[English]Apple hat in Frankreich damit begonnen, in seinem Webshops zum Kauf von neuen Geräten einen Reparierbarkeitsindex anzuzeigen. Damit erfüllt das Unternehmen eine regulatorische Aufnahme, so dass sich Kunden vor dem Kauf eines iPhone, iPad oder Mac über die Reparierbarkeit informieren können.
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Hier im Blog habe ich ja häufiger die schlechte Reparierbarkeit diverser Produkte von Apple (aber auch von Microsofts Surfaces) kritisiert. Nun hat Apple hat diese Woche überraschend damit begonnen, einen Reparaturindex für Geräte wie das iPhone und den Mac in der Apple Store App und im Apple Online Store in Frankreich anzuzeigen. Nutzer können sich nun vor dem Kauf eines Geräts ein besseres Bild davon machen, wie problematisch es ist, dieses zu reparieren.
Die französische Seite MacGeneration berichtet, dass die Geräte der iPhone 12-Reihe (mini, 12, 12 Pro und 12 Pro Max) den Wert 6 (auf einer Skala bis 10) für die Reparierbarkeit erhielt. Deutlich schlechter schneiden das iPhone 11 und 11 Pro (4,6) und das iPhone 11 Pro Max mit 4,5 ab, ebenso wie das iPhone XR. Das iPhone XS Max und XS erreichen 4,6 bzw. 4,7 Punkte. Das iPhone SE 2 schneidet mit 6,2 deutlich besser ab, während das iPhone 8/8 Plus und das iPhone 7 Plus auf 6,6 kommen. Das am besten bewertete Modell ist das iPhone 7 mit einer Note von 6,7.
(Reparierbarkeitsindex bei Apple-Produkten, Quelle: www.macg.co)
Apple listet auch die betroffenen Macs: Das 16-Zoll MacBook Pro erhielt der Wert 6,3, das MacBook Air M1 den Wert 6,5 und das 13-Zoll MacBook Pro M1 en Wert 5,6. Diese Angaben über den Reparaturindex stehen im Zusammenhang mit lokalen Vorschriften, die vom Minister für den ökologischen Wandel (Ministère de la Transition écologique) festgelegt wurden. Es gibt fünf verschiedene Kriterien, die verwendet werden, um den Index für jedes Gerät zu bestimmen. Dazu gehören die einfache Demontage und die Verfügbarkeit der für die Reparatur benötigten Teile.
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Die Werte erschienen mir aber persönlich extrem optimistisch, erinnerungsmäßig hat z.B. iFixIt die Reparierbarkeit wesentlich schlechter eingestuft. Inzwischen habe ich diesen Artikel bei Golem gefunden, der das bestätigt. (via)
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Ich nehme an, es handelt sich hierbei wie beim CE-Zeichen um eine Selbsteinschätzung. Diese ist natürlich sinnbefreit, wenn die derart weit weg von der Realität ist.
Man könnte meinen das Hauptkriterium ist, man kann ja zur Not alles austauschen, also auch das gesamte Gerät. Folglich volle Reparatur möglich. Der wirtschaftliche Faktor wird offenbar völlig außer Acht gelassen. Dabei ist er der Hauptfaktor. Was habe ich von einer theoretischen Reparierbarkeit von defektem RAM, wenn die Reparaturkosten von 1000€ den Wert des Geräts übersteigen?
In Frankreich trat seit 1.1.2021 eine Erweiterung des "Anti-Verschwendungs-Gesetzes" in Kraft, das einen Reparaturindex für zumächst 5 Produktkaterorien vorschreibt. Einzusehen unter https://www.indicereparabilite.fr. Alles natürlich auf französisch, aber es gibt ja deepl.com und Google Translator.