US-Hacker Kevin Mitnick stirbt mit 59 Jahren

Kurze Info, weil die Nachricht aktuell in den Medien (zum Beispiel Security Week) ist. Der US-Amerikaner Kevin Mitnick ist am 16. Juli 2023 im Alter von nur 59 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs verstorben. Der Mann war ein Hacker, wie er im Buche steht, der einige Jahre im Gefängnis saß und später als Autor sowie mit einer Sicherheitsfirma tätig war. Die Staatsanwaltschaft bemerkte laut Wikipedia dazu: "Mitnick könnte einen Nuklearkrieg starten, indem er ins Telefon pfeift". Ein Rückblick auf die "wilden Jahre" des vorherigen IT-Jahrhunderts.


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Die Information über den Tod von Kevin Mitnick kam mir heute Vormittag auf Twitter unter die Augen – siehe nachfolgenden Screenshot (links muss Tobias Schrödel sein, rechts ist Mitnick).

Kevin Mitnick

Ich hatte vieles wieder vergessen, 1988 war noch nicht "diese Zeit, wo wir im Internet gehangen und jede Nachricht aufgesogen haben", meine Informationen habe ich aus dem Dr. Dobbs Journal of Softwaretools bezogen – und später auch schon mal dort Artikel abgeliefert. Daher habe ich in der Wikipedia nachgelesen, was damals war. Mitnick erreichte eine gewisse Popularität als Hacker (Alias Condor), weil er als Mitglied der Roscoe Gang mehr als 100-mal in das Netzwerk des US-Verteidigungsministeriums sowie einige Male in das der NSA eingedrungen sein soll. Hat ihn einige Jahre seines Lebens in den Knast gebracht.

  • 1988 wurde er für diese Hacks zu 12 Monaten Einzelhaft und einer anschließenden dreijährigen Bewährungsstrafe verurteilt.
  • Am 15. Februar 1995 wurde er vom FBI erneut verhaftet und angeklagt. Der Grund: Er sei in "einige der am besten gesicherten Computersysteme" der USA eingedrungen. Er wurde zwei Jahre ohne Gerichtsverhandlung bzw. viereinhalb Jahre ohne eine Kautionsanhörung inhaftiert.

Eine weltweite Free-Kevin-Bewegung, angeführt durch das Hackermagazin 2600, setzte sich für Mitnick ein. Er wurde schließlich zu einer Gefängnisstrafe verurteilt.Im Januar 2000 wurde Mitnick nach knapp fünf Jahren aus der Haft entlassen. Als Bewährungsauflage ordneten die Richter ein dreijähriges Benutzungsverbot von EDV-Systemen an.


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Mitnik hatte wohl die Gabe, die Leute zu manipulieren. Nach seiner Haftentlassung betätigte er sich als Autor und mit einer Sicherheitsfirma, wo er die Techniken des Social Engineerings beschrieb und Firmen in der Mitarbeiterschulung zur Abwehr solcher Techniken unterstützte. Der Artikel von Golem enthalten weitere Details zu Kevin Mitnick und seinen Aktivitäten.


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8 Antworten zu US-Hacker Kevin Mitnick stirbt mit 59 Jahren

  1. michael sagt:

    So ändern sich die Zeiten. Heute wird Julian Assange von der anglo-amerikanischen Justiz langsam zu tode gefoltert – wegen einem Aufklärungsvideo zu Morden der US Armee.

    • Mert sagt:

      Diffamierender Unsinn.

    • Daniel P. sagt:

      Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Erstens wird er nicht "zu Tode gefoltert", er nutzt das westliche Rechtsstaatsystem zu seinen Gunsten aus und zieht das Auslieferungsverfahren mit dutzenden Widerspruchsverfahren in die Länge. Zweitens ist er nach meiner Einschätzung eindeutig russischer Agent, der ausschließlich westliche Demokratien zu schädigen versucht und noch nie Leaks zum Nachteil Russlands veröffentlicht hat. Drittens hat er im Auftrag Russlands zum Wahlerfolg Trumps beigetragen, als er die von russischen Geheimdiensten gestohlenen Daten der Demokratischen Partei veröffentlichte. Viertens – hätte er die Frauen mit den Kondomen nicht verarscht, säße er heute wie in Jan Marsalek in einer Villa in Moskau und nicht in Haft.
      Engagierst du dich für Nawalny ebenso vehement wie für Assange oder ist dein Aktionismus merkwürdig einseitig orientiert?

      • Thierry sagt:

        @daniel P
        Es wäre sehr sinnvoll, wenn du deinen Beitrag mittels eindeutiger Belege begleitet hättest.

        Da ich "Querdenker" (ja, das hilft) dennoch kein "Faschist" bin, halte ich sehr viel von den Veröffentlichungen Julian Assange. Wer die Wahrheit sagt, zahlt es mit dem Preis seiner Freiheit.

  2. Fritz sagt:

    Ich befürchte, die tiefere Bedeutung des Satzes "…indem er ins Telefon pfeift" und überhaupt des 2600Hz-Tones kennen hier nur noch die wenigsten Mitleser. Trotzdem war es damals eine spannende Zeit.

    Möge er in Frieden ruhen!

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