Citrix: "Unbefristete Lizenzen", Anwender sollten lieber ein Abonnement abschließen

Laufen Citrix-Kunden, die noch eine unbefristete Lizenz (perpetual licenses) erworben haben, bald in Probleme? Der Hersteller versucht diese Kunden nun mit seiner "Universal Lizenz" in ein Abo zu drängen. Mittelfristig können Kunden mit unbefristeten Lizenzen schlechter mit Updates versorgt werden.


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The Register hat das Thema im Artikel At Citrix, 'perpetual licenses' means 'we'd rather move you to a subscription' aufgegriffen, siehe auch folgender Tweet.

 

Citrix hat bereits im Jahr 2019 den Verkauf neuer unbefristeter Lizenzen an Endkunden eingestellt. Wer eine solche Lizenz besitzt, ist also darauf angewiesen, dass der Hersteller die Software-Produkte wartet und mit Sicherheitsupdates versorgt. Bisher gibt es auch keinen Hinweis, dass Citrix die Wartung der Produkte mit unbefristeter Lizenz eingestellt.

Aber Citrix hat eine neue "Universallizenz" angekündigt, die es den Käufern ermöglicht, ihre Produkte in der Cloud oder in einer On-Premise-Umgebung ihrer Wahl zu betreiben. Der Anbieter behauptet, dass dies benötigt wird, da so viele seiner Kunden hybride Clouds betreiben. Die neue, universelle Lizenz sei einfacher und flexibler als komplizierte hybride Lizenzen. Die eigenen Hybrid-Lizenzen von Citrix verlangten von den Nutzern, dass sie einige Anwendungen innerhalb einer bestimmten Zeit in eine Cloud verschieben.


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Kunden, die keine Universallizenz möchten, könnten bald vor dem Problem stehen, dass die Versorgung mit Software-Updates und technischen Supportleistungen schlechter wird, weil Kunden mit Universallizenzen bevorzugt bedient werden.


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17 Antworten zu Citrix: "Unbefristete Lizenzen", Anwender sollten lieber ein Abonnement abschließen

  1. Daniel sagt:

    Das Abomodell wird also auch bei Citrix durchgeprügelt auf Teufel komm raus. Also braucht man für immer mehr Software Abos. Wenn es eine Wahl gibt ob Abo oder Einmalkauf ist ja nix dagegen einzuwenden. Aber zwangsweise geht aus meiner Sicht garnicht.

    Wenn man es aus steuerrechtlicher / betriebswirtschaftlicher Sicht sieht ist ein Abo ja nicht mal verkehrt. Man muss keine neuen Softwarekäufe aller paar Jahre in die Finanzplanung nehmen sondern hat gleichbleibende Kosten für die Abos in der GuV. Aber das soll doch bitte jedes Unternehmen für sich entscheiden können. Und nein es gibt leider nicht für jedes Unternehmen die freie Wahl Opensource nehmen zu können je nach Geschäftszweig fehlt da oft nötige Software die es (noch) nicht für Linux gibt.

    • 1ST1 sagt:

      Gibt es denn überhaupt eine Opensource-Alternative zu dem was Citrix anbietet? Gibt es dazu überhaupt eine vergleichbare Alternativ-Lösung?

      • squat sagt:

        Der einzige Grund warum Citrix das anbieten kann für Windows, ist weil das RDP Protokoll von Microsoft von Citrix zugekauft wurde.
        Open Source ist schwierig weil das schwierige nicht die Technik sondern die Lizenz Situation ist Windows darf man ja nur mit einem Benutzer zeitgleich verwenden.

        Abo hat auch viele gute Seiten. Es verpflichtet den Hersteller zu Updates, alte Software wird reduziert. Die Kosten sind für Kunde wie auch Hersteller leichter zu rechnen.

        Wenn nach MS geht ist die Alternative zu Citrix und RDS das neue Azure VDI.

        Das Thema ist eh angezählt.. MS wollte ja für den 2022 Server den Office Support einstellen. Damit auch Citrix beenden.

        • Daniel sagt:

          Ich meinte mit Opensource ja nicht nur die Anwendungen sondern auch das Betriebssystem. Wenn es für JEDE Software die auf Servern und Clients läuft Opensource-Alternativen für JEDE(S) Unternehmen / Privatperson gäbe die auch optimal funktioniert könnten die auch darauf wechseln und wären nicht mehr "erpressbar" und könnten nicht dazu gezwungen werden immer mehr für die Software zu zahlen.

          Und welches Betriebssystem es ist wäre dann egal ob nun Linux, OpenBSD usw.

          • Knusper sagt:

            Thema Opensource:
            Ich bin selbst Programmierer und kann mir wirklich nicht vorstellen, wie Opensource auf Dauer funktionieren soll.

          • Bernd Bachmann sagt:

            @Knusper: Ich schon.

            Geht aber nur, wenn Unternehmen, die OSS verwenden, das so tun, wie es eigentlich gedacht ist. Nämlich OSS nicht als geschenkte Alternative zu proprietärer Software betrachten und dann, weil es ohne ja angeblich nicht geht („das haben wir immer so gemacht"), irgendeine Drittfirma mit „Wartung" beauftragen, sondern das für Lizenzen und Wartung gesparte Geld nutzen, um damit eigene Entwickler zu beschäftigen, deren Aufgabe nichts anderes ist, als die eingesetzte OSS im Sinne des Unternehmens weiterentwickeln und damit zu helfen, sie benutzbar für alle zu halten.

            Leider ist mein eigener Arbeitgeber in dieser Hinsicht, trotz aller Bemühungen von mir und Gleichgesinnten, auch nicht besser als die meisten anderen. Da braucht es einfach einen umfassenden Kulturwandel.

        • 1ST1 sagt:

          Die Geschichte von Citrix kenne ich seit Meta- und Winframe, da kannst du mir nichts neues erzählen. Du redest hier von wirklichen Alternativen, ohne sie zu nennen. Wo sind also die Opensource-Terminalserver mit Lastverteilung/Broker usw? Wo sind die provisionierten, bei Bedarf startenden Opensource-virtuellen Desktops? Wo ist das zugehörige Gateway, welches einen 2FA gesicherten Zugriff auf eine solche Infrastruktur zulässt?

          Dabei wäre das ja eigentlich so einfach, Linux unterstützt schon immer XDMCP, und nicht ganz so lange schon VNC und RDP (sic!), aber es hat sich niemand die Mühe gemacht, damit sowas wie die Citrix-Möglichkeiten mal nachzubauen.

          "Windows darf man ja nur mit einem Benutzer zeitgleich verwenden" ist übrigens auch falsch, zumindestens ein fliegender Wechsel zwischen 2 Nutzern ist auf allen Desktopversionen jederzeit möglich, und die Server unterstützen von Haus aus 3 Nutzer gleichzeitig, einer lokal, 2 remote. Und wenn man die als Terminalserver lizenziert, dann auch mehr, allerdings ist das nicht so komfortabel wie bei Citrix.

        • Heiko sagt:

          "Abo hat auch viele gute Seiten. Es verpflichtet den Hersteller zu Updates, alte Software wird reduziert. Die Kosten sind für Kunde wie auch Hersteller leichter zu rechnen."

          Das musst du mal genauer erklären. Ich komme aus dem Systemhausgeschäft und kann deine Aussage nicht mal ansatzweise unterschreiben.

      • Martin B sagt:

        RDP ist doch gut, es gib auch Broker, Lastverteilung und auch Einzelapplikationen lassen sich bereitstellen. Citrix ist ein komplexer und teurer Aufsatz und marketinggetrieben, funktional reicht RDP in 99% der Anwendungsfälle aus, auch beim 10 Mbit DSL Anschluss im Tal der Ahnungslosen.

        Aber leider will MS RDS Server madig machen.

  2. Luzifer sagt:

    Also ganz klar Privat fliegt ABO Software raus! (Einzig Security Suite und Banking Suite akzeptiere ich da im Abo). Privat findet man für das meiste Alternativen. ( also Alternative fürs Abo, nicht für Windows Software … Linux ist da leider ein Witz!)

    In der Firma sieht das schon anders aus: Alternativen meistens nicht so einfach, also beißt man die Zähne zusammen und akzeptiert auch Abo … aber nur da wo kein Alternativen möglich sind. Bin ja keine Melkkuh!

  3. Andy sagt:

    Gegen Abonnements habe ich grundsätzlich nichts einzuwenden. Das sichert ja auch die Finanzierung der Entwicklung nachhaltig.
    Es muss aber in einem angemessenen Verhältnis zum Nutzen stehen.
    Bei citrix kann ich das nicht einschätzen.
    Bei anderen Marktteilnehmern muss ich aber oft noch x Sachen mitabbonieren, die ich gar nicht benötige. Oder wie bei Acronis, wo dann Zeug dabei ist, das ich nicht nur nicht brauche, sondern das auch noch aktiv stört. Zeigt mir dann Alarme an, die mit der Sicherung nichts zu tun haben, sondern die auf einen umgefallenen Sack Server in Hintertupfingen hinweisen.

    Bei kritischen Diensten, bei denen ich ständiges Absichern und Supporten benötige, kann es aber eigentlich nur Abo sein. Die ständigen Einnahmen für ständige Entwicklung müssen ja irgendwo herkommen.

    Demgegenüber steht natürlich das Problem der Vertragstreue. Mit Firmen, die sich aus ihren Verpflichtungen stehlen, sollte man eigentlich keine Geschäfte machen.
    Aber, wer bleibt denn dann heute noch übrig?

    • McAlex777 sagt:

      * Gegen Abonnements habe ich grundsätzlich nichts einzuwenden. Das sichert ja auch die Finanzierung der Entwicklung nachhaltig.

      Derzeitige Praxis: erstmal Verdoppelung der Preise (auf die gleiche Laufzeit), dazu beliebige zukünftige Preiserhöhung. Um das zu verschleiern Dozen Features Koppeln die ich nicht brauche. Da klingeln die Kassen.

      Man fragt sich wie die Konzerne bereits vor Abo-Zeiten zu Milliarden-Imperien werden konnten.

      * Es muss aber in einem angemessenen Verhältnis zum Nutzen stehen.

      Wo habe ich ein Microsoft-Abo, das nur Word/Excel/Outlook für 1Person beinhaltet? Das müsste ja laut der ganzen Zusatzfeatures wie Skype/OneDrive/Access/Defender etc. die man derzeit dazugebundelt bekommt im Vergleich zu jetztigen Abopreisen deutlich günstiger sein. Also vielleicht 2EUR/Monat für ein Microsoft-Office-Abo?

      Was ist mit der digitalen Sourveränität auf dem Desktop oder bei Office?
      Ein gekauftes Office kann ich auch 40Jahre später noch in der VM nutzen, ohne dafür 40Jahre lang bezahlt zu haben.

      Für mich kommen Abodienste auf "Basis-Plattformen" erst in Frage, wenn eine in Deutschland vor "deutschen Gerichten" einklagbare Rechtsgrundlagen geschaffen wurde.

      Es kann nicht sein das Dienstanbieter ihre Services beliebig kündigen oder zum Nachteil der Kunden abändern können.

      Das gilt umso mehr das Microsoft ein Monopol auf Desktop und somit *allen* auch Thirdparty-Applikationen hat.

  4. Martin B. sagt:

    das machen nun viele Hersteller. Fakt ist, wer ein Produkt länger als 3J in ein und derselben Version einsetzt, zahlt drauf. Viele hatten bisher Zyklen von 6J und mehr, hochgerechnet sind Abos 2-3x so teuer.

    Es bleibt nur eins: die Anzahl der Hersteller reduzieren.

  5. Nobody sagt:

    Abos sind das psychologisch eleganteste Bezahlkonzept, um den Kunden möglichst schmerzarm viel Geld aus der Tasche zu ziehen.

  6. mw sagt:

    Das Abo ist das schlechteste Konzept, das es überhaupt gibt. Der Kunde zahlt und der Lieferant darf ausrollen was er will und sei es noch so buggy oder unbrauchbar. Die Abonnenten bekommen haufenweise Mist, den sie weder brauchen noch haben wollen, vom Datenreichtum des Anbieters mal gar nicht zu reden. Warum vermieten, denn die Anbieter die Software nicht? Weil sie dann für den ordnungemäßen Gebrauch der Mietsache haftbar sind und sowohl Qualität und Verfügbarkeit sicher stellen müssen. Diese Modell würde ich durchaus begrüßen, meinetwegen auch die 2 ct für jeweils 100.000 Worte in der Textverarbeitung.

  7. Corp sagt:

    Die Alternative, die auch für Enterprise Umgebungen geeignet ist, nennt sich Parallels RAS. Basiert wie Citrix auf RDP und bietet praktisch alle Citrix Features. Parallels ist zwar auch ein Abomodell, aber wesentlich günstiger und der Support ist ausgezeichnet. Citrix hat sowas wie Support nicht mehr, da sind alle Techniker und Entwickler meiner Erfahrung nach aus gutem Grund von Bord gegangen. Übrig bleibt eine Finanz-Heuschrecken auf Abzocktour.
    Perpetual Lizenz Kunden können übrigens den Support inzwischen günstiger durch Drittanbieter wie LemoniaX kaufen. Wenn man aber ins Abomodell gewechselt ist geht das nicht mehr. Dann darf man nur mehr zahlen und nichts dafür bekommen.

  8. Kai sagt:

    Hab's mir noch nicht angeschaut, aber sicherlich werde ich bald die entsprechenden Angebote/Werbung im Postfach haben…

    Ich frage mich aktuelle eher, ob Citrix die Concurrent Use Lizenzen damit auch abkündigen wird. Die gab es bei den bisherigen "neuen" Modellen ja schon nicht mehr und alles muss per User / per Device lizenziert werden. Macht für uns nahezu keinen Sinn mehr, wenn das kommen sollte, da die Kosten damit explodieren werden (Hochschule mit vielen wechselnden NutzerInnen).

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