Noch ein kleiner Nachtrag von dieser Woche. Microsoft hat für Windows Server 2025 eine native NVMe-Unterstützung angekündigt. Diese soll eine drastische Leistungssteigerung ermöglichen. Die Funktion muss aber von Administratoren manuell aktiviert werden. Dieses Feature soll wohl auch für Windows 11 25H2 aktivierbar sein.
Ich hatte das Thema bereits auf X sowie in einigen Web-Beiträgen gesehen. Nachfolgender Tweet greift das Ganze auf und verlinkt auf den Techcommunity-Beitrag Announcing Native NVMe in Windows Server 2025: Ushering in a New Era of Storage Performance vom 16. Dezember 2025.

Microsoft kündigt dort eine neue neue Ära für die Speicherleistung auf NVMe-SSDs an. Obige Grafik zeigt bereits Vergleiche bei bei NVMe-SSD-Zugriffen zwischen Windows Server 2022 und 2025.
Was sind die Hintergründe
Moderne NVMe-SSDs – wie PCIe Gen5-Enterprise-SSDs mit einer Leistung von 3,3 Millionen IOPS oder HBAs mit über 10 Millionen IOPS auf einer einzigen Festplatte – erweitern die I/O-Datenmengen, die zu und von SSD-Speichern schreibend oder lesend transferiert werden können.
- Das Problem ist, dass die SCSI-basierte E/A-Verarbeitung hier mit den obigen Datenraten nicht mithalten kann. Denn diese Verarbeitung verwendet ein Single-Queue-Modell, das ursprünglich für rotierende Festplatten entwickelt wurde. Die Protokolle (wie SATA) unterstützen nur eine Warteschlange mit bis zu 32 Befehlen.
- Die NVMe-Spezifikation wurde von Grund auf neu für Flash-Speicher entwickelt und unterstützt bis zu 64.000 Warteschlangen. Dabei kann jede Warteschlange bis zu 64.000 Befehle gleichzeitig verarbeiten.
Daher haben Microsofts Entwickler eine native Unterstützung für NVMe-SSDs in Windows Server 2025 implementiert. Die Verwendung dieser Technik soll eine dramatische Leistungssteigerung beim Zugriff auf die NVMe-SSDs von bis zu 80 % bieten.
Nativer NVMe-SSD-Support verfügbar
Microsoft hat nun die die Einführung der nativen NVMe-Unterstützung in Windows Server 2025 bekannt zu geben. Diese Verbesserung ist auf einen neu gestalteten Windows-Speicherstack zurückzuführen. Dieser spricht nicht mehr alle Speichergeräte als SCSI-Geräte (Small Computer System Interface) an. Diese Methode wurde traditionell für ältere, langsamere Laufwerke verwendet.
Da NVMe-Befehle nicht mehr in SCSI-Befehle konvertiert werden müssen, reduziert Windows Server den Verarbeitungsaufwand und die Latenz. Darüber hinaus wurde der gesamte I/O-Verarbeitungsworkflow für extreme Leistung neu gestaltet, heißt es. Moderne NVMe-SSDs (Non-Volatile Memory Express) arbeiten jetzt effizienter mit Windows Server zusammen.
Manuelle Aktivierung erforderlich
Diese native NVMe-Unterstützung ist aber nicht automatisch aktiv. Voraussetzung ist einerseits, dass das neueste kumulative Update (ab Oktober 2025 oder später) für Windows Server 2025 installiert ist.
Zudem ist sicherzustellen, dass die Maschine mit Windows Server 2025 über NVMe-fähige SSDs verfügt, die den Windows NVMe-Treiber (StorNVMe.sys) verwenden. Einige Anbieter von NVMe-SSDs verwenden eigenen Treiber, wodurch sich die native NVMe-SSD-Unterstützung nicht verwenden lässt, d.h. man bemerkt keine Unterschiede.
Sind die Voraussetzungen gegeben, lässt sich die native NVMe SSD-Unterstützung über folgenden Befehl in der Registrierung aktivieren.
reg add HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Policies\Microsoft\FeatureManagement\Overrides /v 1176759950 /t REG_DWORD /d 1 /f
Alternativ können Administratoren auch diese Gruppenrichtlinien (MSI-Datei für Windows 11 25H2 Preview und Windows Server 2025) verwenden, um die Richtlinie hinzuzufügen, die die Funktion steuert. Die Funktion lässt sich dann mittels Richtlinie über den lokalen Gruppenrichtlinien-Editor (gpedit.msc) aktivieren. Die Richtlinie ist unter
Lokale Computerrichtlinie > Computerkonfiguration > Administrative Vorlagen > KB5066835 251014_21251 Feature Preview > Windows 11, Version 24H2, 25H2
zu finden. Sobald die native NVMe-Unterstützung aktiviert ist, lässt sich im Geräte-Manager überprüfen, ob alle angeschlossenen NVMe-Geräte im Abschnitt Speicherlaufwerke angezeigt werden. Weitere Details und Benchmarks sind im Techcommunity-Beitrag Announcing Native NVMe in Windows Server 2025: Ushering in a New Era of Storage Performance zu finden.
Die Unterstützung soll sich soll laut deskmodder.de auch bei Windows 11 25H2 über andere Registrierungsschlüssel aktivieren lassen und wirken. Ich habe die Details der Kollegen im Beitrag Windows 11 25H2: Ebenfalls native NVMe-Unterstützung zur Leistungssteigerung zusammen gefasst.
Artikelreihe:
Windows Server 2025: Native NVMe-Unterstützung zur Leistungssteigerung
Windows 11 25H2: Ebenfalls native NVMe-Unterstützung zur Leistungssteigerung



MVP: 2013 – 2016




LOL! Unter Linux schon seit 2011 (1) am Start.
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(1) https://lwn.net/Articles/431103/
Für HyperV und ein paar wenige große Serverbrocken sicher interessant. Aber die Mehrzahl de Windows-Server läuft ja virtuell.
Falsch, siehe https://www.thomas-krenn.com/de/wiki/VMware_Performance_Vergleich_SCSI_Controller_und_NVMe_Controller.
Wohlgemerkt: Die im Abschnitt "Performance Vergleich" aufgeführten Server sind VMs! Die in diesen laufenden NVMe Controller bringen teils deutliche Leistungszuwächse gegenüber dem VMware Paravirtual Controller.
Dort geht es um VMWare ESXi als Virtualisierungs-Host.
Sonst gehts danke? Ich schrieb extra noch "Wohlgemerkt …".
Zitat von der Krenn-Seite: "Ab ESXi 6.5 und virtueller Hardwareversion 13 kann der VM auch ein NVMe Controller hinzugefügt werden. Dieser Controller optimiert noch einmal die Performance von SSD RAIDs, NVMe und PMEM Storage. Ab VMware vSphere 7.0 und virtueller Hardwareversion 17 ist dieser Controller in der VM default Konfiguration enthalten und ersetzt somit den SCSI Controller."
Weiterer Beleg für die Richtigkeit meiner Aussage in (1), Zitat: "Hi all, I agree that using VMware NVMe Controller in a VM delivers better performance compared to VMware default SCSI Emulation and I suspect the same would happen to Windows Hyper-V."
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(1) https://techcommunity.microsoft.com/discussions/windowsserverinsiders/vnvme-on-hyper-v-to-unlock-pcie-5-0-nvme-performance/4443252
Stimmt. Hyper-V ist aber auch ein Gurkenprodukt! Selbst KVM/Proxmox sind mit VirtIO‑NVMe weiter.
kann ich die performance auch auf einem kvm rootserver (unterbau proxmox) steigern?
es gilt wohl schon auch für win 11
https://www.deskmodder.de/blog/2025/12/16/windows-server-2025-native-nvme-unterstuetzung-fuer-eine-bessere-leistung-kann-aktiviert-werden/
Für Windows 11 ist das ein anderer Beitrag: https://www.deskmodder.de/blog/2025/12/18/windows-11-auch-mit-nativer-nvme-unterstuetzung/#comments
Und es sind für Windows 11 andere Registry-Werte zu setzen.
Die Gruppenrichtlinie setzt nur die NVMe Einstellungen für Windows Server 2025.
Hier der reg-key der gesetzt wird:
[HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Policies\Microsoft\FeatureManagement\Overrides]
"1176759950"=dword:00000001
Für Windows 11 24H2 und 25H2 gibt es keine Gruppenrichtlinie!!!
Hier müssen andere reg-key händisch gesetzt werden:
[HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Policies\Microsoft\FeatureManagement\Overrides]
"735209102"=dword:00000001
"1853569164"=dword:00000001
"156965516"=dword:00000001
Die Kollegen bei deskmodder.de hatten es erklärt – ich habe für Samstag aber eine Folgebeitrag zu dem Thema bei W11 eingestellt.
Nachtrag:
für Windows 11 24H2 und 25H2 muß Update KB5066835 installiert sein, denn das bringt die NVMe Treiber mit.
Also bei mir (Windows 11 25H2) hat es bei allen PC´s funktioniert, wie bei Deskmodder beschrieben. Jedoch empfehle ich DRINGEND Sicherungsmaßnahmen VORHER durchzuführen, da die Aussage "geht bei mir" eben nicht für jedes System gilt. Das kann man auch gut studieren, wenn man die Kommentare in dem Beitrag von Deskmodder genau liest.
Das hier ist übrigens der Registry Patch für Windows 11:
——————————————–
Windows Registry Editor Version 5.00
[HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Policies\Microsoft\FeatureManagement\Overrides]
"735209102"=dword:00000001
"1853569164"=dword:00000001
"156965516"=dword:00000001
——————————————–
Wenn es funktioniert ist durchaus eine Leistungssteigerung von 5-10 Prozent zu beobachten. Hängt eben von dem System und der verwendeten NVME SSD ab.
Viele Spaß beim Testen! ;-)