Patna-Police zerschlägt internationales Cyber-Betrüger-Netzwerk

Ein hochprofessionelles Netzwerk in Indien nutzte ATM-Tricks und Fake-Apps für Betrug. Die Beute wurde über Kryptowährungen ins Ausland transferiert, wobei auch Bankangestellte involviert waren.

Patna – Die Polizei im indischen Bundesstaat Bihar hat ein hochprofessionelles Netzwerk von Cyber-Betrügern ausgehoben. Bei einer koordinierten Razzia wurden 13 Verdächtige festgenommen, darunter der mutmaßliche Drahtzieher und ein Software-Ingenieur. Die Bande soll über 55 Millionen Euro erbeutet und das Geld über Kryptowährungen ins Ausland geschleust haben.

Internationale Geldwäsche mit Krypto-Verbindungen

Die Ermittler schlagen Alarm: Der Schaden des Syndikats beläuft sich auf umgerechnet über 55 Millionen Euro. Noch beunruhigender sind die internationalen Verbindungen. Ein Großteil der Beute wurde laut Polizei in Kryptowährungen getauscht und über Wallet-Adressen in Pakistan und Bangladesch transferiert. Diese grenzüberschreitenden Geldströme haben nationale Sicherheitsbehörden auf den Plan gerufen.

Der Klebe-Trick an Geldautomaten

Wie gelangten die Täter an das Geld? Eine ihrer effektivsten Methoden war simpel, aber dreist: Sie klebten die Kartenschlitze von ATM-Geräten mit Sekundenkleber zu. Blieb die Karte eines ahnungslosen Kunden stecken, trat ein Komplize als hilfsbereiter Passant auf.

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Dieser verwies das Opfer auf eine „Kundenservice“-Nummer im Automaten – eine Falle. Am Telefon wurden die Betrüger dann die PIN oder TAN heraus. Oder sie spähten die Geheimzahl einfach über die Schulter ab. Anschließend holten sie die feststeckende Karte heraus und plünderten das Konto.

Online-Betrug mit Fake-Apps und Bank-Helfern

Doch die Bande agierte auch digital. Sie lockte Opfer mit gefälschten Gaming-Apps und betrügerischen Krypto-Investmentversprechen. Die erbeuteten Summen wurden dann über Dutzende Zwischenkonten gewaschen.

Besorgniserregend: Unter den Festgenommenen sind auch Bankangestellte und Kreditvermittler. Sie sollen die Eröffnung hunderter Strohmann-Konten ermöglicht haben. Diese waren essenziell, um die Millionenbeträge unerkannt durch das Bankensystem zu schleusen.

Professionelle Täter und nächste Schritte

Die Festnahmen markieren den zweiten großen Cybercrime-Schlag in der Region binnen weniger Monate. Die Beteiligung von Software-Spezialisten und Bankpersonal zeigt die zunehmende Professionalisierung solcher Netzwerke.

Die 13 Beschuldigten sitzen in Untersuchungshaft. Die Polizei durchsucht über 100 weitere verdächtige Konten und rechnet mit weiteren Festnahmen, besonders im Bankensektor. Zentrale Ermittlungsbehörden übernehmen nun die Verfolgung der internationalen Geldwege, die auch unter Terrorfinanzierungs-Aspekten geprüft werden.

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