Deutschlands Gigabit-Netz wächst rasant, doch ein Nord-Süd-Gefälle bleibt bestehen. Das zeigt eine aktuelle Marktanalyse.
Die Zahl der Haushalte mit Zugang zu schnellem Glasfaser-Internet hat sich seit 2018 nahezu verfünffacht. Der nationale Durchschnitt liegt nun bei 43 Prozent. Besonders stechen zwei Regionen mit außergewöhnlichem Wachstum heraus: die Hauptstadt Berlin und das Bundesland Thüringen. Laut Daten des Vergleichsportals Verivox hat Berlin seine Abdeckung etwa vervierzigfacht, Thuringia sie verzwanzigfacht.
Explosives Wachstum in Hauptstadt und Osten
Noch 2018 lag die Glasfaser-Verfügbarkeit in beiden Regionen bei mageren einem Prozent. Heute sieht die Lage völlig anders aus. Berlin kommt auf eine Gigabit-Quote von 45 Prozent und liegt damit knapp über dem Bundesdurchschnitt. Thüringen hat seine Abdeckung auf 23 Prozent gesteigert. Damit steht der Freistaat im Ländervergleich zwar weiterhin auf einem der letzten Plätze – nur das Saarland (28 Prozent) liegt noch darunter. Die Geschwindigkeit des Ausbaus ist jedoch bemerkenswert.
Was treibt diesen Sprint an? In Berlin sind es vor allem massive Infrastrukturprojekte der letzten Jahre. In Thüringen hingegen ist es eine politische Kraftanstrengung. Der Staat hat über eine Milliarde Euro innerhalb von fünf Jahren für den Ausbau in wirtschaftlich unattraktiven Regionen bereitgestellt. „Geld allein reicht aber nicht“, betonte Staatssekretär Milen Starke bereits im November. Eine bessere Koordination aller Beteiligten sei entscheidend.
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Gigantische Aufgabe auf dem Land
Thüringens Weg zeigt die besonderen Hürden des ländlichen Raums. Während in Städten wie Erfurt oder Jena der Ausbau voranschreitet, sind abgelegene Gemeinden eine logistische Herausforderung. Ein geplanter „Glasfaserpakt“ soll 2026 die Zusammenarbeit zwischen Kommunen und Anbietern verbessern. Ziel ist es, den „Flickenteppich“ aus nicht verbundenen Netzen zu vermeiden, der frühere Ausbauphasen behinderte.
Telekommunikationsriesen spielen eine zentrale Rolle. Die Deutsche Telekom verkündete im April 2025, bis Jahresende zusätzlich 53.500 Haushalte und Betriebe in Thüringen anschließen zu wollen. Auch Anbieter wie Deutsche Glasfaser sind aktiv und bringen FTTH-Anschlüsse in ländliche Gebiete, die bisher auf langsames DSL angewiesen waren.
Norden bleibt Spitzenreiter, Süden hinkt hinterher
Trotz der Fortschritte in Thüringen und Berlin bleibt ein klares Nord-Süd-Gefälle. Die norddeutschen Länder führen das Feld weiter an: Hamburg (77 Prozent) und Schleswig-Holstein (72 Prozent) haben ihre Hausaufgaben früh gemacht. Experten führen dies auf frühes politisches Commitment und effektive Koordinierungsstellen zurück – ein Vorbild, dem andere nun folgen.
Für Thüringens Wirtschaft, geprägt von oft ländlichen Mittelständlern und „Hidden Champions“, ist schnelles Internet überlebenswichtig. Es ermöglicht erst die Teilnahme an der digitalen Wirtschaft, Homeoffice und cloud-basierte Fertigung. Die noch immer niedrige Quote ist jedoch eine Mahnung: Die digitale Spaltung zwischen Stadt und Land ist noch lange nicht überwunden.
Die nächste Hürde: Kunden gewinnen
Der Fokus verschiebt sich nun. Die reine Infrastruktur ist da, doch sie muss auch genutzt werden. In Thüringen lag die Anschlussrate Anfang des Jahres bei nur etwa 20 Prozent. Die kommenden Jahre werden daher davon geprägt sein, Verbraucher und Unternehmen von den Vorteilen des Glasfaseranschlusses zu überzeugen. Nur so rechnet sich der massive Netzausbau auch wirtschaftlich.
Die Bundes-Gigabit-Strategie hat das Ziel einer flächendeckenden Versorgung bis 2030 ausgegeben. Berlin scheint auf einem guten Weg. Für Thüringen wird die Umsetzung des Glasfaserpakts entscheidend sein. Die physischen Kabel liegen – jetzt müssen die digitalen Dividenden folgen.
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