Störung bei Strato (13. Dez. 2022)

Kleiner Nachtrag für Leute, die beim Hoster Strato mit Produkten vertreten sind. Am gestrigen Dienstag, den 13. Dezember 2022 gab es beim Hoster möglicherweise eine Störung, die wohl nicht so offen kommuniziert wurde. Ein betroffener Blog-Leser hat mich über den Sachverhalt (Ausfall eines vServer mit merkwürdigen Begleiterscheinungen) informiert. Da zeitgleich eine Störung bei AnyDesk (auf Grund eines Netzwerkproblems in einem Rechenzentrum, siehe Störung bei AnyDesk (13. Dez. 2022)) auftrat, gibt es möglicherweise einen Zusammenhang. Daher stelle ich es im Blog ein, vielleicht sind noch mehr Leser betroffen.

Blog-Leser Marcel hat mich kurz nach Mitternacht (14.12.2022) über das Problem per Mail informiert (danke dafür) – bin aber selbst offline gewesen – daher der Nachtrag. Marcel schrieb:

Hallo Günther,

ich verfolge deinen Blog schon mehrere Jahre und bin froh darüber in deinem Blog eine zentrale Anlaufstelle gefunden zu haben, die mich auf dem laufenden hält.

Heute kämpfe ich fast schon etwas verzweifelt mit dem W+SHP Strato AG und bin davon überzeugt, dass hier etwas verschwiegen wird.

Dann beschrieb er den Sachverhalt, dass einer seiner vServer gestern Vormittag (13. Dez. 2022) unerwartet vom Netz gegangen gegangen ist. Zunächst glaubte der Leser an ein temporäres Problem, welches sich von selbst lösen wird. Da der Fehler nach 6 Std. nicht weg war, kontaktierte der Leser den Strato-Support. Dazu schrieb er mir folgende Erfahrungen:

Nach der Authentifizierung am Telefon wurde schon mal mit falschen Namen begrüßt, was ich erstmal nicht schlimm fand. Aber als mir dann mitgeteilt wurde, dass ich keinen vServer habe, wurde ich stutzig.

Nach langem hin und her und durchreichen bis zum 2nd Level, wurde ich erneut um Legitimation gebeten (Service PIN -> Abrufbar im Kundenbereich). Wieder wurde ich mit den gleichen falschen Name angesprochen und wieder konnte mein vServer nicht gefunden werden.

Mit Kundennummer und Auftragsnummer konnten dann meine vServer und der richtige Name des Vertragsinhabers ermittelt werden. Als ich dem Mitarbeiter nun von der Unerreichbarkeit einer meiner Server unterrichtete, wurde mir versichert, dass kein Probleme festgestellt werden können und mein Server doch läuft.

Das ist dann die Stelle, wo man als Nutzer eines Dienstleisters in Flüche ausbricht und recht hilflos ist. Marcel schrieb dann weiter:

Erneut geprüft -> Nein, läuft nicht. Den geheimem Tipp von dem netten Mitarbeiter im diesem Fall den Server neu zu starten, habe ich auch einfach etwas frustriert befolgt. Nach einer gefühlten Ewigkeit war mein Server wieder da, eine halbe Stunde später wieder weg.

Spätestens jetzt müsste ich in Erwägung ziehen, dass ich evtl. Opfer einer Cyberattacke geworden bin, und versuchte den Server dieses  Mal in den "RecoveryModus" zu booten um mir Logs mal anzuschauen.

Das wird dann sehr spannend, was die Protokolldateien des vServer denn so alles verraten. Aber Marcel kam gar nicht so weit, sich die Logs anzusehen, denn ihm wird seit 3 Stunden die Statusmeldung "Server wird in den Recovery Modus gestartet" angezeigt (siehe Abbildung).

Der Benutzer kam also gar nicht zum Zustand, dass der virtuelle Server im Rettungssystem gestartet ist. Da könnte der Server, auf dem virtualisiert wird, ein Problem aufweisen. Da Marcel aber oben auf seine Probleme mit dem Support verweist, wo sein vServer in der Konfiguration nicht gefunden wurde, deutet das auf größere Probleme hin. Marcel ergänzte in seiner Mail, dass er nebenbei einen Dauerping laufen habe, um zu sehen, wann der Server erreichbar ist.

Obiger Screenshot bestätigt, dass der Ping lausig ist. Dazu schreibt Marcel, dass er irgendwann einen verdammt schlechten Ping erhalten habe, und sich versucht hat am vServer anzumelden. Das Ende vom Lied beschreibt er so:

– Der Ping vom vServer zu google.de wird mir im Höchstwert mit 347 ms. quittiert. Lokal von mir zum vServer 3796ms und viele Unterbrechungen.

– Die SSH Console im Recovery-Modus läuft äußerst instabil ist geprägt von "time outs".

Ein vernünftiges Arbeiten ist so natürlich unmöglich. Mir geht nach wie vor der Artikel Störung bei AnyDesk (13. Dez. 2022 und die dort erwähnte Störung im Rechenzentrum eines Hosters durch den Kopf. Unabhängig davon schreibt Marcel:

Mir ist nun klar, dass die Summe der Ereignisse eindeutig im Netz von Strato liegen.  Sind dir evtl. ähnliche Problem heute bekannt geworden? In den "Social-Media-Kanälen" bin ich hier zunächst für den 13.12.2022 nicht fündig geworden.

Im Name aller: Danke für deine Beiträge und deine Zeit, uns mit News zu versorgen

Aktuell fällt mir neben der zufällig von einem Leser berichtete AnyDesk-Störung nichts dazu ein – Leser haben sich bisher nicht gemeldet. Jemand aus der Leserschaft mit ähnlichen Erfahrungen von gestern, was Strato betrifft?  Marcel meint dazu:

Wahrscheinlich ist mein vServer in irgendeiner unbeliebten „Müll-Ecke" und muss warten bis sich das Netz beruhigt hat.

Wenn der Zustand Morgen (nachher) noch anhält, werde ich Strato erneut kontaktieren und dich auf dem laufenden halten.

Warten wir es ab – Admins werden zum 14. Dezember 2022 eher im Thema Microsoft Patchday versumpfen.

Ergänzung: Von Sebastian habe ich auf Facebook in einer IT-Gruppe folgende Rückmeldung erhalten (danke dafür).

Einer meiner VServer ist seit ca. 2 Uhr [muss 02:00 Uhr am 14.12.2022 sein] wieder online nachdem er seit dem Nachmittag nicht erreichbar war.

Da der Server lediglich als ein DNS fungiert, war dieser Zustand aber auch nicht weiter schlimm. Lustig wird es dann ja erst, wenn Port 53 nun komplett zu ist.

Nachfrage beim Support ergab "Ihr Server wurde auf Port 53 angegriffen". Eine Mail oder Warnung dazu gab es aber nicht.