[English version]Hier hatte ich kürzlich berichtet, dass Google den Source Code zu Android 4.0 (Ice Cream Sandwich) freigegeben hat. Zudem ist seit längerem bekannt, dass dieser Code auch für die x86-Architektur optimiert wurde. Es war daher eine Frage der Zeit, bis die erste auf der x86-Plattform lauffähige Version von Android 4.0 (Ice Cream Sandwich) auftaucht …
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Selbst bauen ist möglich …
In einem kurzen Twitter-Eintrag bin ich heute auf diese japanische Website gestoßen, in dem ein Benutzer beschreibt, wie er selbst die ICS-Quellen unter Ubuntu für Virtualbox x86 compiliert hat. Hierzu hat er scheinbar eine Ubuntu 10.04-Umgebung unter Virtualbox verwendet. Die Build-Umgebung lässt sich mit folgenden Anweisungen installieren und einrichten:
$ sudo add-apt-repository
"deb http://archive.canonical.com/ lucid partner"
$ sudo apt-get update
$ sudo apt-get install sun-java6-jdk
$ sudo apt-get install git-core gnupg flex bison \
gperf build-essential zip curl zlib1g-dev \
libc6-dev lib32ncurses5-dev ia32-libs \
x11proto-core-dev libx11-dev \
lib32readline5-dev lib32z-dev \
libgl1-mesa-dev g++-multilib mingw32 \
tofrodos python-markdown \
libxml2-utils
Hinweis: Die Formatierung im Blog verhindert die korrekte Darstellung der Anweisungen. Auf der Google-Webseite [5] sind die notwendigen Befehle für diverse Ubuntu-Versionen dokumentiert.
Anschließend sind die Source-Dateien mit folgenden Anweisungen in die Build-Umgebung herunterzuladen.
$ mkdir ~/bin
$ PATH=~/bin:$PATH
$curl > ~/bin/repo
$ chmod a+x ~/bin/repo
$ mkdir WORKING_DIRECTORY
$ cd WORKING_DIRECTORY
$ repo init –u
https://android.googlesource.com/platform/manifest
-b android-4.0.1_r1
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Hinweis: Die eingezogenen Zeilen in den Listings sind durch Umbrüche entstanden, die ich zur Formatierung eingefügt habe. Es handelt sich jeweils um einen Befehl.
Der Benutzer berichtet, dass er wegen der hohe Auslastung der Google-Server das Herunterladen des Quellcodes mehrfach wiederholen musste. Zudem habe der Download extrem lange gedauert.
Sobald der Quellcode erfolgreich vom Google-Server heruntergeladen wurde, lässt sich das System mit folgenden Anweisungen übersetzen.
$ . build/envsetup.sh
$ lunch vbox_x86-eng
# der Vorgang dauert etwa 6 Stunden …
$ make –j4
# enable network to configure DNS
$ echo "net.eth0.dns1=8.8.8.8" >>
out/target/product/vbox_x86/root/default.prop
$ echo "net.dns1=8.8.8.8" >>
out/target/product/vbox_x86/root/default.prop
$ make
# Create Installer-VDI
$ make android_disk_vdi
Auch dieser Build-Vorgang dauert (irgendwo habe ich was von 19 Stunden gelesen). Das make-Script erzeugt dann eine .vdi-Datei, die sich direkt in Virtualbox laden lässt.
Der Benutzer gibt in seiner Seite noch einige Hinweise auf die Konfiguration von Virtualbox. Das Einrichten von Virtualbox als Android-Emulator habe ich in meinem Blog hier beschrieben. Zudem zeigt er ein paar Screenshots sowie ein kleines Video. Dort ist eine Mausunterstützung sichtbar.
(Quelle: d.hatena.ne.jp)
Kurzer Testdrive von Ice Cream Sandwich in Virtualbox
Wer viel Zeit hat und gerne bastelt, kann den obigen Ansatz testen. Da mir meist die Zeit fehlt, habe ich natürlich nach einem alternativen Ansatz gesucht. Meine Überlegung: Irgendwo wird jemand diesen Build durchgeführt und die ISO ins Netz gestellt haben. Leider ist das Android-x86.org-Projekt noch nicht so weit. Aber im XDA-Developers Forum bin ich in diesem Thread fündig geworden.
Auf dieser Webseite stellt Gregory Strike seine erste erfolgreich gebaute Version von Ice Cream Sandwich für x86-Plattformen in Virtualbox vor und gibt am Artikelende eine Download-Adresse auf die gezippte .vdi-Disk. Über diesen Link kann man Ice Cream Sandwich herunterladen. Nach dem Entpacken lässt sich die .vdi-Datei direkt in Virtualbox in einer VM einbinden.
Nach dem erfolgreichen Booten gelangt man zum Lockscreen, der mit der Tastenkombination 1111 entsperrt werden kann. Dann sollte der Android-Desktop im VB-Fenster erscheinen. Nachfolgend finden sich zwei Screenshots des Desktop und der App-Seite von Ice Cream Sandwich in meiner Virtualbox-Umgebung.
Der Build startete bei mir anstandslos, aber den Diskussion bei XDA-Developers entnehme ich, dass der Host VT-Unterstützung bieten muss. Der mir vorliegende Build besitzt aber weder einer Mausunterstützung noch eine Netzwerkeinbindung (was bei der oben erwähnten Build von der japanischen Seite der Fall ist). Man muss die VM also mittels der Tastatur (Tab, ESC, Cursortasten) bedienen. Für einen kurzen Test reicht es, aber nicht für mehr. Auffällig ist, dass Android 4.0 in dieser Build extrem schnell in der VM bootet und recht flott läuft. Macht einfach Lust auf mehr …
Links:
1: ICS für Virtualbox selbst bauen (japanisch)
2: Diskussion im XDA Developers-Forum (englisch)
3: Ice Cream Sandwich in Virtualbox (englisch)
4: Virtualbox als Android-Emulator
5: Google-Entwicklerseite
Ähnliche Artikel:
6: Ice Cream Sandwich-Testdrive in Virtualbox – Teil I
7: Test: Ice Cream Sandwich in Virtualbox – Teil II
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