Ich weiß, mit diesem Thema kann ich mir nur die Finger verbrennen – zumindest im Lager der Linux-Enthusiasten. Aber diese Steilvorlage kann ich mir nicht entgehen lassen. Neueste Entwicklungen in Sachen Linux in Münchens Stadtverwaltung – und 600 km südwestlich, jenseits der Alpen gibt es einen Ansatz, den gleichen "Fehler" zu wiederholen.
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Die Schwächen von LiMux aus Sicht des 2. Bürgermeisters
Kernig samma ja, mir in Bayern. Erst kraftvoll von Microsofts Windows auf Linux umsteigen. Und dann kraftvoll auf den Tisch hauen, weil der Schmarrn nix wird. Münchens zweiter Oberbürgermeister Josef Schmid (CDU) hatte ja vor ein Wochen, anlässlich der "saure Gurkenzeit" im Nachrichtenraum, für ein Rauschen im IT-Blätterwald gesorgt. München will von Linux wieder nach Windows zurück – ich hatte es im Beitrag Krass: Der Hitchbot hat's geschafft, München will Windows mit verhackstückt.
Wie heise.de hier berichtet, hat Josef Schmid seine Kritik an LiMux präzisiert: "Der Kern des Problems ist, dass die städtische IT den Anwendungen in Wirtschaft und auch Gesellschaft um Jahre hinterherhinkt". Der erste Oberbürgermeister, Reife (SPD), hat die IT-Abteilung jetzt angewiesen, Fakten für die Entscheidung zusammen zu stellen, wie sich die IT der Stadt München weiter entwickeln soll. Na, mal schauen, wie im bajuwarischen Intrigantenstadl weiter geht .
Ups, Turin did it again: Die wollen von Windows XP zu Linux
Da passt natürlich dieser Artikel bei heise.de wie "die Faust auf's Auge". Die norditalienische Stadt Turin sitzt momentan auf 8.300 Windows XP-Systemen, die an den Arbeitsplätzen der Stadtverwaltung herumstehen. Und weil der Support immerhin schon im April 2014 ausgelaufen ist, startet man "im Herbst" (Jahr lasse ich mal weg) mit der Umstellung auf freie Software. Soll viel Geld sparen – und für den Umstieg auf Ubuntu und OpenSource-Bürosoftware soll (Planungsstand) sind ca. 1 1/2 Jahre geplant. Überhaut ist das alles planmäßig gelaufen. Vor zwei Jahren hat man gemerkt, dass der Support für Windows XP ausläuft und mit dem Debattieren begonnen. Der Beschluss fiel dann im Augusto anni 2014. Jetzt ist erst einmal vacanza angesagt – und dann könnte man ja eine Dienstreise nördlich der Alpen nach "Monaco" anberaumen. Mal schaun, was aus dieser 'operetta' so wird. Schönen Feierabend.
Nur um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Mit den flapsigen Bemerkungen richte ich mich keinesfalls gegen Linux. Ich finde es aber spassig, wie sich die Stücke zwischen München und Turin (zumindest aus der Ferne betrachtet) zu gleichen scheinen.
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