System auf beschädigte Systemdateien prüfen

In den einschlägigen Windows 7-Foren werden immer wieder Fehlerbilder beschrieben, die irgendwie auf beschädigte Systemdateien schließen lassen. Der Beitrag skizziert, wie sich unter Windows 7 eine Integritätsprüfung mit Bordmitteln durchführen lässt.


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Fehlfunktionen und Abstürze können natürlich vielfältige Ursachen wie defekte Systemdateien, eine Fehlkonfigurierung der Registrierung, ein nicht kompatibler bzw. fehlerhafter Gerätetreiber etc. haben. Oft muss man sich bei der Fehlerdiagnose schrittweise vortasten, indem man unzutreffende Ursachen ausschließt. In solchen Fällen wäre es hilfreich, beschädigte Systemdateien als Problemursache frühzeitig ausschließen oder bestätigen zu können.

Wie prüfe ich die Systemdateien?

Eine Überprüfung der Windows 7-Systemdateien ist mit Bordmitteln in wenigen Minuten erledigt.

  1. Tippen Sie cmd im Suchfeld des Startmenüs ein und drücken Sie die Tastenkombination Strg+Shift+Enter.
  2. Sobald Sie die Sicherheitsabfrage der Benutzerkontensteuerung bestätigen, wird das Fenster der Eingabeaufforderung mit administrativen Berechtigungen geöffnet.
  3. Geben Sie den Befehl sfc /scannow ein und drücken Sie die Eingabetaste.

Es dauert ein paar Minuten, bis die Prüfung ausgeführt wurde. Das Programm überprüft dabei, ob nicht konfigurierbare Windows-Systemdateien sich geändert haben und ob diese mit den auf dem Computer erwarteten Dateiversionen übereinstimmen.

Meldet sfc dass keine Integritätsverletzungen gefunden wurden, haben Sie die Sicherheit, dass nichts an den Windows-Systemdateien beschädigt ist. Dann kann sich die Fehlerdiagnose auf andere Ursachen fokussieren.


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Meldet sfc, dass beschädigte Dateien gefunden wurden? Dann haben Sie vermutlich die Ursache für die Fehlfunktionen gefunden. Im Idealfall erhalten Sie zusätzlich noch den Hinweis, dass die Systemdateiprüfung die beschädigten Dateien reparieren konnte (diese wurden aus einem internen Cache zurückgelesen). Auch dann dürfte nach einem Reboot das Problem vermutlich behoben sein. Was der genaue Verursacher für die defekten Systemdateien ist, bleibt dann meist im Dunkeln.

Es wurden defekte Dateien erkannt, aber nicht repariert

Der unschönere Fall ist der, dass sfc beschädigte Systemdateien findet, diese aber nicht reparieren kann. Bei sehr vielen Fehlern wird es zudem noch schwierig, die beschädigten Dateien in den Fehlermeldungen zu identifizieren.

Glücklicherweise protokolliert sfc das Ergebnis der Überprüfung in einer Datei CBS.log und speichert diese im Ordner %windir%\Logs\CBS. Sie können daher den Windows-Ordner öffnen, zum Unterordner Logs\CBS navigieren und die Datei CBS.log zum Desktop kopieren. Anschließend lässt sich diese Datei im Windows-Editor öffnen und analysieren.

Da eventuell auch der Dienst "Windows Moduleinstallation" Ereignisse in dieser Datei protokolliert, werden die Einträge der Systemdateiprüfung mit der Kennung [SR] versehen. Hinweise zur Analyse der Protokolldatei CBS.log finden Sie unter [1].

Wie repariere ich defekte Systemdateien?

Haben Sie eine oder zwei defekte Systemdateien in der CBS.log identifiziert? Für erfahrene Benutzer bietet es sich an, diese (als Administrator) zurück zu kopieren. Notfalls müssen Sie den Rechner dazu mit dem Reparaturdatenträger oder der Windows 7 Setup-DVD booten und die Schritte zum Aufrufen der Eingabeaufforderung durchlaufen. In der Eingabeaufforderung der gebooteten Windows RE-Umgebung lässt sich dann auf die Systemdateien der Windows 7-Installation zugreifen (da diese ja nicht im Eingriff durch das installierte Betriebssystem sind).

Bleibt noch die Frage, wie man an Kopien der defekten Systemdateien kommt? Wer ein zweites Windows 7-System installiert hat, kann die Dateien aus dem Windows-Ordner und den Unterordnern kopieren. Hat man kein lauffähiges zweites Windows 7, hilft ein anderer Ansatz. Sie benötigen einen Windows 7 Setup-Datenträger [2] sowie das Programm 7-Zip [3].

Tipp: Falls Sie eine ISO-Datei des Windows 7 Setup-Datenträgers [2] herunterladen, brauchen Sie diesen nicht unbedingt auf eine DVD zu brennen. Mit Virtual Clone Drive [4] lässt sich eine ISO-Datei mounten und als virtuelles DVD-Laufwerk einblenden. Sie können dann direkt mit 7-ZIP lesend auf diesen Datenträger zugreifen.

Anschließend gilt es, in 7-ZIP zum DVD-Laufwerk mit der Windows 7 Setup-DVD zu navigieren. Lassen Sie im Ordner sources die Datei install.wim entpacken. Die install.wim enthält ein Abbild aller Installationsdateien. Suchen Sie in den Unterordnern der install.wim die Kopie der defekten Datei, und kopieren Sie diese aus der install.wim in einen Ordner der Festplatte. Anschließend können Sie daran gehen, die defekte Systemdatei mit der intakten Kopie zu überschreiben. Unter [5, 6] finden Sie zwei Diskussionsthreads aus den Microsoft Windows 7 Social Answers-Foren, wo dieser Ansatz das Problem gelöst hat.

Nach einem Neustart lässt sich dann prüfen, ob der Fehler behoben ist.

Zu viel kaputt zum Reparieren?

Sind sehr viele Systemdateien beschädigt oder klappt der Austausch der beschädigten Dateien irgendwie nicht? In diesem Fall bleibt nur noch eine Neuinstallation. Um ggf. den Aufwand aber zu reparieren, lässt sich eine Reparatur-Installation mittels eines Inplace-Upgrades ins Auge fassen. Die Vorgehensweise ist unter [7] beschrieben. Vor dieser Reparatur sollten Sie aber wichtige Dokumente sichern und Zugangsdaten sowie Lizenzen ggf. auslesen und notieren. Lizenz-Keys lassen sich z. B. mit System Information for Windows (SIW) auslesen [8].

Links:
1: Analyse der CBS.log
2: Windows 7 ISO-Download – wo gibt's die?
3: 7-Zip-Download-Seite
4: Virtual Clone Drive
5: Forendiskussion mit Reparatur
6: Forendiskussion mit Reparatur
7: Windows 7-Reparaturinstallation
8: Systeminformation for Windows


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38 Antworten zu System auf beschädigte Systemdateien prüfen

  1. Woody sagt:

    Gefixt plus ergänzende Info! Meiner Erkenntnis:
    Wenn SP1 installiert ist, dann funktionierte die Lösung mit der DVD nicht. Ich habe daher von einem anderen Win 7 64-Bit System (Prof. statt Enterprise) genommen.
    Dies hat bei 13 von 18 Dateien (system32 und syswow64) geholfen.

    Die weiterhin "defekten" atmfd.dll atmlib.dll (system32 und syswow64) und fontsub.dll (syswow64) konnte ich nur lösen, dass ich die Dateien vom betreffenden Paket (siehe cbs.log !) in WinSXS ausgetauscht habe – d.h. wieder vom anderen Win 7 64-Bit System.

    Ich tippe mal das dieser Fehler von M$ verursacht wurde, da exakt die gleichen Dateien in System32 und syswow64 betroffen waren. Traurige Leistung…

  2. G.Born sagt:

    Nachtrag: Es gibt auch die Möglichkeit, eine Offline-Dateisystemprüfung auszuführen (siehe auch [1]).

    Einfach das System über die Windows 7 Setup-DVD booten, in die Computerreparaturoptionen gehen und dort zur Eingabeaufforderung wechseln

    Dann den folgenden Befehl eingeben:

    sfc /offbootdir=d:\ /offwindir=d:\windows /scannow

    1: http://answers.microsoft.com/de-de/windows/forum/windows_7-system/startreparatur-ohne-erfolg/7c1606b0-5ae8-4bcf-9879-78f3b5630746?page=1

  3. Jolle sagt:

    Im ersten Abschnitt "System auf beschädigte Systemdateien prüfen" hat sich unter "Es wurden defekte Dateien erkannt, aber nicht repariert" ein kleiner Fehler eingeschlichen. Die korrekte Kennung der sfc-Einträge lautet [SR].

  4. alex sagt:

    danke, sie läuft endlich wieder, die Windows Firewall…. JUHU

    bei mir war es fehlercode 5 und fehler 0x6d9

    es muss direkt unter "SharedAccess" ordner die Berechtigung hinterlegt werden.
    "FirewallPolicy" reicht leider nicht aus.
    also Berechtigung für "Jeder" aktivieren und fertig.
    ich schätze mal das ccleander nicht ganz unschuldig war.

    PS
    zum ordner kommt ihr:
    REgistry: regedit—>local machine—>currentcontrolSet—->Services—>SharedAccess.

    Oh man, ich bin so froh. fast hätte ich das System neu aufgesetzt.
    Darauf hat ja keiner Bock.

    THX + CU

  5. Birgit-S sagt:

    Hallo Herr Born,
    bei mir sind jetzt schon 53 updates aufgelaufen, die sich seit Monaten nicht installieren lassen. Der Fehlercode 800736B3 ist auch dabei (neben 8007065E und 9C59). Es besteht Verbindung mit dem Internet, die Updates werden heruntergeladen, aber die Installation nicht abgeschlossen.
    Was ich bisher erfolglos versucht habe:
    – einzelne manuelle Installation
    – Firewall deaktiviert
    – Fix-it
    – Vorbereitungs-Tool
    – aufgrund Ihres Tipps stellte ich auch fest, dass die Systemdateien keine Integritätsverletzung aufweisen.
    Jetzt bin ich gerade ein wenig ratlos. Haben Sie bitte einen Tipp für mich, was ich noch versuchen könnte?
    Vielen Dank im Voraus –
    BS

  6. Harry Holz sagt:

    Prima mit dem Befehl sfc /scannow hat sich das Problem wieder gelöst.
    Es kam erst die Meldung Reparatur durchgeführt und nach dem Neustart ging die Firewall wieder problemlos.

  7. Joe sagt:

    Gut und schön, aber was ist , wen sfc nichts gefunden hat und sich das Sicherheitscenter doch nicht starten lässt?

  8. Roland sagt:

    Guten Tag; ich habe folgendes Problem; Treibersuche und Installation; danach startet Windows, aber der Bildschirm bleibt dunkel. Auch nach mehreren Rücksetzungen des Wiederherstellpunktes nicht besser!
    Fehlermeldungen gemäss Ereignisliste sind die folgenden;
    Warnung; WinLogOn 6000
    Fehler; App-Error 1000 (100)
    LMS 1
    SidebySide 80
    MSiInstaller 1015
    1601
    0x80070641

    Windows 7 Home 32/64 bit

    Wie korrigiere ich das? Mit XP war das einfacher !!!

    • Günter Born sagt:

      Kann nur eingeschränkt antworten – siehe letzter Blog-Beitrag (Sportunfall).

      Aber ich sage mal so: deine sidebyside installer Konfiguration (winsxs) ist kaputt. Entweder Du bekommst die repariert – oder Du installierst neu.

      Hat mit 'bei Win XP war alles einfacher' nix zu tun.

  9. Helmut Oelmaier sagt:

    Guten Tag Herr Born.

    Vielen Dank für die Informationen. Ich verwende Windows 7 Professional N.
    (Version 6.1.7601)
    Ausführung der Befehle im Windows-Fenster als Administrator:
    1. sfc /scannow findet keine Integritätsverletzungen.

    2. DSIM /Online /Cleanup-Image /CheckHealth
    DSIM /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth
    erzeugt den Fehler 87 (Option 'RestoreHealth' wird nict erkannt) und
    in der DSI.log Protokolldatei sind diese Fehler vermerkt:

    Error CSI 00000001 (F) Manifest parsing failed:
    Status: STATUS_UNSUCCESSFUL
    Node: 879 (0x0000036f)
    Node (ln 218 col 1912) xpath: /#document/assembly/registryKeys/registryKey/registryValue/@operationHint
    Strings: ([ml:12,l12]"forceReplace")[gle=0x80004005]
    2016-07-03 23:01:14, Error CSI 00000002 (F) Manifest parsing failed:
    Status: STATUS_UNSUCCESSFUL
    Node: 879 (0x0000036f)
    Node (ln 218 col 1912) xpath: /#document/assembly/registryKeys/registryKey/registryValue/@operationHint
    Strings: ([ml:12,l12]"forceReplace")[gle=0x80004005]

    Können Sie mir bitte weiterhelfen. Mein ursprünglicher Fehler bei einem Neustart des Betriebssystems nach dem Update der Samsung Drucker ist:

    Fehler in C:\windows\system32\eed_ec.dll. Folgender Eintrag fehlt: SpeedLauncher

    Günter, vielen herzlichen Dank und beste Grüße

    Helmut

  10. Helmut Oelmaier sagt:

    Es freut mich außerordentlich, wenn ich eine Neuinstallation des Systems Windows 7 vermeiden kann.

  11. Nobody sagt:

    Testweise habe ich mal sfc /VERIFYONLY ausgeführt. Es wurden reichlich Integritätsverletzungen gefunden. Die CBS.log ist ziemlich umfangreich. Mit den cryptischen Angaben kann ich nicht viel anfangen. Wenn das alles Fehler sind, dann dürfte mein Windows 7 keinem Muckser mehr tun. Es läuft jedoch zur Zufriedenheit und daher werde ich mit dem kaputten System weitermachen.

  12. Max Mustermann sagt:

    Der Befehl "scannow" muss in Gr0ßbuchstaben eingegeben werden; ist jedenfalls bei mir so ( win 7 ).

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