Drucker-Fremdpatronen-Blockade: EFF geht gegen Epson vor

Ein Firmware-Update, welches der Druckerhersteller Epson verteilt hat, blockt wohl die Verwendung von Tintenpatronen, die von Drittherstellern stammen. In den USA gehen Verbraucherschützer der EFF jetzt dagegen vor.


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Reguläre Blog-Leser erinnern sich möglicherweise noch an den Fall von HP, deren Firmware-Update für bestimmte Tintenstrahldrucker die Verwendung von Fremdtinte nach ca. einem halben Jahr blockierte (siehe Artikel am Textende). HP musste das Firmware-Update zurückziehen.

Epson trickst Nutzer per Firmware-Update aus

Die Eletronic Frontier Foundation (EFF), die in den USA den Verbraucherschutz vertritt, hat sich jetzt wegen eines ähnliches Falls an die Staatsanwaltschaft in Texas gewandt – man sieht Betrug am Verbraucher. Worum geht es genau? Die EFF beschreibt das Ganze im Artikel EFF To Texas AG: Epson Tricked Its Customers With a Dangerous Fake Update.

In Kurzfassung: Ende 2016 oder Anfang 2017 begann Epson, Firmware-Updates an viele seiner Drucker zu verteilen. Genau wie HP gab Epson an, dass diese Updates Softwareverbesserungen beinhalteten. Was aber nicht geschrieben wurde: Diese Firmware enthielt eine Funktion, um Patronen mit Fremdtinte abzuweisen. Nach Installation des Firmware-Updates ließen sich nur noch Epson-Tintenpatronen verwenden.

Ein aufmerksamer Nutzer hat dies an die EFF herangetragen, die dann das Büro des Texas Attorney General (Staatsanwaltschaft) über den Vorgang informiert hat. Laut EFF könnten dieses Epson Firmware-Update gegen diverse Gesetze des Staates Texas verstoßen. Im Moment sammelt die EFF noch Nutzererfahrungen aus anderen US-Bundesstaaten, um auch dort über die Justizbehörden gegen diesen Ansatz vorzugehen. Die deutschsprachigen Artikel hier und hier thematisieren den Fall ebenfalls.


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Wie schaut es in Deutschland aus?

Ich habe seit Jahrzehnten, nachdem mein HP Deskjet 500, den man mit Spitze und Pelikan-Tinte preiswert auffüllen konnte, keinen Tintenstrahldrucker mehr in Betrieb. Ein Nachfolgemodell ging an den Sohn, der dieses längst entsorgt haben dürfte – und mein Brother DCP-115C fungiert ausschließlich als Scanner (der hat noch nie eine Tintenpatrone gesehen). Von daher weiß ich nicht sicher, wie sich das momentan auf dem deutschen Markt mit Tintenstrahldruckern und Fremdpatronen verhält. Ich habe daher mal im Web gesucht, aber kein klares Bild bekommen.

  • Von Januar 2017 habe ich diesen Forenbeitrag gefunden, wo vor einem Firmware-Update gewarnt wird. Aber so richtig konkret ist das nicht.
  • Dieser Forenbeitrag von Januar 2018 beklagt ebenfalls ein solches Fehlerbild bei einem Epson WF-3520 Drucker. 

Interessanter ist dieser Webartikel eines Drittanbieters, der einen Fall bei einem Epson Workforce WF 2760 DWF beschreibt. Dort wurden Drittanbieter-Tintenpatronen nicht mehr erkannt. Der Anbieter gibt aber an, dass er günstige Patronen des Epson-Lieferanten mit 'gleichem Chip' beziehe, die dann wieder im Drucker akzeptiert würden. Auf dieser Webseite gibt ein Anbieter dedizierte Hinweise, was man bei Problemen mit Drittanbieter-Patronen tun könne. Es scheint das übliche Katz-und-Maus-Spiel zu sein. Wie sind eure Erfahrungen? Jemand von dem oben erwähnten Epson Firmware-Update bei Druckern betroffen?

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7 Antworten zu Drucker-Fremdpatronen-Blockade: EFF geht gegen Epson vor

  1. Combjuderwurm sagt:

    hier noch ein HP der 900er Serie in use, der besten HPs ever.
    Auflösung hinreichend, nie Mecker wg. refill oder ähnlichem (erworbene Patrone oder selbst), es gibt genügend Exemplare in der Bucht, die man für paar Euronen als Ersatzteil-Lieferant erwerben kann. Bestens.
    Vergleichbar robustes und trickfreies gibt es heut nat. nicht mehr…

    • nagra sagt:

      hier ist ebenfalls noch ein DeskJet 960C im Einsatz. Robust, gut, voll refill-fähig. :)

      Bekannte hatte vor Jahren mit nem Epson die "Erfahrung" gemacht, dass man/frau ohne richtige Ahnung der Hersteller-Tricks, das Gerät über die Patronen mehrfach neu kauft. Weil die leer-Anzeige bei diesem Epson bereits bei noch 1/4 Füllstand behauptete, dass leer. Und die Orig-Patronen kosten.
      Hab sie dann zu einem Experten-shop geschickt, Epson wurde gg einen Tinten-Canon getauscht, zwar Neukauf, aber der war refill-fähig und ohne Tricks. Dadurch sind ihre Kosten massiv gesunken…

  2. deo sagt:

    Ich drucke nur wenig aus. Bei meinem HP 8500A ist vor ein paar Wochen ein Druckkopf kaputt gegangen und ich sehe es nicht ein, für ein paar Ausdrucke im Jahr noch mal 50€ für einen Austauschdruckkopf zu investieren. Der für Schwarz und Gelb ist noch ok, aber der Drucker macht beim Start eines Ausdrucks diverse Tests, die man nicht umgehen kann, verbraucht dafür enorm viel Tinte und es dauert dann einen Zeit lang, bis die Tests erfolglos abbrechen und ich dann drucken kann. Bei den vorherigen HP Druckern war das nicht so. Davor hatte ich bis 2010 einen PSC500 und davor einen HP550C. Den 8500A hätte ich mir nicht gekauft. Da habe ich mich mal zum Produkttester überreden lassen und ihn nach Abschluss aller gestellten Aufgaben behalten.
    Für Ausdrucke habe ich einen Canon IR1510 Laserdrucker, bei dem die Trommel noch wie neu ist. Dann wirft man den natürlich nicht weg.

  3. Nobody sagt:

    Es hat nichts mit Farbpatronen zu tun, aber mit dem Thema Drucker.
    Eben stieß ich zufällig auf ein interessantes Video. Im ersten Teil kommt ein Sachverhalt zur Sprache, der unglaublich ist. Aus meiner Sicht datenschutzrechtlich völlig unakzeptabel.
    https://www.youtube.com/watch?v=rpkathCoSfI

  4. Micha sagt:

    Bei einen HP Deskjet 816c war es kein Problem Fremdtinte zu nutzen.
    Bei einen Samsung C460w xpress funktionierte Fremdtoner auch ohne Probleme.

    Sonst nutze ich einen Kyocera FS1010 aus 2003 mit Originaltoner.

    Der hat seitdem er mit Windows 7 Pro x64 über USB läuft ab und an mal PCLXL Fehler. Sofern man PCl5e und GDI Kompatiblen Druckmodus aktiviert kann man den Fehler weitgehend umgehen.

    Des weiteren habe ich das Papier Registration System schon mal repariert. Da haben sich Schaumstoffdämpfer zu klebrigen Brei zersetzt.

    Am alten Intel Pentum 4 mit Windows XP am Parallelport gab es nie Kommunikationsfehler.

  5. mike sagt:

    Drucker werden bei mir nie ins Netzwerk eingebunden, Anschluss nur über USB, wenn der Drucker nicht gebraucht wird ist er abgeschaltet. Da hier auch ein Epson rumsteht bekommt der ab sofort keine Firmwareupdates mehr, das letzte Update war vor ein paar Monaten, Fremdpatronen werden akzeptiert.

  6. Sebastian sagt:

    Hallo,

    hab zu Hause einen Epson XP332
    Letztes Update ist schon einige Wochen/Monate her
    Fremdpatronen gehen noch
    Hängt im WLAN und ist per Google Cloud angebunden.

    Bis jetzt noch alles ok

    Viele Grüße

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