vollständigen souveränen Arbeitsplatz herzustellen.

    Vor allem viele der Fachanwendungen in öffentlichen Verwaltung aber auch Bundesdruckerei mit Ihren vielen Geräten unterstützen nur die Windows Welt.

    Dies wird sich auf lange Sicht nicht eben mal ändern, weil es Geld kostet Applikationen zu Linux zu portieren und weiterhin den hohen Sicherheitsstandard zu erreichen.

    • TBR sagt:

      So würden wir in die Marktwirtschaft eingreifen, wenn wir vorgeben würden, das auch eine Linuxversion entwickelt werden muss. Wo endet das dann?

      • Olli sagt:

        Ganz generell wäre das ein Eingriff ja, aber sobald Monopole ins Spiel kommen, sind solche Regelungen unumgänglich. Und Monopolen sind auch nicht mehr im Bereich der Marktwirtschaft unterwegs, also kann es damit auch kein Problem geben.

        Ohne es jetzt zu wissen vermute ich mal das die DATEV ein Monopolist ist. Also legt dem Unternehmen ruhig knallharte Pflichten aufs Tablett – das zumindest Endkunden-Software (also nicht Steuerkanzleien etc.) unter allen relevanten Betriebssystemen vorhanden sein muss (Windows, Linux, Apple) und mit allen relevanten Browsern funktionieren muss und zwar mit allen Versionen davon, die auf welche Weiße auch immer noch im Support befindlich sind.

      • Matthias sagt:

        Zumindest bei der Bundesagentur bzw Bundesanwendungen kann man diese Vorgabe ohne Marktwirtschaftseingriffe machen. Bei der DATEV sieht das anders aus aber auch hier könnte der Gesetzgeber indirekt Druck ausüben indem z.B. Bundesbehördliche genutzte Software alternativen zu Windows unterstützen muss.

    • xx sagt:

      Linux ist keine OS Plattform sondern nur ein Kernel.

  7. TBR sagt:

    Jeder Software Hersteller gibt die Mindestvoraussetzungen vor. Ein ganz normaler Vorgang. Linux kommt in der Regel so gut wie nie vor, auch nicht als Alternative.

    • Daniel A. sagt:

      Du übersiehst das Problem. Für Windows 10 gibt es für die "Normalversionen" in Firmen bis zu 3 Jahre ESU, wenn man bezahlen will. Die LTSC Varianten haben sogar noch länger support. Und trotzdem hat DATEV schon im August den Support für Windows 10 beendet, obwohl selbst der Standardsupport der "Normalversionen" von MS erst im Oktober beendet wurde.
      Das ist ja der Grund, warum die meisten Softwarehersteller Windows 10 aktuell noch supporten. War bei Windows 7 auch nicht anders.

    • Matthias sagt:

      Das kommt drauf an bei welcher Softeware man schaut, es gibt genug da steht Windows nicht auf dem Zettel ;)

  8. Stefan sagt:

    Ich denke DATEV wird seine Kundschaft genau kennen und keine unüberlegte Entscheidung getroffen haben. man findet es eher in kleinen Umgebungen bis max. wenigen hundert MA. Niemand setzt in diesen Bereichen Enterprise Versionen ein. Ich würde sogar begaupten dass die Preisgestaltung seitens MS realistisch überhaupt jeden Einsatz von Enterprise verhindert.

    Datev habe ich in vielen Themen als vorbildlichen Softwareentwickler kennengelernt. Jede Exception/Fehler wird ordentlich abgefangen und kriegt eine eindeutige Nummer. DATEV war bei weitem nicht fehlerfrei, aber das erlaubt über den ebenfalls deutschsprachigen Support eine gute Analyse und gibt den Entwicklern gute Hilfestellung.
    Die monatlichen MS Patches werden geprüft und freigegeben.

  9. Leon sagt:

    @Günter

    Windows 10 2021 IoT Enterprise LTSC erhält bis Januar 2032 Updates :)

    https://learn.microsoft.com/en-us/lifecycle/products/windows-10-iot-enterprise-ltsc-2021

  10. Sven Fischer sagt:

    Oft hast du auch keine Chance, da etwas dagegen tun zu können. Oder eine alternative Lösung zu nutzen.

    Ich habe bei mir im Service viele Handwerksbetriebe. Der überwiegende Teil lässt, was Steuern, Lohnabrechnungen etc sind, über ein Steuerbüro erledigen. Im Zuge, das im Oktober 2025 Win10 aus dem Support fällt, wurde schon zu Anfang diesen Jahres, von Seiten der Steuerbüros "Druck" gemacht.

    Die Steuerbüros schreiben auch ganz klar vor, was der PC/Laptop für Specs haben muss, damit ihre Software darauf funktioniert. Dann kommt auch jemand extra in die Firma und installiert das. Dafür gibt es auch keine Alternative. Leider.

  11. mm sagt:

    Noch viel schlimmer als die Mircrosoft Hörigkeit der Datev ist im Fall Datev, dass auch dieser Hersteller alle Kunden in die Cloud zwingt. Und das mit fadenschenigen Aussagen nur die Cloud bietet das und das und blablabla. Das schon jetzt deren Cloud Dienste permanent jeden Tag gestört sind hält die Datev nicht davon ab den Cloud Zwang weiter vollkommen unreflektiert zu betreiben.

  12. Thilo Langbein sagt:

    Dass LTSC nie für normale Office-PC vorgesehen war, ist aber schon bekannt?

  13. maTTes sagt:

    Wenn ich da an einen payroll-Anbieter aus Wiesbaden denke: die setzen auf die eigene cloud. Aber da die Software für den Client fast ausschließlich im Web abläuft, gibt es für die Nutzer der Software auch keine Einschränkungen oder Bestimmungen. Empfohlen wird meines Wissens nach Chrome, aber die anderen Browser funktionieren genauso gut.

    • noway sagt:

      Während es andere Personalbuchhaltungsanbieter gibt, bei denen auch alles in der Cloud läuft, dies aber nur unter Windows 11 in Verbindung mit Edge (!), einem zickigen Citrix und gut 20 (!) Unterdatenverarbeitern, von denen noch nicht einmal alle in der EU sitzen… und am einfachsten an ihre Lohnabrechnung kommen Mitarbeiter natürlich per App, übern Browser geht es zwar auch, aber man klickt sich nen Wolf.

  14. Eric S. sagt:

    Ein Aspekt, der bei diesem Thema Buchhaltungssoftware und E-Rechnungszwang oft untergeht, sind nebenberuflich freiberuflich tätige Leute, die 2-3 Rechnungen im Monat von um die 100 Euro oder ähnliches verschicken. Bis 2027 darf man hierbei noch Papierrechnungen verwenden, die man dann in einem Schrank in Ordnern archiviert, aber ab 2028 muss man diese digital austellen und wer digital ausstellt muss diese E-Rechnungen ("Zugpferd" oder "XRechnung") auch "GoDB konform" digital für zehn Jahre archivieren und das geht, wenn ich das richtig verstanden habe, nicht einfach als Datei auf meinen persönlichen Schreibtischrechner plus Backupmedium. Dafür brauche ich, wenn ich das richtig verstanden habe, ein GoDB konformes Archiv und der billigste Anbieter eines solchen verlangt einen Mietpreis von, ich glaube, 7,90 € pro Monat. Freiberufliche Honorartätigkeiten im Nebenberuf werden damit ein bisschen unattraktiver und die Digitalisierung macht damit auch nicht weniger, sondern in diesen Fällen mehr Bürokratie.

    In entsprechenden Artikeln zu den gemieteten Softwareangeboten wird immer vorgerechnet, wie viel Arbeitszeit "Kleinselbstständige" sparen, wenn sie 100 Rechnungen in nur wenigen Minuten ausstellen und archivieren können. Wer aber nur 2-3 Rechnungen im Monat ausstellt, muss sich jetzt um eine Miete kümmern und hat mit Papierrechnungsarchivierung auch schon nur Minuten im Monat mit der Archivierung zu tun.

    Ich hoffe insgeheim, dass ich das vielleicht falsch verstanden habe und doch irgendwie noch ein persönliches E-Rechnungsarchiv ohne Zwangsmiete möglich ist, aber bisher scheint mir die Zwangsmiete die einzige elektronische Möglichkeit zu sein.

    • TBR sagt:

      Momentan gilt auch ein e-mail Postfach als erlaubt für e-Rechnungen. Z.B. invoice@ dorthin sollten dann alle Rechnungen übermittelt werden. Das gilt für das Jahr 2026. Ab 2027 muss ein versenden als E-Rechnung erfolgen. Es gibt freie Software die das lokal erledigen kann.

  15. robnau sagt:

    Ich kenne DATEV nur aus Administrationssicht und nicht inhaltlich: Aber mit DATEV-SmartIT gibt es eine Betriebssystem- und Browser-unabhangige Nutzungsvariante. Wer also kein Windows 11 bereitstellen kann/will, kann dennoch DATEV nutzen.

  16. Martin B sagt:

    Cloud ist Müll. Bei einem Kunden z.B. (nicht Datev, mehr im Bankenbereich): Aufwände beim Identitätsmanagement, teilweise 3-fach Login und immer wieder Instabilitäten mit der Citrix Verbindung, die nachweislich beim Anbieter liegen. Interaktion mit dem eigenen Desktop ist eingeschränkt. Es ist einfach ein super nerviges Thema, kostet dafür aber richtig Geld.

  17. Froschkönig sagt:

    "Aber gut 500 Millionen Systeme mit Windows 10 lassen sich nicht auf Windows 11 umstellen. "

    Ja, gut, Datev könnte das so machen, wie es Citrix bei der Einwahl an einem Netscaler per Workspace-App macht: Prüfen, wie der Patchlevel vom Windows ist, Updates maximal 1-2 Monate alt, AV aktuell, Anmeldung möglich. Das würde auch Windows 10 mit ESU, LTSC usw. einschließen. Wäre immerhin klüger als der Win 11 Zwang.

    Aber andererseits… Datev ist eine kommerzielle Anwendung, Gehaltsabrechnungen und so. Bei Privatleuten mag ich noch nachvollziehen, dass man an seinem alten, nicht Win 11 tauglichen PC hängt, die wären übrigens mit Intel-CPU jetzt mindestens 7 Jahre alt (also Core-i 7th gen und älter). Aber im kommerziellen Umfeld sollte Nostalgie keine Rolle spielen und die Windows-11-Lizenz ist im Enterprise-Vertrag mit drin. Die Hardware bekommt man für ab etwa 500 Euro, das sollte sich das Unternehmen nach 7 Jahren mal pro Arbeitsplatz leisten können.

    • Rabiator sagt:

      Das Problem mit Windows 11 ist weniger der Hardwarepreis (und das "Update" von Windows 10 gibt es eh umsonst), sondern die Softwarequalität und die vielen Stellen, an denen man genau aufpassen sollte, Microsoft nicht zuviel Zugriff zu erlauben. Recall zum Beispiel wurde nur aufgrund von Userprotesten nicht als Standard ausgerollt.

      Dazu ist noch die Frage, ob mit der nicht abschaltbaren Telemetrie womöglich vertrauliche Daten abfließen. Ich traue Microsoft da keine zehn Zentimeter weit.

      • Mark Heitbrink sagt:

        seit wann kann ich den Dienst diagtrack nicht beenden? das ist totaler Schwachsinn und hören, sagen, weitersagen.
        https://www.gruppenrichtlinien.de/artikel/windows-10-telemetrie-und-diagnosedaten-richtig-abschalten

        der Aufwand Windows 11 zu dem Thema zu administrieren ist genauso wie unter 10. die Dokumente sind öffentlich.
        https://learn.microsoft.com/en-us/windows/privacy/manage-connections-from-windows-operating-system-components-to-microsoft-services

        die Liste der Dienste und Komponenten hat sich zu dem Thema nicht geändert. es sind ein paar Aufgaben dazu gekommen.

        Recall und Copilot (der auch 10 betrifft) werden wie jede andere unerwünschte Software mit 20 Jahre alter Technik geblockt: Software Allowlisting aka SRP oder Applocker.

        Windows 11 mag ein paar Probleme haben, die mich auch nerven, aber mangelnde Kontrolle ist es sicherlich nicht. es ist ein Mangel in der Administration.

        • peter0815 sagt:

          Ganz abschalten kann man es nur bei Enterprise oder wenn Pro einer AD begetreten bzw. MDM aktiv ist.

          Also nicht wirklich zuverlässig, außer hinter einer zusätzlichen Firewall.

          Allerdings telefoniert mittlerweile Firefox und so mancher VPN Provider – der wegen seiner der Firewall – selbst mehr Traffic nach Hause.

          Egal ob unter Windows oder Linux.

          Wenn man sich aber anschaut was da erst so manches EDR oder XDR nicht wirklich durch die Nutzer nachvollziehbar quer durch die Weltgeschichte schickt ist das aber heute dann doch eher vernachlässigbar.

          Ein Grundvertrauen in die Softwareentwickler und Dienstleister ist überall erforderlich. Die können wenn sie böse sind bei gezielten Angriffen praktisch immer machen was sie wollen. Egal ob mit Open Source oder ohne.

          • Mark Heitbrink sagt:

            > Ganz abschalten kann man es nur bei Enterprise oder wenn Pro einer AD begetreten bzw. MDM aktiv ist.

            GENAU DAS IST QUATSCH!
            was verstehst du an Diensten abschalten nicht? ein Dienst der nicht läuft muss keine registry auswerten, bzw ignorieren je nach Edition.

            DIENST abschalten. fertig die Laube

            seit 10 Jahren derselbe Quatsch … ist das so schwer zu verstehen?

  18. J. Zielke sagt:

    Herzlich willkommen nachträglich in 2025 und bald 2026.

    M$ Windows 10 ist seit Juli 2015 >10 Jahre am Markt. Natürlich in die Jahre gekommen. Wie jedes und alle anderen OS zuvor. Windows 11 erschien im Oktober 2021, also vor 50 (!) Monaten.

    Wirklich jeder ernst zu nehmende Software- oder Lösungsanbieter überlegt sich sehr genau, welchen Umfang welcher von M$ zumindest für überwiegende Nutzergruppen an- und abgekündigtem Browser- und Betriebssystemumgebung man ab und bis wann und wie lange aktiv supporten WILL und kann. Das wird mit 12-24 Monaten Vorlauf auch aktiv mitgeteilt und das war auch (und nicht nur bei) bei DATEV berechenbar und vorhersehbar. Nichts davon passiert überraschend. Das war so oder ähnlich schon immer so. Kann man wenig nachhaltig finden, erzeugt aber über den Lifecycle jeder Softwarelösung mittelbar die unbedingt notwendige Systemstabilität. Wie jede beliebige andere Lösung immer auch Systemvoraussetzungen definiert.

    Wer schon mal im 1st/2nd Level Support tätig war, der weiß auch, warum man sich nicht weitere x Jahre mit längst gefixten issues durch ein aktuell gehaltenes OS herumschlagen, sondern auf gewisse und weit verbreitete OS-Standards konzentrieren möchte. Alles andere wäre auch unwirtschaftlich und nicht smart.

    DATEV-Online-Anwendungen laufen übrigens seit 2020 mit ggf. geringfügigen funktionalen Einschränkungen in nahezu jedem Browser. Auch hier begrenzt man aus verständlichen Gründen = Aufwandsminimierung den aktiven Support auf aktuelle Edge- oder Chrome-Versionen, die auf jedem aktuellen OS kostenfrei installierbar sind.

  19. IT-Admin sagt:

    Ich kann Datev verstehen.

    Mit Windows 7 war es damals genauso, nach Supportende hat auch Datev hier keinen Support mehr geleistet.

    Was bei der Analyse nicht beachtet wurde, für Einzelplatzinstallationen (Ja es gibt Kleinstunternehmen, die haben nur einen PC oder Laptop) kann auch Windows Home genutzt werden, und hier für gibt es nur noch einige Monate ESU, was durch das ganze Hin- und Her von Microsoft bis fast zum Ende noch nicht einmal genau klar war wie und ob es funktionieren sollte.

    Zudem bedeutet nun auch die Einstellung von Windows 10 das die Ära 32-Bit Windows Betriebssystem zuende gegangen ist. Hierbei ist nun jeder Hersteller und auch Entwickler zu verstehen der für die paar % die noch existieren den Aufwand (Kosten) verursacht, welcher nicht mehr zurückbezahlt wird, einstellt.

    Auch ist die lokale Datevinstallation auf USB Dongles angewiesen, und gerade bei Hardware kann es nach Supportende von einem Windows ganz schnell Zappenduster mit Treibern und Zertifizierungen werden.

    Und bedeutet das ESU Programm nicht nur das es Sicherheitsupdates gibt, aber keinen technischen Support seitens Microsoft mehr? Also was würde passieren wenn Microsoft hier durch ein Sicherheitsupdate irgendeinen Programmfehler/Treiberfehler/BSOD auslöst? Ich würde mir hier als Hersteller auch nicht die Finger verbrennen wollen für etwas Support zu leisten, was nicht mehr unter "Kontrolle" ist.

    • EDV-Opa sagt:

      Datev setzt bei vielen Programmteilen noch immer auf 32Bit. Auch die MS Office Anbindung muss in 32Bit erfolgen. Das nervt ohne Ende ist aber nicht zu ändern solange die Kanzlei entsprechende Module einsetzen muss. Da gibt es bei der Datev extra eine Kompatibilitätsliste https://help-center.apps.datev.de/documents/1080014
      Daran wird sich auch in der Zukunft solange nichts ändern bis MS die 32Bit Version von Office einstellt und Datev nachziehen muss.

  20. Horst33 sagt:

    Auch bei der GTÜ, TÜV, DEKRA usw. wird Win 11 zur Voraussetzung

  21. Bruno Koop sagt:

    ich warte schon immer mit Sehnsucht auf jeden 10ten des Monats, wenn wieder der Update-Day von Microsoft kommt.
    Dann rufen mich wieder einige Bekannte oder Verwandte an weil wieder irgendwas am PC nicht funktioniert.

    Extrem war am 10.12. das Zusammenspiel vom Win11-Update und der Datev-Software.
    Nach dem Update hat der Defender einige Programmteile der Datev als kritisch eingestuft.
    Ging natürlich nix mehr.

    Es vergeht auch kein Monat in dem irgendwas nicht glatt läuft beim Update. Die Redmonder machen immer neue Baustellen auf.
    Genauso wie die Nürnberger, die basteln auch schon seit 30 Jahren an ihrer Software rum und machen die immer schlechter!

  22. Itchy sagt:

    DATEV Mittelstand läuft hier seid der August Version unter W10 IoT ohne Probleme, hab da auch keine Bedenken das sich das in absehbarer Zeit ändern wird. In etlichen Datev Hilfsprogrammen poppt ja auch immer noch W2k Technik auf.
    Und den Support hab die letzten 10 Jahre nicht gebraucht.

  23. UPuetz sagt:

    Die Situation bei Datev ist – es bleibt mir nur der Ausdruck – noch perverser: schon ab dem 19. September, also vor dem Oktobertermin der ersten Supporteinschränkung, wollte Datev partout nur noch Win11 haben.

    Warum? Das weiss nur Datev. Wenn man zusätzlich weiss, dass Win11 den nahezu gleichen Betriebssystemkern wie Win10 hat und sich WIN-APIs nicht wirklich geändert haben – ist die Sache noch wilder.

    Im Bereich von Steuerdingen geht aber eh einiges "speziell". So basierte die Elstersoftware auf Qt und war damit eigentlich für Plattformunabhängigkeit vorbereitet. Aber: die Elstersoftware gab es nicht für Linux Distros.

    Ich denke, dass da in zwei Richtungen was passieren sollte: die Leute müssen mit den Füßen abstimmen und vom Gesetzgeber her muss Druck für digitale Souveränität aufgebaut werden. Ob die Mannschaft vom Fritze da irgendwas machen will ist leider eher unwahrscheinlich..

  24. Grinskeks sagt:

    Ist für mich nachvollziehbar und ich würde es auch so handhaben. end of life wird nicht mehr unterstützt, zumal es extra getestet und ggfls. sogar angepasst werden muss und somit Kosten erzeugt oder Änderungen forciert, die wiederum auf Win11 gegengetestet werden müssen.

  25. Yossarian sagt:

    Ich arbeite primär im Support Bereich von Datev Kunden (eigentlich sind es Genossen ;) )und die Zahl an Problemen, die allein fast jeden Monat durch diverse Updates (entweder Datev eigene oder von sonstigen Drittanbietern inkl. Microsoft), sind nicht unerheblich.

    Daher kann ich leider sehr gut verstehen, dass Datev versucht den Umfang an Systemen, die sie supporten, möglichst überschaubar zu halten. Sie haben den Laden ja jetzt schon kaum noch im Griff und die Ausfälle bei den diversen RZ- und Clouddiensten sind -im negativen Sinne- schon ziemlich "beeindruckend".

    Die Clientplattform soll übrigens laut Datev bald eh keine große Rolle mehr spielen, da man plant alle Anwendungen in die Cloud zu verschieben und somit browserbasiert anzubieten. Damit ist übrigens keine Citrix Lösung gemeint, sondern wirklich nativ im Browser.
    Allerdings: Wer ein paar Jährchen / Jahrzehnte Erfahrung mit der Datev hat, der wird die Geschwindigkeit solcher Migrationsprozesse aus der Vergangenheit kennen… daher wird das wohl eher Jahrzehnte und nicht Jahre dauern bis man das alles final fertig hat. ;)

    • TBR sagt:

      Die DSGVO geht mir ziemlich auf den Geist, aber Anwendungen wie DATEV gehören definitiv nicht zu Anwendungen, die in eine Cloud gehören. Genau sowenig wie HR etc. Dass hier mal etwas richtig krachen geht, ist nur eine Frage der Zeit.

      • Yossarian sagt:

        Vieles liegt bei denen bereits eh im Rechenzentrum. Davon ab bin auch ich kein Fan davon, aber mein Punkt war ja auch eher, dass das zumindest die Client Einschränkungen aufheben würde. Danach kannst du deinen Client frei wählen, hauptsache irgendein kompatibler Browser läuft darauf.
        Und das war ja nun eigentlich der zentrale Kritikpunkt im Artikel.

        • bytemaster sagt:

          Achtung: trigger nicht den Troll, der kann und will nur MS.

          Also komm ihm besser nicht mit "Client frei wählen, hauptsache irgendein kompatibler Browser läuft darauf." ;-)

          • TBR sagt:

            Du hast es einfach nicht verstanden, worum es bei meinen Kommentaren geht, macht nichts. Ich hoffe, du hast noch Raum, um etwas dazuzulernen. Alternativ gibt es ja noch das Heise Forum ;)

            • bytemaster sagt:

              Nein, was man hier so liest, kannst und willst du einzig die "guten MS Produkte". Insofern lag ich da schon ziemlich richtig.

              Daher gebe ich das "dazulernen" gene an dich zurück :-)

              Was das jetzt mit dem Heise Forum zu tun hat, keine Ahnung. Phantasierst du gerade ein wenig?

        • TBR sagt:

          Ja, das wäre sicher ein guter Weg. Über den Browser wäre das Betriebssystem darunter unerheblich.

          • noway sagt:

            Und es müssen auch KI-freie Browser möglich sein.

          • Yossarian sagt:

            Wenn man die Qualität und den Funktionsumfang der bereits aktiven Cloud Produkte betrachtet und ein wenig im Datev Forum quer ließt, dann sind die wohl tatsächlich sehr weit weg von der Funktionalität der klassischen Programm Versionen.

            Bin mir daher nicht sicher, ob das wirklich der richtige Weg ist, zumal man damit wirklich jegliche Kontrolle über seine Daten aufgibt. Es ist jetzt schon kein einfacher Weg seine Daten von der Datev zu anderen Anbietern zu migrieren, beim DMS kann man es wahrscheinlich direkt vergessen… und das dann alles in der Cloud? 10 Jahre Aufbewahrungsfrist kommt auch noch dazu, was dir Kosten auferlegt für Mandate, die evtl. schon lange nicht mehr an deiner Kanzlei hängen.

  26. Hansi Meier sagt:

    Datev ist doch für verschiedenste Server-Versionen ab 2016 freigegeben. Also 2022 ist problemlos und das hat noch ein paar Jährchen offiziellen Mainstream Support. Da wo ich aufgrund der Produktnutzungsrechte kein IoT-LTSC verkaufen darf oder keine passende mit vorinstalliertem OS bekomme (wo dann ein anderer verkauft) , mache ich das mittlerweile so. Muss der Kunde halt ein paar Kröten mehr bezahlen. Das ist aber schnell wieder drin weil ich über die Zeit deutlich weniger für die Pflege habe.

    Und so schlimm ists Kostenmässig gar nicht, da es nur ca. das doppelte kostet wie eine W11 Lizenz + Upgrade-Einkauf auf Enterprise wo man LTSC installieren darf. Dafür 10 Jahre Sicherheits-Updates ohne Funktionsupdates. Und für die letzten paar TS-Versionen schaut fast jeder Software-Hersteller das es läuft. Folglich läuft auch auf der Konsole. ;)

  27. ere sagt:

    Ich kenne DATEV noch aus MS-DOS-Zeiten. Die Diskussion der Betriebssysteme ist schon so alt wie DATEV selbst. Ich kann mich noch lebhaft erinnern, wie die Kanzleien geschimpft haben, als man von DOS auf Windows umgestellt hatte. Neue Hardware musste in den Kanzleien her und es musste vieles angepasst werden. Ein riesiger Zirkus. Später belegte ich dann den DATEV-Admin Kurs in Nürnberg. Das ist jetzt schon 20 Jahre her und da war unter den Teilnehmern das Thema wieder.

    Die Steuerbüros (ich kenne einige größere, 50 bis 100MA+) nutzten für Mandanten in Deutschland i.d.R. DATEV on Prem auf Microsoft RDS oder als SaaS/Azure. U.a. weil es in Deutschland eines der wenigen Produkte ist, die alle komplexen Anforderungen erfüllt (auch rechtliche) und außerdem Schnittstellen zur Automation mitbringt. Es gäbe da auch noch Agenda. International ist die Alternative SAP. Das schränkt die Auswahl für Mittelstandskanzleien schon deutlich ein.

    DATEV setzt seit je her auf Microsoft und die haben sich natürlich auch das Personal und die Entwickler entsprechend gezogen. Die DATEV-Supporter und die DATEV-Admins lernen das System auf Basis von Microsoft OS, Browser und Komponenten kennen. Deshalb setzten sie auf strikte Rahmenbedingungen, um den Betrieb des Produkts gewährleisten zu können. Auch die Komplexität aller DATEV Komponenten ist hoch. Da spielen viele Komponenten mit, die alle irgendwie miteinander funktionieren müssen und für Windows OS produziert wurden.

    Im Übrigen bezieht sich der Artikel auf den DATEV-Arbeitsplatz – also den Client auf dem PC. Wie gesagt, nutzen die größeren Kanzleien DATEV über RDS oder SaaS (ebenfalls auf MS-Basis). Und es ist ein Produkt für eine eingeschränkte Kundschaft. Ein Endkunde kommt überhaupt nicht an DATEV ran, es sei denn über Sublizenzierung seines Steuerberaters (anders als bei Lexware oder Agenda).

    Es ist halt wie bei einem Öltanker. Du steuerst das ganze System, eine ganze Firma mit einem sehr komplexen Produkt, die dazugehörenden Rechenzentren und Kunden mal eben nicht um die Ecke. Die im Artikel angesprochene und angestrebte Souveränität ist zwar schön, aber für ein Mittelstandsunternehmen wie DATEV definitiv nicht kurz- und mittelfristig machbar. Man müsste mindestens die Hälfte des Personals austauschen, viele neu Schulen und die Mitglieder der Genossenschaft von den Vorteilen digitaler Souveränität überzeugen. Vergiss es einfach, das wird nichts.

    Fazit: Die Abhängigkeit ist längst zementiert, schon seit 30 Jahren. Was da gerade passiert ist keine Zementierung, sondern eine konsequente Fortführung des Problems. Und solange von der Kundschaft keine anderen OS als die von MS akzeptiert werden, ist das sowieso aussichtslos.

  28. Chris sagt:

    Surprise surprise…… nicht

    Ich habe hier schon in diversen Beiträgen auf die Problematik hingewiesen, das einem ein verlängerter Support des OS nichts bringt wenn die Softwareanbieter ihr Ding durchziehen.

    Das fängt bei theoretischem Support an, wenn man ein Problem hat, der Support einem dann die Unterstützung verweigert, da auf einem nicht freigegebenen System installiert (obwohl das Problem nicht das OS ist). Und endet in technischen Abhängigkeiten wie z.B dem NetFramwork das auf LTSC Versionen (die man eh nicht auf Büro Arbeitsplätze nutzen sollte), aber evtl. auch ESU Varianten, keine Updates mehr bekommt. Setzt eine Software eine neue Version voraus, steht man da und hat ein Problem und der schöne Plan nicht updaten zu müssen fällt wie ein Kartenhaus zusammen.

    Das Thema Browser sehe ich weniger kritisch, es muss nicht zwingend Chrome oder Edge sein, es gibt auch andere Chromium basierte Browser. Als Administrator wird man aber eh auf die Browser gehen die man per GPO auch administrieren kann.
    Und sieht man sich die Verteilung der Browser an, ist es Stand heute nur logisch auf Chrom(ium) zu setzen.

  29. WSUS-Admin sagt:

    DATEV hat doch seine DATEV Solution Partner (ehemalige DATEV-System- und DATEV-Lösungs-Partner). Also Systemhäuser. Da arbeiten dann zertifizierte DATEV Techniker.

    Es ist ein Geben und Nehmen. Der Zwang zu Windows 11 bringt dem DATEV Solution Partner Geld in die Kasse. Durch Hardware-Verkauf und die Stunden, das Ganze zu installieren.

    War mit dem Supportende von Windows 7 nicht anders….und mit XP auch nicht.

    Gerade Steuerberater sollten doch wissen, dass sich aus steuerlicher Sicht der Austausch der IT alle 5 Jahre rechnet….

    Betroffen ist auch, wer mit RDS unter Server 2016-2025 arbeitet. Denn wenigstens das SiPa compact muss ja auf dem Client laufen. Und das ist für Windows 10 abgekündigt….https://help-center.apps.datev.de/documents/1029184

    Wenn mir jetzt einer mit Smart Login kommt, nein, das kann bei weitem noch nicht alles, was eine Smartcard kann: https://help-center.apps.datev.de/documents/1024389

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