Microsoft will ab Januar 2025 seinen sogenannten "Action Pack" für Partner kicken. Damit entfällt für diese Clientel der Zugriff auf Software und Support für On-Premises-Lösungen (wie Windows Server). Als Ersatz wird der Clientel dann Cloud-Zeugs angedient.
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Was ist der Microsoft Action Pack?
Beim Microsoft Action Pack handelt es sich um ein Angebot aus Redmond für seine Partner. Diese können dieses Action Pack im Partner Center kaufen und erhalten so Zugriff auf Software, Support und weitere Vorteile. Das Programm bietet zum Beispiel Zuschüsse zu Softwarelizenzen. Die vielen Vorteile werden hier beworben. Dieses Paket war das Einstiegsprogramm für Servicepartner (einschließlich Trainingspartner), meint Microsoft.
Am 21. Januar 2025 ist Schluss
Im Supportbeitrag Microsoft Action Pack Subscription (MAPS) findet sich nun der Hinweis, dass Microsoft das Angebot an Partnerleistungen weiter entwickelt. Partnern sollen die Tools und der Support geboten werden, von denen Microsoft sich vorstellt, dass diese Partner diese gefälligst zu benötigen haben.
Aber die Technologielandschaft bei Microsoft wandelt sich, und Partner sollen weiterhin eine Vorreiterrolle zu spielen. Der Microsoft-Zug rollt ja in Richtung "alles in die Cloud", Azure, Microsoft 365 etc.
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Als Teil dieser Entwicklung enden der Kauf und die Verlängerung von Microsoft Action Pack und Learning Action Pack am 21. Januar 2025. Sie können Ihr Microsoft Action Pack oder Learning Action Pack bis zum 21. Januar 2025 erwerben oder verlängern und diese Vorteile bis zum Ablauf ein Jahr später behalten. Damit wäre im Januar 2026 dann endgültig Schluss.
Stattdessen will Microsoft das AI Cloud-Partnerprogramm kontinuierlich weiterentwickeln, um seine Partner zu unterstützen. Ab dem 22. Januar 2025 will Microsoft mehr als 20 Produktlizenzen, darunter mehrere Microsoft Copilot-Produkte, Defender for Endpoint und Microsoft GitHub, zu vielen seiner Vorteilspakete hinzufügen.
Wenn ich so mein Ohr an "die Bahnschienen" lege, vernehme ich ein Klagen und Schimpfen der Partner in der Ferne. heise schreibt hier, dass die Pakete deutlich teurer würden – Partner gehen von einer Verdoppelung der Preise aus. Mit diesem Schritt schneidet Microsoft die On-Premises-Produkte ab und zwingt die Partner in die Cloud sowie auf die KI-Rampe.
Spannende Frage ist, ob dies wohl gut geht und die Partner freudig in diese Richtung marschieren. Oder ob Microsoft diesen Entschluss vielleicht revidieren muss – ich hatte jedenfalls den Citrix/VMware-Moment, als ich von Verdopplung der Kosten las. Ist jemand von dieser Abkündigung betroffen? Wie wird das in diesem Fall von euch gesehen? Kann man sich demnächst den Besuch im Microsoft Party Center sparen?
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ich nutze das Action-Pack seit Jahren, das ist die günstigste Variante für E3 plus Endpoint/Intune, inkl der OS und Office Versionen etc.
jetzt muss ich wohl pro person pro Monat zahlen.
macht bei 3 Personen ca 100 im Monat, also 1200 im Jahr, anstelle ca 520 und dann ist nicht Mal alles dabei, was ich jetzt linzensiert habe.
ich kotze .. da werden Lizenzen massiv reduziert werden. ich werde wohl diverse Produkte beerdigen. und es bleibt Exchange, Office mit Teams. Dreck.
Naja, bei dir bin ich sicher das du weite Teile aus dem Paket nutzt. Die meisten kleinen IT-Dienstleister für die das MAPS interessant ist, werden nur die Kernprodukte, Windows Server, Exchange, SQL und Office produktiv On-Prem nutzen und mit dem Rest bissel zum Testen herum spielen.
Und auch wenn Günter regelmäßig kritisch über Gebraucht-Lizenzen berichtet – einige ordentliche Händler gibt es da schon und da bekommt man die Lizenzen auch schön günstig. Wenn man die jährlichen Kosten vom MAPS mal über einige Jahre addiert ist das nämlich gar nicht mehr so günstig im Vergleich zu Volllizenzen und schon gar nicht im Vergleich zu gebrauchten Lizenzen.
Könnten Sie "ordentliche" Händler nennen? Ich bin aktuell am vergleichen und schauen im Bereich gebrauchte Liz.
Danke
Unter Vorbehalt – final klären musst Du das selbst – schau mal nach Vendosoft, usedSoft, SoftwareReUse. Ist nicht vollständig, gibt noch weitere Anbieter, die Gebrauchtlizenzen im B2B-Umfeld für Firmen und Behörden anbieten.
Meine Erfahrungen mit Vendosoft und S2-Software sind sehr gut. Vendosoft hat Mindestmengen, S2-Software verkauft auch Einzellizenzen.
Wollte hier aber keine Werbung machen. Wenn Günter die Firmen aber selbst nennt…
Wir sitzen beide da auf einem wackeligen Stuhl. Mir sind die genannten Firmen in den letzten Jahren aufgefallen, weil sie im B2B-Bereich wohl seit über einem Jahrzehnt Gebrauchtlizenzen auditsicher vertreiben – das Angebot richtet sich aber an Firmen und Behörden – also nix, was der Billig-Shop für Windows-Gebrauchtlizenzen für 3 Euro im Portfolio führt.
Naja – da sich MAPS im Prinzip ja auch an Firmen richtet – wird es mit dem B2B schon passen? Und den Aufwand den die treiben um Auditsicher zu sein bekommt man mit 3Euro pro Lizenz auch nicht hin. Die "Papierflut" bei Vendosoft ist schon enorm. Aber so isses halt – dafür bekommt man dort auch guten Support durch explizite Ansprechpartner.
Bei Usedsoft war das total unkompliziert und trotzdem auditsicher. Ist allerdings schon sowas wie 8 Jahre her das wir da Erfahrung gemacht haben. Also keine Ahnung wie es jetzt ist. Sollte damals recherchieren und die waren die ersten die überhaupt gebraucht verkauft haben und mit Microsoft ausdiskutiert haben das das überhaupt geht. Hatte daher das Gefühl das die sich am besten auskennen und seriös sind. Die hatten damals selbst das Problem, das es Billiganbieter gibt, die gar keine echten Lizenzen für 3 Euro verkaufen. Sowas ist zu schön um wahr zu sein.
Kann mich auch für Vendosoft aussprechen.
Für meine Kunden nutze ich bereits seit 15 Jahren ausschliesslich nur gebrauchte Lizenzen. Nicht nur für Microsoft (meine Empfehlung softwareplanet.eu), sondern insbesondere auch für Autodesk Produkte (Inventor, Autodesk, Revit etc.) wo es die größten Einsparpotentiale aber leider auch den größten Verwaltungsaufwand mit Lizenztransfers via DocuSign gibt. Da nimmst Du besser einen Verkäufer, der Dich auch unterstützen kann und sowas regelmäßig macht (Software ReUse aus Österreich wäre meine Empfehlung).
Die Ersparnisse sind enorm. Um eine Zahl in den Raum zu werfen: Vom sogenannten "Fachhänder" wären 30.000,- EUR an Lizenzen fällig für einen Maschinenbauer mit einer Handvoll CAD-Arbeitsplätzen. Die gleichen Lizenzen in "gebraucht" gab es für 6.000,-
Es gibt kein anderes Wirtschaftsgut, das sich durch eine Nutzung weniger abnützt als eine Lizenz. Es ist nach allen Maßstäben wirtschaftlich und logisch einfach nur dumm, da nicht zu gebrauchten Lizenzen zu greifen. Und Hand-aufs-Herz, niemand will da bestehende Toolchains ohne Not alle 2-3 Jahre anpacken, gerade wenn diese auch noch isoliert und offline betrieben werden.
S2-Software.com
Moin,
sobald das Action Pack im Januar weg fällt, werden die Partner (Launch) / Success Core / Success Expanded Benefits um On-Premises Software ergänzt (ab Seite 46 im PDF): https://assetsprod.microsoft.com/en-us/benefits-guide-learn-more-about-updated-benefits.pdf
Die kleinste Stufe, die zwar auch im Januar ohne On-Premises Software bleibt – ist günstiger im Vergleich zum Action Pack. Die Success Core sind "etwas" teurer und die Success Expanded Benefits sind "deutlich" teurer.
Interessante PDF, dort steht allerdings auch, dass die neuen Benefits nicht final sind und sich alles ändern kann.
Woher hast du die neuen Preise?
Die Preise finden sich im Partner Center. Man kann die neuen Benefits ja schon länger buchen. Die Preise finden sich allerdings auch per Google Suche. ;)
"Das sich alles ändern kann" sollte heutzutage ja nun aber wirklich niemanden überraschen. Galt AFAIK aber auch im/fürs Action Pack.
danke!
das ist relativ nah am Action-Pack, wären wir es Mal ab.
Wow, keine Windows 11 Lizenzen sind mehr dabei. Windows 365 Enterprise (Premium) ist doch das Cloud Windows?
Ein weiterer Sargnagel in der Beziehung zu den Partnern Microsofts. Auch wir sind dann betroffen. Was bleibt wird man sehen.
Die von Golem postulierten Vorteile an den Ki-Diensten sehe ich wahrlich nicht. Wie sollen diese sämtliche On-Prem Lizenzen „ersetzen"?
Das ist eine echt bittere Pille. Ich empfand das MAPS, für klein IT-Dienstleister, immer als extrem gut. Wir nutzten bisher auch recht viele Optionen davon und haben auch das das 10x Office 2019 in 5x O365BS umgewandelt. Ohne diese Vorteile liegen die jährlichen Kosten zukünftig dann bei weitem mehr als dem Doppeltem.
Meine OP-Umgebung wird auch in Zukunft ganz sicher nicht wegfallen. Das dass MAPS angepasst werden muss, ist seit Jahren notwendig, aber Cloud only ist für mich der falsche Weg. Sinnvoller wären für mich die OP-Server + SQL. Wegfallen kann der MS ERP/CRM mist. Dafür dann mehr optionen für die M365 Umgebung.
Sonnige Grüße
Marco
Nimm es mir nicht übel – aber wenn ich "mehrere Microsoft Copilot-Produkte" in der Benefit-Liste lese, andererseits On-Premises Lizenzen rausfallen, dann rangiert das für mich unter (Cloud-)"Zeugs", was vermutlich wenig Leute dringend brauchen. Mag aber jeder gerne anders sehen. Gerade noch erste Erhebungen gesehen, dass das AI-Zeugs in deutschen Unternehmen stagniert – der Hype ist vorbei.
Das Schöne an der ganzen Sache: Betroffene filtern das "Cloud-Zeugs" aus dem Beitrag schlicht raus, beurteilen den Sachverhalt, prüfen ob es nutzt und entscheiden "buche ich weiter oder lasse es bleiben". Und eine Stimme, die ich die Nacht vernommen habe, fragte "mal sehen, wann Microsoft zurück rudert".
Das "KI- Zeugs" ist nicht fehlerfrei, eine nette Spielerei. Man muß eine KI nur einmal fragen, woran man erkennt, daß eine KI eine falsche Antwort liefert. Das sollte einigen die Augen öffnen.
Das war doch zu erwarten. Es gab schon kein Office 2021 mehr im MAPS, kein SQL 2022, usw. Da musste doch jedem klar sein, dass Microsoft seine Cloud-Schiene fährt. Und wer dabei nicht mitmacht, der hat eben Pech. Auch wenn es an den Interessen der Kunden vorbei geht, die Nachfrage nach Cloud ist größer also wird es durchgezogen. Wie bei VMware und Broadcom, die wollen auch nur noch dick Kohle machen und schießen den KMU-Bereich ab.
Leider eine Entwicklung die sich bei vielen (Tech-)Giganten zeigt. Ein Grund mehr, sich bei der Konkurrenz umzuschauen. Ich hoffe es gibt genügend Wechsel zu alternativen Produkten, damit es auch spürbare Auswirkungen auf diese arroganten Giganten hat. Leider werden die jüngeren Generationen bereits an Cloud- und Abo-Zwänge gewöhnt. Finanzielle Engpässe lassen sich nicht aussitzen, sondern man muss sich verschulden oder Abonnemente kündigen, wodurch man viele Produkte nicht mehr verwenden kann. Ein gefährlicher Kreislauf für Unternehmen und Privatpersonen gleichermassen.
… vieles was im Action Pack ist/war habe ich einfach ausprobiert und getestet für meine Kunden … Schade, das ich das jetzt nicht bei mir in der Firma, sondern beim Kunden testen muss …