Lenovo setzt auf KI am „Edge“ und will das Smartphone ersetzen

Lenovo stellt auf der CES 2026 wegweisende Konzepte für lokale Künstliche Intelligenz vor. Eine unsichtbare KI-Brille und ein privater Heimserver sollen ein neues, datenschutzfreundliches Ökosystem schaffen.

Lenovo will mit einer neuen Vision für persönliche Computer die Tech-Branche aufrütteln. Auf der CES 2026 stellt der chinesische Konzern wegweisende Konzeptgeräte vor, die Künstliche Intelligenz aus der Cloud in die eigenen vier Wände holen. Ziel ist ein nahtloses, privates Ökosystem jenseits des Smartphones.

KI-Brille: Unsichtbare Hilfe für den Alltag

Während sich Meta und Apple auf klobige Mixed-Reality-Brillen konzentrieren, setzt Lenovo auf diskrete Alltagstauglichkeit. Die Lenovo AI Glasses Concept sehen aus wie eine normale Brille und wiegen nur etwa 38 bis 45 Gramm. Das Geheimnis steckt in den Bügeln: Eine Micro LED-Anzeige projiziert Texte und Benachrichtigungen mit bis zu 2.000 Nits Helligkeit direkt ins Sichtfeld – selbst bei Sonnenlicht gut lesbar.

Anders als bei Konkurrenzprodukten fehlt eine Frontkamera bewusst. „Das ist eine bewusste Entscheidung für mehr Privatsphäre und für den Einsatz in sensiblen Unternehmensumgebungen“, erklärt ein Branchenkenner. Die Brille übersetzt in Echtzeit, navigiert per Sprachbefehl und kann als Teleprompter fungieren. Mit bis zu acht Stunden Laufzeit soll sie Fachkräfte den ganzen Tag begleiten.

Anzeige

Passend zum Thema Datenschutz und lokale KI‑Rechenzentren: Seit August 2024 gelten in der EU neue Regeln für KI‑Systeme — viele Unternehmen riskieren unwissentlich Bußgelder, wenn Kennzeichnungspflichten und Dokumentationspflichten fehlen. Dieser kostenlose Umsetzungsleitfaden erklärt verständlich, welche Anforderungen jetzt gelten, wie Sie Ihr System richtig klassifizieren und welche Fristen Sie beachten müssen. Ideal für Entwickler, Anbieter und Verantwortliche, die KI‑Produkte planen oder einsetzen. KI-Verordnung: Gratis-Umsetzungsleitfaden herunterladen

Project Kubit: Die private Cloud für zu Hause

Das Herzstück der neuen Strategie ist Project Kubit, ein sogenannter Personal AI Hub. Die eckige Box ist weit mehr als ein smarter Lautsprecher. Sie beherbergt den NVIDIA GB10 Grace Blackwell Superchip – eine Rechenleistung, die sonst nur in Großrechenzentren zu finden ist.

„Damit schrumpft Lenovo die Cloud auf Desktop-Größe“, analysiert eine Tech-Expertin. Der Clou: Alle Daten werden lokal verarbeitet. Das bedeutet schnellere Antwortzeiten und maximale Privatsphäre, weil keine persönlichen Informationen das heimische Netzwerk verlassen müssen. Ein transparenter Touchscreen dient als Schnittstelle, um das heimische Geräte-Ökosystem – vom ThinkPad bis zum Motorola-Smartphone – zu steuern.

Rollable-Displays und der große Paradigmenwechsel

Neben der KI-Offensive zeigt Lenovo auch neue Wege für Bildschirme. Das ThinkPad Rollable XD Concept besitzt einen flexiblen OLED-Bildschirm, der sich wie eine Landkarte aus dem Gehäuse ausrollen lässt. Aus einem kompakten 13,3-Zoll-Display wird so ein 16-Zoll-Arbeitsplatz im Hochformat – ideal für Programmierer oder Autoren.

Hinter all diesen Konzepten steht ein fundamentaler Strategiewechsel: der Sprung zu Edge AI. Bislang laufen komplexe KI-Modelle fast ausschließlich in entfernten Rechenzentren. Doch Latenzzeiten, Kosten und Datenschutzbedenken treiben die Entwicklung hin zur lokalen Verarbeitung. Lenovo positioniert sich damit gegen Cloud-gesteuerte Ansätze von Google oder Microsoft.

„Die Branche sucht verzweifelt nach dem nächsten großen Hardware-Trend, den KI auslösen kann“, so ein Marktbeobachter. „Lenovo zeigt mit diesen Konzepten einen möglichen Weg: KI als unsichtbarer, lokaler Assistent, der Geräte intelligent verbindet.“

Die offizielle Vorstellung ist für den 6. Januar 2026 auf Lenovos Tech-World-Keynote in Las Vegas geplant. Während rollbare Displays wohl noch Jahre bis zur Marktreife brauchen, könnten die KI-Brille und der Personal Hub bereits Ende 2026 für Verbraucher erhältlich sein. Gelingt Lenovo der Aufbau eines geschlossenen, privaten KI-Ökosystems, könnte das den Wettbewerb um die nächste Computer-Ära entscheidend beeinflussen.

Anzeige

PS: Die EU-KI-Verordnung betrifft neben großen Anbietern auch Gerätehersteller und Dienste, die Modelle lokal betreiben — wie Lenovos Personal AI Hub. Wer jetzt handelt, sichert Marktchancen und vermeidet teure Nachbesserungen. Das kostenlose E‑Book liefert einen klaren Fahrplan: Risikoklassen, notwendige Dokumente und praktische To‑dos für die Umsetzung. Jetzt kostenlosen KI-Leitfaden sichern