Conbo.ai: KI-Software revolutioniert Logistik-Terminals

Ein Branchenreport sieht in Conbo.ais Software die Lösung für die Digitalisierung von Lieferketten. Die KI-Technologie nutzt bestehende Kameras, senkt Kosten und treibt die internationale Expansion voran.

Ein neuer Branchenreport sieht in der KI-Plattform von Conbo.ai den Schlüssel zur Digitalisierung globaler Lieferketten. Das Unternehmen nutzt bestehende Kamerasysteme, um Hafenanlagen effizienter zu machen – und plant nun die Expansion nach Europa und Asien.

Künstliche Intuition ersetzt teure Sensoren

Das Herzstück der Lösung ist eine proprietäre Technologie, die das Unternehmen „Künstliche Intuition“ nennt. Anders als herkömmliche Systeme benötigt die Software keine teuren neuen Sensoren, RFID-Chips oder Kabel. Stattdessen nutzt sie die bereits vorhandenen Überwachungskameras in den Terminals.

Aus den Live-Videobildern erstellt die Plattform einen digitalen Zwilling der gesamten Anlagenoperationen. Fortschrittliche Computer-Vision-Algorithmen verfolgen dabei auch „gesichtslose Objekte“ – also Güter und Fahrzeuge ohne digitale Kennung. So entsteht aus einfachen Kameraaufnahmen eine vollständige Echtzeit-Übersicht.

Kampf gegen das digitale Defizit

Der Report des Fachmagazins Maritime Fairtrade unterstreicht den dringenden Handlungsbedarf in der Branche. Geschätzte 80 Prozent aller Terminals weltweit arbeiten noch immer mit veralteten Methoden der Datenerfassung. Diese digitale Lücke behindert die Effizienz und belastet die Lieferketten.

Genau hier setzt Conbo.ai an. Die reine Software-Lösung senkt die Einstiegshürde erheblich, da keine kostspieligen Hardware-Upgrades nötig sind. Die Plattform lässt sich nahtlos in bestehende Terminal-Betriebssysteme integrieren. Für Terminalbetreiber bedeutet das: mehr Produktivität ohne Kapitalinvestition in neue Infrastruktur.

Bis zu 50 Prozent weniger Kosten

Die Leistungsdaten überzeugen: Terminals, die die Plattform nutzen, berichten von Kostensenkungen bis zu 50 Prozent und Produktivitätssteigerungen um etwa 35 Prozent. In einer Zeit, in der Resilienz in der Lieferkette alles ist, sind solche Zahlen ein starkes Argument.

Die Analyse hebt hervor, dass sich Conbo.ai damit klar von Mitbewerbern absetzt. Während Hardware-Anbieter oft unflexible Lösungen verkaufen, generiert Conbo.ai wertvolle neue Daten aus bereits getätigten Investitionen – nämlich den Sicherheitskameras.

Expansion nach Europa und Asien geplant

Bisher ist die Plattform vor allem in ausgewählten US-Terminals im Einsatz. Der Report deutet nun auf die nächste Wachstumsphase hin: Die Expansion nach Europa und Asien steht bevor.

Der Zeitpunkt ist strategisch klug gewählt. Asiatische Häfen, die den Großteil des globalen Containerverkehrs abwickeln, suchen händeringend nach Software-Lösungen für steigende Volumen. Europäische Terminals stehen unter strengem regulatorischem Druck, ihre CO₂-Emissionen zu senken und effizienter zu werden. Eine optimierte Verkehrsflusssteuerung und reduzierte Leerlaufzeiten von Geräten durch die KI-Software können hier direkt helfen.

Das SaaS-Modell (Software-as-a-Service) macht diese internationale Skalierung erst möglich. Ohne den physischen Versand und die Installation von Hardware kann die Lösung schnell und mit geringem Aufwand weltweit bereitgestellt werden.

Hintergrund: Von der Seed-Finanzierung zur Marktreife

Gegründet wurde Conbo.ai von Eran Pereg und Reuven Sabi. Ende 2021 sicherte sich das Unternehmen ein Seed-Investment von 2 Millionen US-Dollar, angeführt von Investoren wie theDOCK. Diese Finanzierung ermöglichte die Produktentwicklung bis zur Marktreife.

Die aktuelle Aufmerksamkeit kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt. Die Logistikbranche bewegt sich weg von der allgemeinen KI-Euphorie hin zu einer Phase der praktischen, renditegetriebenen Einführung. Bewährte SaaS-Plattformen wie die von Conbo.ai stehen dabei hoch im Kurs.

Langfristig könnte die „Künstliche Intuition“ auch in andere Transportbereiche wie Schiene oder Luftfracht integriert werden. Das unmittelbare Ziel für 2026 ist jedoch klar: die aggressive Erschließung des maritimen Sektors in neuen Weltregionen.

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