Google zieht die Notbremse: Weil über die Funktion Nearby Notification (deutsch 'Mit der Umgebung interagieren') bis Ende des Jahres zurück. Grund ist der Spam, den Benutzer über diese Benachrichtigungsfunktion bekommen.
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Funktion Nearby Notification
Die Funktion Nearby Notification (deutsch 'Mit der Umgebung interagieren') wird auf dieser Google-Seite beschrieben.
Mit der Umgebung interagieren
Mit den Nearby-Funktionen können Sie Dienste im Umkreis von etwa 30 Metern finden und mit ihnen interagieren.
- Sie können über Ihr Smartphone z. B. in einem Café etwas bestellen oder Artikel in einem Geschäft suchen.
- Sie können mit Ihren Freunden gemeinsam spielen oder in Apps zusammenarbeiten – jeder auf seinem eigenen Smartphone.
Hinweis: Einige dieser Schritte funktionieren nur unter Android 8.0 oder höher.
Auf dieser Google-Entwicklerseite werden die tollen möglichen Features dieser Funktion vorgestellt.
Notbremsung wegen Spam erforderlich
Nun berichten Webseiten wie The Verge, dass die Funktion wohl vor allem für Spammer interessant war. Die Gerätebesitzer wurden mit allerlei Spam-Benachrichtigungen über Quelle im Umkreis von 30 Metern überflutet. Am 25. Oktober 2018 hat Google dann den Blog-Beitrag Discontinuing support for Android Nearby Notifications für Entwickler veröffentlicht.
Laut diesem Blog-Beitrag wurde Nearby Notifications vor drei Jahren entwickelt, um Android-Nutzern die Möglichkeit zu geben, Apps und Inhalte auf der Grundlage der Umgebung zu entdecken. Googles Ziel war es, relevante und ansprechende Inhalte für die Nutzer bereitzustellen – um nützliche Informationen proaktiv bereitzustellen. Entwickler haben diese Technologie genutzt, um die Nutzer über kostenloses WLAN in der Nähe zu informieren, Führungen in einem Museum bereitzustellen und Fahrpläne an Bushaltestellen aufzulisten.
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Google gibt an, viel über den Aufbau und die Einführung von Benachrichtigungen in der Nähe gelernt zu haben. Anfang dieses Jahres stellte das Unternehmen jedoch einen deutlichen Anstieg der lokal irrelevanten Benachrichtigungen (Spam) fest, die Android-Nutzer wohl ziemlich verärgert haben. Es ließe sich zwar filtern und optimieren, was aber wohl keine optimale Lösung darstellt. Aus diesem Grund haben sich die Verantwortlichen bei Google entschieden, den Support für Nearby-Benachrichtigungen am 6. Dezember 2018 einzustellen.
Ergänzung: Auch iBeacon ist quasi tot
Venturebeat hat hier einen Artikel, der das Thema Nah-Kommunikation mit iBeacon, Eddystone und Google Nearby Notification beleuchtet. Fazit: Die Nutzer haben es nicht angenommen, und die, die es nutzen, werden durch Spam erdrückt. Google zieht offiziell die Reißleine, während Apple mit iBeacon (2013 eingeführt) und die Google-Entwicklung Eddystone (2015 von Google als iBeacon-Konkurrenz eingeführt), wegen Erfolglosigkeit quasi auf einem sterbenden Ast sitzen.
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Die Nearby Notification setzt ein aktiviertes Bluetooth und Standortermittlung voraus. Wer diese Funktionen eher selten nutzt, wird – wie es auch bei mir der Fall ist – vom Spam kaum belästigt werden.
Jedenfalls ein weiteres Beispiel, dass jede Medaille zwei Seiten hat und Mißbrauch immer und überall (s)einen Weg findet.
Ich gehe davon aus, dass viele der US-Nutzer Bluetooth wegen irgendwelcher Wearables aktiviert haben. Mir ist auch noch nichts dergleichen aufgefallen – aber ich denke, in Deutschland dürfte das auch nicht so das Problem sein. Wenn Google da eine Reißleine zieht, muss ein Brand drohen (oder kaum jemand nutzt es, oder beides) – jedenfalls meine Interpretation.