In Windows 10 ist der Windows Defender als Virenschutz enthalten. Gelegentlich tritt aber das Problem auf, dass dessen Virensignaturen nicht aktualisiert werden können. Im Blog-Beitrag befasse ich mich mit dem Update-Fehler 0x80200001.
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Häufig sind Probleme mit dem Windows Defender darauf zurück zu führen, dass eine Dritthersteller Antivirus-Lösung oder Internet Security Suite installiert ist. Diese sollte den Defender komplett deaktivieren und Ruhe ist. Klappt aber nicht immer – dann hilft nur die Deinstallation der Fremdlösung.
Im aktuellen Beitrag trifft dieses Szenario aber nicht zu. Da mich das Problem selbst bei einer Windows 10 RTM-Testinstallation in einer virtuellen Maschine getroffen hat, habe ich das Ganze mal etwas untersucht und den Lösungsansatz detaillierter beschrieben.
Feststellen, ob Updates kranken …
Da ich die virtuelle Maschine nur selten gebootet habe, war mir das Update-Problem der Defender Signaturdateien entgangen. Im Rahmen eines anderen Blog-Beitrages wollte ich mal schnell überprüfen, was der Update-Verlauf so sagt.
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1. Rufen Sie die Einstellungen-App per Startmenü auf und wählen Sie die Kategorie Update und Sicherheit.
2. Klicken Sie in der Kategorie Windows Update auf den Hyperlink Erweiterte Optionen, um folgende Seite zu erreichen.
3. Dort ist der Hyperlink Updateverlauf anzeigen anzuwählen. Dann sollte folgende Seite angezeigt werden.
Im Updateverlauf konnte ich erkennen, dass der Windows Defender seit Monaten keine Definitionsupdates mehr herunterladen konnte.
Meine Idee, auf den Hyperlink Fehler bei der Installation auf xxxx zu klicken, um einen Hinweis auf das Problem zu bekommen, wurde mit obigem Popup beantwortet. Nicht wirklich erhellend – oder deutlicher: Scheibenkleister!
Und wo krankt es? Frag den Doc
Blieb die Frage, was veranlasste den Update-Fehler bei den Defender-Signaturen. Ein Ansatz, zur Ermittlung des Fehlercodes besteht in der Auswertung der beim Update angelegten Protokolldateien. Wie man vorzugehen hat, habe ich im Artikel Windows 10: Update-Protokolldatei auslesen beschrieben. Diesen Ansatz wollte ich aber umgehen und habe mal einen Blick in die Ereignisanzeige geworfen (dort finden sich auch Fehlereinträge für Updates).
1. Drücken Sie die Tastenkombination Windows+X oder führen Sie einen Rechtsklick auf die Windows 10 Start-Schaltfläche aus.
2. Dann wählen Sie im Schnellstartmenü den Befehl Ereignisanzeige, und warten, bis nachfolgendes Fenster erscheint.
3. Navigieren Sie in der linken Spalte zu den Einträgen Ereignisanzeige (lokal) – Windows Protokolle – Anwendungs- und Dienstprotokolle – Microsoft – Windows – Windows Update Client – Operational.
4. Suchen Sie nun in der rechten Spalte nach Einträgen beim WindowsUpdateClient, die mit einem Fehler markiert sind und sich auf den Defender beziehen.
5. Doppelklicken Sie auf einen passenden Eintrag, um auf der Registerkarte Allgemein alle Hinweise einzusehen.
In obigem Eintrag gab es aber nur eine nichtssagende Meldung, dass ein Update nicht heruntergeladen werden konnte – auch vom Defender war keine Spur zu sehen.
6. Holen Sie die Registerkarte Details in den Vordergrund, da sich dort meist auch die Fehlercodes ablesen lassen.
In obigem Screenshot wird der Fehler 0x80200001 beim Definitionsupdate des Windows Defender gemeldet.
Defender-Update reparieren
Mit dem Fehlercode ließ sich etwas anfangen, ergab eine Internetsuche doch mehrere Treffer (hier, hier). Es gibt das Programm MpCmdRun.exe im Defender-Order
%ProgramFiles%\Windows Defender
über welches man Updates anstoßen oder auch die Signaturdateien löschen lassen kann. Also habe ich eine administrative Eingabeaufforderung geöffnet (kann man z.B. tun, indem man cmd in der Suche angibt und den Treffer der Eingabeaufforderung über Als Administrator ausführen startet). Danach sind folgende Befehle auszuführen:
Das kann man durch Markieren der nachfolgend gezeigten Befehle, dann Strg+C zum Kopieren drücken und in der Eingabeaufforderung mit Strg+V Befehl für Befehl einfügen und per Eingabetaste ausführen, erledigen.
cd %ProgramFiles% cd "Windows Defender" mpcmdrun.exe -removedefinitions –all
Die Befehle bewirken einen Wechsel in der Eingabeaufforderung ins Defender Verzeichnis und veranlassen die Definitionsdateien zu entfernen. Dann meckert der Windows Defender sofort, dass die Definitionsdateien veraltet seien.
Jetzt reicht es, die Aktualisieren-Schaltfläche anzuwählen und den Defender seine Signaturdateien aktualisieren zu lassen.
Bei Erfolg sollte diese Anzeige erscheinen …
… und man kann das System auf der Registerkarte Startseite auf Schadsoftware überprüfen lassen.
Hat auf meinem System dann mit dem Defender hingehauen – offenbar war eine kaputte Signaturdatei die Ursache für den Update-Fehler.
Der Beitrag ist jetzt etwas umfangreicher geworden und möglicherweise für viele Blog-Leser "kalter Kaffee". Aber es gibt genügend Windows 10-Anwender, die vor dem Problem stehen "wie gehe ich vor". Da Microsoft nix mehr wirklich dokumentiert, bleibt die Hoffnung, dass der obige Beitrag als Anregung und Anleitung fungiert, um diesen Fehler und ähnliche Probleme diagnostizieren und beheben zu können.
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Moin,
ist man eh schon in der Console unterwegs kann man auch von dort gleich die Signaturen aktualisieren.
"C:\Program Files\Windows Defender\MpCmdRun.exe" -signatureUpdate
spart man sich nen Mausklick ;-)
grüseles
Michael
Stimmt,
und man kann das ganze dann auch noch über den Aufgabe-Planer automatisieren und in wesentlich kürzeren Intervallen nach Updates für die teilweise mehrfach täglich aktualisierten Definitionen suchen lassen.
Wie man den Defender ohne Windows Update aktuell halten kann ist in diesem Tutorial ber DrWindows beschrieben:
http://www.drwindows.de/windows-anleitungen-faq/22141-microsoft-security-essentials-ohne-windows-update-aktuell.html
Windows 10 Version 1511 (Build 10586):
Der Updateverlauf zeigt keine Definitionsupdates für Windows Defender mehr an.