Wir haben heute (2. Januar 2024) den ersten Tag, an dem das eRezept flächendeckend (verpflichtend) in Deutschland eingesetzt werden soll. Nachdem viele Praxen über Weihnachten geschlossen waren, interessiert mich, ob die TI-Infrastruktur der gematik läuft und auch die Praxis-Software funktioniert? Mir ist eine Information über eine Praxisstörung zugegangen (kann Zufall sein). Eine Kurzrecherche zeigte mir, dass es die letzten Wochen immer mal wieder "gehakt" hat.
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eRezept am 1. Jan. 2024 verbindlich
Im Bundestag wurden Mitte Dezember 2023 die Gesetzesvorhaben (GDNG, DigiG) zur Digitalisierung im Medizinwesen verabschiedet. Mit dem Digitalisierungsgesetz (DigiG) wird ab Anfang 2024 ein verpflichtendes elektronisches Rezept (eRezept) vorgeschrieben. Im Bundestag wurden Mitte Dezember 2023 die Gesetzesvorhaben (GDNG, DigiG) zur Digitalisierung im Medizinwesen verabschiedet.
Ich hatte das Themenfeld ja in einer Artikelreihe beleuchtet (siehe Gesundheitsgesetze II: Bundestag beschließt Digitalisierung im Gesundheitswesen (GDNG, DigiG) und Gesundheitsgesetze III: Mit Digitalisierung planlos ins Desaster? sowie die Links am Artikelende. Mein Beitrag eRezept ab 2024 verpflichtend – Ungereimtheiten führen zum Desaster hier im Blog hat ja eine Menge Insights, speziell von IT-Betreuern der Praxen ergeben – was mich besonders gefreut hat. Und selbst die Tagesschau hat zum Jahreswechsel einen Kurzbeitrag gebracht, wo auch ein Arzt zu Wort kam – der war nicht himmelhoch jauchzend, sondern verwies auf diverse Klippen (z.B. medizin. Hilfsmittel werden weiter auf Papierrezept abgegeben, was ich in meinem Beitrag zum eRezept auch adressiert habe).
Im September 2023 gab es in der Ärztezeitung (leider nur per Registrierung abrufbar) einen Artikel, der den Ärger des Hausärzteverbands über die Telematikinfrastruktur aufgreift und ein "Technik-Versagen von Herstellern und gematik" konstatierte. Apotheke Ad Hoc berichtete zum 6. Dezember 2023 über die "Nikolausüberraschung" beim eRezept – denn beim Einlösen per elektronischer Gesundheitskarte (eGK) und bei den Versicherten von Barmer und AOK Nordwest, AOK Rheinland/Hamburg und AOK Nordost konnte es am Morgen des 6. Dezember 2023 zu Beeinträchtigungen kommen, hieß es ab 9:30 Uhr.
War kein Problem, denn die gematik riet, doch einfach die "Backuplösung" in Form des Papierausdrucks mit Rezeptcode zu nutzen. Der Sachverhalt wurde zusammen mit den Betreibern technisch relevanter Komponenten analysiert. Zwei Stunden später konnte bereits Entwarnung gegeben werden. Das muss man den Leuten lassen, fix sind die ja. Und war auch eher ein Einzelereignis – ach halt, zum 12. Dezember und zum 20. Dezember 2023 hakte es erneut bei der Telematik Infrastruktur (TI) der gematik.
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Gut, man sollte fair sein, das eRezept war nicht betroffen – die Störung betraf die elektronische Patientenakte (ePA). Das ist etwas gänzlich anderes und die ePA kommt auch erst 2025 verpflichtend. Und die gematik hat inzwischen aufgerüstet – war schon Thema in meinem Beitrag eRezept ab 2024 verpflichtend – Ungereimtheiten führen zum Desaster: Die gematik verschickt Störungsmeldungen jetzt auch auf WhatsApp – da kannst Du dich nur noch an den Kopf fassen. Behörden werden von den Datenschützern angehalten, sich von diesem Dienst zu verabschieden – und die gematik setzt auf den Meta-Dienst – muss man aber nicht verstehen. Ach so, der Live-Status der gematik steht auf dieser Seite zum 2024-01-02 10:37:00 nicht zur Verfügung, also WhatsApp als Backup?
Ergänzung: Zum Abend des 1.1.2024 meldet sich ein Mediziner und schrieb, dass er nicht in die VPN-TI seiner Praxis rein kam. Sein Fazit: "In der Praxis ist es halt schwierig mit der Telematik. Diese kostet viel Geld und Zeit, ist nicht zuverlässig und hilfreiche Anwendungen liegen derzeit noch nicht vor."
Störung bei Bitmarck
Auf Facebook gerade einen privaten Hinweis eines Lesers bekommen, dass "seine Arztpraxis" eine IT-Störung habe (O-Ton: "In meiner Arztpraxis sind die Systeme abgestürzt"). Gehe ich auf die Statusseite der Gematik heißt es dort:
Letzte Aktualisierung 02.01.2024 09:00 Uhr
Derzeit liegt eine Störung an dem von der BITMARCK betriebenen sektoralen IDP vor. Infolgedessen ist aktuell kein Zugriff auf das E-Rezept über die E-Rezept-App mit Anmeldung über die Versicherten-Apps für Versicherte der BKK, IKK und DAK möglich. Die Einlösewege für das E-Rezept mit der Gesundheitskarte (eGK) und dem Papierausdruck sind davon nicht betroffen. Versicherte der BKK, IKK und DAK können diese Einlöseoptionen weiterhin nutzen.
Auch hier kommt der gute alte Papierausdruck als Backup zum Einsatz. Betrifft zudem nur Krankenkassen (genannt werden BKK,IKK und DAK), die dem IT-Dienstleister Bitmark vertrauen (siehe meinen Beitrag Cyberangriffe auf Krankenkassen-IT-Dienstleister Bitmarck, Klinikum Hochsauerland GmbH)). Daher die Umfrage, wie es am heutigen 2. Januar 2023 in den Praxen ausschaut – läuft alles, oder gibt es weitere Probleme?
Update: War noch in der Zeitschleife – erster verfasster Blog-Beitrag 2024 – da schreibt sich das 365 Tage geübte 2023 einfach noch besser – ist aber im Text korrigiert. Immerhin bin ich in guter "schlechter" Gesellschaft – die gematik ist mit ihrer Störungsmeldung bereits im Jahr 20224 angelangt – hab deren Text hier im Beitrag aber korrigiert.
Artikelreihe:
Gesundheitsgesetze I: EU-Parlament macht Weg für EU Health Data Space (EHDS) frei
Gesundheitsgesetze II: Bundestag beschließt Digitalisierung im Gesundheitswesen (GDNG, DigiG)
Gesundheitsgesetze III: Mit Digitalisierung planlos ins Desaster?
eRezept ab 2024 verpflichtend – Ungereimtheiten führen zum Desaster
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Hier in der Praxis funktioniert alles recht gut nur mit der Signatur gibt es hin und wieder etwas Probleme
ja, bei denen, die das Quartalsupdate 24/1 aufgespielt haben geht es relativ reibungslos.
Und was heißt "relativ reibungslos"?
Geht es, oder geht es nicht, bzw. nur mit hängen und würgen?
die üblichen TI-Spielchen wie Kartenleser oder Konnektor neu starten, falscher HBA im Kartenleser bzw. HBA im falschen (Nicht-TI) Kartenleser etc.
Kann ich leider bestätigen.
Wir sind für die Gematik-Anbindung bei unseren Kunden in dem Bereich eigentlich übernhaupt nicht zuständig, nur wenn es darum geht den entsprechenden Dienstleister mit anderen zu koordinieren und der Dienstleister Software das Server- und Netzwerk-"Bettchen" bereitzustellen.
Das zum Quartalsanfang u.a. die TI-Dienste neugestartet werden mussten, habe ich gestern auf die harte Tour für einen Kunden herausbekommen, da der Dienstleister, der bei diesem Kunden für die entsprechende Anbindung und daraufaufbauende Software zuständig ist, uns das wahrscheinlich zwar innerhalb von 15 Minuten hätte sagen können, aber weder für uns noch für den Kunden erreichbar war. Und dieser Dienstleister ist nicht klein.
Wenn ich mich nicht privat intensiv mit IT-Sicherheit, KRITIS, und folglich auch Gematik und TI schon beschäftigt hätte, wäre ich am Ende nicht auf die Lösung gekommen.
Bei Orga Kartenleser kann man die Karte auch auf der rechten Seite einstecken.
Hier ist das Risiko des abstürzes des Kartelesers geringer.
Wissen nicht alle, dass dies funktioniert.
Gestern (Neujahrstag) versuchte ich vergebens nach eine Zugang zur Telematik. Mein Konnektor konnte keine Verbindung über das VPN-TI herstellen. Heute kam folgende Meldung vom Hersteller meines Praxisprogramms:
"Hallo, seit dem 31.12.2023 um 16:10 Uhr gab es eine Störung am zentralen VPN-Zugangsdienst, die seit dem 1.1.2024 22 Uhr als behoben gemeldet wurde. Sie können nun wieder arbeiten. Die Neueingabe der SMC-B PIN wird nötig sein."
Die Statusseite der Gematik zeigte nur eine Störung bei der Impferfassung an das Robert-Koch-Institut und nicht über die VPN-TI-Störung:
https://ti-lage.prod.ccs.gematik.solutions/d/oGvaba47k/monitoring-lagebild-der-ti?orgId=1&kiosk
Mein IT-Betreuer meinte, der Hersteller meines Praxisprogramms hätte für Mitte Januar 2024 ein Update angekündigt. Bis dahin solle man noch mit dem eRezept warten.
Übrigens fragt die Kassenärztliche Bundesvereinigung jährlich den Stand der Digitalisierung in den Praxen ab:
https://www.kbv.de/html/praxisbarometer.php
Ich bin wirklich kein Gegner der Digitalisierung, doch in der jetzigen Form bringt mir diese im Praxisbetrieb noch den Patienten irgendwelche Vorteile.
Interessant ist in diesem Zusammenhang die Kolumne des Chrirurgen Dr. Bernd Hontschik in der Frankfurter Rundschau über Herrn Lauterbach und seine Pläne zur Digitalisierung:
https://www.fr.de/panorama/halbzeit-fuer-den-minister-der-herzen-92751241.html
Eigenartigerweise wurde diese Störung auf der Gematik-Statusseite nicht gemeldet.
Das eRezept ist der geistige Erguss des politisch verantwortlichen Legasthenikers.
Ich habe in Jülich versucht ein eRezept eizulösen…. :-)))
Es hat geschlagene 25 Minuten gedauert.
Heißt: 3 Patienten pro Stunde – und 24 Patienten am Tag.
Die Apotheker müssen noch viel Personal einstellen damit es nicht zu Tumulten kommt.
Bravo Herr Minister!!!
Wir sind nicht an die TI angeschlossen, deshalb kein e-Rezept. Die vorwiegend älteren Patienten sind darüber sehr froh.
Ich zahle dafür 2,5 % vom Honorar, das dürfte weniger sein, als der ganze Zusatzaufwand, der nicht von der Pauschale gedeckt wird. Und Nerven sparts auch.
Naja, gerade für ältere Patienten kann das e-Rezept eine Erleichterung sein, da sie ein (Folge-)Rezept nun telefonisch bestellen können und es nicht mehr in der Arztpraxis abholen müssen.
In der Apotheke lediglich die eGK vorzuzeigen schafft wohl jeder.
Die Entscheidung, seine Praxis TI-frei zu betreiben, kann ich aber durchaus nachvollziehen.
Angeblich soll dieses Dashboard einen Überblick geben:
https://ti-lage.prod.ccs.gematik.solutions/d/oGvaba47k/monitoring-lagebild-der-ti?orgId=1&kiosk
Lediglich das Landeskrebsregister NRW ist bei mir als nicht erreichbar gemeldet.
Ich traue dieser Übersicht aber nicht sonderlich.
Diverse Nachrichtenportale berichten über einen Ausfall bei der BKK, IKK und DAK
https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/e-rezept/e-rezept-app-stoerung-bei-bkk-ikk-und-dak/
Der Ausfall betrifft wohl die gemeinsame e-Rezept-App dieser Kassen.
Das ist natürlich mal wieder sehr unschön und auch wirklich typisch für die Digitalisierung unseres Gesundheitswesens – allerdings sind diese Apps ein nicht wirklich nötiger Zusatz.
Die Systematik des e-Rezeptes ist ja unabhängig von Apps oder Mobilgeräten ganz allgemein.
Das ist doch schon wieder Bitmarck.
Sind die zu groß geworden, 2big2fail?
Es gibt doch auch andere Anbieter. Gibt es da regionale Absprachen, Kartelle?
Noch ein neuentstandenes Risiko einer Zentralisierung der Digitalisierung der Medizin.
Bei den von mir betreuten Praxen gibt es heute keine TI-spezifischen Probleme. Ich hatte allerdings auch dafür gesorgt, dass das Ganze schon vor einigen Monaten eingerichtet und geschult wird, sodass diese Praxen heute nicht ihren "Tag 1" haben.
Das e-Rezept ist bislang die TI-Anwendung, die noch am wenigsten Ärger macht – solange die Basis, also KIM, denn läuft, versteht sich.
Eine hilfreiche Seite für die "Erstkontrolle" bei Problemen mit TI-Anwendungen gibt es übrigens hier: https://ti-lage.prod.ccs.gematik.solutions/d/oGvaba47k/monitoring-lagebild-der-ti?orgId=1&kiosk
Zum Thema Komfortsignatur: Ich kenne einige Praxen, in denen bisher ein großer Stapel vom Arzt blanko unterschriebener Rezeptvordrucke im Drucker lag, DIESE Problematik wird also nicht erst durch die Komfortsignatur erzeugt. ;-)
Bei der Stapelsignatur sehe ich das Hindernis, dass wenn diese erst am Ende des Tages ausgelöst wird, Patienten erst am nächsten Tag ihre Rezepte einlösen können. In vielen Fällen wird man wohl unmittelbar nach Besuch der Arztpraxis in eine Apotheke gehen wollen, so wie es mit dem Papier-Rezept ja auch möglich war.
Danke für die Information – trifft auch das, was mir so bzw. Komfortsignatur und bzgl. Versand eines Rezeptstapels zu festen Zeiten durch den Kopf geht.
" In vielen Fällen wird man wohl unmittelbar nach Besuch der Arztpraxis in eine Apotheke gehen wollen," genau, besonders dann, wenn die Apotheke direkt unten im Ärtzehaus ist, denn diese haben die von den Ärzten im Haus idR verschriebenen Medikamente auf Lager.
Bei einer anderen Apotheke in e.g wohnortnähe sieht das ggf schon wieder anders aus.
D.h das Rezept sollte sofort einlösbar sein ansonten hat man wieder nur mehr rennerei/fahrerei.
Also das geht ja wirklich nicht, dass ich meine Medi erst am nächsten Tag abholen kann weil
Weil?
Weil der Herr Doktor keine Lust hat seine PIN einzugeben?
Das kann es ja wohl nicht sein.
Früher konnte ich mir die Medikamente auch von der Apotheke bringen lassen. Ich weiß jetzt nicht, ob die Kasse dafür extra zahlen muss, oder ob die fast 7 Euro "Handling Pauschale" pro Medikament dafür ausreichend ist.
Das wird ja mit dem eRezept auch unmöglich sein, oder kann der Bote mit einem Mobilen Gerät einlesen? Gar seinem Handy?
Hat der auch einen passenden Chip?
Wer x.concept Quartalsupdate 23.4 nutzt (wohl fast alle, die die Software nutzen), der kann seit 2024 keine eRezepte mehr ausstellen (steht auf der Seite von medatixx: https://arztsoftware.medatixx.de/kundenservice/xconcept/.
Das neue Quartalsupdate 24.1 soll aber gehen. Nur möchte man das zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht einspielen. Denn meist gibt es diverse unschöne Bugs, die erst nach und nach mit Servicepacks behoben werden…
Also am besten erstmal die nächsten Wochen wieder mit normalen/alten Rezepten überbrücken. Bis das Q1-Update stabil ist.
Der Rest der Telematik scheint zu laufen…
Das erinnert mich an die 80er Jahre.
Damals musste man auch bei jedem Update sorge haben, was denn nun "nebenbei" kaputt gegangen ist, oder welcher alte Fehler wieder da ist. Die Ursache war mangelhaftes Qualitätsmanagement, z.B. so etwas wie github gab nicht oder wurde nicht genutzt, weil das natürlich Zeit und damit Geld kostete. Und so baute jeder Entwickeer seine Änderungen ein in seine lokale Kopie und spielte sie auf den Server zurück, die Änderungen des Kollegen, der auch an den viel zu großen Modul gearbeitet hatte, überspielend. BTST.
Wenn es das heute noch gibt, verstehe die Ärzteschaft, dass die größte sind.
App, App, hurra! Mit personenbezogenen Patienten-Daten für USA und China?
Wer ist für die Zwangsweitergabe der personenbezogenen Daten an Apple, Google oder Huawei verantwortlich? Und warum äußern sich die für den Datenschutz und die Informationsfreiheit zuständigen deutschen Aufsichtsbehörden nicht deutlich dazu?
Zu Hause für ein digitales Archiv über mehrere Jahrzehnte taugt auch das E-Rezept gar nichts. Hier bleibt auch weiterhin nur das Abschreiben von Belegen zur digitalen Weiterverarbeitung in einem geeigneten Format.
Und es bleibt abzuwarten, wie Ärzte den Patienten ohne Smartphone die Rezeptdaten zur Verfügung stellen wollen – oder sollen.
Alles wirkt wie die Entwicklung einer digitalen Bastelbude.
Für die Nutzung des e-Rezeptes ist kein Smartphone nötig – weder auf Seiten der Praxis, noch der Patienten.
Es gibt viele gute Gründe, die Digitalisierung im Gesundheitswesen zu kritisieren, aber diese Kritik hier basiert auf mangelndem Verständnis des Vorgangs.
"diese Kritik hier basiert auf mangelndem Verständnis des Vorgangs":
Das kann ich dir an dieser Stelle bestätigen. Doch der Hang zur App in allen Lebensbereichen ist gleichzeitig mit dem umfassenden Tracking der genannten Anbieter verbunden. Genau hier setzt meine (eigentliche) Kritik an. Und ich bin mal gespannt, wenn ich einen Papierausdruck inkl. Angabe der Verordnungen wie bisher (dann mit Scan-Code) haben möchte.
Also das geht ja wirklich nicht, dass ich meine Medi erst am nächsten Tag abholen kann weil
Weil?
Weil der Herr Doktor keine Lust hat seine PIN einzugeben?
Das kann es ja wohl nicht sein.
Früher konnte ich mir die Medikamente auch von der Apotheke bringen lassen. Ich weiß jetzt nicht, ob die Kasse dafür extra zahlen muss, oder ob die fast 7 Euro "Handling Pauschale" pro Medikament dafür ausreichend ist.
Das wird ja mit dem eRezept auch unmöglich sein, oder kann der Bote mit einem Mobilen Gerät einlesen? Gar seinem Handy?
Hat der auch einen passenden Chip?
Grad mal meinen Chef befragt:
eRezept wird verwendet und funktioniert.
HNO-Software Kiwi ( Kind.com … der Kind von Hannover 96 )
Leider gibt der Anbieter auf … der Support wird irgendwann 2024 eingestellt.
Etwa 480 Praxen werden ein lustiges 2024 haben :D
( Kiwi lag Ende 2022 auf Platz 3 der Abrechnungssysteme bei der Kassenärztlichen Vereinigung im Bereich HNO )
Liegt es an Delphi 10 was nicht für Win11 freigegeben ist ? ( ich weiß es nicht )
Liegt es daran das die Basis der Software gefühlt 20 Jahre alt ist ?
Oder daran das man die KiM-Email-Briefe besser doch nicht in der Firebird-Datenbank abgelegt hätte …und dies gerade explodiert ?
Nein – heute haben den Chef 2 Dinge Sorgen bereitet.
Sein neues Kontingent für Fallpauschalen für ein quartal deckt die Grundkosten nicht (? ich bin nicht sein Buchhalter … haut mich nicht, wenn ich das falsch formuliere )
Ein Notnagel für ein paar Extra-Groschen könnten wohl Termine über die Terminservicesstelle ( TSS ) Stelle sein … nur funktionierte das heute nicht gut … die Idee schienen auch viele andere auch zu haben .
Heisst das ich brauche jetzt ein Smartphone um in der Apotheke mein Rezept einzulösen?
Nein, Krankenkassenkarte geht auch – und zur Not wohl auch ein Rezeptausdruck mit QR-Code.
Solange mich keiner zwingt die AGB von Apple oder Google zu aktzeptieren muss das wohl so.
Das eine Digitialisierung dieses unseres Gesundheitswesen entscheidend verbessert ist auf der Idee gebaut das wir strukturelle Probleme weg techen können und aus meiner Sicht auf Luft gebaut. Es werden Daten anfallen und wo ein Trog ist kommen die Schweine.
Auf Nachfrage bekommt man einen Ausdruck des QR-Codes.
Leider machen das einige Ärzte nicht gerne, mit dem Verweis auf ihre papierfreie Praxis.
Allerdings konnte ich nur so erkennen, welches Medikament aufgeschrieben wurde und direkt zur Dosierung eine Nachfrage stellen.
Ich war positiv überrascht, dass neben dem Code auch menschenlesbare Informationen vorhanden waren.
Immerhin hatte ich selbst erlebt, dass mir in einer Apotheke das falsche, ähnlich klingende Präparat ausgehändigt wurde. Hätte ein anderer Patient, mit Vorerkrankungen die ich zum Glück nicht habe, da falsche Präparat eingenommen, dann wäre auch der Tod möglich gewesen.
Heute jedenfalls ging das Einlösen ohne Probleme.
"Allerdings konnte ich nur so erkennen, welches Medikament aufgeschrieben wurde und direkt zur Dosierung eine Nachfrage stellen.
Ich war positiv überrascht, dass neben dem Code auch menschenlesbare Informationen vorhanden waren."
Die Kombination mit digitaler Verarbeitung und klassischem Ausdruck auf Papier ist aus meiner Sicht eine optimale Lösung. Damit kann man auch Medikamente für andere aus der Apotheke besorgen – wie bisher ohne weitere Umstände auch.
"Die Kombination mit digitaler Verarbeitung und klassischem Ausdruck auf Papier ist aus meiner Sicht eine optimale Lösung."
Korrekt u. weiteres Argument: Denn nur so kann ich ein Medikament tel. vorbestellen u. muß ggfls. nicht 2mal zur Apotheke. Leider sind ja heutzutage oftmals Medikamente nicht vorrätig.
Übrigens: Auch mir wurden schon 2mal falsche Medikamente aufgeschrieben.
Moin,
ich frage mich mal wieder, warum es in Deutschland nicht möglich ist, ein System zu etablieren, dass seit Jahren in anderen Ländern (darunter z. B. Albanien, Ecuador, Kenia, Panama, Costa Rica und Paraguay) ohne Probleme erfolgreich läuft. Technikwüste Deutschland.
"ohne Probleme erfolgreich läuft"?
Das IT-System möchte ich sehen!
Sicherlich haben die Kollegen, die die Systeme betreuen, Probleme. Aber die User bekommen davon nichts mit. Ich bin einigermaßen rumgekommen in der Welt und staune immer wieder, wie weit selbst Entwicklungsländer beim E-Goverment oder eben auch der Digitalisierung des Gesundheitswesens gekommen sind. Nur in Deutschland klappt das nicht. Da kocht jede Behörde, jedes Land, jede Gemeinde, jede Krankenkasse ihr eigenes Süppchen und dann wundern sich alle, dass es nicht schmeckt, wenn man diese Süppchen zusammenschüttet.
Übrigens gilt das eRezept nur noch 28 Tage.
Der Apotheker kann nichts machen, wenn man 29 Tage gebraucht hat.
Beim alten Rezept war ein Tag mehr kein Problem…
Das muss der technische Fortschritt sein.
(Du fragst: Wer lässt sich schon so lange Zeit?
Als Chroniker hat man spätestens seit Corona einen kleinen Vorrat und holt/bestellt per Post sich das Rezept sowieso nicht auf den letzten Drücker. Aber wenn man nicht so einfach in die Stadt kommt, krank wird etc. kann es mit den 28 Tagen knapp werden. Und dann ist es doppelt ärgerlich, oder
kann der Arzt das eRezept-Doppel auch remote ausstellen, während man in der Apotheke wartet? Das wäre ja jetzt möglich und ein Vorteil für den Patienten.)
Gerade heute in der Straßenbahn (eigenes TV) gelesen, daß es zur Zeit Probleme beim Einlösen des ach so tollen E-Rezeptes gibt ->
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/wirtschaft/e-rezept-probleme-stoerung-apotheke-100.html
Da ich ja von meinem Hausarzt ohne vorherige Absprache einfach ins E-Rezept-Wasser geschmissen wurde, bin ich gespannt auf meine nächsten Erlebnisse wenn meine ärztlich verschriebenen Tabletten zur Neige gehen…