Interessantes Fundstück im Web: Eine Untersuchung hat jetzt herausgefunden, dass insbesondere Jüngere, also die sogenannten 'Digital Natives', die sich angeblich mit moderner Technik besonders gut auskennen, leichter auf Betrug in Form des sogenannten Tech-Support-Scams hereinfallen. Eigentlich hätte ich gedacht, dass vor allem Ältere da Opfer sind.
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Was ist Tech-Support-Scams?
Tech-Support-Scam (Technik-Support-Betrug) beschreibt eine Betrugsmasche, bei der sich Betrüger am Telefon als Mitarbeiter von Microsoft (oder anderen Firmen) ausgeben. Es wird behauptet, dass auf dem Computer eine Schadsoftware gefunden wurde. Der Anrufer will Fernzugriff auf den PC, um das Problem zu beheben. Dabei werden ggf. Malware installiert oder die Angerufenen abgezockt.
Ich hatte mehrfach im Blog (z.B. im Beitrag Achtung: Falsche Microsoft-Anrufe) vor dieser Anrufmasche gewarnt. Und auch drüben im 50+ Blog (Günnis Seniorentreff 50+) habe ich mehrere Artikel mit Warnungen vor dieser Masche platziert. Schaut aber so aus, als ob ich jetzt auch noch einen 'Jugendblog' aufmachen muss.
Studie von Microsoft untersucht Details
Microsoft hat eine Studie (in 16 Ländern, darunter auch Deutschland) in Auftrag gegeben, die herausfinden sollte, welche Nutzergruppen besonders häufig auf diesen Tech-Support-Scam hereinfallen. Hier eine Infografik von Microsoft mit einigen Punkten:
(Quelle: Microsoft, Zum Vergrößern klicken)
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Die deutsche Fassung ist mit allen Details hier abrufbar. Kernaussagen der Untersuchung sind:
- Die jüngere Generation der unter 40-jährigen wird überdurchschnittlich oft Opfer dieser Betrugspraxis.
- Die Generation Y (die zwischen 1980 und 1995 Geborenen) und die Generation Z (nach Generation Y, also ab 1995 bis 2010 Geborene) sind am meisten von Tech-Scam betroffen.
- Von den Geschädigten, die auch einen finanziellen Schaden erlitten, waren in Deutschland 76% jünger als 38 Jahre.
- Insgesamt wurden 52% der deutschen Internetnutzer im vergangenen Jahr Opfer eines (versuchten) Tech Support Scams.
- 13% der Befragten ließen sich demnach auf eine betrügerische Masche ein – 2016 waren es noch 7% gewesen.
- Immerhin 4% der Gesamtbefragten mussten finanzielle Verluste durch den Betrug verkraften.
- Doch der Schaden ist nicht nur ein finanzieller – 80% der Deutschen, die sich auf die Betrüger einließen, gaben an, dass sie dies auch emotional stark belastet hat und Formen von Stress auslöste.
- Bei 34% der Betroffenen wurde der Erstkontakt über Pop-up-Fenster und -Werbung hergestellt. Bei 26 % per Umleitung zu einer betrügerischen Website.
- Bei rund 24% wurde der Betrug mittels Spam-Mails eingeleitet und 16% wurden telefonisch kontaktiert.
- 80% der Deutschen, die sich auf die Betrüger einließen, gaben an, dass sie dies auch emotional stark belastet hat und Formen von Stress auslöste.
Microsoft weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Benutzer niemals unaufgefordert vom Support kontaktiert werden, um Geräte zu reparieren (habe ich in meinen Blog-Beiträgen ebenfalls mehrfach erwähnt). Der Ratschlag ist, solche Mails zu ignorieren und zu löschen. Bei Telefonanrufen sollte man sofort auflegen.
(Quelle: Microsoft, Zum Vergrößern klicken)
Die obige Infografik fasst Maßnahmen zum Schutz vor solchem Betrug zusammen. Microsoft hat zudem ein Portal eingerichtet, wo man solche Fälle melden kann. (via)
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Jau, ich hatte letzte Woche so einen Knallkopf am Telefon und ihm gesagt
er solle das ganze seinem Frisör erzählen und gleich wieder aufgelegt.
Er hatte doch tatsächlich behauptet, er sei von MS. Schade, die Nummer
war unterdrückt, sonst hätte ich es gemeldet.
Wundert mich gar nicht, nur weil diese "Youngsters" Tag und Nacht auf das Display ihres Smartphones starren heisst das noch lange nicht dass man etwas von Technik oder der realen Welt versteht.
Entschuldigung… Gefühlt starrt mittlerweile jeder grad noch eigenständig bewegungsfähige Mensch aus allen Generationen aufs Smartphone Display… Nicht nur Youngsters
Egal ob zu Fuss, in Bahn oder Bus, Café mit Freunden, wo man am Tisch per WhatsApp kommuniziert…
Warten auf den praktischen Kommunikationschip mit Bezahlfunktion im Kopp. An der Kasse muss dann nur noch so'n NFC Tablet kräftig an die Stirn gekloppt werden, weil's ja nur im Nahbereich funktionieren soll/funktioniert… Und voila…
"Entschuldigung… Gefühlt starrt mittlerweile jeder grad noch eigenständig bewegungsfähige Mensch aus allen Generationen aufs Smartphone Display… Nicht nur Youngsters"
Moooment mal – den tragbaren, elektrischen Fernsprecher nutze ich bestenfalls 30 Minuten am Tag.
Ich hatte schon viele Geräte von jungen (und anderen) Leuten zum aufräumen/wieder in gang bringen zu Hause. Die meisten klicken auf jeden Sch….. mit OK, Hauptsache es geht weiter, durchlesen der Meldungen dauert doch zu lange!
Genauso ist es mit diesen Anrufen, wenn sie dann mitkriegen (nicht verstehen) was der Typ am anderen Ende der Leitung will. Denn wirklich Ahnung von dem Gerät bzw. Betriebssystem haben die meisten Leute natürlich nicht. Wenn's dann nicht mehr läuft stehen sie dann irgendwo auf der Matte.
Nicht auflegen! :)
Mit solchen Anrufen hatte ich in den letzten Jahren gelegentlich auch das Vergnügen.
Wer gerade etwas Zeit hat, kann solche Scam-Anrufe als Gelegenheit für ein kostenloses Betrugsschutz-, Kommunikations- und Fremdsprachentraining nutzen und/oder um etwas lehrreiches über andere Lebenswirklichkeiten und andere Menschen zu erfahren. Das erhöht einerseits das Verständnis, vermindert dabei die auf der Gegenseite zur Verfügung stehende Zeit anderen Mitmenschen zu schaden und kann vmtl. die Frequenz erneuter Anrufe senken.
Hier einige Beispiele an Anmerkungen und Fragen:
– Es ist bei Ihnen so laut, ich kann Sie kaum verstehen. (Callcenterlärm)
– Ihr Arbeitsplatz klingt sehr stressig.
– Das Thema ist sehr technischer Natur, bitte sprechen Sie langsam.
– Sie telefonieren nach Deutschland, warum sprechen Sie Englisch (100% der Anrufer)?
– Bitte verbinden Sie mich mit einem Deutsch sprechenden Kollegen.
– Microsoft hat so viel Geld und will mir nun helfen und kann sich Deutsch sprechende Mitarbeiter nicht leisten?
– Ich habe keinen Computer, warum rufen Sie mich an?
– Welch ein Glück! – Mein Computer ist kaputt / hat folgende Probleme.
– Welche/s Betriebssystem-/Version habe ich? – Woher wissen Sie das?
– Welches Betriebssystem haben Sie?
– Ich habe Linux, wo muß ich da nachschauen?
– Ich habe Windows 98 / Windows XP.
– Wieso haben Sie meinen Lizenzkey (nicht)?
– Wieviel verdienen Sie pro Stunde?
– Wieviele Stunden arbeiten Sie pro Tag?
– Wieviele Menschen müssen Sie pro Tag anrufen?
– Herr Born hat geschrieben, Microsoft ruft niemanden an; – wie passt das zusammen?
– Ihr Anruf klingt für mich nach einem böswilligen Betrugsversuch, wie kann ich das unterscheiden?
– Wie schützen Sie sich vor Betrug?
– Haben Sie Kinder? – Wie würden Sie sie vor Betrug schützen?
– Belastet Ihre Tätigkeit Ihr Gewissen?
– Ist es in Ihrem Land schwierig ehrbare Arbeit zu finden?
– Haben Sie Mitgefühl mit den von Ihnen Betrogenen?
– etc.
Viel Vergnügen! – oder auch nicht.*
*Beware! Wenn der Anrufende merkt, daß er mit Ihnen seine Zeit verliert, kann ein zuvor freundliches Gespräch sich zu einem recht unfreundlichen wenden!
ohne Vorwurf:
– Haben Sie Mitgefühl mit den
von Ihnendurch Scam Betrogenen?