[English]Nochmals ein unerquickliches Thema erneut aufgegriffen.Die automatische Update-Installation ist eine der Hypotheken, die Nutzern von nicht verwalteten Windows 10-Systemen aufgebürdet werden. Dazu gehört auch, dass .NET Framework-Preview-Updates automatisch installiert werden.
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Normalerweise müssen optionale bzw. Preview Updates per Windows Update gesucht und zur Installation durch den Benutzer angestoßen werden. Zumindest hatte Microsoft das so mal vor längerer Zeit kommuniziert. Das ist aber bei .NET Framework Preview Updates nicht der Fall.
Autoinstallation bei .NET-Preview-Updates
Es kochte die Tage beim .NET Framework Preview Update KB4598299 wieder hoch. Blog-Leser Hans Thölen schrieb mir per E-Mail folgendes:
Heute hatte ich auf Windows Update 2 Updates : Das kumulative Update KB4598291 konnte ich mit dem Klick auf den Button "Herunterladen und Installieren" selbst in Gang setzen. Das Update KB4598299 hat sich von selbst installiert. Die Installationen sind bei mir flüssig und absolut fehlerfrei in einer Zeitspanne von 30 Minuten abgelaufen. In der Liste "Update Verlauf anzeigen" sind die 2 Updates nicht vorhanden. In der Liste "Updates deinstallieren" sind die 2 Updates als installierte Updates eingetragen.
Das kumulative Update KB4598299 ist eine Preview für .NET Framework 3.5 und 4.8, welches für Windows 10, Version 2004, Windows Server, Version 2004, Windows 10, Version 20H2, und Windows Server, Version 20H2 veröffentlicht wurde. Da es eine Preview ist, sollte das Update eigentlich nur auf Nutzeranforderung installiert werden. Ich hatte das Update im Blog-Beitrag Windows 10 Update KB4598291 und für .NET (KB4598299) mit erwähnt. In den Kommentaren beschweren sich weitere Leser über die automatische Installation.
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In obigem Tweet wirft Barb Bowman ebenfalls die Frage auf, warum das Preview Update KB4598299 für .NET Framework 3.5 und 4.8 unter Windows 10 automatisch installiert wird und dann auch noch einen Neustart erfordert.
Ich hatte bereits im November 2020 im Blog-Beitrag .NET Framework Preview-Updates und die ungefragte Installation auf diesen Sachverhalt hingewiesen. Dort findet sich auch die Information, dass dies zu Kollateralschäden führen kann, wenn optionale Updates anstehen, die dann beim Herunterladen mit installiert werden. An dieser Stelle schreibe ich jetzt nicht "das Windows 10 Update ist kaputt", sondern merke nur an "es macht einfach unheimlich Spaß, dieses WaaS-Modell" (WaaS = Windows as a Surprise). Wer Windows 10 nicht in verwalteten Umgebungen betreiben kann, dürfte immer wieder unangenehme Update-Überraschungen erleben. Oder ist jemandem von euch eine Erklärung von Microsoft für dieses Verhalten unter die Augen gekommen?
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"… In der Liste "Update Verlauf anzeigen" sind die 2 Updates nicht vorhanden…"
Bei mir werden die Updates in der Rubrik "Weitere Updates" angezeigt.
Edition Windows 10 Pro
Version 20H2
Installiert am 21.10.2020
Betriebssystembuild 19042.789
Leistung Windows Feature Experience Pack 120.2212.551.0
Als KB4598301 gab es das Preview für Win 10 Version 1909 aber auch. Hat sich bei mir auch einfach installiert.
Ist unter Updateverlauf auch eingetragen unter "Qualitätsupdates".
Man kann jedem Benutzer in unverwalteten Umgebungen mit einer geeigneten Windows-Variante (Professional oder höher) nur raten, die Updates selbst in die Hand zu nehmen. Bis Windows 10 v1909 war das noch mit dem "Windows Update Mini Tool" (WUMT) möglich (findet sich z.B. auf majorgeeks.com).
Die v2004 habe ich übersprungen, auf der v20H2/2009 funktioniert WUMT (bei mir) jedenfalls nicht mehr. Dort kann dann "Windows Update Manager" (WUMgr) verwendet werden. Das Projekt ist als Open Source auf Github zu finden und lässt sich von der Projektseite nach Klick auf "Releases" auch in compilierter Form herunterladen.
Danke für den Hinweis zum WUMgr. Das Tool kannte ich bisher nicht.
Ist von David Xanatos entwickelt worden. Ich hatte es bisher nicht im Blog, weil die Store-Version seinerzeit von Microsoft gekickt wurde und die Win32-Variante eine DLL-Hijacking-Schwachstelle aufwies. Ich stand mit David im direkten Austausch, in der Hoffnung, dass das gefixt werden könnte. Erinnerungsmäßig war die letzte Rückmeldung von David: Fix geht nicht, da die Entwicklungsumgebung da bereits den Unsinn macht. Werde mir das Tool aber nochmals bei Gelegenheit vornehmen und auch nochmals mit David diesbezüglich kommunizieren.
Aber am Ende des Tages rennt die Anwenderschaft wie die Kanickel rum, um an die Möhre zu kommen, die Microsoft der Klientel vorenthalten will – weil zu viele Möhren den Kanickeln nicht gut tun. Wirkt, denn die Kanickel sind – zumindest nach meiner Beobachtung – echt glücklich darüber, das es nicht zu viele Möhren gibt – soll ja keiner übermütig werden.
Tag zusammen,
das Tool (WuMgr) von David Xanatos (Pseudonym) ist mehr als hilfreich in vielen Situationen und Konfigurationen.
Wir benutzen es, seit er es veröffentlicht hat, auf über 100 PCs (die in Kleinstgruppen im Land verteilt sind). Es macht alles genau so und genau wann man es möchte, auch die Upgrades! Man kann unerwünsche Updates oder Komponenten dauerhaft ausblenden und hat einen Überblick was auf der Maschine schon gelaufen ist.
Der einzige, unbedeutende Fehler ist bei manchen Updatedateien die falsche Dateigrößenangabe in der Liste, aber das ist nur optisch. Ansonsten ist alles völlig problemlos.
Wir haben ein fertiges Verzeichnis mit allen nötigen Dateien und kopieren das auf den lokalen PC unter Programme, eine Verknüpfung und je nach Einstellung noch ein Neustart und es kann losgehen.
Fazit, für alle die die Kontrolle brauchen oder wollen perfekt, vielen Dank an David Xanatos!
Grüße
Joe_Gerhard
Am 04.02.21 wurde bei mir ohne KB-Nummer automatisch und ohne Neustart 2021-01.NET Core 3.1.11 Security Update for x-64 client installiert. Windows 10 2004.
Gruss
Hartmut
Ich verstehe diese Aufregung nicht.
es ist doch leicht möglich, das Update-Datum manuell weit in die Zukunft zu verlagern (bis zu 30 Tage). Dann kann man am offiziellen Update-Tag oder kurz danach den Update-Prozess neu anstoßen; kein Preview mehr zur Auswahl.
Gruß
Gerd
Schön alles glatt bügeln …. ?
… es gab mal eine Erklärung seitens Microsoft, wie optionale (Preview) Updates in Windows 10 gehandhabt werden. Das machte Sinn, aber dieses Verhalten ist seit ca. 8 Monaten nicht mehr gegeben -> das ist schlicht Mist!
Zu deinem ersten Satz: Wenn dein Auto nicht mehr fährt, wenn Du vor Fahrtantritt nicht über die Beifahrertür eingestiegen bist (weil irgend ein Software-Update das mal so festgelegt hat), stellt Du dich dann auch auf die Straße und gibst ein "Ich verstehe diese Aufregung nicht. Es ist doch leicht möglich, über die Beifahrertür einzusteigen." ?
Ich erwartet von Windows 10 ein deterministisches Verhalten, so, wie Microsoft das mal verkündet hat. Falls dies abgekündigt wurde, legt mir bitte eine Quelle vor, wo das beschrieben ist.
Denn meines Wissens gilt nach wie vor das Credo der Microsoft-Chefs: "Wir wollen so transparent und klar als möglich sein …" Und daher gehört das Verhalten immer wieder auf den Tisch. Vielleicht liest irgend einer der Strategen in Redmond meinen englischsprachigen Blog-Beitrag dazu und reagiert (der Twitter-Kanal wird jedenfalls von einigen Leuten beobachtet).
Bei „weit in die Zukunft" stelle ich mir nicht mal mehr einzelne Jahre vor, sondern Jahrzehnte, Generationen…
Interessant, wie unterschiedlich Menschen „ticken": Die einen denken auf lange Sicht und für die anderen sind schon 30 Tage weit weit weg.
Zeroday in Internetexplorer, nachzulesen bei Bleeping, MS kündigt Update an
Zeroday in Chrome, Update verfügbar, nachlesbar u.a. bei Heise
auch in gemanagten umgebungen mit wsus ist das update über bordmittel ein horror. da verwenden wir mittlerweile das powershell module pswindowsupdate. denn selbst wenn per gruppenrichtlinie veranlasst wird, dass der server 15 min nach durchführen von updates rebooten soll egal ob wer angemeldet ist oder nicht, wird in 2 von 10 fällen kein reboot stattfinden. auch ist dort der parameter detection frequency falsch erklärt bzw. funktioniert anders als vermutet.
aber warum auch sollte der konzern was transparent funktional machen. die konkurrenz tut es ja auch nicht, ganz im gegenteil. die ziehen sogar nach. bei apple kann man mittlerweile gar keine updates mehr aus blenden. gabs früher combo updates, wird jetzt mit dem aktuellen mac os bei einem neuen update 12GB aus dem netz geladen.
Also bei mir wurden gestern beide Updates angezeigt, bei Net mit dem Button "Herunterladen" und das kumulative Update unter Optionale Updates. Ich habe mich dann für das kumulative Update (niedrigere KB-Nummer) entschieden und es installiert.
Danach wurden dann keine Updates mehr gefunden (auch die Net Vorschau nicht mehr, obwohl sie nicht installiert wurde).
Heute wurde dann die Net Vorschau automatisch installiert. Beide Updates sind im Verlauf unter "weitere Updates" aufgelistet.
Könnte es nicht so sein, dass beide Updates zusammen gehören, so dass, wenn man eines auswählt, das andere dann automatisch installiert wird.
Ich frage mich in diesem Zusammenhang, wieso es aber Systeme (wie meines (Win 10 20H2)) gibt, bei denen KB4598299 weder angezeigt (oder nur ganz kurz!) noch installiert wird, jedoch ebenfalls nicht unter "Zeige (alle) optionale Updates" zu finden ist…
Manuell anstoßen möchte ich die Updatesuche ja aus bekannten Gründen nicht.
Eingestellt ist bei mir die "normale" Updatesuche beim Systemstart (also keine "Verzögerung" von 7 bis 30 Tagen").
KB4598291 wurde in diesem Zusammenhang übrigens nicht von mir installiert!
Auch auf dem NUC meiner Freundin (OS Win 10 20H2) wird das KB4598299 ebenfalls nicht angezeigt und auch NICHT installiert.
Und auch dort erscheint KB4598291 als optionales Update, wurde aber willentlich nicht installiert!
Folglich würde es mich mal interessieren, ob es wirklich User gibt, die NICHT nach Updates gesucht haben, keine Update-Pause eingerichtet hatten, das optional angebotene KB4598291 NICHT installiert haben und dennoch das KB4598299 erhalten haben.
Nicht manuell nach Updates zu suchen ist ja schön und gut, aber nach z.B. einer Neuinstallation kommt man praktisch nicht herum und wird dann (sofern Verfügbar) zum Dank gleich mit einem Vorschau Update beglückt. Tolle Sache.
Was bleibt ist das Verwalten mit externen Tools.
Leider gibt es dann auch keine Treiberupdates mehr.
Klar im (Semi-)professionellen Umfeld und wenig verschiedener Hardware und guter Unterstützung (zB. Treiberpacks) ist das gut machbar und ohnehin sinnvoller, aber als "Familienadmin" mit allen möglichen Geräten ist das kaum machbar.
Die Zeit wo man die Treiber nur alle paar Jahre mal (oder sogar noch seltener…) aktualisiert ist ja leider vorbei.
Grüße,
Martin