Der US-Flugzeugbauer Boeing ist wohl Opfer eines erfolgreichen Ransomeware-Angriffs geworden. Die Malware wird der WannaCry Ransomeware zugeordnet, wobei die Ausbreitung wohl begrenzt ist.
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Der WannaCry-Angriff muss wohl schon letzten Mittwoch stattgefunden haben, wie die Seattle Times in diesem Artikel schreibt. Der Angriff mit dem Computervirus WannaCry ließ zunächst im Unternehmen die Befürchtung aufkommen, dass dieser einige wichtige Flugzeugproduktionsanlagen lahmlegen könnte.
(Quelle: Pexels/Pixabay CC0 Lizenz)
Später spielte das Unternehmen die Auswirkungen herunter und sagte, die Produktion sei davon nicht betroffen. Allerdings schickte Mike VanderWel, Chefingenieur bei Boeing Commercial Airplane Production Engineering, nach dem Cyber-Angriff ein alarmierendes Memo mit dem Aufruf "Alle Mann an Deck" an die Belegschaft.
Virus verbreitete sich schnell
Ähnlich wie bei den früheren WannaCry-Angriffen letztes Jahr verbreitete sich der Virus nach der Erstinfektion sehr schnell im Netz. Chefingenieur VanderWel wird im Artikel zitiert: "Es metastasiert schnell aus North Charleston heraus und ich hörte gerade, dass 777 (automatisierte Holmmontagewerkzeuge für dieses Modell) herunter gefahren sein können". Er äußerte die Sorge, dass sich das Virus auf das Test-Equipment ausbreiten könnte, welches für die Funktionstests der Flugzeuge vor einem Rollout benutzt wird. Und er befürchtete, dass der Schädling sich möglicherweise in anderer Flugzeug-Software verbreiten könne.
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Infektion aber wohl begrenzt
Später stellte sich der Befall als weniger stark heraus. "Unser Cybersecurity Operations Center entdeckte ein begrenztes Eindringen von Malware, das eine kleine Anzahl von Systemen betraf", sagte Boeing in einer Verlautbarung. Die betroffenen Systeme wurden neu installiert, und es soll nicht zu Produktions- und Lieferproblemen kommen.
Nichtsdestotrotz löste der Angriff im Unternehmen einen weit verbreiteten Alarm aus. VanderWel verglich die Tragweite des Angriffs wohl mit dem Akku-Gate bei Boeing. 2013 gab es zwei Akku-Brände beim neuen Dreamliner (Boeing 787). Das zwang zur Stillegung der gesamte 687-Flotte und eine dreimonatige Entwicklungsphase, um das Problem zu lösen. (via)
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5 Zeichen zuviel denke ich. -> "Text-Equipment"?
R.
Sollte Test-Equipment heißen – hatte ich sogar korrigiert, irgendwie ist die alte Fassung wieder rein geraten – Scheibenkleister.