Normalerweise beteilige ich mich ja nicht an der Diskussion von Unternehmensumsätzen (und meine Umsätze gehen nur das Finanzamt sowie meinen persönlichen Finanzminister etwas an). Aber bei Microsoft mache ich mal eine Ausnahme: Hat der Konzern doch seine ersten Umsatzzahlen nach dem Start von Windows 8 vorgelegt.
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Nachdem Google und Apple bereits gute Ergebnisse vorgelegt hatten, vermeldet Microsoft einen "starken Umsatz, aber weniger Gewinn", wenn man dieser Headline glauben kann. Im 2. Quartal des Geschäftsjahrs (Microsoft startet am 1. Juli mit dem Geschäftsjahr) hat man 21,5 Milliarden Dollar Umsatz gescheffelt, eine leichte Einnahmesteigerung zum Vorjahr (20,89 Milliarden $). Klingt gut, allerdings ging der Gewinn von 6,6 auf 6,4 Milliarden Dollar zurück.
Interessant: Die Windows-Sparte konnte im Umsatz um 24 % zulegen. So, wie ich die Aussagen interpretiere, haben die Verkäufe von Windows 8 da durchaus signifikant mit zum Erfolg der Windows-Sparte beigetragen. Laut Aussagen von MS-Vorstand Tami Reller sind 60 Millionen Lizenzen im betreffenden Quartal verkauft worden. Ich muss gestehen, ich bin positiv überrascht worden – hatte ich doch mit einem Flop gerechnet (persönlich finde ich die Basis von Windows 8 zwar gut, werde aber mit einigen Features nicht wirklich warm).
Spiegelt sich auch positiv im eigenen Umfeld wieder: Meine drei bisher veröffentlichten Windows 8-Buchtitel machen wohl dem Verlag Freude – kein Wunder, stehen diese doch seit Wochen in den Amazon Top10 der Windows-Titel und einer zappelt gelegentlich sogar in den Top 100 der Sachbücher – so neben BGB und Wirtschaftsrecht.
Na ja, einerseits gönne ich Microsoft den Erfolg – wenn die Geschäftszahlen den Analysten auch einige Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Das Geschäft mit der Xbox 360 schwächelt (ein Minus von 11%) und auch die Business-Sparte muss 10% vom Umsatz abgeben. Mit dem Windows Phone 8 tut man sich auch schwer (obwohl die Marktanteile in einzelnen europäischen Ländern zunehmen). Wie es mit dem Microsoft Surface ausschaut, lässt sich aus den Geschäftszahlen nicht erkennen. Da legt Apple mit seinen iPad-Verkaufszahlen (ca. 23 Mio. Exemplare) die Latte einfach zu hoch. Bleibt nun abzuwarten, ob die Windows 8-Verkäufe anhalten und zu schauen, wie sich das Surface 8 Pro sowie Office 2013/365 verkaufen.
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Nachtrag: Zwischenzeitlich finden sich bei heise.de [1] und Spiegel Online [2] weitere Artikel, die die Zahlen näher beleuchten. Wen's interessiert, hier die Links.
1: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Microsoft-Windows-8-verkauft-sich-gut-Office-schwaechelt-1790924.html
2: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/microsoft-quartalszahlen-enttaeuschen-trotz-windows-8-a-879571.html