Bei Google Discover-Feeds basieren 51 % der Inhalte nun auf KI

Stop - PixabayWie wirkt sich der Umbau des Google-Suchgeschäfts in Richtung AI auf die Besucher von Webseiten und Internetinhalten aus? Google argumentiert, dass man den Seiten im Internet Traffic bringe. Es gibt aber seit langem Berichte, die massive Rückgänge der Besucherfrequenz über die Websuche konstatieren. Nun liegen mir recht aktuelle Zahlen zu Google Discover vor, die belegen, dass der Großteil der Inhalte nun auf KI basieren.

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Es sieht nicht gut für Betreiber von Webinhalten aus, die darauf angewiesen sind, dass Suchmaschinen wie Google Besucher bringen. Ich hatte bereits im Artikel Das freie Web liegt im Sterben – sagt Google auf eine fatale Entwicklung hingewiesen. Damals schrieb ich: "Spätestens seit Microsoft und Google damit begonnen haben, bei der Suche einen Excerpt der Treffer per AI an den Anfang der Ergebnisliste zu stellen, musste jedem Publisher klar sein, dass das Web mit seinen Webseiteninhalten, wie wir es heute kennen, nicht überlebt."

Wo kommen Besucher von borncity.com her

Der springende Punkt ist der Umstand, dass die AI-Zusammenfassungen den Traffic auf den Quellseiten reduzieren. Ich hatte obigen Screenshot meines Blogs gezeigt, der belegt, woher die externen Besucher kommen. Die Masse kommt über Suchmaschinen, davon über 90 % von Google.

Google Discover: Feed ist zu 51 % AI-Inhalt

Nun wollten die Leute von Marfeel es etwas genauer wissen und haben den Feed von Google  Discover analysiert. Mit dem Google-Dienst Discover können Nutzer sich informieren lassen, wenn es zu interessierenden Themen, z. B. die Lieblingsmannschaft, oder auf der bevorzugten Nachrichtenseite Neuigkeiten gibt. Die Leute brauchen als nicht einmal mehr nach solchen Inhalten zu suchen.

Marfeel hat sich in letzten Wochen mithilfe neuer Daten von Marfeel Discover Monitoring intensiv mit Google Discover beschäftigt. Was das Team dabei festgestellt hat, ist keine kleine Änderung oder vorübergehende Schwankung.

In den USA, Brasilien und Mexiko bestehen mittlerweile 51 % des Google Discover-Feeds aus KI-Übersichten. Discover erstellt nicht mehr nur Rankings für Artikel, sondern generiert Zusammenfassungen und bestimmt damit neu, wer sichtbar ist, wer Klicks erhält und wer zurückbleibt. Die Daten zeigen nun klare Trends auf:

1. Die Hälfte des Feeds wird mittlerweile von KI generiert

Die obige Zahl ist kein Einzelfall. KI-Übersichten nehmen immer mehr Platz im Feed ein und reduzieren die Anzahl der traditionellen Slots, in denen Publisher-Links konkurrieren können. Weniger Slots bedeuten schwierigere wirtschaftliche Rahmenbedingungen für den redaktionellen Traffic.

2. Die Zuordnung wird angezeigt, aber der Klick wird umgeleitet

KI-Übersichten zeigen oft mehrere Publisher-Logos an, was laut Marfeel auf eine gemeinsame Zuordnung hindeutet. Die Interaktion mit den Inhalten erzählt laut Auswertung jedoch eine andere Geschichte:

  • USA: 77 % der KI-Übersichten verlinken nur zu YouTube.
  • Brasilien und Mexiko: 100 % verlinken zu YouTube.

Die Publisher sind sichtbar, aber die "User Journey" endet häufig innerhalb des Google-Ökosystems. Sichtbarkeit ohne Besuche wird zur Norm.

3. KI erobert den hinteren Teil des Feeds

Marfeel hat sich dann noch den Feed von Google Discover vorgenommen und die Inhalte für die USA analysiert. Für die USA gilt:

  • 21,6 % der Positionen 1–5 sind KI-Übersichten
  • 82,7 % der Inhalte nach Position 20 sind KI generiert

Dies legt eine Rollout-Strategie von Google nahe: Beginne dort, wo die Klickrate niedriger ist, und arbeite dich dann mit den KI generierten Inhalten langsam nach oben. Der sogenannte Long Tail von Discover wird schnell zu einem Gebiet, das nicht mehr von Publishern beherrscht wird, das ist der Schluss von Maarfeel.

4. YouTube gewinnt Exits; X füllt den Raum

Die Auswertung von Maarfeel Discover zeigt, dass der Google eigene Dienst YouTube der klare Nutznießer ist und oft zum einzigen anklickbaren Exit aus AI-Übersichten wird. Der Dienst X von Elon Musk erscheint hingegen zwar noch häufig als Quelle in den AI-Übersichten, jedoch meist in niedrigeren Positionen. Viel Platz im Feed, begrenzte individuelle Sichtbarkeit, fungiert als risikoarmer Backfill.

5. Das Modell der Content-Syndizierung verliert an Bedeutung

Große Aggregatoren, die Discover in der Vergangenheit durch breite Weiterverbreitung dominierten (Yahoo, AOL, andere), verlieren an Boden. Discover belohnt syndizierte Breite nicht mehr.

Maarfeel hat die Erkenntnisse in der Studie Google Discover's Shift to AI, Youtube and X: What Publishers Are Losing veröffentlicht. Dort werden die Erkenntnisse detailliert aufgeschlüsselt. Ich denke, Google hat keine Alternative, als Benutzer, die Discover und die Suche benutzen, mit eigenem Content auf den Plattformen zu halten. Wenn es Google aber nicht gelingt, die Publisher irgendwie mit Traffic zu füttern, untergräbt man sich langfristig das eigene Geschäftsmodell. Für Publisher wird es darum gehen, rechtzeitig zu reagieren und eine Leserschaft abseits der Google Suche zu binden.

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