Windows 10/Server 2019: Englische Oberfläche durch KB5039217; betrifft auch DATEV

Windows[English]Das zum 11. Juni 2024 von Microsoft für Windows Server 2019 veröffentlichte Sicherheitsupdate ist für einigen Ärger gut. Ich hatte ja berichtet, dass bei einzelnen Systemen die Benutzeroberfläche kaputt geht und dann teilweise englische Begriffe auftauchen. Ein Blog-Leser hat mich vor  einiger Zeit kontaktiert und darauf hingewiesen, dass er auch unter DATEV on diesem unschönen Effekt betroffen ist. Ich ziehe das Thema daher mal separat heraus.


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Windows Juni 2024-Update KB5039217

Die Sicherheitsupdates von Juni 2024 für Windows Server sind im Blog-Beitrag Patchday: Windows 10/Server-Updates (11. Juni 2024) beschrieben. Der wichtigste Part dieser Updates ist in meinen Augen der Umstand, dass die im Beitrag Windows Server: April 2024 Update KB5036909 verursacht LSASS-Abstürze auf DCs beschriebenen Probleme mit dem regulären kumulativen Update KB5039211 beseitigt sein sollen (bis dahin mussten Administratoren ein Out-of-Band-Update manuell installieren).

Auf mögliche Probleme mit dem Microsoft OLE DB Driver for SQL Server 19.2.0.0 hatte ich im Beitrag Microsoft Security Update Summary (11. Juni 2024) hingewiesen.

Windows Server 2019 teilweise englisch

Blog-Leser Heiko hat sich in diesem Kommentar gemeldet und berichtet, dass nach der Update-Installation auf einem Windows Server 2019 (Deutsch) Teile des Betriebssystems "plötzlich" auf Englisch lokalisiert seien. Er sprach davon, dass das per rechter Maustaste in notepad.exe einblendbare Kontextmenü auf Englisch sei. Doof ist es, weil dort Windows 2019er Terminalserver einsetzt wird und seine Nutzer das mitbekommen.

Windows 10: Kontextmenü plötzlich in englisch


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Ich hatte das Thema im Blog-Beitrag Windows Juni 2024-Updates: LSass-Bug gefixt; AuthLite auf Domain Controllern gekillt und mehr aufgegriffen, aber zu diesem Zeitpunkt noch keine Updates installiert bzw. nur auf das normale Menü des Windows-Editors geschaut. Beim Schreiben dieses Beitrags habe in nochmals nachgeschaut – der Bug betrifft auch Windows 10 2019 LTSC, das ich hier nutze. Sobald das kumulative Update KB5039217 installiert ist, taucht auch dort das englischsprachige Menü auf.

Leider auch DATEV betroffen

Blog-Leser Michael P. hat mich zum 20. Juni 2024 per Mail kontaktiert (war aber einige Tage auf Urlaub, daher der Nachtrag erst jetzt) und schrieb, dass er ebenfalls von obigem Problem betroffen sei. In seiner Umgebung kommen Windows Server 2019 zum Einsatz, welcher die Juni Updates am 16.06.2024 erhalten haben.

Zusätzlich nutzt das Unternehmen, wegen DATEV, eine Microsoft Windows Terminal Server Umgebung. Andernfalls wäre der Fehler wahrscheinlich gar nicht aufgefallen. Michael schreibt, dass das Kontextmenü ist in bestimmten Fällen –  nicht allen – auf dem Windows Server in Englisch sei. Auffällig seien hier der Editor und bestimmte Einträger in der Systemsteuerung. Aber auch das Kontextmenü in DATEV ist auf Englisch.

Im Administrator Forum hat er jemanden mit dem gleichen Fehler gefunden. Dort geben Nutzer an, dass auch bei Word 2016 auf Terminal Server mit englischen Kontextmenüs aufwartet. Er schrieb, dass die betroffenen Server alle das Update KB5039217 erhalten haben, die nicht betroffenen Server sind noch ohne Patch. Leider können die Administratoren in dieser Umgebung auf die Schnelle mit keinem Server prüfen, ob eine Deinstallation den Fehler behebt.

Ähnliche Artikel:
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16 Antworten zu Windows 10/Server 2019: Englische Oberfläche durch KB5039217; betrifft auch DATEV

  1. Pau1 sagt:

    vielleicht
    .Das deutsche Language Packet deinstallieren und wieder neu installieren?
    Evtl. genügt es auch, irgendein weiteres Language Package zu installieren und wieder zu löschen¿
    Windows Whoodoo..

    Wenn es hilft, kann man das ja von Post-Update Script machen lassen…

    Mir gefällt diese evtl. Lösung gar nicht, aber wenn's hilft?

  2. Stefan sagt:

    DATEV-Admins sind anpassungs- und leidensfähig, die werden einen Weg finden…
    Kann natürlich auch sein, dass die Software so gut geworden ist, dass das nicht mehr der Fall ist, aber meine Erfahrungen aus den 90ern und 00ern sprechen doch eher dagegen ;-)

    • Yossarian sagt:

      Ist heute nicht mehr so. Datev ist unser Kerngeschäft und in Summe läuft der Kram recht stressfrei.

      • John Doe sagt:

        In Summe ist Datev immer noch Schrott…. alleine die schiere Anzahl an Modulen und Dritt-Produkten die verwendet wird und irgendwie miteinander "verklebt" ist, ist eine totale Katastrophe. Da gibt es technisch wesentlich durchdachtere Lösungen… und die Perfomance ist einfach nur unterirdisch…. Aber ja… der DATEV_Dienstleister verdient sich an der Wartung und Pflege nen goldenen Anus….

        • Luzifer sagt:

          Naja scheißegal was für ein Programm, nen Dienstleister der sich keinen goldenen Anus verdient, macht grundsätzlich was falsch! ;-P

          Dienstleister sind zu 80% Abzocke und 20% nützlich.
          Woran erkennt man das eine Firma schlecht ist? Das sie Consultants brauchen.

        • Yossarian sagt:

          Die schiere Anzahl an Modulen und Dritt-Produkten bieten Funktionalität, die teilweise vom Gesetzgeber vorgegeben wird oder schlicht Ergebnis der Vernetzung und Digitalisierung sind. Finde ich auch in Summe nicht wirklich positiv, aber Ursache ist hier nicht die Datev, sondern das ist nunmal die Entwicklung. Und ja, mit Datev Dienstleistung kann man sehr viel Geld verdienen, aber deswegen ist das Produkt an sich nicht scheiße.

          Die Basis war hier, ob Datev Admins leidensfähig sind, weil das Produkt halt irgendwie im Kern Müll ist. Ich bin Datev Admin und kann das so nicht bestätigen. Es gibt in den Anwendungen wie überall auch Fehler, aber in Summe ist die Administration von Datev Umgebungen kein besonders stressiges Setting. So ist nunmal meine Erfahrung.

  3. Luzifer sagt:

    Windows Server 2022 hab ich da keine Probleme. Windows 10 auch nicht, da ist alles Deutsch was deutsch sein soll… (Windows Server 2022 Build 20348.2529; Windows 10 Build 19045.4598)

  4. Dominik sagt:

    Was Microsoft da auch immer gemacht hat, die mmc.exe ist davon ebenfalls betroffen. Aufgefallen war es, als ich einen AD User anpassen wollte und unten die Buttons "OK, Cancel, Apply" vorzufinden waren.

    Ebenfalls sind auch noch andere Systeme betroffen, bei einem Unternehmen wo ich IT Technisch tätig bin, war die eingesetzte Warenwirtschaftssoftware mit einem englischen Kontextmenü betroffen.

    Die Leute konnten sich gegenseitig helfen, aber schön war das nicht.

  5. Mira Bellenbaum sagt:

    @Günter Born
    Phü, Windows 10 2019 LTSC Version 19044.4529.
    Noch mal Glück gehabt, alles so, wie es sein soll.

  6. Robert Glöckner sagt:

    ich habe mir das angeschaut und außer Notepad kein Programm gefunden, dass im Kontextmenü englische Begriffe anzeigt. Ok, Notepad++ hat einen, aber das muss nichts bedeuten. Da ist wohl die Verknüpfung zu der Sprachresource verloren gegangen, aber das Programm funktioniert ja noch.
    Die Aussage 'in DATEV' ist nicht sehr hilfreich. In welchen der über 100 Programme von DATEV tritt das Problem denn auf und beeinträchtigt das die Arbeit?

  7. Gero sagt:

    Danke für den Hinweis. Wir setzen eine Branchensoftware ein die auch "plötzlich" Englisch im Kontextmenü hat. Auf das Update wäre ich jetzt so schnell nicht gekommen weil es schon paar Tage her ist und die User jetzt erst Tickets dazu erstellt haben.
    Aber gut. solange es nur das ist ;)

  8. Robert sagt:

    Die Fragen, die sich mal wieder stellen, sind die: "Ist Microsoft darüber informiert?" und "Wird dies mit dem nächsten Patch-Day korrigiert?"

  9. Andreas K. sagt:

    Ja, eine Deinstallation behebt das Problem. Zumindest die Systemeinstellungs- und Notepad Kontextmenüs sind wieder in Deutsch. Mehr habe ich nicht überprüft.

  10. Michael sagt:

    Selbe Problem mit Sprach-Mischmasch haben wir auch auf unseren Windows Server 2022 LTSC mit RDS. Das meiste im OS ist (wahrscheinlich seit Juni-Patch) in deutscher Sprache, ein paar Sachen aber in englischer Sprache.
    Notepad.exe ist z.Bsp. bei mir komplett in englischer Sprache (Menü und Kontext-Menüs). Bei anderen Anwendern z.Bsp. die Win-Einstellungen in englisacher Sprache (bei mir in deutsacher Sprache).

  11. Joachim sagt:

    ASE von Ebner & Partner ist auch betroffen auf deutschem RDS 2019. Kein Problem dagegen auf deutschen Windows 10 Pro Clients.

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