macOS: Kompatibilitätsprobleme und Download-Ärger

Apple hat den Mac-Nutzern ein vergiftetes Geschenk gemacht. Das am 24. September 2018 freigegebene macOS 10.14 (Mojave) hat einige Kompatibilitätsprobleme mit älteren Geräten oder bestimmter Software. Zudem ärgern sich einige Nutzer über einen automatischen Download des neuen Betriebssystems.


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macOS 10.14 (Mojave) Kompatibiltiät – erst mal abwarten

Ich bin hier nicht mit Macs unterwegs, und bekomme die Geschichten nur am Rande mit. Im gestrigen Blog-Beitrag macOS Mojave: Warnung vor Update hatte ich das Update auf Mojave daher nur kurz angesprochen. Die Botschaft dort lautete, dass Software-Entwickler momentan vom Update auf diese macOS-Version abraten. Der Grund: Software ist noch nicht auf das neue Betriebssystem abgestimmt.

Die Mac-Nutzer müssen also noch etwas warten. Beim Schreiben des Blog-Beitrags schoss mir noch so 'die Apple-Leute sind auch nicht mehr weit von Microsoft weg – neues OS-Update und nix geht mehr – na, wenigstens warnen die Software-Entwickler zeitnah vor einem Umstieg – und bei macOS musst Du die Installation ja manuell anstoßen' durch den Kopf.

Grafikkarten machen Probleme

Auch scheint es mit der Hardware-Kompatibilität und ähnlichem nicht immer reibungslos mit dem Upgrade zu klappen. Welche Mac das Update überhaupt bekommen, hat Golem in diesem Artikel aufgelistet. Immerhin unterstützt macOS 10.14 bis zu 8 Jahre alte Rechner. Aber bei den Grafikkarten in den alten Mac-Modellen, Mac Pro (Mitte 2010) oder Mac Pro (Mitte 2012), gibt es mit der verbauten GPU-Einheiten wohl Probleme. Grund ist, dass die alten Grafikprozessoren (GPUs) kein Metal unterstützen.

Bei Metal handelt es sich um eine Low-Level-Schnittstelle (API) für Grafikchips. Man kann aber eine neue Grafikkarte in das Gerät einbauen.  Apple hat sich daher geäußert, welche Grafikkarten bei älteren Macs mit macOS 10.14 Mojave kompatibel sind. Wer eine der folgenden Grafikkarten verbaut, sollte Mojave nutzen können:


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MSI Gaming Radeon RX 560 128-bit 4GB GDRR5, SAPPHIRE Radeon PULSE RX 580 8GB GDDR5, SAPPHIRE Radeon HD 7950 Mac Edition, NVIDIA Quadro K5000 for Mac und NVIDIA GeForce GTX 680 Mac Edition.

Die Leute von heise.de haben hier einen Beitrag mit Einzelheiten in deutscher Sprache zusammen getragen. Dort findet man auch den Hinweis, das die Festplattenverschlüsselung FileVault offenbar mit macOS 10.14 nicht mehr möglich ist. Apple weist darauf hin, dass die Festplattenverschlüsselung FileVault vor dem Upgrade abzuschalten ist.

Ergänzung: Apple bietet mit der Einführung von Mojave auch iOS-Apps auf macOS an. Ich bin gerade auf diesen Beitrag gestoßen. Dort geht jemand mit Apples erster iOS App für den Mac hart ins Gericht. Das Urteil: Apps, die auf das Universal Framework Marzipan setzen, sind träge, haben merkwürdige UI-Merkmale, ein nicht standardisiertes Verhalten, und sollten nicht auf Mojave vorinstalliert sein.

Bootcamp streikt bei einigen Macs

Ein weiteres Problem bei alten Macs ist wohl Bootcamp. Das ist der Mechanismus, um auf einem Mac ein Windows installieren und booten zu können. In diesem Beitrag bereitet 9to5mac.com Hinweise von Apple auf, die sich mit dem Mojave Support für Mac Pros befassen. Der Beitrag behandelt im Grunde die in obigem Abschnitt aufgeworfene Grafikkarten-Problematik. In diesem Artikel habe ich aber einen Verweis auf dieses Apple-Dokument gefunden. Beim iMac (27-Zoll, Ende 2012) mit 3 TB-Festplatte streikt Bootcamp nach dem Upgrade auf macOS 10.14. Diese Sachverhalte zeigen schon, dass Apple mit ähnlichen Problemen wie Microsoft kämpft, wenn es um Betriebssystem-Upgrades geht.

Automatischer Download auf neuen Macs

Von früheren Versionen macOS-Versionen (Hackintosh lässt grüßen) wusste ich, dass ein Update normalerweise vom Benutzer als Download aus dem Apple-Store angestoßen werden muss. Nun berichtet heise.de in diesem Beitrag, dass Apple wohl 'auf Microsoft' macht. Der Artikel gibt an, dass aktuelle Macs das gut 5 GByte große System-Update für macOS 10.14 automatisch im Hintergrund herunterzuladen. Ist der Download fertig, erscheint eine Aufforderung an den Nutzer, das Update zu installieren. Klickt der Anwender auf diese Anforderung, beginnt die Installation.

Apple begründet dies damit, dass man dadurch das Update vereinfachen wolle. Das Problem: Dem gängigen Apple-Nutzer dürfte nicht klar sein, dass er kein Sicherheitsupdate, sondern ein Betriebssystem-Upgrade zur Installation frei gibt. Angesichts der oben angerissenen Probleme eine problematische Situation. Zudem braucht das Upgrade gut 5,8 GByte auf der Festplatte, Kapazität, die nicht jeder Mac frei hat.  Braut sich das Ärger zusammen?

Alles Einstellungssache

Dieses Verhalten gibt es, wenn meine Quellen stimmen, wohl schon seit 2016. Denn gemäß diesem Apple-Dokument wird die Funktion auf aktuellen Macs mit macOS 10.11.5 oder neuer unterstützt. Apple schreibt, dass man in den Einstellungen zum App Store festgelegen kann, dass neu verfügbare Updates heruntergeladen werden sollen. Ist dies Option markiert, wird Mojave bequem im Hintergrund heruntergeladen.

Das Problem: Viele Nutzer unterscheiden bei den Updates nicht, ob es sich vielleicht ein Upgrade auf eine neue macOS-Hauptversion ist. Das kann dann aber ins Auge gehen. Jedenfalls ist die Flucht vor Microsoft und Windows 10 hin zu Apple Macs etwas, bei dem man möglicherweise vom Regen in die Traufe kommt. Von daher schmunzele ich immer, wenn ich in Foren gefrusteten Windows 10 Anwendern begegne, die den Wechsel zu Apple ankündigen. Oder wie seht ihr das?


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