[English]Apple hat seit iOS 14.5 die Funktion "App Tracking Transparency" (ATT) integriert. Damit soll Nutzern die Wahl bezüglich der Transparenz beim Tracking durch Drittanbieter-Apps an die Hand gegeben werden. Das Ganze klingt wie ein wichtiger Schritt beim Schutz der Privatsphäre der Nutzer. Die Gretchenfrage, die sich stellt: Wie effektiv ist diese ATT-Maßnahme unter dem Strich. Jemand hat nach 5 Monaten mal nachgeschaut.
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Die Funktion "App Tracking Transparency" (ATT) wurde ja im April 2021 von Apple mit iOS 14.5 erstmals veröffentlicht. ATT tritt an, um den Nutzern die Wahl bezüglich der Transparenz beim Tracking durch Drittanbieter-Apps zu geben. Der Nutzer kann bei jeder App wählen, ob ein Tracking zulässig ist. ATT wurde von vielen als ein Schritt nach vorn beim Schutz der Privatsphäre der Nutzer gelobt.
Abfrage in iOS bezüglich App-Tracking
Aber funktioniert ATT wirklich?
Fünf Monate nach der Veröffentlichung haben die Ex-Apple-Entwickler Johnny Lin und Sean Halloran zehn der Top-Apps im App Store getestet. Sie wollten sehen, ob ATT das Tracking erfolgreich unterbindet. Dazu haben sie die Open-Source-App Lockdown Privacy verwendet. Die App verspricht Tracker, Werbung und Badware – in allen Apps auf einem Gerät zu blockieren. Wenn ATT wirkt, sollte diese App nichts mehr blockieren müssen.
Die Ergebnisse der Tests waren aber ernüchternd. Mittels der Lockdown Privacy-App und manueller Tests haben die Sicherheitsforscher festgestellt, dass App-Tracking-Transparenz keinen Einfluss auf die Gesamtzahl der aktiven Drittanbieter-Tracker und nur einen minimalen Einfluss auf die Gesamtzahl der Verbindungsversuche zum Tracking durch Drittanbieter hatte.
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Außerdem bestätigten die beiden Sicherheitsforscher, dass in fast allen Fällen detaillierte persönliche oder Gerätedaten an Tracker gesendet wurden. ATT war funktionell nutzlos, um das Tracking durch Dritte zu stoppen, selbst wenn die Nutzer ausdrücklich "Ask App Not To Track" wählen. Die Details sind im Blog-Beitrag Study: Effectiveness of Apple's App Tracking Transparency vom 22. September 2021 nachzulesen.
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Oh, das ist aber soooo eine Überraschung. Also wieder ein Marketing-Gag und Nebelkerze vom faulen Apfel.
Wie kann es denn sein das Facebook denn so viele Einbußen hat durch diesen Tracking Schutz oder verwechsel ich da etwas?
Die Abfrage sagt ja auch: "Ask App not to track." Also sendet iOS vermutlich eine freundliche Bitte an die App auf Tracking zu verzichten. Quasi wie die "do not track" Präferenz im Webbrowser.
Damit das etwas bringt müsste die App diese Bitte erstmal auswerten und dann müsste der Entwickler eine Funktion implementieren, welche in einem solchen Fall das Tracking abschaltet oder zumindest erheblich reduziert.
Gerade bei kostenlosen Apps ist das wohl ehr nicht realistisch. Ich glaube nicht, dass iOS versucht aktiv Tracking zu blocken, so wie ein PiHole z.B bestimmte DNS-Anfragen ins Leere laufen lässt.
Insofern überrascht das Ergebnis wenig.
Gruß Singlethreaded
Meines Wissens war es auch nie anders gedacht, sondern so, wie Singlethreaded es beschreibt. Wenn das entsprechende Framework nicht in die App "eingebaut" wird, verpufft die an und für sich gute Idee im Nexus.
Siehe auch hier:
https://developer.apple.com/documentation/apptrackingtransparency
Nun, Apple könnte ja alle App-Anbieter dazu zwingen … ok, ich träume weiter ;-)
ATT ist nur da um Apps zu tracken. Heisst Facebook bekommt keine Infos mehr ob durch Werbung eine andere App auf dem iPhone gelandet ist. Alles andere Tracking über Drittanbieter Cookies und so weiter ist davon nicht betroffen. Heisst wenn es nicht um App Installationen geht, bewirkt ATT genau nichts. Zusätzlich kann man App Installationen auch ganz einfach mit Drittanbieter-Cookies tracken. Ist umständlicher als das einfache ATT aber funktioniert wenn man es benötigt. Bei Facebook sind halt viele kleine Entwickler, welche nur ATT integriert haben.