Eine neue Welle gefälschter Lidl-Gewinnspiele verbreitet sich zu Weihnachten rasant über WhatsApp. Die Nachrichten versprechen hohe Einkaufsgutscheine, dienen aber nur dem Datenklau. Verbraucherschützer und die Polizei warnen eindringlich vor der Betrugsmasche.
Nutzer erhalten Nachrichten von bekannten Kontakten, die einen „Weihnachtsgutschein“ von 250 bis 500 Euro ankündigen. Ein Link führt auf eine täuschend echte, gefälschte Lidl-Webseite. Dort wird das Opfer aufgefordert, eine Umfrage auszufüllen und die Nachricht an mindestens 10 bis 20 Kontakte weiterzuleiten. Ein echter Gutschein wird jedoch nie ausgezahlt.
Statt Geschenken lauern Datenklau und Abofallen
Am Ende der Falle wartet stattdessen eine von drei Gefahren:
* Datenabgriff: Persönliche Daten wie Name und Adresse landen bei Adresshändlern und lösen Spam-Wellen aus.
* Kostenpflichtige Abos: Durch das Anklicken von Buttons werden Abos über die Handyrechnung abgeschlossen.
* Schadsoftware: Nutzer werden zum Download angeblicher „Sicherheits-Apps“ gedrängt, die Passwörter und Banking-Daten ausspähen.
Die aktuelle Weihnachtswelle 2025 zeigt eine neue technische Raffinesse. Die gefälschten Seiten nutzen oft SSL-Verschlüsselung und sind dynamisch: Sie zeigen den Betrug nur auf Smartphones, nicht auf PCs. Das erschwert die Analyse.
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Lidl und Polizei sagen: „Nicht klicken!“
Ein Unternehmenssprecher von Lidl stellt klar: Der Discounter steht in keiner Verbindung zu diesen Kettenbriefen. Echte Gewinnspiele werden nie über WhatsApp verbreitet, bei denen man zur Teilnahme etwas teilen muss. Offizielle Kanäle sind die Lidl-Plus-App, die Webseite und verifizierte Social-Media-Profile.
Auch die Polizei warnt. Bereits im Laufe des Jahres 2025 häuften sich Meldungen über Fake-Gewinnspiele im Namen von Discountern. Die emotionale und hektische Weihnachtsstimmung nutzen die Betrüger nun gezielt aus.
Was tun, wenn man bereits geklickt hat?
Falls Sie den Link bereits geöffnet haben, empfehlen Experten diese Sofortmaßnahmen:
1. Kette unterbrechen: Warnen Sie alle Kontakte, an die Sie die Nachricht weitergeleitet haben.
2. Drittanbietersperre einrichten: Richten Sie diese bei Ihrem Mobilfunkanbieter ein, um unerwünschte Abbuchungen zu stoppen.
3. Apps löschen: Haben Sie eine Datei (z.B. .apk) heruntergeladen, löschen Sie diese sofort und führen Sie einen Virenscan durch.
4. Bank informieren: Bei Eingabe von Kontodaten informieren Sie umgehend Ihre Bank.
Die goldene Regel bleibt: Ein Angebot, das zu gut klingt, um wahr zu sein – wie ein 500-Euro-Gutschein für wenige Klicks – ist es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch.
